Geplanter Streik in MV für mehr Schlager im Radio

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DJ Ricardo W.

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Eine Bürgerinitiative in Mecklenburg Vorpommern plant einen Streik. Sie fordern: Mindestens die Hälfte der Titel müssen deutsch sein. Was sagt ihr dazu ?

Bei Facebook äußert sich auch schon Ostseewelle-Moderator Heiko Schmidt (Captn Schmidt) mit folgenden Worten:
,,Genau!! Geht mal schön demonstrieren! Damit NDR1 Radio MV nach vielen erfolgslosen Jahren endlich damit aufhört, zu versuchen die Privatsender zu kopieren. Hier ist es wie bei ,,Highlander": es kann nur einen geben!"
 
Was sagt ihr dazu ?
Im Internet gibt es unzählige Schlagerprogramme: http://www.shoutcast.com/Search?query=Schlager

Genauso gut könnten die Liebhaber anderer Musikrichtungen, die ebenfalls kaum oder gar nicht im Radio vertreten sind, auf die Straße gehen.
Wer auf eine eng umgrenzte Musikauswahl Wert legt, kommt im World Wide Web voll auf seine Kosten.

Darüber hinaus gibt es das "Schlagerparadies" im Bundesmux.
In MV liegen wohl noch größere Versorgungslücken vor, daher tut ein Ausbau dringend not.
 
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Ich würde an deren Stelle für DAB-Schlagerprogramme trommeln, diesbezügliche Initiativen und Kampagnen starten und den Landeswellen damit das Geschäft vermiesen. Manchmal sind durchdachte Konzepte wirksamer als Schnellschüsse und hitzköpfige Spontanreflexe.
 
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In Mecklenburg-Vorpommern gibt es doch Radio B2 im Kabel und das Schlagerparadies über DAB+... Vielleicht sollte man die Streikenden mal darauf hinweisen.
 
Fakt ist, dass der NDR in den letzten Jahren nicht wenig dafür getan hat, seine verschiedenen Massenunterhaltungsprogramme in der Musikauswahl immer stärker einander anzugleichen: N-Joy wird immer älter, die Landesprogramme immer jünger und beide quätschen NDR 2 von den verschiedenen Seiten her zusammen. Ein bisschen mehr Vielfalt könnte hier schon von Nutzen sein.
Obschon ich gerne Schlagermusik höre, muss dies meiner Ansicht nach überhaupt nicht durch das Hochfahren des Schlageranteils geschehen, das wäre nur eine der vielen Möglichkeiten. Und wenn eine Bürgerinitiative nun dafür streiken möchte, so möchte ich sie nicht daran hindern.
 
Warum sind Schlagersender eigentlich so gut wie fast immer, für ältere Menschen gemacht ? Oder gibt es auch ein gut modern gemachtes Schlagerradio , was sich auch junge Menschen anhören würden ? Klar die meisten Menschen unter 50 hören sicherlich was anderes, aber ich würde jetzt niemals Hr4 oder SWR 4 einschalten, wenn ich mal Lust auf Schlager hätte.
 
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Es ist schon eine Frechheit, Schlagerwellen nur der Generation 60+ zuzuordnen. Ich bin 30+ und finde Schlager toll. Zudem kenne ich sehr viele jüngere Schlagerfans mit 18, 20, 25 und 28 Jahren. Es ist völliger Schwachsinn zu denken, dass nur ältere Menschen den Schlager mögen. Der Schlager ist nach wie vor sehr in. Vielleicht sollten die Leute, die so was behaupten, einfach mal zur Schlagermove-Party nach Hamburg kommen. Da geht es fast so zu wie auf der Love-Parade..
 
Warum sind Schlagersender eigentlich so gut wie fast immer, für ältere Menschen gemacht ?

Weil sie mehr oder minder alle nach dem Vorbild der ARD-Landeswellen konzipiert sind. Die 4. Senderkette entstand ja als Antwort auf die eindimensionale Programmpolitik der vom Zeitungswesen beherrschten Rundfunkwerbung, die von Anfang an auf importierte Popmusik setzte und die Musikproduktion im Inland aufgrund von Risikoscheue und engstirnigen Zielgruppenidealen verrotten ließ. Zunächst setzten die 4. Programme vor allem auf bewährte Schlagerhits, die in früheren Jahrzehnten nicht zuletzt dank des Radios kommerzielle Erfolge feierten (ein Printwerbekartell gab es damals noch nicht). Der Schwerpunkt dieser Programme lag immer auf Vielfalt und Regionalität, nie auf Innovation, Wirtschaftlichkeit oder gar aktiver Hitpromotion. Ihr Fokus richtete sich bewusst auf eine reife Zuhörerschaft, und so ist es kein Wunder, dass jahrzehntelang Schlagererzeugnisse bevorzugt wurden, die der etwas älteren Zielgruppe zu Gesicht standen. Im kommerziellen Umfeld fand deutsche Musik ja dummerweise nicht mehr statt, worunter nicht zuletzt die Bandbreite und Erneuerungskraft, aber besonders die finanziellen Möglichkeiten der deutschsprachigen Musikszene litten.

Die Schagerszene hätte im Altersspektrum 25-59 hervorragend gedeihen und bei entsprechender Kontrastwirkung zum "Popgedudel" sowie unter Aufbietung attraktiver Arrengements und Texte selbst auf Unter-20-Jährige große Anziehungskraft ausüben können. Aber dieses für die Werbewirtschaft eigentlich hochlukrative Alterstarget war in den Augen der uninspirierten und konservativ-defensiv denkenden Printmanager indiskutabel, fürchtete man doch um die Konkurrenzfähigkeit der Printprodukte auf dem Anzeigenmarkt.

Und nun, mehr als 20 Jahre später, stecken beide Säulen des Printgeschäfts in einer selbstverschuldeten Dauerkrise, das Kommerzradio sogar in einer existenziellen.
 
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Bitte nicht falsch verstehen ! Ich finde es halt nur schade ,dass der Schlager fast nur in 50 plus Radioprogramme stattfindet. Schade eben auch für den Schlager ,denn ich kann mir nicht vorstellen, dass junge Leute so ein 50 plus Programm wie HR 4 oder SWR 4 einschalten. Es müsste eine modernere Schlagerwelle geben .
 
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Und wie soll dieser Streik aussehen? Wollen sie alle die Luft anhalten?

Und beim Luftanhalten bitte auch nicht heimlich furzen! Denn das schadet der Umweltbilanz! Selbstverständlich kann man Umweltzertifikate kaufen.

Soll ich mal ein paar CDs aus meiner alten Bemusterung raussuchen, die man besser nie auf CD gepresst hätte? Das ist Umweltverschmutzung! Denn diese CDs kann ich nicht einmal über den "gelben Sack" entsorgen!

Das ist praktisch Sondermüll!

(Kein Scherz.)
 
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Wieso schwadronieren hier schon wieder alle von Schlager? Da steht lediglich etwas davon, dass die Hälfte der Titel deutsch sein sollten. Das ist ein erheblicher Unterschied. Im übrigen ist heutige deutschsprachige Musik, die man allgemein dem Bereich Schlager zuordnet, kaum mehr von Pop zu unterscheiden. Den Schlagerschmalz der 80er a la Flippers gibt es doch längst nicht mehr.
 
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Zwerchfellerschütternd!
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Da steht lediglich etwas davon, dass die Hälfte der Titel deutsch sein sollten
Wenn man die Protagonisten des Aufstands anschaut anschaut, dann ist aber schon klar, daß nicht Juli oder Silbermond gemeint ist, sondern der klassische deutsche Schunkelschlager. Auch wohl kein Schlagermove-Schlager...

Der Schwerpunkt dieser Programme lag immer auf Vielfalt und Regionalität, nie auf Innovation, Wirtschaftlichkeit oder gar aktiver Hitpromotion. Ihr Fokus richtete sich bewusst auf eine reife Zuhörerschaft, und so ist es kein Wunder, dass jahrzehntelang Schlagererzeugnisse bevorzugt wurden, die der etwas älteren Zielgruppe zu Gesicht standen.
Genau diese Regionalität hätte ich auch gerne gehabt - aber nicht in der Musikfarbe "Schlager". So wurden jahrelang die Regionalketten den Hörern vorenthalten, für die Schlager immer noch Ausschaltimpuls Nr. 1 ist. Das Programm war einfach nicht anhörbar. Die Regionalinfos hätte ich auch gerne gehabt, ich habe sie dann eben mit den Blick auf die Uhr gezielt eingeschaltet um :30 bis :33, meistens aber einfach verpasst... Der Rest von NDR1 war einfach grauenhaft.
 
So wurden jahrelang die Regionalketten den Hörern vorenthalten, für die Schlager immer noch Ausschaltimpuls Nr. 1 ist.

Sie spielten auch solche neuen Sachen, aber zu wenig davon. Unbekannte Interpreten mit progressiven Tanznummern hatten es nur sehr schwer durchzudringen.


Schlager? Deutsch-Pop? Neo-Twist? Da glühen die Windungen der Consultant-Gehirne durch.
 
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In Mecklenburg-Vorpommern gibt es doch Radio B2 im Kabel und das Schlagerparadies über DAB+... Vielleicht sollte man die Streikenden mal darauf hinweisen.
Ich hab in MV gewohnt - da sieht es mit Kabel, Internetz und wie dieses neumodische Zeug heisst aber mal richtig finster aus. Und DAB+? Nur im Raum Schwerin vorhanden.
 
Mein Schwager hatte mir vor über einem Jahr schon erzählt das hinter Schwerin schluss ist mit DAB +. Sind die immer noch nicht weiter ?
 
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