Fritz (rbb) entlässt Moderatoren

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Ich saß recht verstört vor dem MA-Artikel. Auch, wenn man für 12-jährige das Treiben hinter den Kulissen eines Rundfunksenders gewiß herunterbrechen muß, so einfach, wie es in der MA dargestellt wurde, ist es beinahe sträflich - und wie K6 schon richtig anmerkte, auch noch völlig falsch. Ich hoffe innigst, daß sich der MA-Autor da gründlich verhört hat, ansonsten müßte ich Fritz attestieren, schon ganz unten angekommen zu sein. Die Landesmedienanstalt hat bei Fritz gar nichts zu melden. Die, die da pfuschen oder kastrieren, sitzen in der Intendanz und drücken das nach unten durch. Oder sitzen in der Chefredaktion und dürfen unbehelligt von der Intendanz agieren. Nun darf sich jeder seine passende Version aussuchen. Ich tippe auf "ganz oben", denn von da oben wurden bereits andere, lästige, aber eigentlich belanglose Dinge durchgesetzt und gegen Angriffe verteidigt. Zum Beispiel erfolgt der (in der RDS-Spezifikation explizit verbotene) Mißbrauch der RDS-PS-Funktion für penetrante, stumpfsinnige Eigenwerbung beim RBB auf Anweisung aus der Chefetage. Würde dieses Land noch halbwegs funktionieren, die T-Systems hätte denen die Coder wegnehmen müssen. Aber über solche Kleinigkeiten regt man sich nicht auf, wenns ums Programm geht. Sie zeigen nur, in welche Richtung man sich orientiert.

Versagt haben in solchen Fällen die Damen und Herren im Rundfunkrat, denn die sollen dafür sorgen, daß der RBB nicht nur die unteren Zehntausend bedient. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat einen gesellschaftlichen Auftrag und keinen primär wirtschaftlichen. In meiner Auslegung verbietet sich deshalb eine Orientierung unter eine bestimmte Anspruchsschwelle, denn von da sollen die Leute am besten behutsam weggeholt werden, nach "oben". Nur so kann das gesellschaftlich gesund funktionieren - und das wird beim RBB zunehmend mißachtet.

K6 schrieb:
Diese Altersgruppe dürfte zu keinem Zeitpunkt eine homogene Masse gewesen sein.
Natürlich war sie das nicht. Es gab auch damals genug Leute, mit denen wir uns nicht abgegeben haben, weil es sinnlos vertane Zeit gewesen wäre. Und die konnten mit "uns" nichts anfangen - ganz normal. Nur war Fritz eben nie ein Programm, das "die" angesprochen hätte, zum Glück. Wenn sie es jetzt zunehmend werden wollen, konkurrieren sie mit bereits vorhandenen Gratis-Programmen, die ich mir aus Gründen des Selbstschutzes nicht anhören kann. Und hinterlassen diejenigen, denen es ähnlich geht, obwohl sie vielleicht erst 14 oder 16 sind. Wer bedient die dann? Radio Eins? Nur für Erwachsene?

Wer war eigentlich der, der mal sinngemäß gesagt hat, das Radio begehe aus Angst vor drohender Bedeutungslosigkeit vorsorglich erstmal Selbstmord?
 
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Christian Pfeiffer (fritz) laut Märk.Allg. schrieb:
Ein Redakteur öffentlich-rechtlicher Sender zeichne sich gegenüber seinem Kollegen von den Privaten durch seine Unabhängigkeit aus, sagt er, und fügt ein Beispiel an: Der Fritz-Moderator könne aus der Themenvielfalt zwei tolle Konzerte zur Berichterstattung auswählen, wo der private Kollege nur eines nehmen kann und dann über eine neue Zahnbürste reden muss, deren Hersteller bei seinem Sender Werbung schaltet.
Ein Unding, so ein Spruch, unfaßbar!

Erstens darf im Zweifel der "fritz"-Moderator auch keinen Vorbericht zu einem Konzert machen, das von Energy präsentiert wird. Und zweitens: Glauben die solchen Scheiß eigentlich selber oder versuchen sie nur, es den potentiellen und tatsächlichen Hörern weiszumachen?
 
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Versagt haben in solchen Fällen die Damen und Herren im Rundfunkrat, denn die sollen dafür sorgen, daß der RBB nicht nur die unteren Zehntausend bedient.

Vielleicht ist mir ja etwas entgangen, aber gibt es diesbezüglich denn irgendwelche nennenswerten Verdienste dieses Gremiums, sowohl jetzt beim RBB als auch bei den Vorgängerhäusern (und letztlich auch den anderen ARD-Anstalten)?


Und hinterlassen diejenigen, denen es ähnlich geht, obwohl sie vielleicht erst 14 oder 16 sind. Wer bedient die dann? Radio Eins? Nur für Erwachsene?

Warum nicht? Es gab da schon nette Bemerkungen im Hörergespräch, der Claim sei nicht so eng zu sehen ...
 
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Vielleicht ist mir ja etwas entgangen, aber gibt es diesbezüglich denn irgendwelche nennenswerten Verdienste dieses Gremiums, sowohl jetzt beim RBB als auch bei den Vorgängerhäusern (und letztlich auch den anderen ARD-Anstalten)?
Ich will niemanden vorverurteilen, aber alle Rundfunkräte, von denen ich wegen Programmkastrierungen was erwartet hätte, erwiesen sich als wortlos oder zahnlos - im schlimmsten Fall sogar als Verteidiger des Kahlschlags (MDR 1992-96).
Es gab da schon nette Bemerkungen im Hörergespräch, der Claim sei nicht so eng zu sehen ...
Sicher, aber die Zahl der 14-jährigen, die sich von Radio Eins und der "Szene-Elite" angesprochen fühlen, dürfte Gott sei Dank recht gering sein. Es reicht, wenn sie mit 26 dann so kalt wie Eiswürfel im Szenebezirk stehen.


@ Makeitso

Ich habe mal vor vielen Jahren eine Führung beim MDR mitgemacht. Publikum: querbeet vom Grundschulkind bis zum Rentner. Das, was da so verbal abgesondert wurde (von Popfunk-Moderatoren) war unter aller Kanone, das meiste war nicht nur auf ein inakzeptables Niveau runtergebrochen, sondern auch noch dummdreist falsch. Offenbar passiert so etwas öfters, wenn Leute, denen Halbwissen zum Tagesgeschäft reicht, auf die Öffentlichkeit losgelassen werden (nur eine Vermutung, muß bei Fritz ja nicht so sein). Da sind RE20-Mikrofone dann von Sennheiser und Sendeleistung hat bei UKW was mit Lautstärke zu tun.

Btw: bin mal gespannt, wann sie das Fritz-Board schließen werden.
 
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Mir wäre allerdings lieber, diese Ironie wäre nicht nötig. Ich kenne die noch von vor 15 Jahren. Damals ging es um DT64/Sputnik.

Was mir vorhin noch in die Hände fiel: Trackback schon mit 2 Moderatorenwechseln. War mir, da kaum noch im Empfangsgebiet, noch gar nicht aufgefallen. Also auch kein Johnny mehr, schade, schade...
 
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MC Lücke ist zu alt? Ach hört mir auf, der Programmchef sollte lieber mal auf die letzten MA-Zahlen schauen. Ich werde nur noch einschalten, wenn Opa Kuttner auf Sendung geht.
 
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Marusha scheint mit dem Ende des 'Rave Satellite' weitaus pragmatischer umzugehen als so manche ihrer bisherigen Zuhörer. „Ich bin nicht traurig, dass es zu Ende geht, nur das Wie war merkwürdig“, sagte Marusha gegenüber dem Tagesspiegel.

Der Tagesspiegel: Gut aufgelegt
 
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Jugendradios könnten ja auch den Sinn besitzen, neue und vor allem junge Talente zu fördern. Schließlich konnten Leute wie Petersdorf, Langenfeld, etc. erst zeigen was sie können, als die alte Garde abtreten musste oder zu Radio Eins gewechselt war (Und was habe ich gebarmt als Häusler ging).
Und die kurze Rückkehr von Häusler hat doch gezeigt, daß nicht alles was früher einmal Glorie versprach, heute noch ruhmreich wieder aufglühen muß. Tocotronik langweilen doch auch inzwischen. Und ich finde Marusha hat lange genug ins Mikro gestöhnjappst. Das Beispiel Sonntagabend auf Fritz zeigt doch, daß die Heavysendung Stahlwerk durchaus Moderatorenwechsel ganz gut verkraftet hat. Für die guten Leute, gibt es bestimmt irgendwo eine neue Nische zu befüllen.
 
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Nun dann werden Marusha und Paul van Dyk wohl bald bei Sunshine Live auftauchen.:D
 
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