FOCUS: Radiogedudel schädigt Musikbusiness

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Original geschrieben von Jasemine
Werbung für nicht massentaugliches gibt's in der Musikpresse, da man dort geringere Streuverluste hat, vermutet die Jasemine.
Ja und wenn man nun Radioprogramme oder Sendungen mit nicht massentauglichen Inhalten hätte, warum sollte dort nicht auch entsprechende Werbung gebucht werden?

Wo steht eigentlich geschrieben, dass kommerzielles Radio immer massentauglich sein muss? Nichtmal im Mutterland des Formatradios, den USA ist das so.
 
Hallo Grenzwelle,

die Frage des Warums können die beantworten, die die Vergabe der Werbemilliarden verantworten. Ich kann nur aus der Historie heraus mitteilen, dass es immer wieder in verschiedenen Bereichen Versuche von diversen privaten Hörfunkanbietern gab, die Werbetreibenden bzw. deren Mediaangenturen von speziellen extra für ihr Werbeumfeld geschaffenen Sendungen zu überzeugen.

Vieles wurde nicht angenommen.
- Echte Rocksender versuchten ihre gutverdienende, erwachsene Männerzielgruppe für Motorad- und Bierhersteller interessant zu machen. Kaum Interesse der Werbetreibenden, deshalb mussten einige Rockformate mainstreamig werden, um einen jüngeren und "weiblicheren" Zielgruppendurchschnitt hinzulegen, denn das wollten die Werber so.
- Das ganz alte Radio Brocken stand Mitte der 90er vor der gleichen Entscheidung wie RPR2. Altes Schlagerimage, Mehrheit der Hörer über 49. Die Werber wollten dort nicht buchen, also Relaunch.
- Spezialsendungen am Abend? Die Mediaagenturen wollen Hörerzahlen zwischen 6 und 18 Uhr. Danach? Keiner will buchen. Allenfalls schafft man es dem örtlichen Wirt eine Übertragung aus seiner Disko zu verkaufen.

Wenn man sich damit abfindet, dass das werbefinanzierte Privatradio genau das Programm anbietet, welches die Werbetreibenden zu finanzieren bereit sind, dann braucht man auch auf keinen Sender böse sein. Eigentlich ist es sehr banal. Natürlich darf man mehr erwarten. Aber bitte vom gebührenfinanzierten Rundfunk. Empfindet ganz privatpersönlich die Jasemine.

PS: Und nicht vergessen: nicht das Radio postuliert die Zielgruppe "14-49 Jahre". Es bedient sie nur auf Wunsch der Werber.
 
Kleiner Ausflug ins Kartellrecht: Verboten sind "generalklauselartig" (wie es so schön heißt) Absprachen und Vereinbarungen zwischen Unternehmen. (§ 1 GWG) (Das gilt - kleinkariert - auch für Freiberufler, nicht jedoch für "verwandte" Unternehmen.) Man unterscheidet da zwischen einer vertikalen und einer horizontalen Wettbewerbsbeschränkung. In diesem Falle geht es um letzteres, also Absprachen von Unternehmen, die auf einer Wirtschaftsstufe stehen und damit Konkurrenten sein sollen. Und da sind verboten: Preisabsprachen, gemeinsamer Einkauf und Marktaufteilung. Wenn sich nun also drei oder vier verschiedene Sender, die im selben Gebiet um Hörer ringen, darauf einigen, wer welche Zielgruppe anspricht (sich damit quasi nicht ins Gehege kommen), dann ist der Wettbewerb ziemlich beschränkt, was folglich wenig Freude beim Kartellamt auslösen dürfte. Ausnahmen sind im GWG festgelegt, es steht aber in den meisten Fällen dazu: "wenn es den Wettbewerb nicht nachhaltig schädigt". (Aktuelles Beispiel: Daraus ergab sich im Sommer der Abgesang der Schlussverkäufe. Wenn sich die Händler nach dem Kippen der Regel auf einen gemeinsamen Termin einigen, dann sprechen sie die Preise damit noch lange nicht ab. Sie teilen sich aber den Markt untereinander auf. Folglich wollen die Händler in dem Punkt auch eine Lockerung erreichen. Ist ein bißchen trocken alles, aber ich hoffe, ich habe es einigermaßen plausibel dargelegt.)


Ansonsten hat die Grenzwelle natürlich recht: Niemand würde freiwillig das kleinere Stück Kuchen nehmen. Aber das ist an anderer Stelle schon mal diskutiert worden. Vielleicht sollten wir uns nun mal Gedanken machen, wie sich diese Spartenprogramme finanzieren sollen. DAS ist der Punkt an dem sich die Katze in den Schwanz beißt.

An die Kollegen vom Verkehrsfunk:

Gut, zurück zur sachlichen Diskussion: Mir erschließt sich nicht ganz, woher das Interesse nach einer Lösung auf Seiten der Radiomacher (in wirtschaftlich-programmverantwortlicher Position) kommen sollte. So richtig tief steckt der Karren ja für die Musikindustrie im Dreck, während die Sender in der Konstellation Programm-Werbung weitgehend daran vorbeispazieren. (Unsere Turbulenzen kommen ja aus anderer Ecke) Für weiterführende Argumente wäre ich Dir in dem Sinne dankbar.
 
An die drahtlose und magische Kollegin:
Ich denke da immer noch an den Kunden unserer Geschäfte (um mal bei diesem Deutsch zu bleiben): Den Hörer! Ich erlebe immer häufiger dass in Büros/Autos/Privathaushalten das Medium Radio gegen die Medien CD oder Winamp-Player in Verbindung mit (evtl runtergeladenen) MP3's ersetzt wird. Für eine Hintergrundberieselung brauche ich keine Nachrichten und Claims. Da reichen meine 3000 MP3's (die wohl so ziemlich jeden deustchen Formatsender an die Wand spielen dürften). Daher frage ich mich: Für wen wird überhaupt noch Radio gemacht? Für die wenigen die bei der MA nach ihrem Lieblingssender gefragt werden sowie die Halbgötter namens "Berater"? Ich sehe den Schwund an tatsächlichen Hörern schon als Problem. Und diese schalten meistens ab weil "überall nur die gleiche K++ke läuft"... Ein glücklicher Hörer schaltet auch Deinen Sender auch morgen wieder ein. Wenn er jedoch monatelang im Zwei-Stunden-Takt "Chihuhaha" (oder so) hört, ist er nicht mehr glücklich und auch kein Hörer mehr. Spätestens dann beginnt der Katzenjammer :rolleyes:
 
@ Hexe & staumelder:

Unser Kunde ist eben NICHT der Hörer (es sei denn, wir arbeiten bei den Öffis, denn für die bezahlt der Hörer ja); unsere Kunden sind die Werbetreibenden. Insofern ist es aus kartellrechtlicher Sicht völlig egal, ob sich die Sender hinsichtlich ihrer Zielgruppe absprechen. Die verbotene "Marktaufteilung" kann sich nur auf den tatsächlichen Markt beziehen, auf dem Dienstleistungen (Werbung) gegen Geld getauscht werden, nicht auf den imaginären Markt, auf dem sich die Hörer tummeln, denn hier findet keinerlei Geschäft statt.

Nicht legal hingegen wäre eine Absprache zwischen zwei Sendern zum Beispiel des Inhaltes "ich verzichte auf Werbung von Autohäusern, die müssen zu Dir gehen, dafür schickst Du alle Dorfdiscos zu mir".
 
Sorry, aber das "komische" Deutsch ist ein Überbleibsel anderer Berufszweige, ich merke das beim Schreiben schon gar nicht mehr. :D :D :D Aber ich will mich redlich bessern.
Es ist natürlich immer eine Frage der Betrachtung. Ich denke, das eigentliche Problem ist, dass sich alle Sender auf ewig die gleiche Zielgruppe stürzen (was sich aber aus den vorher gesagten Dingen ergibt.) Ein großer Teil der Menschen interessiert sich nicht in dem Maße für Musik, in dem es die möglichen Hörer solcher Spartenkanäle tun. Soll heißen: für die ist es eben wirklich nur eine Hintergrundberieselung, wenn eben DJ Bobo läuft und man dazu pfeifen kann, dann heißt das nicht, dass alle DJ Bobo gut finden und das bei denen zu Hause permanent im CD-Player liegt.
Ich halte es für ziemlich bedenklich, wenn jemand sagt "es ist im Interesse des Hörers", obwohl der das unter Umständen ganz anders sieht. Unsere Hörer sind nicht dumm. Wenn sie die Nase vom Dudeln voll haben, dann schauen sie nach links und rechts, was eine mp3 ist, gehört zum Standartwissen, und dass sich die Musikbranche nicht in dem erschöpft, was auf RPR, SAW oder RSH läuft, ist auch kein großes Geheimnis. Wir müssen nicht die großen Lehrer sein (schon gar nicht, wenn die damit eigene Interessen vertreten). Wenn eine Plattform da wäre, würde es wohl die gleichen Diskussionen darüber geben, welche Musik man nun UNBEDINGT vorstellen muss. Und wieder ein Dilemma.
Denke die Situation doch bitte mal in die andere Richtung. Stell Dir mal vor, Du unterhälst Dich mit einem Karnickelzüchter, der davon überzeugt ist, es sei in Deinem Interesse als Journalist, dass Du detailgetreu über das Züchten von Karnickeln Bescheid weisst. Möchtest du Dir dann mit der Begründung zwei Stunden lang ein Ohr abkauen lassen???
Was die Studien über die Radionutzungen angeht: da gibt es tausende, die alle etwas anderes sagen. Je nach persönlicher Zustimmung führen die einen in diesem Forum die eine an, die anderen eine komplett andere. Das Problem ist, dass die meisten (da schließe ich mich mit ein) keine Ahnung über die Hintergründe haben, die Du aber brauchst, um eine Statistik lesen zu können. Ich würde mich gerne auf die MA stürzen, nicht, weil dort das Ergebnis besser ist, sondern weil es a) auf die Reichweiten bezogen ist und b) ich das Argument "Die zahlen dafür, da ist das von vornherein Quatsch" für ziemlich aus der Luft gegriffen halte. (Zudem hier auch die Kritiker freudig jubeln, wenn ein Dudelsender verliert und dann alles in Frage gestellt werden kann. Dann ist die MA auf einmal richtig.) Denn es tauchen in der MA nicht nur die Gewinner mit ihren Zuwächsen auf, sondern auch die Verlierer mit ihren teils erheblichen Verlusten. Aber die MA ist eben darauf angelegt, Werbekunden zu bedienen. Statisitische Werte, die dafür nicht von Bedeutung sind, werden eben nicht abgefragt, auch wenn bestimmte Interessengruppen diese Infos dann vermissen.
Viele Grüße ins Verkehrslagezentrum
Die Hexe
 
@ makeitso

Das spielt hier meines Wissens keine Rolle, weil der Wettbewerb um den Hörer stattfindet, den Du dann dem Werbekunden verkaufst. Der Hörer ist damit nicht in dem Sinne Dein Endverbraucher, der Dich für Dein Produkt bezahlt, sondern das "Material", für welches Du investierst, und welches Du dann an die Kunden weiterverkaufst. Du darfst Dir diesen Markt nicht aufteilen und somit Absprachen des "Einkaufes" treffen. Auch das ist wettbewerbsschädigend. ME spielt es dabei keine Rolle, dass Du den Hörer nicht direkt für das Hören bezahlst, weil Du damit trotzdem festlegst, wer was verkauft. Ich werde das aber nochmal genau auf Quellen recherchieren, die hier für die posten oder mich gegebenenfalls revidieren.
 
Einspruch, Euer Ehren: In §3 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen heißt es:
Vereinbarungen und Beschlüsse, die die Rationalisierung wirtschaftlicher Vorgänge durch Spezialisierung zum Gegenstand haben, können vom Verbot des § 1 freigestellt werden, wenn die Wettbewerbsbeschränkung nicht zur Entstehung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung führt.
Auf diesen Paragrafen wird man sich also im Falle einer Absprache bezüglich unterschiedlicher Musikausrichtung berufen können. Selbst wenn es nur ein einziger Betreiber wäre, der mit mehreren verschiedenen Sendern versucht, den gesamten Markt an einem Ort an sich zu reißen, wird es für ihn keine Probleme geben. Er hat schließlich seine Frequenzen von einer Überwachungsbehörde bekommen, die ja bekannter Maßen auf die Vielfalt achten soll. Und dann müsste sich besten Falls die zuständige Medienanstalt Fragen gefallen lassen.
 
Wenn hier schon das Kartellrecht ins Spiel gebracht wird, sollte man sich ansehen, wem die Radiosender z.B. in RLP oder Hessen gehören und nicht vergessen, dass die ARD pro Verbreitungsgebiet / Bundesland bis zu 8 Programme veranstaltet, einige davon mit kommerziellen Zielen/Inhalten.

Kartellrecht in Hinblick auf Musiksparten wie vom Staumelder vorgeschlagen, zieht definitiv nicht.
 
Ihr beschwert euch, dass Musik erst gespielt wird wenn sie bekannt ist.
Meiner Meinung ein Problem der AC-Formate.
Die ÖR CHR - Formate spielen (Ich muss es halt immer wieder anbringen) viele Sachen die andere klassische Abschaltfaktoren nennen würden, natürlich laufen auch hier mainstreamige Sachen aber nur wenn sie als "cooles Produkt" angesehen werden.
Definieren würde ich das so: Ein cooles Lied ist ein Lied das ein 18-29 jähriger Autofahrer, laut im Auto bei geöffnetem Fenster, hören würde ohne sich zu Schämen.
DasDing (SWR) wirb ja sogar mit dem Spruch: "Zuerst bei DasDing, dann in den Charts".
Sehr oft sind diese ÖRs Trendsetter, welcher Private hat sich denn getraut 50cent zu spielen oder die Sportfreunde Stiller oder Wir sind Helden oder Blink182 oder oder oder oder.......

Die Private sollten mal Vielfalt in den deutschen Hörfunkmarkt bringen. Ich würde sagen: Thema verfehlt setzen 0 - Punkte.

Verwirken die Private mit dieser Strategie nicht so langsam ihre Daseinsberechtigung!?

Ich meine JA!
 
Mobo,

lobe die Öffis mal nicht zu doll! Die Mini-Playlist von (hr-)XXL geht mir so auf die Nerven, dass ich dieses Programm inzwischen meide. Ich vermute mal, bei Einslive und Co. sieht es nicht viel besser aus. XXL war im Tagesprogramm schon wesentlich mutiger und innovativer. Dem Quotendruck wird bei den Öffis alles geopfert, genau wie bei den Privaten.
 
Zitat Grenzwelle: "...Dem Quotendruck wird bei den Öffis alles geopfert, genau wie bei den Privaten." Eine erschreckende Entwicklung wie ich finde. Obwohl im TV nichts anderes passiert. Ein Sender castet ne Band oder nen Superstar und alle finden es toll. Ich gehe mal wieder in die Niederlande: Dort gab es parallel zu unserem bombastischen DSDS-Event ebenfalls ein Superstar-Casting ("Idols"). Der dortige Gewinner schoss ebenfalls von 0 auf 1 in die Verkausfcharts. So weit so gut. Nur: Das ö-r Popprogramm 3FM hat diesen Song NICHT in die Rotation genommen. Sicher wurde er in den Mega Top 50 oder in div. Rubriken des Tagesprogrammes untergebracht aber die dortigen Discjockeys haben den Gewinner grundsätzlich NICHT gespielt. Zurück in unser Land: Selbst ARD und ZDF sind derzeit auf Talentjagd. Da frage ich mich: Fällt den Leuten nichts mehr ein? Verkauft das italienische Feinkostrestaurant um die Ecke demnächst auch nur noch Cheeseburger weil alle Mc Donalds mögen? Der Vergleich hinkt, ich weiss, aber wenn der Italiener von nebenan seinen Turn nicht durchgezogen hätte, wüsste der durchschnitlliche deutsche Bürger wohl nicht was eine Pizza ist.

Attention @ Hexenhaus :) :
Dein "komisches Deutsch" ist schon okay und war auch nicht als komisch im Sinne von Kritik gemeint :D Gerade weil der Hörer nicht dumm ist, schaltet er (für uns leider) immer häufiger ab. Oder bestellt sich bei seinem nächsten Auto gleich einen CD-Wechsler und fragt ob man das Radio weglassen kann. Oder er läuft mit einem MP3-Walkman durch die Weltgeschichte.
Dein Beispiel mit dem Karnickelzüchter ist geradezu göttlich: Natürlich habe ich keine Lust mir zwei Stunden lang Details über die Zucht jener possierlichen Wesen anzuhören. Aber das deutsche Radio kommt mir vor wie ein grosser Karnickelzüchterverein. Ö-R Sender A spielt DJ Bobo für den ganzen Norden, bei Kommerz-Sender B ist DJ Bobo ein neuer Megahit für Niedersachsen und Kommerz-Sender C versucht mir diesen Song als Superhit für Niedersachsen unterzuschieben. Diese Worthülsen lassen sich prima auf jedes Bundesland ummünzen. Mit anderen Worten: Die ganze bunte Radiowelt kaut mir ein Ohr in Bezug auf DJ Bobo ab.
MA's hin, MA's her - darüber gibt es zig Meinungen und Deutungsweisen. Ich frage mich z.B. wo die (zumindestens in meinem Bekanntenkreis immer häufiger werdenen) Hörer von Stationen aus dem Ausland oder Sendern wie AFN, BFBS usw bleiben. Richtig, dort schaltet kein deutsches Unternehmen Werbung, sie tauchen nicht in den MA's aber trotzdem werden sie gehört. Gerade BFBS R1 bringt ein Programm in dem sich die Moderatoren musikalisch selbst verwirklichen können, sprich sie setzen Songs ein die sie selbst mitgerbacht haben. Daher haben sie auch die Bezeichnung "Discjockey" verdient. Was haben wir denn in Deutschland? Servicewellen bei denen ein top ausgebildeter Journalist Beiträge von anderen Journalisten abfährt. Und die Musik? "Ja, das ist nur für die Zeit zwischen den Beiträgen." Sie haben kein Interesse und auch keine Zeit sich um solche Dinge zu kümmern und fahren dann halt irgendeine Musik ab. Komischerweise ist die fast überall gleich - an jedem Tag, an jedem Ort, zu jeder Zeit.
Nun noch kurz zum Thema Ö-R und Privatfunk: Kommerzielle Stationen müssen schlicht und einfach viel und oft gehört werden um an der Spitze der nächsten MA zu sein und um dadurch Werbekunden für sich zu gewinnen. Das ist nichts weiter als Marktwirtschaft. Dieser "Hörerwerbung" fällt immer dann auf wenn wieder MA-Zeit ist und alle Stationen mit Plakaten, Traumautos und Traumreisen um eine möglichst hohe Quote kämpfen. Wie lange dauert so eine "heisse Phase"? Vier Wochen? Ich habe keine Ahnung... Und was passiert in der restlichen Zeit? Richtig, man ruht sich auf der (hoffentlich guten) Quote aus und wartet auf die nächste MA. Gut für den Sender, schlecht für den Hörer. Der hat sicher keine Lust im Äther nur "werbefinanznierte CD-Wechsler mit Bravo-Hits" zu hören. Hier wäre eine "Absprache" (vielleicht fällt Dir ein Wort ein das kartellrechtlich besser ist) schon sinnvoll. "Alder, Du machen AC, Du machen Hot-AC, Du machen Rockformat und isch korrekt CHR." So und nicht anders habe ich eine "Absprache" gemeint. Sicher wird es auch hier Überschneidungen und Wiederholungen geben (im Sommer konnte ich trotz der recht grossen Vielfalt im niederländischen Äther nicht vor Veldhuis & Kemper flüchten, die waren mit einer Superschnulze auf Platz 1 dort) aber auch Werbekunden die kein Radio hören und ihre Zeiten nur nach MA's buchen werden irgendwann mit einem durchschnittlichen Hörer ins Gespräch kommen und erfahren, dass immer mehr aufgrund des Einheitsgedudels abschalten. Last But Not Least zu den oft gescholtenen Ö-R's: Ö-R sein heisst nicht massenunattraktives Programm machen zu müssen. In den dortigen Etagen sollte man einfach nur vom MA-Denken abrücken und durch Qualitätsprogramm auffallen. Funktioniert in NL, DK und UK ohne Probleme. Hier haben Moderatoren/Discjockeys Einfluss auf die Musikzusammenstellung und nehmen Hörer bei einem Wechsel von Kommerz zu Kommerz, Kommerz zu Ö-R oder Ö-R zu Kommerz oftmals mit. Und warum? The Message Is In The Music...

Viel Spass beim Besenreiten :cool:
 
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