Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

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AW: Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

...Bietet er keine Programme mehr an für die vermeintliche Mehrheit, hat er sein Recht verwirkt von allen Gebühren zu kassieren für Programme...
Wieso das denn?? Mit der Begründung müsste man auch Opernhäuser, Museen und womöglich sogar Schwimmbäder schließen - sogar der Solidaritätszuschlag wäre dann rechtlich fraglich.
 
AW: Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

Weil ich mit Verlaub nicht gewillt bin, für etwas zu bezahlen, was mich weder interessiert noch für etwas, was ich nicht konsumiere. Und genau deshalb muß der ÖR irgendwo einen Mittelweg finden.
Im Umkehrschluß heißt die obige Aussage von mir aber genauso, dass der ÖR eben nicht nur eine 300-Titel-Rotation bieten darf. Schon deshalb nicht, weil er im Gegensatz zu den meisten Privatsendern auf teilweise gigantische Musikarchive zurückgreifen kann.

Mit der Begründung müsste man auch Opernhäuser, Museen und womöglich sogar Schwimmbäder schließen
Nö, denn wenn ich nicht ins Museum gehe, gebe ich dafür auch kein Geld aus. Und jetzt bitte nicht die steuerlichen Unterstützungsgelder für die Kultur heranziehen. Zum einen werden die eh immer weniger und zum anderen sind das eben Steuergelder, was die Rundfunkgebühren nunmal nicht sind.
 
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ist doch wurscht, ob du die nicht genutzten angebote durch gebühren oder mit deinen steuern unterstützt.
 
AW: Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

ist doch wurscht, ob du die nicht genutzten angebote durch gebühren oder mit deinen steuern unterstützt.

Rechtlich ist das nicht ganz wurscht. Eine Gebühr ist u.a. dadurch definiert, dass ihr eine entsprechende Gegenleistung gegenüber steht. Dieses Dilemma zumindest würde mit der Medienabgabe wohl umgangen werden können. Ändert letztlich aber nichts am Schrottprogramm mancher Sender.
 
AW: Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

Ganz mal davon abgesehen, daß es im Verbreitungsgebiet von NDR 2 auch NDR Kultur, NDR-Info, NJoy und die verschiedenen Landeswellen mit ihren regional ausgerichteten Programmen gibt (stichwort 'Vielfalt'), ist es immer wieder erstaunlich, daß hier gern mal Ursache und Wirkung stark verwechselt werden. Warum ist SWF3 und NDR2 so wie es ist? Weil das Konzept funktioniert. Warum wird der Privatfunk hier und da kopiert? Weil auch die Privaten nicht einfach so drauflossenden - und die Programmdirektoren sehr genau wissen, was sie tun, ob uns das nun gefällt oder nicht. Bildung für die Unterschicht? Gerne - man erreicht diese Menschen aber nur über ein entsprechend formatiertes Angebot. ÖR hat nicht nur die Aufgabe, ein Mindestmaß an Information zu bringen. ÖR hat auch die Aufgabe, dabei möglichst viele Menschen zu erreichen. Und wenn man dann mal NDR 2 oder SWF 3 mit Angeboten diverser Hit-radios vergleicht, dann dürfte spätestens zur Mittagszeit klar sein, wo dieser Unterschied zu finden ist.
Es gibt Programmdirektoren, die gegenüber erklärten Freunden von Radio 1 auch gern nach deren Einschaltquote fragen. Was hilft das tollste Programm, wenn es keiner hören will? Was wäre der Aufschrei hier groß - schwer erarbeitete Gebührengelder finanzieren Privatprogramm der Bildungs-/Finanz-/(sucht Euch was aus-)Elite!
Da ist das Angebot - so wie es ist - doch fairer: (Fast) jeder findet etwas, was ihm gefällt. Und ist radio 1 nicht auch ein Ö-R-Programm?
 
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Warum ist SWF3 und NDR2 so wie es ist? Weil das Konzept funktioniert.

Übrigens: SWR3, nur nebenbei. Aber darum geht es mir nicht.

Klar funktioniert das Konzept bei vielen ÖR-Wellen, die die Privaten kopieren. Es funktioniert deswegen so gut, weil viele Leute mit Aufkommen der Privatsender neugierig geworden sind, vom ÖR weg sind, weil sie mit "nur Hits" der Privatsender versorgt wurden (das war schon immer so!). So nach dem Motto: Ach, jetzt brauch ich ja gar keine CD's mehr, ich schalte das Radio ein und die spielen mir die Hits! Das wollen die meisten Leute hören, ist leider so. Immer bedenken: In diesem Forum schreiben nur Freaks, den meisten Leuten ist das Medium Radio so ziemlich egal.


Warum wird der Privatfunk hier und da kopiert? Weil auch die Privaten nicht einfach so drauflossenden - und die Programmdirektoren sehr genau wissen, was sie tun, ob uns das nun gefällt oder nicht. Bildung für die Unterschicht? Gerne - man erreicht diese Menschen aber nur über ein entsprechend formatiertes Angebot.

Alles richtig, und das kann man den Privatsendern überhaupt nicht vorwerfen, weil sie werbefinanziert sind, dann lasst sie doch ihre Hitbrühe senden. Aber was wäre, wenn die Privaten anfangen würden, nach neuen Konzepten zu suchen, wie es im Ausland vielfach der Fall ist (sog. Interest Radios), dann sähe der Radiomarkt ein wenig anders aus.

ÖR hat nicht nur die Aufgabe, ein Mindestmaß an Information zu bringen. ÖR hat auch die Aufgabe, dabei möglichst viele Menschen zu erreichen. Und wenn man dann mal NDR 2 oder SWF 3 mit Angeboten diverser Hit-radios vergleicht, dann dürfte spätestens zur Mittagszeit klar sein, wo dieser Unterschied zu finden ist.

Der Unterschied ist kaum noch merkbar. Das kann man alleine durch journalistische Inhalte, die zumindest die SWR-Popwelle noch zu bieten hat, aber auch nicht wettmachen. Da gehört schon mehr dazu. Nur weil SWR3 nachmittags z. B. ein Top-Thema hat, was zweifellos gut gemacht ist, habe ich noch lange keinen Grund, dieses Programm wieder einzuschalten, das ist mir zu wenig. Der Rest überzeugt mich eben nicht.

Es gibt Programmdirektoren, die gegenüber erklärten Freunden von Radio 1 auch gern nach deren Einschaltquote fragen. Was hilft das tollste Programm, wenn es keiner hören will? Was wäre der Aufschrei hier groß - schwer erarbeitete Gebührengelder finanzieren Privatprogramm der Bildungs-/Finanz-/(sucht Euch was aus-)Elite!

Der Aufschrei hier wäre gar nicht so groß, da ich, wie ich aus vielen Beiträgen lesen kann, hier eher das Radio alter Schule gefragt ist, sicherlich: Früher war auch nicht immer allles gut, aber vieles.

Da ist das Angebot - so wie es ist - doch fairer: (Fast) jeder findet etwas, was ihm gefällt.

Noch. Aber die Angebote werden immer weniger. Eines ist eben auffällig. Dort wo die Konkurrenz kaum vorhanden ist (z. B. in NRW, dort hat man gottseidank nur den WDR und ein paar Lokalfunker), ist das Programm längst nicht so flach wie in einigen anderen Gegenden (explizit die Wellen des SWR oder NDR).

Daraus ergibt sicb für mich die Erkenntnis:

Je mehr Konkurrenz die ÖR-Sender in den entsprechenden Gebieten haben, desto flacher ist das Programm der jeweiligen ÖR-Anstalten.
 
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Na, das würde ich so nicht unterschreiben, siehe beispielsweise rbb.
 
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radiofunky
wenn die sogen. BERATER heute formatierten privatfunk und morgen den "relaunch" einer ARD-Welle begleiten, woher nehmen wir die hoffnung, dass sich die produkte beim anhoeren unterschieden?
Dadurch, daß sich manche "Formate" überholen und gegenseitig aufheben, was bei konkurrierenden Wellen auf die Dauer nicht geht. Siehe hier (Rhein-Main) swr1,hr1,main fm,harmonyFM... Unterschiede der Nuancierung nur bei genauerem Hinhören zu erkennen. Mindestens einer dieser Stationen müsste neu positioniert werden.
rakete:
Legen wir für die Definition einer solchen die relevante deutsche Musikpresse sowie das Feuilleton der großen Tageszeitungen zugrunde, sind wir recht nahe an der Playlist von RadioEins (und eine Milchstraße entfernt von NDR2). Ob man das nun persönlich schräg findet oder nicht, dies ist die Musik unserer Zeit für den erwachsenen Hörer, nur um auch mal 'adult contemporary' wörtlich zu übersetzen
Eine sehr wörtliche Übersetzung... habe mir das von Dir gelobte Radio Eins (vermute, das vom rbb) mal gezielt angehört und stelle fest, ist über weite Phasen gelungen und kommt zumindest dem "music of your life"-crossover-Format recht nahe.
Insbesondere, wenn ich
The great defector-Bell IX
http://www.youtube.com/watch?v=3ZLa8JkeKBA
und die DOVES-Kingdom of rust
http://www.youtube.com/watch?v=WS9KDL4hy34
sowie ADELE mit Melt my heart dort entdecke
(Was ist mit dem Knaller COLD SHOULDER ?)

Hier hat öffentlich-rechtlicher Rundfunk etwas intelligentes gegen Minirotationen gesetzt und von meiner Seite aus eine tiefe, anerkennende Verbeugung in Richtung rbb (:rolleyes:)
Allerdings fehlen (zu sehr) Sachen aus den älteren Jahrzehnten (60ies,70ies, auch 80ies sind unterrepräsentiert) um als "music of your life" durchzugehen. Für neue Musik "abseits des totgenudelten mainstreams" - siehe entsprechender thread im Musikforum- scheint aber rbb radio eins eine erste Adresse zu sein.
 
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Jajajaja.... natürlich Potsdamer. Aber hat man da nicht ein kleines Studio im Admiralspalast, von wo aus in schöner Regelmäßigkeit Sendungen gefahren werden? Also auch ein kleines bißchen Berliner. :p:D;)
 
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die meisten PD's, so traurig das klingt,

ähmmm - was heißt denn pd's eigentlich genau - so mal als ganzes Wort ausgeschrieben - wenn wir schon über Qualität von Sprache und so reden?? :wow:

Kann mir bitte jemand helfen??

Danke!
 
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ähmmm - was heißt denn pd's eigentlich genau - so mal als ganzes Wort ausgeschrieben - wenn wir schon über Qualität von Sprache und so reden?? :wow:

Kann mir bitte jemand helfen??

Danke!

Mir scheint, Du bist hier völlig falsch.....
Es sind die Programmdirektoren :))))))
 
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Mir scheint, Du bist hier völlig falsch.....
Es sind die Programmdirektoren :))))))

Och - ich glaub nicht, dass ich hier falsch bin - ich fragte nur nach dem "ganz ausgeschriebenen" Begriff - ich kannte das bisher nur als PD - höchstens noch als PDs - wobei das auch schon grenzwertig ist -- also sind PD's Programmdirektoren's ?? :wow:
 
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Och - ich glaub nicht, dass ich hier falsch bin - ich fragte nur nach dem "ganz ausgeschriebenen" Begriff - ich kannte das bisher nur als PD - höchstens noch als PDs - wobei das auch schon grenzwertig ist -- also sind PD's Programmdirektoren's ?? :wow:

Und was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?
 
AW: Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

Und was hat das jetzt mit dem Thema zu tun?


Sehr viel, es geht ja hier im Forum so oft um Qualität -- auch und gerade von Sprache. Wenn man sich damit und mit Bildung auseinandersetzt - zu Recht! -dann sollte man nicht nur mit Steinen werfen --, sondern mal in seinem eigenen kleinen Glashaus nachschauen.

Ansonsten lese ich hier nicht wirklich allzuviele konstruktive Ratschläge an die PM's :wow:, wie denn das Radio der Zukunft wirklich aussehen soll (so wie etwa bei radiovictoria, sei Dank!) -- also: was genau wollen die Kritiker anders/besser haben? Nur zu sagen, wie es nicht geht, geht ja nun gar nicht ...
 
AW: Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

@Antje, sorry, aber das geht dann doch ein bisschen zu weit. Ich bin den meisten Sendern krtiisch gegenüber (oft negativ, das negiere ich auch nicht), aber ich bin nur ein Nutzer des Mediums Radio und kein PD. Das müssen die schon selbst wissen, wie es geht.

Aber gerade aus den ÖR-Wellen kamen doch in den letzten Jahren kaum noch neue Ideen bezüglich Programminhalten (sowohl beim Radio als auch beim Fernsehen), fast alles wurde nur geklaut. Daran krankt der ÖR und somit auch das ganze duale System.
 
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was genau wollen die Kritiker anders/besser haben? Nur zu sagen, wie es nicht geht, geht ja nun gar nicht ...
dann lies demnächst hier bitte was genauer. vorschläge wurden in diesem forum immer wieder gemacht.
 
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Sorry hab zu schnell auf abschicken gedrückt - stand nix drin
 
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Ansonsten lese ich hier nicht wirklich allzuviele konstruktive Ratschläge ..


Och ich les schon sehr genau ... konstruktive, die Betonung liegt auf konstruktive!! Ratschläge --

Aber ich geh gerne nochmal suchen --- versprochen!
 
AW: Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

Och ich les schon sehr genau ... konstruktive, die Betonung liegt auf konstruktive!! Ratschläge --

Aber ich geh gerne nochmal suchen --- versprochen!

Wenn du schon konstruktive Vorschläge forderst, wie wär es selber welche zu machen, aber anscheinend hast du selbst keinen Schimmer was man besser machen kann. :wall:
 
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Oh, Manitou, wie furchtbar!

Der Thread fing doch ganz konstruktiv an und ist jetzt bei Beschimpfungen und Kindereien gelandet. Schade. :(
 
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Das fällt mir auch zunehmend in anderen Threads auf.

Daher möchte ich nur mal um eines bitten, vielleicht gelingt es ja:

Versucht doch mal, Eure persönlichen Befindlichkeiten, gegen die man natürlich nix machen kann, jeder hat welche, mal weitestgehend außen vor zu lassen und konstruktiv zu diskutieren. Das fehlt mir hier schon länger. Vor ein paar Monaten war manche Diskussion noch wesentlich gehaltvoller.

Ich fand nämlich den Grundgedanken dieses Fadens sehr diskutierenswert.
 
AW: Gesine Schwan: Zügelloses Gewinnstreben ist zerstörerisch

...Im Umkehrschluß heißt die obige Aussage von mir aber genauso, dass der ÖR eben nicht nur eine 300-Titel-Rotation bieten darf. Schon deshalb nicht, weil er im Gegensatz zu den meisten Privatsendern auf teilweise gigantische Musikarchive zurückgreifen kann.
Nur als Zwischenruf, Kulti: Gigantische Musikarchive in den Katakomben der Sender nützen gar nichts, wenn die Oberstöckler nicht wissen, wie das klingt, was da unten steht.
 
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