"Gaffer" im Verkehrsfunk

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Mannis Fan

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Dass bei Unfällen auf der Autobahn oft auf der Gegenfahrbahn der längere Stau entsteht, weil dort die Autofahrer langsam vorbeischleichen, um möglichst viel mitzukriegen, ist bekannt.
Nun könnte man das im Verkehrsfunk ganz nüchtern als "Stau infolge des Unfalls auch auf der Gegenfahrbahn" vermelden.
Mir fällt zunehmend (negativ) auf, dass die Verkehrsfunkredaktionen diesen Sachverhalt mit der ganzen Kraft ihrer moralischen Empörung vermitteln, indem sie entrüstet von "neugierigen Gaffern", von "Schaulustigen" oder sogar von "Idioten" sprechen.

Ganz abgesehen davon, dass die Mehrheit der Autofahrer im Stau auf der Gegenfahrbahn steckt, ohne zu "gaffen" und ohne irgend etwas für diesen Stau zu können, empfinde ich es als ziemlich billige Gutmenscherei, wenn an dieser Stelle im Radioprogramm kommentierende Wertungen mit moralisch-pädagogisch erhobenem Zeigefinger eingeflochten werden. Wer sagt mir denn, dass nicht der viel größere Idiot es war, der den eigentlichen Unfall verursacht hat?

Und wenn ich schon als "Staumelder" das Bedürfnis habe, meine Ansicht über das Verhalten von Autofahrern kommentierend unters Volk zu bringen, dann doch bitte an einem Sendeplatz, der eindeutig als Meinungsplatz gekennzeichnet ist.

Bin gerne bereit, hier strittig mit all denen zu diskutieren, die anderer Ansicht sind.
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Den Begriff "Neugierige Gaffer" benutzt hoffentlich niemand.
Ansonsten versteh das doch bitte als das was es ist: Eine Aufforderung an die Fahrer auf der Gegenfahrbahn, aufs Gas zu drücken.
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Ganz abgesehen davon, dass die Mehrheit der Autofahrer im Stau auf der Gegenfahrbahn steckt, ohne zu "gaffen" und ohne irgend etwas für diesen Stau zu können, empfinde ich es als ziemlich billige Gutmenscherei,...

Wenn auf einer Richtung ein Unfall passiert und ganz zufällig auf der anderen Richtung danach Bahn ein Stau entsteht muss es ja vorne irgendwo klemmen.

Klar sind wir alle irgendwo neugierig, aber man kanns eben auch übertreiben. Und Feuerwehrleute und Notärzte seh zumindest ich genug ;)
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Mir fällt zunehmend (negativ) auf, dass die Verkehrsfunkredaktionen diesen Sachverhalt mit der ganzen Kraft ihrer moralischen Empörung vermitteln, indem sie entrüstet von "neugierigen Gaffern", von "Schaulustigen" oder sogar von "Idioten" sprechen.

Selbstverständlich interessiert es mich, wieso ich eigentlich im Stau stehe. Üblicherweise wird ja auch genannt "...wegen Bergungsarbeiten", "...wegen einem defekten Fahrzeug im Baustellenbereich", "...wegen verlorener Ladung."

Da interessiert mich natürlich auch, daß der Grund, warum ich im Stau stehe, "Idioten" sind. Wahrlich ein passender Begriff für Gaffer!
 
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Der Begriff "Schaulustige" muss nicht unbedingt eine Erfindung der Redaktion sein. Habe dieses Wort selber schon im Ticker der Polizei vorgefunden ...
 
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Nein.
Wegen eines Redakteurs, Sprechers oder ihrer Kombination da wo du Genitiv derer ihr Tod am sein tun.

Ja, schön... schlechtes Beispiel.

Aber ich möchte es wirklich gerne wissen, wer mir da durch seine Blödheit seine Zeit klaut! Ich wäre sehr dafür, wenn auch gemeldet würde, wenn ein Stau durch "eine 18jährige Fahranfängerin, die vergessen hat zu tanken", "einem eingeschlafenen LKW-Fahrer aus Rumänien" oder "einem liegengebliebenen Opel-Fahrer" verursacht wird.
 
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Da gebe ich dir recht und sehe es keineswegs anders.

Ich finde an dem Begriff Gaffer übrigens nichts, was anstößig wäre. Das Wort ist negativ besetzt so wie die Menschen, die gaffen und damit Rettungs- sowie Ordnungskräfte behindern.

Wer selbst in einen Unfall verwickelt war und womöglich verletzt in der Öffentlichkeit herumlag, schlimmstenfalls sogar noch bar einiger Kleidungsstücke oder deren Teile, weiss, was das für ein miserables Gefühl ist, wenn eine Traube langhälsiger Affen sich gegenseitig überkletternd um einen herumsteht, um sich an Nacktheit, Körperteilen und Blut zu ergötzen.
Wer auf der Seite der Rettungskräfte mit Gaffern zu tun, oder sagen wir besser zu kämpfen hatte, kann auch Geschichten erzählen...

Ich halte Gaffer nicht für Menschen, deren Anwesenheit und Charakter samt deren Auswirkungen auf eine Verkehrsbehinderung im Rahmen der entsprechenden Meldung verbal schözureden ist.
 
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Also ich bin persönlich relativ wenig auf der Autobahn unterwegs, aber hatte auch schon einige Male diese Situation, dass ich von weitem vor mir Blaulicht und Einsatzfahrzeuge gesehen habe. Allerdings denke ich, dass viele inklusive mir automatisch in einer solchen Situation abbremsen...

Das hat erstmal nichts mit "gaffen" zu tun, ich würde es erstmal als einen Reflex bezeichnen. Es könnte ja auch auf meiner Fahrspur Schaden entstanden sein. Erst später merkt man evtl, dass es einem nicht "persönlich betrifft"....

Dann ist es aber meist schon zu einem Stau (meist eher eine Stockung) gekommen, da wohl viele so handeln. Klar schaut man dann wohl auch automatisch mal hin, ich glaub das liegt auch in der Natur des Menschen...Allerdings wurde ja vorher bereits gebremst, evtl auch gerade wegen dem Stau...

Mich stört das Wort "Gaffer" nicht, schlimmer finde ich, wenn man tatsächlich bewusst "gafft", den Einsatzverkehr stört bzw die Extremvariante, den Katastrophentourismus... und solche Menschen gibt es wohl leider nicht selten :rolleyes:
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Leicht OT...

Ich wäre sehr dafür, wenn auch gemeldet würde, wenn ein Stau durch "eine 18jährige Fahranfängerin, die vergessen hat zu tanken", "einem eingeschlafenen LKW-Fahrer aus Rumänien" oder "einem liegengebliebenen Opel-Fahrer" verursacht wird.

Die Mischung aus allen drei Beispielen ergibt eine wahre Verkehrsmeldung, über die ich damals nur den Kopf schütteln konnte: Ö3 meldet, daß ein Lkw ohne Sprit in einem Tunnel liegenbeblieben ist. Der Tunnel wurde für die Dauer der Bergung natürlich gesperrt. Entweder war es der nur 3km lange Ambergtunnel oder der 14km lange Arlbergtunnel, aber das macht es auch nicht besser. So ein Trottel...

Grüßle Zwerg#8
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Ich habe auch nichts gegen das Wort "Gaffer", allerdings handelt es sich um ein Pauschalurteil, alle, die im Stau auf der Gegenfahrbahn stehen, als "Gaffer" zu bezeichnen, nur weil dieser Stau ursprünglich durch ein paar solche entstanden ist.

Mich stört im übrigen an den zitierten Verkehrsmeldungen auch mehr der moralische Impetus, dieses gezielt abfällige Betonen, damit auch dem letzten Hörer klar wird, dass der Moderator auf jeden Fall das Gaffen aufs Höchste verurteilt und selbstverständlich selbst als Autofahrer ein dreimal besserer Mensch ist als die angeprangerten "Gaffer".
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Nunja, der Ton macht die Musik, oder nennen wir es die (Sprach-) Melodie. Ich wüsste gleich gar nicht, wann mir die letzte Verkehrsmeldung untergekommen wäre, die einen anstößigen oder diskriminierenden Eindruck gemacht hätte.

Ich vermute einfach mal, dass es hier ein Sender-Empfänger-Problem gibt, also eines, an dem sich jemand an einer Stelle angesprochen fühlt, die nicht angesprochen werden sollte. Alle diejenigen, die sich zurecht vom entsprechenden Wortlaut einer Meldung oder dem entsprechenden (vermeintlichen) Tonfall der/des Verlesenden angesprochen fühlen, sollten mit Beschwerden darüber entsprechend vorsichtig sein.

Da kann wirklich mal jeder in sich gehen und sein Verhalten im Un-Fall hinterfragen.
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

...und nur Frau Tücking kann so arrogant 'Stau wegen Gaffer' über den Äther jagen. Einfach nur herrlich.
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Das darf sie ja nur noch wenn der Hansel aus dem wichtigsten aller Verkehrszentren Feierabend hat und Frau Tücking seinen Job mit erledigen muß.
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Ich finde "x km Stau aufgrund Schaulustiger" neutral. "Gaffer" passt wohl eher zu einem urbanen Jugendsender, dessen Programm wie in der Gosse produziert klingt. Auch eine Formulierung "Straße X, A Richtung B, zwischen X und Y 123km Stau aufgrund Schaulustiger. Bitte fahren Sie nach Möglichkeit zügig weiter" nicht verwerflich. Über das exakte Wording ließe sich sicher noch streiten. Dennoch halte ich die Nennung der Ursache nicht für den genannten "erhobenen Zeigefinger", vielmehr sollte eigentlich jedem Autofahrer daran gelegen sein, weder im Stau zu stehen noch einen solchen zu produzieren...
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Worüber beschwert ihr euch eigentlich? Ein nicht unerheblicher Teil der dt. Medien, allen voran die BILD mit ihren Video-Leserreportern, ist doch Schuld daran das dieses Gaffer-Syndrom immer schlimmere Ausmaße annimmt. Und auch die Sensationsgeilheit verschiedener Rundfunksender mit ihren Superhypermega-Verkehrszentralen und ihren noch tolleren Mega-Verkehrsfliegern sind ein Teil dieser Gaffer-Paranoia. Nein, viel schlimmer noch: Ein ziemlich großer Teil der wie immer rein zufällig gerade vorbei fahrenen Medien-Menschen sind genauso ein Teil dieser Gaffer! Warum schließlich auch nicht? Sie sind ja kein großes Geheimnis die Summen, die man mit einem guten, blutigen Bild machen kann. Und das betrifft sowohl die Presse wie auch das Fernsehen, wobei es bei letzterem inzwischen leider (!) völlig gleich ist, obs ÖR- oder Privatfunk ist. Ich finde es jedenfalls ziemlich komisch, dass es die Medien insbesondere bei Problemen wie diesem nie schaffen, sich mal an ihre eigene Nase zu fassen, sondern lieber darüber schwadronieren, ob man den Handy-Cam schwenkenden Mob nun Gaffer nennen sollte oder nicht.
JA, man soll und man muß diese Leute als das betiteln was sie sind: primitive Gaffer, die sich am Leid anderer ergötzen und damit im schlimmsten Fall Rettungskräfte die Hilfe erschweren und ganz normalen Autofahrern das Weiterkommen unmöglich machen.
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

@Nikolausi:
Genau! Tücking ist eh ne Klasse für sich. Und bei SWF3 gab es die "Gaffer" im Verkehrsfunk schon seit 20 Jahren. Das ist also nix neues, und auch nix vom "bösen Privatfunk"
 
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104.6 RTL hatte vor wenigen Monaten noch immer sehr viele Fotos von diversen Unfällen auf der Homepage. Eine gute Lösung für Gaffer im Nachhinein. Beim Fahren die Verkehrshinweise beachten und nachher bei 104.6 RTL die Bilder anschauen!
 
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@ Reh > Davon abgesehen, dass es mit der Aktualität von 104Punkt6 auch nicht mehr weit her ist, seit Herr Hubschrauber sich mehr auf das moderierte Füllen seines Slots konzentriert, statt auf die Geschehnisse unter ihm.

Wenn man nix zu melden hat, müssen die Verkehrsmeldungen als inhaltliches Highlight der Stunde herhalten. Dabei sind moderierte Verkehrsmeldungen gruselig. Beim Ringen um eine möglichst ausgefallene Formulierung (gern auch mit der formatierten Gruselfloskel "stehst 'Du' im Stau") verhaspelt man sich vorzugsweise beim Umgang mit Füllwörtern, statt die aktuellen Geschehnisse in Prosa vorzutragen.
 
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Ein nicht unerheblicher Teil der dt. Medien, allen voran die BILD mit ihren Video-Leserreportern, ist doch Schuld daran das dieses Gaffer-Syndrom immer schlimmere Ausmaße annimmt.

Das ist so nicht ganz richtig. Menschen gaffen so oder so, wenn sie nicht aus irgendwelchen Gründen eine ähnliche Einstellung haben wie wir.

Mit gesundem Menschenverstand prüft man lediglich die Lage, ob man zum Zeitpunkt seines Erreichens der Unfallstelle noch helfen kann. Spätestens, wenn man bereits Rettungskräfte sieht, sollte man einfach sehen, dass man sich vom Acker macht und denen nicht im Wege herumlungert.

Spätestens seit in sämtlichen Handys Kameras eingebaut sind, wird aber auf der Straße alles gefilmt, was blutet, in der Straßenbahn die reiernden Discoquappen auf dem Heimweg und hastenichjesehn. Dafür möchte ich bei aller Abneigung gg. Blöd! und Co. nicht diese oder andere Medien verantwortlich machen.
Bestenfalls noch die Broadcast-Yourself-Plattform, die als Sammelstelle für Katastrophenvideos aus Handys tausendfach lukrativer ist. Aber die gibt es auch nur, weil es Gaffer gibt und nicht andersherum.
 
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Ich finde "x km Stau aufgrund Schaulustiger" neutral. "Gaffer" passt wohl eher zu einem urbanen Jugendsender, dessen Programm wie in der Gosse produziert klingt.
Stimmt wohl, wie eins SWF3, zu Elmi-Zeiten, als das Wort "Gaffer" dort gang und gäbe war. :D
Und nicht ausschließlich von Elmi!
Auch eine Formulierung "Straße X, A Richtung B, zwischen X und Y 123km Stau aufgrund Schaulustiger. Bitte fahren Sie nach Möglichkeit zügig weiter" nicht verwerflich.
Natuerlich klingt das "serioeser". Jedoch trifft das sicherlich nicht die Sensationslust derjenigen, die dort extra langsam fahren, am besten noch die Fensterscheiben runterkurbeln und ihren Kopf rausstrecken, oder extra nah an das Geschehen hinfahren, nur, damit sie auch etwas sehen koennen (Berichte dazu in den Medien (auch serioesen) gab es bereits mehr als genug!).
 
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Allerdings denke ich, dass viele inklusive mir automatisch in einer solchen Situation abbremsen...
Langsamer werden, bis man erkannt hat, wo der Unfall ist (ist nicht immer leicht zu erkennen, ob auf der eigenen Seite, oder auf der Gegenspur), dass ist normal und okay.

Gaffer hingegen, bremsen auf Höhe der Unfallstelle gern bis auf Tempo 30 oder Schritttempo herrunter, einige halten sogar an, um genau zu sehen, was passiert ist. Ich hab sogar schon Schwachmaten beobachtet, die aus dem fahrenden Auto herraus Bilder gemacht haben.

Vor mir haben sogar schon Leute ne Vollbremsung hingelegt, weil sie auf der anderen Seite ein Blaulicht entdeckt haben...ist schon extrem lustig, wenn man als Hintermann realisiert: "Verdammt....der bremst...wieso bremst der....?" und dann versucht seine 40 Tonnen relativ gefahrlos zum stehen zu bringen.

Ich finde es richtig, wenn "Gaffer" im Radio gemeldet werden, denn diese Idioten sind eine Gefahr für den Strassenverkehr.

Alle anderen Bezeichnungen finde ich zu harmlos. Ich finde nämlich es gibt nen Unterschied zwischen Gaffern und Schaulustigen.
Schaulustige sind für mich Menschen, die zB. nen Schwertransport beobachten, wie er sich durch ne Ortschaft quält, ohne direkt zu behindern. Gaffer ist für MICH die Negativform. Gaffer sind Menschen die aus reiner Sensationsgeilheit so nah wie möglich an irgendwelchen Katastrophen sein wollen, ohne Rücksicht darauf, ob sie andere gefährden oder die Rettung anderer behindern.
 
AW: "Gaffer" im Verkehrsfunk

Langsamer werden, bis man erkannt hat, wo der Unfall ist (ist nicht immer leicht zu erkennen, ob auf der eigenen Seite, oder auf der Gegenspur), dass ist normal und okay.

Ich kann dir nur zustimmen. Mir ist es aber auch schon passiert, daß ich mich nachts zu sehr auf die Blaulichter (auf der Gegenfahrbahn) konzentriert habe. Es war einfach großes Glück, daß ich meinen Blick rechtzeitig wieder nach vorn gerichtet hatte und darum die (kleineren) Trümmerteile auf meiner Fahrbahn rechtzeitig erkennen und umfahren konnte, zumal ich wegen des Gegenverkehrs kein Fernlicht eingeschaltet hatte. Wenn nachts kein Fahrzeug vor dir ist und warnt, kann man sowas verdammt schnell übersehen.

Das ist keine Unaufmerksamkeit, sondern man "versaut" sich durch die grellen Lichter einfach minutenlang die Dunkeladaption der Augen. Man ist praktrisch geblendet.

Ein gutes Beispiel dafür sind natürlich Polizeikontrollen mitten in der Nacht. Die bauen irgendwo ihr "Flutlicht" auf, und du fährst voll rein. Es macht sich immer gut, wenn man dann "blaß wie 'ne Kalkwand" aussieht, als hätte man stundenlang hinterm Steuer geschlafen oder gesoffen. Dabei ist nichts langweiliger als eine Fahrt auf nächtlichen Autobahnen: Der Puls geht automatisch langsam runter - die Farbe schwindet aus dem Gesicht.


Viel schlimmer finde ich aber die allgemeine "Baustellen-Befeuerung". Ja, "Befeuerung" mit superhellen LEDs - gebündelt - wie auf einem Flughafen. Das hat nix mehr mit "Verkehrssicherheit" zu tun.

Der ganze Krempel blendet nachts wie Sau! Entgegenkommende KFZ fahren sogar mit Fernlicht in einen Baustellenbereich rein, weil der Fahrer durch die ganze Blendung nix mehr sieht und das nun durch noch mehr Licht von seiner Seite aus kompensieren will. Und du kriegst dessen Fernlicht voll in die Fresse - gibst kurz Lichthupe - und siehst dann trotzdem nix mehr.

Wenn du etwas höher als normal sitzt (Van, Lieferwagen, Lkw) blendet dir obendrein ein blinkender "Spot" am rechten Fahrbahnrand genau in die Fresse. Du siehst danach nix mehr. Ich drehe immer den Kopf etwas zur Seite (in der Fahrschule gelernt; Wird sowas heute auch noch vermittelt?) und fahre lieber "nach Markierungslinie", damit ich nicht geblendet werde. Vor mir bremsen darf dann natürlich niemand... ;) Nachts geht das...

Ein Drama - und gefährlich. Warum "dimmt" man diese ganze "Blinkerei" nachts nicht angemessen runter? Das kann doch nicht so schwer sein.


Vor mir haben sogar schon Leute ne Vollbremsung hingelegt, weil sie auf der anderen Seite ein Blaulicht entdeckt haben...ist schon extrem lustig, wenn man als Hintermann realisiert: "Verdammt....der bremst...wieso bremst der....?" und dann versucht seine 40 Tonnen relativ gefahrlos zum stehen zu bringen.


Ein 40-Tonner ist natürlich heikel. Das Ding "schiebt" wie Sau. Ich kann nur jedem Pkw-Fahrer raten: Halte dich immer von Lkw's fern. Nur ein überholter Lkw ist ein guter Lkw.

Auch wenn man mit einem Anhänger (80er-Zulassung) unterwegs ist: Raus aus dem LKW-Pulk: Überholen! Weg! Weit weg!

Ja, das kann mittlerweile durchaus eine "Fluchtgeschwindigkeit" von mindestens 95km/h bedeuten. Die (deutsche) Polizei drückt dabei aber normalerweise ein Auge zu, wenn man trotz Überholverbot für Fahrzeuge mit Anhänger (A5 Basel - Karlsruhe bis kurz vor BB) oder "Tempo 80" (Fahrzeugschein) aus der "Lkw-Klemme" entschwindet. Gas geben und weg. Wer will im Ernstfall schon zwischen zwei 40-Tonnern zusammengefaltet werden?

Die Polizei kann mich mal - mein Leben ist mit wichtiger.



Hinweis für alle Urlauber, die mit Anhänger (egal welcher Art!) durch die Schweiz fahren: Tempolimit 80! In der Schweiz rasen die Schweizer zwar auch rum wie die Wilden, und ich habe auch noch nie gesehen, daß die Polizei Jagd auf zu schnelle Fahrer mit Anhänger gemacht hat. Fakt ist - Tempo 80 für ALLE Fahrzeuge mit Anhänger! Eine deutsche "100km/h" -Zulassung gilt nicht. Wer mit Anhänger mit 120 auf der Autobahn rumbläßt, ist mindestens 35km/h über dem Limit. Das ist eine böse Falle...


Wenn euch die Polizei einmal anhält, dann wird es garantiert etwas teurer. Vorsicht in der Schweiz! 130/135 auf der Autobahn gehen gerade noch als "etwas flotte Fahrweise" durch. Da muß man aber schon etwas Glück haben und einen milden Cop erwischen... Aber darüber hinaus ist definitiv Schluß!

"Visa - die Freiheit nehm ich mir."

Genau - "Busse" zahlen - bequem über Visa & Co oder Laufen...

Zwerg#8
 
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