Funkhaus historisch: Diverse Sender

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Sender Mainflingen (leider ohne DCF, aber vielleicht war ich auch zu blind, es zu erkennen)

Hier kann man es eigentlich ganz genau erkennen:

http://rmrc.de/gallery/view_photo.php?full=1&set_albumName=album10&id=MVC_022F_001
http://rmrc.de/gallery/view_photo.php?full=1&set_albumName=album10&id=MVC_025F_001
http://rmrc.de/gallery/view_photo.php?full=1&set_albumName=album10&id=MVC_017F_002



Schon erstaunlich, wie "ernst" das damals zugegangen sein muß. Allein die Kleidung spricht für sich: Anzug, Krawatte, Kragen, die Frauen auch recht offiziell, die Männer eher betagt und gesetzt. Heute kaum noch vorstellbar. Wenn man heute durch die Gänge der Sendergebäude geht, bietet sich einem doch ein ganz anderes Bild. Schaltet man dann parallel dazu das Radio ein, ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.

Nun ja, zumindest in den 90er Jahren konnte man in gewissen Häusern durchaus noch Anstoß erregen, wenn man dort ohne Anzug und Krawatte herumgeisterte, wie mir mal mit einer Mischung aus Kopfschütteln und Grinsen erzählt wurde.

Heute muß das Gesamtbild übrigens nicht stimmig sein. Die Kombination aus handfestem Journalismus und Sommer, Sonne, Ferien gibt es durchaus.



Die Räume sind schon lange keine Studios mehr. Dort sitzen jetzt Büromenschen - Hörspielredaktion usw. Ja, ich heul' auch'n bisschen. In so einem alten Studio hab ich meine Mikroprobe gemacht...*seufz*

Und ich war den alten Studios mal sehr, sehr nahe, und habe sie trotzdem nie zu Gesicht bekommen
motz.gif
 
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Ja, die ersten beiden Bilder habe ich auch gesehen, mir aber nicht viel dabei gedacht. Ich hatte etwas die Bilder aus Braunschweig in Erinnerung (so mit Gorgy-Uhren und so), aber da war ich wohl auf dem falschen Dampfer. Das dritte Bild zeigt ein Gerät, das zwar unbestreitbar mit DCF zu tun hat, jedoch sieht es mir ziemlich alt aus. Soweit ich weiß, ist das DCF-Signal aber erst seit etwa 10 (?) Jahren öffentlich. Gab es das vorher auch auf dieser Frequenz? Hätte also nur jemand einen entsprechenden Empfänger basteln müssen?
 
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(...)zumindest in den 90er Jahren konnte man in gewissen Häusern durchaus noch Anstoß erregen, wenn man dort ohne Anzug und Krawatte herumgeisterte, wie mir mal mit einer Mischung aus Kopfschütteln und Grinsen erzählt wurde.

In der alten Nachrichtenredaktion des hr hing an der Innenseite der Tür zum Gang ein Schild mit der Aufschrift:

"Vor dem Hinaustreten ist die Kleidung zu ordnen"
 
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Finde ich grundsätzlich völlig in Ordnung. In heutigen Zeiten wünsche ich mich generell etwas mehr Disziplin, nicht nur in bezug auf Kleidung. Auch (und vor allem) in bezug auf inhaltliche Gestaltung der Programme.

@K6: Danke für den Link, sehr interessanter Artikel.
 
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OnkelOtto schrieb:
In der alten Nachrichtenredaktion des hr hing an der Innenseite der Tür zum Gang ein Schild mit der Aufschrift:

"Vor dem Hinaustreten ist die Kleidung zu ordnen"

Welche Tätigkeiten innerhalb dieses Raumes waren es denn, die für ein dermaßen unordentliches Erscheinungsbild sorgen konnten, daß ein Hinweis darauf angebracht erschien...?
 
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Es konnte sich nur um das Tragen von Ärmelschonern handeln, die auf den Gängen nicht so gerne gesehen waren.
Erotisches Verlangen und dementsprechende Amtshandlungen, die die Kleiderordnung hätten durcheinanderbringen können, waren per Rundfunkstaatsvertrag im zwischenmenschlichen Umgang ausgeklammert.
 
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:) Hier mal 2 Bilder vom SWF 3 aus den 70ern (Sorry für die etwas mäßige Qualität):

Bild 1: Ferdinand Keller am Diskplatz im SWF 3-Sendekomplex, der, wenn ich richtig informiert bin, SK 3 hieß
Bild 2: Eine Außenübertragung mit einem mobilen Diskplatz
 

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Geiler Nicki-Pulli. Schade, daß man so wenig vom Studio sieht. Ob das dasselbe SK3 ist, was bis vor wenigen Monaten noch im Einsatz war, geht aus den Bildern leider nicht hervor. In welchem Gebäude soll das denn gewesen sein? Im HF-Gebäude im Erdgeschoß im rechten Flügel die erste Tür links?

Nebenbei bemerkt: wenn Du die Bildgröße auf 300x350 änderst, zerrt's nicht mehr so ;)
 
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Geiler Nicki-Pulli. Schade, daß man so wenig vom Studio sieht. Ob das dasselbe SK3 ist, was bis vor wenigen Monaten noch im Einsatz war, geht aus den Bildern leider nicht hervor. In welchem Gebäude soll das denn gewesen sein? Im HF-Gebäude im Erdgeschoß im rechten Flügel die erste Tür links?

Nebenbei bemerkt: wenn Du die Bildgröße auf 300x350 änderst, zerrt's nicht mehr so ;)

Das kann ich nicht beantworten, da ich noch nie in diesem Gebäude war. Aber hier noch ein Bild von ca. 1977 mit Jürgen Herrmann und Thomas Gottschalk im holzgetäfelten Bayern 3-Sendekomplex, der ebenfalls SK 3 hieß. Dieses Studio war vom Bayern 3-Start 1971 bis zur Programmreform 1992 in Betrieb, wurde danach noch als Ersatz- und Trainingsstudio genutzt und existiert heute gar nicht mehr!
 

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Und noch was hübsches:
Mal Sondock zur Zeit der "Diskothek im WDR" an seinem Diskplatz mit 2 EMT 930 und einer Telefunken-Bandmaschine, in 2 verschiedenen Senderäumen aufgebaut, weiß nicht wo.
 

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[Ferdinand-Keller-Bild:]

Die Bandmaschine im Hintergrund scheint mir eine Studer A80 zu sein.


Gruß TSD
 
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Jau, die Bandwaage ist typisch. Wir hatten früher mal ein Studio mit A81, das war die Variante mit deutscher Schichtlage.
 
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Hallo !

Was ist denn das für ein Teil, rechts, diese senkrechten Bänder (?) - irgendwas mit Echo ?!

Antenna

http://rmrc.de/gallery/view_photo.php?full=1&set_albumName=album12&id=MVC_006X_010

Zufällig kann ich das beantworten, weil's mir bei einer exklusiven Funkhausführung der damalige technische Leiter erklärt hat: Eigenentwicklung des Hauses, von einer Metallbaufirma verwirklicht. Über die Rollen lief tatsächlich eine Bandschleife, aber nicht für Pausenzeichen, sondern für durchgehende Atmo bei Hörspielproduktion (Vogelgezwitscher z.B.). Jetzt läßt mich mich mein Gedächtnis etwas im Stich: Entweder war das Teil hoch- bzw runterklappbar oder es gab zwei Umlenkrollen, jedenfalls war die Maschine eben auch mit den normalen Bandtellern zu nutzen.

Ich stelle mir übrigens gerade vor, die Schleife wäre nicht Vogelgekreische gewesen, sondern z.B. Hafenatmosphäre, alle 30 Sekunden tutet der gleiche Dampfer... :D
 
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Wie damals beim Aquarium im ORB-Fernsehen: Da lauerten die Fans immer auf die Schnittstelle :wow: :wow: :wow:
 
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Zufällig kann ich das beantworten, weil's mir bei einer exklusiven Funkhausführung der damalige technische Leiter erklärt hat: Eigenentwicklung des Hauses, von einer Metallbaufirma verwirklicht. Über die Rollen lief tatsächlich eine Bandschleife, aber nicht für Pausenzeichen, sondern für durchgehende Atmo bei Hörspielproduktion (Vogelgezwitscher z.B.).

Wurde später auch vom WDR übernommen, ein Nutzungsgebiet war die Regionale Fernsehproduktion. Auch hier Einsatz als Endlosatmo. Habe leider kein Photo von dem schönen alten Studio mit dieser Konstruktion (an einer M15A), einer Otari-Mehrspurmaschie mit TC-Anbindung für 1", U-Matic und Beta SP - und haptisch herrlichem TAB-Tisch.
 
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Wozu auch die CTM-10 auf Repeat stellen, wenn's mit der Spezialanfertigung einer Metallbaufirma auch teurer und umständlicher geht?
So ganz erschließt sich mir der Sinn einer solchen Konstruktion jedenfalls nicht. Selbst für eine Endlosatmo hätte es doch ausgereicht, die Atmo 20 mal oder noch öfter hintereinander auf ein Band mit 9,5 cm/s zu ziehen. Dann wäre die Endlosatmo vielleicht nach ein paar Minuten doch beendet gewesen, aber für Hörspielproduktionen oder als Hintergrundatmo hätte es dicke ausgereicht.
Schon erstaunlich, wie damals das Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeworfen wurde. Und heute ärgern wir uns, weil die Kohle fehlt und statt eines anständigen Mikros ein Elefantenpimmel im Glaskasten hängt...
 
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Die CTM-10 (was habe ich sie geliebt - die wahrscheinlich beste Cartmaschine überhaupt) gab's seinerzeit noch nicht, wenn ich es richtig im Kopf habe, ist sie ein Kind der späten 80er und dieses Rollenkonstrukt ist ein paar Jahre älter. Nun gab's natürlich auch vor der CTM-10 Cartmaschinen, die vermutlich auch endlos gelaufen wären, wenn man den Vorspul-Cue nicht gesetzt hätte.

Aber im amtlichen deutschen Hörfunk waren Cartmaschinen noch weitgehend Teufelszeug. Gab aber Ausnahmen, die noch schlimmer waren als NAB-Cart. Ich erinnere mich an eine "Jinglemaschine" beim NDR in Hannover, die aus einem Rack mit 5 oder 6 Dynacord Doppel-Cassetten-Playern und einer Fernsteuerung mit 10 oder 12 Start- und Stiopptasten im Sprecherraum bestand. Das Ding muß grausamer gerauscht haben als jede gammelige Cartmaschine... :)
 
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Ich kann mich noch schwach an Carts mit Pausenzeichen erinnern, waren von Sonifex, glaub ich.
 
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Stimmt, Sonifex war neben Otari der andere große Anbieter von Cartmaschinen. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob es die schon vor den Otaris gab. Beim SDR waren meines Wissens ähnliche Systeme im Einsatz. Die Carts waren etwas schmaler und dünner als die Audiopak-Carts.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an den Nachfolger der Sonifex-Carts: die "Diskcart" oder so ähnlich. Da waren die Jingles auf Computer-Disketten. Ich hatte mir damals einen Prospekt von Sonifex kommen lassen, da haben diese Geräte noch etwa 20.000 DM gekostet. Ohne Steuer, versteht sich.
Auf dem Bild ist das alte hr3-Studio aus dem Jahre 1994 zu sehen. Ganz links in der Mitte sieht man ein grünes LC-Display, das zu einer solchen Diskcart-Maschine gehört. Beim hr haben sie bis weit in die 90er hinein mit diesen Dingern gefahren. Inzwischen ist man dort auf DABS, formals D'Accord, umgestiegen und kam somit vom Regen in die Traufe.
 

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Wozu auch die CTM-10 auf Repeat stellen, wenn's mit der Spezialanfertigung einer Metallbaufirma auch teurer und umständlicher geht?
So ganz erschließt sich mir der Sinn einer solchen Konstruktion jedenfalls nicht.
Wie schon jemand bemerkte gabs Cartmaschinen damals noch nicht. Und die Konstruktionen dürften recht alt sein; passen sicherlich auch auf ältere Maschinen als die M15A.

Selbst für eine Endlosatmo hätte es doch ausgereicht, die Atmo 20 mal oder noch öfter hintereinander auf ein Band mit 9,5 cm/s zu ziehen. Dann wäre die Endlosatmo vielleicht nach ein paar Minuten doch beendet gewesen, aber für Hörspielproduktionen oder als Hintergrundatmo hätte es dicke ausgereicht.

9,5 cm/sek halte ich für zu langsam. 19,05 ist meiner Meinung nach Untergrenze, weniger taugt nur zum Mittschnitt der Rede von Onkel Willi auf Opas 60. Geburtstag mit dem Grundig-Koffergerät. Außerdem ist die Bandgeschwindigkeit insofern unerheblich, daß man verdammt viele 19,05er- oder 38,1er-Schnipsel aneinanderkleben kann, bis der Wickelteller voll ist. Schneller anfertigen kann man so ein Atmoband durch geringere Bandgeschwindigkeit nicht. Außerdem, schon mal probiert, ein 9,5er Band unhörbar aneinanderzuschneiden?

Grund, diese Konstruktion der "Aneinanderklebmethode" vorgezogen zu haben dürfte viel mehr der deutlich geringere Arbeitsaufwand und die höhere Anfertigungsgeschwindigkeit sein (einmal Aufnehmen, kleben, Zug Einstellen, fertig). Gerade im Fernsehbereich ergibt das schon Sinn, schnell so eine "Instantatmo" griffbereit auf dem Regler zu haben.

Schon erstaunlich, wie damals das Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeworfen wurde. Und heute ärgern wir uns, weil die Kohle fehlt und statt eines anständigen Mikros ein Elefantenpimmel im Glaskasten hängt...

Der Elefantenpimmel im Glaskasten hat nichts mit fehlender Kohle zu tun, eher mit fehlenden Ohren und stark ausgeprägtem Modebewusstsein. ;)
Außerdem war die Methode mit der Endlosschleife dahingehend sparsam, daß Band gespart wurde. Und der Techniker, der die anderen Atmos hätte aneinanderhängen müssen.
 
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Und hier noch ein Bild. Sendername steht nur auf der Tasse.
 

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Außerdem ist die Bandgeschwindigkeit insofern unerheblich, daß man verdammt viele 19,05er- oder 38,1er-Schnipsel aneinanderkleben kann, bis der Wickelteller voll ist. [...] Grund, diese Konstruktion der "Aneinanderklebmethode" vorgezogen zu haben [...] der Techniker, der die anderen Atmos hätte aneinanderhängen müssen.
So kompliziert hatte ich gar nicht gedacht. Für die Herstellung eines Endlosbandes bedarf es, die damaligen Produktionsbedingungen vorausgesetzt, nur drei Bandmaschinen: eine zum Aufnehmen, die anderen beiden zum Abspielen. Auf beiden Abspielmaschinen liegt dieselbe Atmo auf. Die Maschinen werden nacheinander gestartet. Läuft die eine, spult die andere zurück. Das ganze in Echtzeit ist eine Sache von vielleicht 10 min und damit weitaus konstengünstiger, als zusätzliche Einzelanfertigungen.
 
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