Fun Radio - Le son Dancefloor: Warum gibt es nichts ähnliches in Deutschland?

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@domingo_almeria: So "hammer geil" dass man das Programm noch 300 kHz über und unter der eigentlichen Trägerfrequenz wahrnehmen kann... :mad:

Höchste Zeit, dass endlich in Europa einheitliche Standards für den Modulationshub festgelegt werden!
 
Und eigentlich keine, die sich dem Genre Dance/House zuordnen lassen und ähnlich dynamisch sind...?

Habe in letzter Zeit auch öfter NRJ und hin und wieder auch Fun Radio gehört. Meines Erachtens ist diese Orientierung am Genre Dance/House ein eher generelles in Frankreich - zumindest was Jugendsender betrifft. Das betrifft sowohl Fun Radio als auch NRJ, im Vergleich zu den deutschen Stationen spielt man in Frankreich - ob es den deutschen Hörern nun besser gefallen würde, sei mal dahingestellt - ganz offensichtlich viel mehr Dance- und House-Musik und das nicht erst seit kurzem. Diesen Eindruck habe ich bereits in den letzten Jahren häufiger gewonnen (ganz außen vor lasse ich es mal, dass viele Musikstücke auch deutlich früher zu hören sind und gerade gute französische Musik, unabhängig vom Genre, es viel zu selten über die Landesgrenzen schafft; das gilt aber ganz sicherlich ebenso auch für Frankreich).

Aber die Radiokultur in Frankreich ist ja generell eine andere, das Medium Radio viel höher in der Gunst der Hörer angesiedelt als in Deutschland. Dahingegen sind Tageszeitungen in Frankreich aber weniger beliebt, statt Tageszeitung zu lesen wird dort halt das Radio eingeschaltet. Warum das so ist? Keine Ahnung, vielleicht weil die Radiolandschaft dort insgesamt ansprechender ist, vielleicht auch, weil die Tageszeitungen hier in fast jedem Radiosender mit drin hocken. Das kann ich aber nicht abschließend beurteilen. Beim spezifischen Vergleich fällt es mir aber schwer die französischen Jugendsender gegenüber den deutschen nur zu loben, die Nachrichtenqualität auf den Sendern ist meins Erachtens unterirdisch, da dürften - zumindest meiner Meinung nach - die französischen Jugendsender dann doch gerne von denen in Deutschland lernen. Ein gegenseitiges Über-die-Grenze-schauen schadet aus meiner Sicht beiden Seiten nicht.
 
Formate wie jenes von Fun Radio findest du auch sonst vielerorts in Europa. Sogar in Österreich gehen Energy und Kronehit immer mehr in diese Richtung (wenn auch lange nicht mit ähnlichem "Drive"), in der Schweiz orientiert sich Radio 105 an diesem Rhythmic-CHR-Format. Fun Radio spielt ja beileibe nicht nur Dance- und House-Musik, sondern auch einen ordentlichen Anteil an Uptempo-Black-Nummern, wobei die Interpreten dieses Genres seit 2-3 Jahren ja auch immer mehr Richtung Dance driften.

Ach ja: Das deutschlandweit via DAB empfangbare Kiss FM Berlin geht unterdessen auch relativ stark in Richtung Fun Radio... so nebenbei... ;)
 
Ooh, auch in Deutschland gibt es mittlerweile ein kleines Dance-Revival. Selbst bei Radio NRW :eek: tauchen in letzter Zeit vermehrt Titel auf, an die sich nicht mal Eins Live wagt. Freilich nur die mainstreamigeren unter ihnen...aber kein Vergleich zur Oberhausner Rotation von vor 1-2 Jahren! Irgendwas tut sich gerade bei denen...ich weiss nur noch nicht, ob ich es als gelungen betrachten soll.
 
Was ihr beide schreibt, ist natürlich vollkommen richtig. Zweifelsohne wird auch in anderen Ländern Dance- und House-Musik stärker gespielt als in Deutschland. Auch in Deutschland (und Österreich) ist die Musik inzwischen häufiger zu hören. Das liegt aber meines Erachtens eher an einem allgemeinen Trend. Viele internationale Stars setzen zunehmend stärker auf Dance- und House-Klänge, seien es Elemente in einzelnen Stücken oder gleich komplette Stücke. Der Unterschied gegenüber Frankreich oder auch vielen osteuropäischen Ländern ist aber noch deutlich zu spüren. Das macht sich nicht zuletzt auch dadurch bemerkbar, dass hierzulande weniger bekannte heimische Künstler auf diese Genre setzen (bzw. diejenigen die es tatsächlich machen, eher Randerscheinungen sind, ohne das abwertend zu meinen). Was aus anderen Ländern dann an Dance- und House-Musik herüberschwappt sind dann vor allen Dingen die Songs, die tatsächlich auch international vermarktet werden. Das hört man übrigens auch in Frankreich selbst, dort wird zwischen heimischer House- und Dance-Musik dann auch Internationales gespielt. Folge ist, dass die Sender tatsächlich fast nur noch ein Genre senden, mal abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen (sowohl französischer als auch internationaler). Viele internationalen Songs, sowohl die Ausnahmen als auch die dance- und houselastigen, sind dann auch bei uns zu hören. Gemeinsam mit den deutschen Songs, folgt daraus aber nach wie vor eine eher geringe Quote (geschätzt würde ich mal inzwischen von rund 30 bis 40 Prozent der Musik ausgehen, die zumindest ansatzweise Dance- und Houseelemente aufgreift, in Frankreich hingegen dürfte die Quote wohl bei derzeit 70 bis 80 Prozent liegen). Insgesamt ja gar nicht schlecht, zeitweise klingt es dann aber auch etwas monoton. Das Prädikat "Jugendsender" mag zwar auf Grund der Aktualität der Musik und den Vorlieben der Hörer sicherlich noch zutreffend sein, allerdings finde ich dahingehend die Musikauswahl in Deutschland nicht unbedingt schlechter, zumindest ist sie dadurch hinsichtlich der Genres vielfältiger (mal abgesehen von einem anderen Problem, dass viele Stationen dadurch sicherlich auch gleich klingen, bekomme ich dann hierzulande zumindest auch hervorragende Musik anderer Genres zu hören).
 
Was ihr beide schreibt, ist natürlich vollkommen richtig. Zweifelsohne wird auch in anderen Ländern Dance- und House-Musik stärker gespielt als in Deutschland. Auch in Deutschland (und Österreich) ist die Musik inzwischen häufiger zu hören. Das liegt aber meines Erachtens eher an einem allgemeinen Trend. Viele internationale Stars setzen zunehmend stärker auf Dance- und House-Klänge, seien es Elemente in einzelnen Stücken oder gleich komplette Stücke. Der Unterschied gegenüber Frankreich oder auch vielen osteuropäischen Ländern ist aber noch deutlich zu spüren. Das macht sich nicht zuletzt auch dadurch bemerkbar, dass hierzulande weniger bekannte heimische Künstler auf diese Genre setzen (bzw. diejenigen die es tatsächlich machen, eher Randerscheinungen sind, ohne das abwertend zu meinen). Was aus anderen Ländern dann an Dance- und House-Musik herüberschwappt sind dann vor allen Dingen die Songs, die tatsächlich auch international vermarktet werden. Das hört man übrigens auch in Frankreich selbst, dort wird zwischen heimischer House- und Dance-Musik dann auch Internationales gespielt. Folge ist, dass die Sender tatsächlich fast nur noch ein Genre senden, mal abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen (sowohl französischer als auch internationaler). Viele internationalen Songs, sowohl die Ausnahmen als auch die dance- und houselastigen, sind dann auch bei uns zu hören. Gemeinsam mit den deutschen Songs, folgt daraus aber nach wie vor eine eher geringe Quote (geschätzt würde ich mal inzwischen von rund 30 bis 40 Prozent der Musik ausgehen, die zumindest ansatzweise Dance- und Houseelemente aufgreift, in Frankreich hingegen dürfte die Quote wohl bei derzeit 70 bis 80 Prozent liegen). Insgesamt ja gar nicht schlecht, zeitweise klingt es dann aber auch etwas monoton. Das Prädikat "Jugendsender" mag zwar auf Grund der Aktualität der Musik und den Vorlieben der Hörer sicherlich noch zutreffend sein, allerdings finde ich dahingehend die Musikauswahl in Deutschland nicht unbedingt schlechter, zumindest ist sie dadurch hinsichtlich der Genres vielfältiger (mal abgesehen von einem anderen Problem, dass viele Stationen dadurch sicherlich auch gleich klingen, bekomme ich dann hierzulande zumindest auch hervorragende Musik anderer Genres zu hören).

Hey ich muss dir bei einigen Punkten Recht geben. Aber es ist nicht so, dass in Frankreich nur Dance zu hören ist. War die letzte Woche in Paris und hab die Radiolandschaft mal wieder durchgehört und es ist so, dass einfach jedes Genre von spezifischen Radiosendern abgedeckt wird. Ob Latin Sounds auf Latina FM oder Generation FM, wo jeder Hip Hop- und Soulfan musikalisch befriedigt wird. Gibt wirklich eigentlich echt für jeden den richtigen Sender. Wogegen bei uns in Deutschland oder Österreich eigentlich die Radiosender alle sehr ähnlich klingen und sich nicht wirklich trauen sich auf eine Genre zu fixieren. Was die Radiolandschaft z.B in München betrifft kann man sagen das klingt fast alles gleich. Ob NRJ, Gong96.3, Charivari und co - da wird fast nur das gleiche gespielt.

In Österreich weisen die Sender v.a NRJ und Kronehit sicherlich einen größeren Danceanteil auf, aber trotzdem mischen sich dazwischen wieder Nummern, wie Sunrise Avenue, Pink, Bruno Mars etc... Ich würde mich echt mal freuen wenn sich die Sender mehr trauern würden und nicht alle nur die Top40 spielen.

Ich kann nur soviel sagen, dass wir von den Franzosen, was das Medium Radio betrifft noch einiges lernen können. Junge Leute hören dort viel mehr Radio, wogegen bei uns die meisten jungen Leute eher zum Ipod oder zur Cd greifen, was ich aber auch (leider) verstehen kann...

Apropos für alle die der französischen Sprache mächtig sind.... In Frankreich ist grad ein Film im Kino der vom Radio handelt "Radiostars"


wurde übringens auch in den Fun Radio Studios gedreht ;)

Lg
 
Wobei aber auch in Frankreich beileibe nicht Eitel Sonnenschein im Radio herrscht. Außerhalb von Paris wird's schon recht schnell düster, da teilen sich dann in vielen Städten Radio France, die bekannten großen Privat-Platzhirsche und gelegentlich noch ein, zwei lokale Player das Frequenzband und das war's dann. Ich habe Frankreich hier wortwörtlich gleich um die Ecke. Von dort kommen mit NRJ und ECN zwar zwei nette halbwegs progressive CHR-Formate rein, das war's aber auch schon. Kein SkyRock, kein OUÏ FM, kein Fun Radio. Letzteres ist zwar seit einem halben Jahr keine 20 Zugsminuten entfernt auch in Mulhouse auf Sendung gegangen, diese Funzel ist aber derart scharf gerichtet, dass hier in Basel genau gar nichts mehr davon ankommt. (genau genommen ist schon südlich von Rixheim Schluss)
 
Wobei aber auch in Frankreich beileibe nicht Eitel Sonnenschein im Radio herrscht. Außerhalb von Paris wird's schon recht schnell düster, da teilen sich dann in vielen Städten Radio France, die bekannten großen Privat-Platzhirsche und gelegentlich noch ein, zwei lokale Player das Frequenzband und das war's dann. Ich habe Frankreich hier wortwörtlich gleich um die Ecke. Von dort kommen mit NRJ und ECN zwar zwei nette halbwegs progressive CHR-Formate rein, das war's aber auch schon. Kein SkyRock, kein OUÏ FM, kein Fun Radio. Letzteres ist zwar seit einem halben Jahr keine 20 Zugsminuten entfernt auch in Mulhouse auf Sendung gegangen, diese Funzel ist aber derart scharf gerichtet, dass hier in Basel genau gar nichts mehr davon ankommt. (genau genommen ist schon südlich von Rixheim Schluss)

Zu dem konkreten Fall Basel kann ich nichts sagen, aber es stimmt schon, dass die Netzabdeckung auch in Frankreich auf dem Lande nicht überall die Beste ist. Aber das scheint mir dann doch eher ein generelles Phänomenen (gerade im UKW-Bereich, auch in Frankreich wird ja demnächst ordentlich digitalisiert) zu sein. Auch 50 km um Frankfurt herum ist nicht mehr jeder Sender hörbar, gleiches gilt auch für andere Großstädte in Deutschland (ich kann hier nur Bremen oder Hamburg nennen). In Großstädten herrscht normalerweise schon eine größere Dichte an Radiostationen, bislang ging es hier ja aber eher um die Vielfalt der Radiosender. Wenn alle Sender den gleichen Kram senden, ist es völlig egal, ob ich auf dem Land wohne oder in der Großstadt, denn dann bekomme ich die gleiche Musik nicht auf zwei, sondern stattdessen auf fünf oder zehn Sendern präsentiert. In Frankreich ist es dahingehend dann eben nicht egal, ob ich auf dem Land oder in der Stadt wohne, denn dort bekomme ich zumindest in der Stadt eine breitere Vielfalt geboten.
 
Hey ich muss dir bei einigen Punkten Recht geben. Aber es ist nicht so, dass in Frankreich nur Dance zu hören ist. War die letzte Woche in Paris und hab die Radiolandschaft mal wieder durchgehört und es ist so, dass einfach jedes Genre von spezifischen Radiosendern abgedeckt wird. Ob Latin Sounds auf Latina FM oder Generation FM, wo jeder Hip Hop- und Soulfan musikalisch befriedigt wird. Gibt wirklich eigentlich echt für jeden den richtigen Sender.

Danke für die Zustimmung :) Ich glaube da muss man aber weiter differenzieren und zwar nach genrespezifischen Sendern und nach zielgruppenspezifischen. Zielgruppenspezifische spielten eine breitere Auswahl, spielen bspw. dann (wie man in Deutschland sagen würde) die "Biggsten Beats", "Hit Music Only" (beides junge Zielgruppen) oder "Das Beste aus 80ern, 90ern und die meisten Hits von Heute" (etwas ältere Zielgruppen). Genrespezifische sind gezielt auf ein Genre zugeschnitten und wählen auch dementsprechend ihre Musik aus, vermutlich meist als Querschnitt aus allen Jahrzehnten. Es ist ja mitnichten so, dass es solche Sender nicht auch teilweise in Deutschland gibt (man denke hier an Flux FM oder diverse Rockstationen [über den Erfolg sprechen wir mal nicht, das gehört wohl eher in die entsprechenden Threads]). Ich denke mal, die fallen aber in Deutschland schon deswegen weniger auf, weil sie schlicht und einfach über schlechtere Verbreitungswege verfügen (vor allen Dingen sind sie oft auch nicht überregional präsent [Flux FM fährt da gerade ganz langsam eine Ausnahme], daraus resultieren stark regionale bzw. lokale Werbeeinnahmen). Wie ich gerade eben schon in meinem vorherigen Beitrag schrieb, meines Erachtens hängt das auch sehr stark mit dem bisherigen UKW-Standard zusammen und letztlich mit den unterschiedlichen Strukturen (in Frankreich ist der Staat zentralistisch aufgebaut, dementsprechend höre ich auch überregional, sofern empfangbar, überall das gleiche; in Deutschland ist der Staat föderalistisch aufgebaut, dementsprechend höre bis überregional etwas anderes [und das klingt dann erschreckenderweise oft auch noch gleich]). Zumindest für die zielgruppenspezifischen gilt dann meines Erachtens doch wieder, dass dort wesentlich mehr Dance-Musik gespielt wird (klar, in beiden Ländern dürfte wohl niemand von einem Oldiesender erwarten, dass er das hippste Dancestück auflegt ;)).

Ein weiterer Ansatzpunkt den man in der Debatte aber nicht vergessen sollte ist schlicht und einfach die unterschiedliche Mediennutzung. Diese führt ja letztlich auch dazu, dass sich kleinere genrespezifische Stationen nicht oder nur schwer über Wasser halten können, weil sich Unternehmen schlussendlich fragen, wo sie ihre Werbung schalten (weniger Hörer bedeutet auch weniger Einnahmen, sofern der Radiosender sich nicht versucht als Luxusmarke zu präsentieren [klingt dann vermutlich nach Luxuslärm ;)]).
 
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