Nehmen wir mal zugunsten von SalüInsider an, dass es sich um einen jungen Menschen handelt, der im Privatradio der Gegenwart sozialisiert wurde. Dann ist er unschuldig, denn er ist ein Geschöpf dieser Rundfunkkultur, in der nur Sex and Crime, Boulevard, Infotainment und oberflächliches Aufmerksamsgeheische zählen. Gleichzeitig hat er natürlich ziemlich drastisch demonstriert, wie zynisch diese Branche damit geworden ist.
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist die, dass er hier immerhin die Traute hat, hinzustehen und sich zu stellen, einzuräumen, dass er einen Fehler gemacht hat. Da bin ich schon bei Internetradiofan, der dafür Anerkennung ausspricht. Das erlebt man so ja auch nicht alle Tage, ich hätte eigentlich mehr eine rotzige Verteidigung erwartet.
Die Kernfrage ist aber: Hat er jetzt nur gelernt "So etwas sagt man nicht im Radio" und macght künftig einen strategischen Bogen um solche Themen,
oder hat er begriffen, warum man so etwas nicht sagt. Da besteht ja schon noch ein Unterschied.