Funkhaus historisch: Nalepastraße

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Ja,also zu meiner Zeit wurde die so genannte "Elbe-Saale-Welle" dort gefahren. Erst von 5-10 Uhr und dann von 4-13 Uhr als Regionalprogramm. Täglich ausser Samstag-Sonntag und zweimal im Monat das Nachtprogramm.
Wir hatten, bis kurz nach meinem Weggang, komplette Ungarntechnik, einschließlich der Bandmaschinen. Waren eigentlich sehr zufrieden damit, da es keine mir bekannten Ausfälle gab. Zumindest der Technik nicht. Mit den Technikern sah das schon anders aus. Namentlich mit mir. Hab mal 3 Stunden Sendeausfall produziert. Im eigenen Bett war es eben schöner als im Studio. Die Technik saß im ersten Stock, der große Erkerraum war unser sogenannter Klubraum, mit vielen schönen Feten. Dann gab es noch den A-Raum, Vorproduktion und manchmal auch Cutterraum. Dann kam Richtung Treppenhaus die Kaffeküche, der wichtigste Platz der Etage, von dem links das Musikarchiv und rechts ein kleines Büro abging. Dann gab es noch eine Werkstatt, gegenüber dem Regieraum und ein Büro für den Musikredakteur und das Technikbüro. Die Redaktion saß im Erdgeschoß. Die anderen Räume wurden vom Fernsehstudio Halle belegt. Aber wir waren eine dufte und eingeschworene Truppe. Jeder Techniker oder Redakteur der aus Berlin kam, war begeistert.
In der Technik waren wir zu viert. Zwei Frauen, zwei Männer. Einer, Manfred Müller, war einige Zeit Chef. Leider habe ich keinerlei Fotos. War ja direkt verboten, zumindest offiziell. Ich weiß aber, dass welche gemacht wurden. Mobile Technik hatten wir nicht. Die kam auf Anforderung aus Magdeburg oder Leipzig. Daher suche ich Unterlagen und Fotos vom damaligen B-1000 Ü-Wagen (Stereo). Habe so ein Teil zum Schrottpreis in Adlershof aufgekauft. Stand dort bis vor einem Jahr, zugepackt und verbuddelt in der Großgarage. Der absolute Flohmarkt dort. Übrigens, in der Nalepastraße sieht es erbärmlich aus. Es ist mehr als nur eine Schande.

Was das sogenannte "Digistudio" von Sputnik betrifft, war dies von Anfang an nur als Provisorium geplant. Ich kenne die Vorgeschichte. Man wollte mit der Vortäuschung von Technik Zeit gewinnen, um zu überleben.

Ansonsten muß ich zur derzeitigen Radiolandschaft sagen, ohne Ausnahme (das sei extra betont) gibt es nur noch Dudelfunk zum Abschalten.

Wo sind die guten alten Zeiten von einem "Rias" hin?
 
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tiroleanboy schrieb:
Ja,also zu meiner Zeit wurde die so genannte "Elbe-Saale-Welle" dort gefahren. Erst von 5-10 Uhr und dann von 4-13 Uhr als Regionalprogramm.
Gab es da eine Arbeitsteilung mit Magdeburg, oder stammt der legendäre Mitschnitt etwa aus Halle? Und: wie erfolgte der Übergang von/zu DDR2 aus Berlin? Lief deren Signal über Euer Pult? Wurde geblendet oder gesteckt? Oder lief die Umschaltung komplett außer Haus?
tiroleanboy schrieb:
Wir hatten, bis kurz nach meinem Weggang, komplette Ungarntechnik, einschließlich der Bandmaschinen.
Mechlabor? Kenne ich nur die wuchtigen Bandmaschinen (standen auch im K6 in Berlin, siehe Fotos in diesem Thread weiter oben) und die Plattenspieler. Was gab es sonst noch aus Ungarn? Etwa auch das Pult? Oder hatte Halle doch ein 700er RFZ?
tiroleanboy schrieb:
Hab mal 3 Stunden Sendeausfall produziert. Im eigenen Bett war es eben schöner als im Studio.
Kann ich mir kaum vorstellen - hieße ja, alleine in der Technik gewesen zu sein. Gabs irgendwelche disziplinarischen Konsequenzen (würde ich jetzt eigentlich erwarten)?
tiroleanboy schrieb:
Habe so ein Teil zum Schrottpreis in Adlershof aufgekauft. Stand dort bis vor einem Jahr, zugepackt und verbuddelt in der Großgarage. Der absolute Flohmarkt dort.
Wo? Ich bin gerade in Adlershof. Wie jeden Werktag...
tiroleanboy schrieb:
Ansonsten muß ich zur derzeitigen Radiolandschaft sagen, ohne Ausnahme (das sei extra betont) gibt es nur noch Dudelfunk zum Abschalten.
DLF? Radio EINS? NDR info? BR Zündfunk?
tiroleanboy schrieb:
Wo sind die guten alten Zeiten von einem "Rias" hin?
Genau diese Frage verstehe ich im Zusammenhang mit der Dudelfunk-Klage immer wieder nicht...
tiroleanboy schrieb:
Was das sogenannte "Digistudio" von Sputnik betrifft, war dies von Anfang an nur als Provisorium geplant. Ich kenne die Vorgeschichte. Man wollte mit der Vortäuschung von Technik Zeit gewinnen, um zu überleben.
Sehr schön... die "Vortäuschung von Technik" hängt hier also hintendran. Ein wundervoller Artikel aus einer noch viel wundervolleren Zeitschrift ("SpuDTnik - Die Zeitung zum Radio" Nr.5) des Dresdner Freundeskreises, jener putzigen Truppe, deren Radios offenbar jahrelang nach dem Ende des anspruchsvollen Programms immer noch ein solches ausspuckten, anders lassen sich die Aktivitäten und Argumentationen der Dresdner nicht erklären. Die besuchten also anno 1994 dieses moderne "Digitalstudio" und berichteten in Wort und Bild. Der göttlich-naive Beitrag beginnt bereits im ersten Satz mit einem Fehler: nicht seit dem 26.11., sondern seit dem 5.11.1993 sendete Sputnik aus Halle. Und es war keinesfalls "die neue Technik", die eine Aufschaltung ins DSR-Paket ermöglichte. Wer so etwas behauptet, will ganz einfach vertuschen, daß die Aufschaltung im Sommer 1993 an Blähungen der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt scheiterte. Wirklich schade, denn so hätte man das Programm noch ein paar Monate aus Studios mit guter Akustik im Funkhaus Oberschöneweide genießen können - ein anderes Programm von dort (DS Kultur) lief ja auch auf DSR. Woran man laut diesem Artikel ein "digitales Mischpult" erkennt, ist auch höchst interessant. Demnach wären alle Rundfunkpulte seit Jahrzehnten digital gewesen. Und die analogen Carts waren noch lange nicht verschrottet, als dieser Artikel erschien. Die "Triple Card" ist freilich eine TripleDAT, eine der ersten ernstzunehmenden PC-Schnittlösungen und als solche bei Sputnik damals im Einsatz. Ich stelle mir Produktionsarbeit unter Windows 3.1 übrigens sehr angenehm vor...
Eine Knobelaufgabe für Profis: kann irgendjemand auflösen, was für ein herrlich überfrachtetes Pult (John Peel hatte ernste Probleme damit) man da zum Senden nutzte? Ich habe leider nie nach dem Hersteller geschaut - und nun isses zu spät.
 

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Also schnell zu Deinen Fragen.
Es gab das Programm im täglichen Wechsel mit Magdeburg.Das Programm DDR2 lag ständig am Pult an und wurde bei Bedarf eingeschleift.Danach erfolgte im Schaltraum in der Leipziger Springerstraße die direkte Umschaltung der programme,so das wir aus dem Sendeweg raus waren.
Zur besagten Ungarntechnik kann ich im Moment leider keine genaue Antwort geben,jaja die Jahre mir liegts auf der Zunge aber es will nicht raus.Auf jeden Fall sagt mir "Mechlabor" nix.
Die gesamte Technik,vomPult über die Bandmaschinen war alles Ungarn.
Was den von mir produzierten SEndeausfall betrifft liegst Du richtig.Bei uns lief alles in der technik.während der Sendung im Einmannbetrieb.Die Redakteure waren noch nicht in der Lage dies selbst zu tätigen.
Disziplinarische Maßnahmen gab es nätürlich auch.Dekratierung zum Untersekretär,und 6 Monate Livesendungverbot,welches auf Grund von Personalmangel nach 4 Wochen aufgehoben wurde.
Du kennst eventuell noch die großgarage in Adlershof mit der Kreiselzufahrt in den ersten Stock?! Dort stand das gute Stück.Ansonsten nur noch Müll und unidentifizierbare Technikreste.
Was das vermeintliche Digistudio für Sputnik betrifft wurden wir damals in Unkenntniss gelassen,selbst der Zutritt wurde nach dessen Einbau nicht gestattet.
Ein ehemaliger Kollege aus der Zeit,arbeitet jetzt bei RTL in Luxemburg,will aber keine Auskunft darüber mehr geben.Hat zuviel schlechte Erfahrung gemacht.War beim Einbau damals dabei.Er sagte mir nur soviel,das es sich um ein riesiges Politikum zwischen Berlin,Dresden und der damaligen Landesregierung von Sachsen-Anhalt handelte,welcher der Herr Mühlfenzel eingerührt hatte.

Was dein Einwand betreffs dem Dudelfunk betrifft habe ich halt,wie übrigens viele ehem.Rundfunkleute,eine andwre Meinung.Heute ist es egal welcher Sender läuft,entweder viel "Musik" und sinnloses gelaber oder nur Gelaber ohne Inhalt.
Ich bleib dabei,der Rias war ein gut gemachtes Programm.
 
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Noch ein Nachtrag.Schade das der "legendäre Mitschnitt" nicht läuft.Hätte Ihn mir gern mal angehört.
 
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Hier aus dem Gedächtniss eine unmaßstäbliche Skizze vom alten Studio am Waisenhausring in Halle.
 

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Vielen Dank! Demnach: Klubraum=CVD, Regieraum=Stehstudio (on air), A-Raum=Sitzstudio, Sprecherraum=Nachrichtenraum (winzig)+Kaffeemaschinenecke. Und bei mir funktioniert das verlinkte Audiofile.
 
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@ tiroleanboy: hast Du mal ein Foto von dem "guten Stück" aus Adlershof ? Würde mich schon mal interessieren, wie der es überlebt hat. Vielleicht andere hier auch. Merci bien. ( ... und so etwas habe ich offensichtlich Ende 2003 übersehen ?? .. oder ich erinnere mich falsch an die Kreiselbeschreibung in den ersten Stock ??? Nun ja; jetzt ist es zu spät )
 
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Sputnik sendete nicht aus den Räumen des Studios Halle. Dort war immer noch das Regionalstudio von MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt.
Man bezog mit dem Jugendradio in Space, Räume die zuvor vom MDR-Fernsehen (SAH)genutzt wurden.
Das Regiepult war von Acousta.
 
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tiroleanboy schrieb:
Das Programm DDR2 lag ständig am Pult an und wurde bei Bedarf eingeschleift.Danach erfolgte im Schaltraum in der Leipziger Springerstraße die direkte Umschaltung der programme,so das wir aus dem Sendeweg raus waren.
Während der Sendezeit der Regionalsender wurde aber aus Berlin keine Modulation gesendet, oder etwa doch (ein Programm von Radio DDR 2 gab es ja erst ab 10.00 bzw. später dann 13.00 Uhr)?

Und die Elbe-Saale-Welle lief also über die Springerstraße in Leipzig? Das wirft die Frage auf, wie das z.B. bei Karl-Marx-Stadt (zeitweise Übernahme Sender Dresden) war.

Zu der aufgekommenen Frage nach der Nutzung der Räumlichkeiten im Waisenhausring nach 1993: In der Tat müßte auch MDR 1 - Radio Sachsen-Anhalt nach dem Sputnik-Einzug dort noch etwas gemacht haben. Und bis wann wurde im Waisenhausring eigentlich noch vom Fernsehen produziert?
 
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War beides im gleichen Haus oder reden tiroleanboy und ich von komplett unterschiedlichen Orten? Ich bin zugegebenermaßen etwas verwirrt, da seine Raumaufteilung auf meine Erinnerung von Sputnik passt.

Acousta... vielen Dank für die Erhellung nach so vielen Jahren! Die Firma sagte mir bislang gar nichts. Bänder habe ich am Waisenhausring zwar mal im 10-Sekunden-Takt gegen die Uhr eingecued, aber das Pult hatte ich nie so genau unter den Fingern ;)
 
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Schnell die Fragen beantworten.

Also: Das "gute Stück" gibt es leider im Moment nicht in einem Stück,ein Bekannter bringt gerade die Karosse in einen wieder nutzbaren Zustand,vom Innenleben gibt es ein zur Hälfte zerlegtes Stereopult und eine Hülle mit Motor von einer Nagra. Das Sputnik nicht aus unserer Etage gesendet hat,stimmt nicht ganz.Die ersten wOCHEN waren sie bei uns und sind dann ins Erdgeschoss gezogen.Habe selbst noch die Vorarbeiten dafür geleistet.
Das Programm von DDR2 lag immer an,die Umschaltung und Einschleifung in Dresden ,für Karl-Marx-Stadt lief genau so.Übrigens ist es auch heute noch so.Es läuft über den Schaltraum im FH Dresden.Habe da von 2000-2003 gearbeitet. Was die Nutzung des Waisenhausring betrifft,weiß ich nur soviel das 1993 Umgezogen wurde in eine Villa gegenüber dem "Roten Ochsen" (ehem.Stasigefängniss,jetzt Gedenkstätte und Frauenknast).Das Fernsehen war zu der Zeit nur sehr selten noch aktiv dort. Die hatten das ehem.Fernsehtheater in der Moritzburg genutzt. Es waren beide Sachen im gleichen Haus.Die Vernbindung der Gebäude besteht aus der sogenannten "Seufzerbrücke" über die Straße. Die Studioräume des Fernsehen stehen heute,mehr oder weniger leer,die ehem.Büros werden von einer sehr erfolgreichen Digifirma genutzt, die besonders amerikanische Comicfilme synchronisiert und zum Teil auch produziert,sowie auch Spielfilme synchronisiert und digimäßig bearbeitet.

Ach ja,bevor es mir wieder entfällt, die Ungarntechnik von von "BEAG".

Foto muß ich bei Gelegenheit mal nachreichen.Würdest jetzt kaum was wiedererkennen.

Hier fällt mir noch was ein. Der Audiolink geht jetzt.Irgendwie stand wer auf der Leitung. Sagt mal,hat jemand eventuell weitere Mitschnitte oder ähnliches vom alten Hallischen Programm.Möchte eine Chronik erstellen,da hätte ich wenigstens noch ein paar Hinweise.Leider findet sich im Netz fast nichts von dort.Habe ein paar ehem.Kollegen ausfindig gemacht die mir helfen wollen. Mal sehen wie es klappt.
 
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tiroleanboy schrieb:
Das Sputnik nicht aus unserer Etage gesendet hat,stimmt nicht ganz.Die ersten wOCHEN waren sie bei uns und sind dann ins Erdgeschoss gezogen.
Du meinst aber nicht gerade die Gerberstraße? Da gab es ja anfangs die noch nicht fertiggestellten seltsamen "Blockhäuschen"-Studios im Erdgeschoß, und zwar an der Innenwand, nicht an der Glasfassade. Dort war die Redaktion und das ganze sollte für MDR Life sein. Sputnik sendete derweil von oben, wo jetzt Jump sitzt. Das Erdgeschoß wurde ja erst noch komplett umgebaut.
tiroleanboy schrieb:
Das Programm von DDR2 lag immer an,die Umschaltung und Einschleifung in Dresden ,für Karl-Marx-Stadt lief genau so.
Waren das Sicherheitsaspekte, die für ein "hartes" Umschalten in Leipzig nach dem Durchschleifen in Halle sorgten?
tiroleanboy schrieb:
Was die Nutzung des Waisenhausring betrifft,weiß ich nur soviel das 1993 Umgezogen wurde in eine Villa gegenüber dem "Roten Ochsen" (ehem.Stasigefängniss,jetzt Gedenkstätte und Frauenknast).
Umgezogen, um für Sputnik Platz zu machen?
tiroleanboy schrieb:
Die Vernbindung der Gebäude besteht aus der sogenannten "Seufzerbrücke" über die Straße.
Ja, stimmt, da war eine Gebäudebrücke.
tiroleanboy schrieb:
Ach ja,bevor es mir wieder entfällt, die Ungarntechnik von von "BEAG".
Sagte mir bislang nichts. Immerhin gibt es noch eine Firma dieses Namens, die irgendwas mit Audio macht.
tiroleanboy schrieb:
Sagt mal,hat jemand eventuell weitere Mitschnitte oder ähnliches vom alten Hallischen Programm.Möchte eine Chronik erstellen,da hätte ich wenigstens noch ein paar Hinweise.
Dies ist leider der einzige Regionalprogramm-Mitschnitt, den ich überhaupt besitze. Stammt wohl auch aus Magdeburg, das ist Ralf Bieniek, der später bei DT64 Lieblingsmoderator (das ergaben Umfragen) wurde.
 
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Also,die Aussagen zum Sendestandort beziehen sich alle auf den Waisenhausring.
Zweitens: das Umschalten in Leipzig hatte Sicherheitsaspekte und technische Hintergründe.Wir hatten die direkten Senderleitungen anliegen uns hätten einen direkten Zugriff in den Sendeweg behalten.
Drittens:Richtig,Sputnik sollte eigentlich das gesamte Gebäude erhalten.
Viertens:die Brücke gibts auch heute noch,weil mittlerweile der einzige Zugang zum ehem.Fernsehstudio.
Und letzte:Wo turnt der Ralf den heute rum?Hat damals bei der "Elbe-Saale-Welle" in Halle sein Praktikum gemacht.Kenne Ihn recht gut.
Entschuldigung wenn ich alles hintereinander beantworte,habe noch nicht soviel Erfahrung mit der Sache.Lerne aber dazu.Außerdem geht es momentan für mich schneller.Nochmals,Sorry.
 
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Die Villa abseits vom Waisenhausring hieß "am Kirchtor" und wurde ab Ende 1990, spätestens ab 1991 von Radio Sachsen-Anhalt genutzt.
 
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tiroleanboy schrieb:
Das Programm von DDR2 lag immer an
Da war die eigentliche Frage, was genau da zwischen 4.00 und 10.00 bzw. dann ab 1987 (?) 13.00 Uhr anlag, weil es halt zu dieser Zeit kein Programm von Radio DDR 2 gab, das regulär gesendet werden sollte.

Übrigens ist es auch heute noch so.Es läuft über den Schaltraum im FH Dresden.
Dazu gibt es eine nette Parole: Über die ORB-Sorbenfrequenz in Calau lief zeitweise als Mantel r.s.2. Auch das soll über das alte Funkhaus in Cottbus geleitet worden sein. Keine Ahnung, ob das tatsächlich als „Grundschaltung“ so war. Das r.s.2-Programm wurde jedenfalls zu den sorbischen Sendungen ausgeblendet, also nicht hart weggeschaltet.

Die hatten das ehem.Fernsehtheater in der Moritzburg genutzt.
Ach ja, das gab es ja auch noch. Aber als Ü-Wageneinsatz, nicht mit fest installierter Technik, oder? Hatten sie eigentlich im Waisenhausring noch bis 1993 die ursprüngliche Studiotechnik (speziell die uralten LDK-3) behalten?

Die Vernbindung der Gebäude besteht aus der sogenannten "Seufzerbrücke" über die Straße.
:wow: :wow: :wow:

Ach ja,bevor es mir wieder entfällt, die Ungarntechnik von von "BEAG".
Aus der früheren Sowjetunion wurde auch gerade von ungarischen Pulten berichtet. Wäre also wirklich mal interessant, wenn Bilder auftauchen sollten, um zu schauen, ob es da noch mehr Gemeinsamkeiten gibt als die Bandmaschinen.

Sagt mal,hat jemand eventuell weitere Mitschnitte oder ähnliches vom alten Hallischen Programm.Möchte eine Chronik erstellen,da hätte ich wenigstens noch ein paar Hinweise.Leider findet sich im Netz fast nichts von dort.
Bei den anderen Regionalsendern sieht es nicht besser aus. Hier gibt es zwei Mitschnitte vom Sender Potsdam und der Ferienwelle sowie einiges aus Wendezeiten (Sachsenradio, Thüringen Eins, Antenne Brandenburg). Mehr kenne ich auch nicht.

Mich würde z.B. auch mal interessieren, etwas vom Sender Dresden zu hören. Ich meine, mich dort an einen sehr charakteristischen Mikrofonklang zu erinnern. Kann es leider nicht näher beschreiben, nur, daß es sich halt irgendwie anders anhörte.

Man findet übrigens auch absolut nichts vom „Haus der heiteren Muse“ in Leipzig, das zuletzt wohl kaum noch eine „normale“ Veranstaltungsstätte, sondern mehr oder weniger ein Fernsehstudio war. Außenaufnahmen? Fehlanzeige. Von Innenaufnahmen, auf denen mehr als der Bühnenraum zu erkennen ist, ganz zu schweigen.
 
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Ich habe noch einige Aufnahmen vom Sender Cottbus, auch ganz alte aus den 60-ern (mein Vater HEINZ SCHULZE war dort bis zu seinem Tod 1987 Redakteur).
 
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Meine Damen und Herren,

schauen Sie, staunen Sie, was es im virtuellen elektronischen Kaufhaus alles gibt:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=7543117322
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=7543117413
Ob diese Bänder jemals rechtmäßig waren (also vor 1989), will ich lieber nicht wissen ;).

Und womit spielt man sowas ab? Rrrrichtig:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=7542889447

Mir deucht, dies ist eine Mechlabor. Oder irre ich mich da? Google findet nicht viel, aber was es findet, ist ausschließlich ausm Ostblock (Seiten in Kyrillisch sind immer wieder schön) und auf einer Seite steht was von ML. Könnte ja Mechlabor heissen. Falls also jemand was braucht, um eine Treppe einzureißen... das Ding ersteigern und die Treppe runterschmeißen... :cool:
 
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„Mehr will ich dazu nicht sagen und wir hatten es dann“ :wow: :wow: :wow:

Ansonsten sieht das recht traurige Gerät auf dem Bild bei Ebucht durchaus so aus wie dieses hier, und Typenbezeichnungen mit STM hatten die Erzeugnisse des Mechanical Laboratory in der Tat.

Das liest sich auch ganz spannend ...
 
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Ahh, also doch. Muß aber eine ältere Version gewesen sein. Die, die ich kenne (ausm K6 in der Nalepastraße), hatten ein digitales Bandzählwerk und keine "Banduhr".
Beim weiteren Umschauen entdeckt: der Anbieter dieser Maschine hat noch einige andere bemerkenswerte Exponate bei eBay eingestellt. Besonders schön dabei: der Beschreibungstext. Sowas gibts wohl wirklich nur in Berlin, das paßt zu "Kultur" und "Lebensart" der Stadt... :D
 
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Radiowaves schrieb:
Meine Damen und Herren,

schauen Sie, staunen Sie, was es im virtuellen elektronischen Kaufhaus alles gibt:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=7543117322
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=7543117413
Ob diese Bänder jemals rechtmäßig waren (also vor 1989), will ich lieber nicht wissen ;).

Und womit spielt man sowas ab? Rrrrichtig:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=7542889447

Mir deucht, dies ist eine Mechlabor. Oder irre ich mich da? Google findet nicht viel, aber was es findet, ist ausschließlich ausm Ostblock (Seiten in Kyrillisch sind immer wieder schön) und auf einer Seite steht was von ML. Könnte ja Mechlabor heissen. Falls also jemand was braucht, um eine Treppe einzureißen... das Ding ersteigern und die Treppe runterschmeißen... :cool:
Genau,wer weiß wo die Bänder herstammen? Sieht recht eigenwillig aus.
Übrigens die STM gehörte zur BEAG-Ausrüstung.Genau die Maschinen standen in Halle.War ein schönes arbeiten damit.

Übrigens,entschuldigt das ich nicht gleich geantwortet habe,aber so ist das wenn man mal wieder im Krankenhaus lag. Werde jetzt aber öfter mal reinschauen. Will ja meine Waisenhausring-Chronik weiterbringen.

Ach ja,der typische Mikrofonklang in Dresden rührte aus den Räumlichkeiten des ersten Studios,erst im Hygienemuseeum im Keller,dann im Verkehrsmuseeum. Danach kam ja das neue Domizil in den ehem.Russenkasernen in der Königsbrücker Str.
 
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Im Verkehrsmuseum?? Wann und wo genau?!

Im Kundi-Museum war es also im Keller? Habe nämlich schon vor diesem Haus gestanden und gerätselt, wo ...

Was die Mikroskope angeht: Waren es MD421 oder etwas anderes? (Interessiert dann natürlich auch für den Waisenhausring.)
 
AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

Habe gerade einen Beitrag in einem Buch gelesen, der hier mal rein muß. Man möge mir Tippfehler verzeihen:D
 

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AW: Funkhaus historisch: Nalepastraße

(Bezug: Beiträge 149 und 150 auf Seite 3)

Ist dieser Text:
____________


Das Funkhaus in der Nalepastrasse
Von Michael Brummack

Auf dem Gelände einer ehemaligen Furnierfabrik an der Oberspree entstand das Rundfunkzentrum der DDR. Der Bauhaus-Architekt Frsnz Ehrlich und der Rundfunkingenieur Gerhard Probst realisieren den Umbau. Nach sechsmonatiger Bauzeit wurde am 31. Dezember 1951 aus dem bestehenden Verwaltungsgebäude mit Turmhaus die erste Sendung ausgestrahlt. Für die künstlerische Produktion war von vornherein ein neues Gebäude vorgesehen, dessen Bau im Sommer 1952 begann.
Die Säle I und II sollten Anfang 1954 dem Betrieb übergeben werden, doch nach dem Brand vom 16. Februar 1954 blieb nur der Rohbau des Hauses erhalten, wodurch sich die Bauarbeiten um weitere zwei Jahre verzögerten; so lange wurden die Hörspiele im Funkhaus Grünau produziert.
Am 10. Februar 1956 wurden die neuen Studios und Sendesäle in der Nalepastrasse – alle dem neuesten Stand der Technik entsprechend – übergeben. Das Staatliche Rundfunkkomitee hatte schon am 1. September 1952 in dem Neubau seine Tätigkeit aufgenommen. Am 14. September 1952 begann das Haus drei zentrale Programme auszustrahlen. Sie waren von den besten Mitarbeitern des bisherigen Groß- und Landessender produziert worden.

Der Berliner Rundfunk eröffnete 1957 eine Westberliner Außenstelle, das so genannte Westberliner Büro an der Tauentziensrasse unweit Bahnhof Zoo. Von hier wurde Materialien und Tonbänder über die Sektorengrenze ausgetauscht. Die Verschärfung der Zollkontrollen an den Sektorengrenzen behinderten nach 1958 die Transporte, und am 18. August 1961 schloss der Westberliner Polizeipräsident das Büro wegen des Mauerbaus.
Technisch gesehen, konnte der Berliner Rundfunk die meisten DDR-Bürger versorgen, während der SFB weitgehend auf Berlin beschränkt blieb. Politischer Schwerpunkt des Berliner Rundfunks war neben der Deutschlandpolitik beider deutscher Staaten die Auseinandersetzung mit Westberlin. Die Berliner Berichterstattung wurde nach der Gründung des SFB verstärkt im Programm des Berliner Rundfunks berücksichtigt.
Das Sekretariat der SED beschloss im Juni 1955, das Zweite Programm müsse den Kampf um die Westberliner Bevölkerung gewinnen und diese „gegen die Frontstadtpolitik und gegen die imperialistische Spionage – und Mörderorganisation… mobilisieren“. Alljährlich am 17. Juni aber reagierte der Rundfunk auf Westberliner Sendungen. So endet etwa Gerhart Eislers Abendkommentar vom 17. Juni 1956 mit einer Drohung gegen den „Club der Provokateure in Berlin (West)“.



Literatur
Beiträge zur Geschichte des Rundfunks
Herbst, Maral: Demokratie und Maulkorb
 
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