Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

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jaykay

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Es soll ja den einen oder die andere geben, der/die es geschafft hat, in Deutschlands kärglicher Radiolandschaft mehr als nur ein paar Jahre zu überleben. Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit ein Schlüsselerlebnis. In L.A. höre ich auf dem Weg zum Sender (102.7 KIIS fm) einen Typen, der mir die Hits nur so um die Ohren haut, der klingt nicht gerade wie ein deutscher Frisch-nachm-Abi-gleich-ab-in-die-Morningshow- uups-Spaß-hoch-3-Macher-Jüngling, aber schon gar nicht klingt der wie ein Radio-Opa. Und genau so einen treffe ich dann im Studio (ist echt wirklich ich schwörs genauso passiert). Anfang 50, Bauch, wenig Haare, olles Hawaii-Hemd. Kann das in D auch passieren? Oder bleibt für alle Radiomacher jenseits der 40/50 nur noch der Job als Berater, Programmdirektor oder Presseclub-Vorsitzender? :wow:
Scheidet ein "reiferer" Macher am Mikro in D einfach deshalb schon aus, weil er deutlich mehr als 25 EURO die Stunde verdienen will (und vielleicht auch verdient), weil 27-jährige PDs mit so nem alten Haudegen nicht klarkommen?
Geht Überleben ab 40/50 bei uns nur im Management oder auch in der Praxis? Was meint Ihr?
Oder interessiert Euch das nicht, weil Ihr gerade frisch vom Abi kommend neu eingestiegen seid ... ;)
So, ich genehmige mir jetzt erstmal einen kräftigen Schluck Doppelherz, hat mich doch ziemlich angestrengt, das Schreiben...
jaykay
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Radio hat doch den unschätzbaren Vorteil, daß man den Bauchansatz, die Geheimratsecken und die Augenringe nicht sieht! In den USA findest Du "Radio-Opas" zuhauf. Aber nicht nur dort. Kürzlich habe ich Ferry Maat bei Veronica wieder gehört. Der muß auch schon deutlich über 50 sein, klingt aber immer noch so dynamisch, wie vor 35 Jahren.

3 Gründe sind m.E. dafür verantwortlich, daß es hierzulande weniger Senior-DJs gibt, als in anderen Ländern:

1. Das Peter-Prinzip: Wer erfolgreich moderiert, steigt solange in der Hierarchie des Sender auf, bis er den höchsten Grad seiner eigenen Unfähigkeit erreicht hat.
2. Es gibt nicht genug Formatvielfalt: Ältere Semester sind in einem News/Talk-, Oldies- , Jazz- oder Classic-Rock-Format eben besser aufgehoben. Irgendwann mag man keine Sarah Connor mehr mit Pride & Passion ansagen.
3. In der Tat: Die heutzutage niedrigen Stundensätze sind deutlich zuwenig, um eine Familie zu ernähren (Ami-Witz: "What´s the difference between a pizza and a radio-dj? A pizza can feed a family of four!"). Und für die besser bezahlte Primetime am Morgen müßte unser Opa ja schon um 3 aus den Federn. Das möchte sich irgendwann keiner mehr antun.

Ich glaube aber, daß die demographische Entwicklung hier in den kommenden Jahren für einige Überraschungen sorgen wird (....die für mich allerdings keine sein werden, denn "Ich hab´s ja gewußt!")
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Rösselmann schrieb:
Die heutzutage niedrigen Stundensätze sind deutlich zuwenig, um eine Familie zu ernähren
Und deshalb versuchen viele Radioleute auch, so schnell wie möglich beim TV unterzukommen - spätestens mit 40 sollte man es geschafft haben :D
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

TV? Zu spät für uns! Es sei denn, sie drehen eine neue Staffel der "Adams Family"!
Übrigens: Hallo Berlinreporter, auch mal wieder im Lande?
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Makeitso hätte doch gute Chancen bei einem Remake von Startrek - mit der Rolle des Scotty, die ja jetzt neu zu besetzen wäre, wird es aber wohl nix :wow:

Ferry Maat ist übrigens 58.

Aber mal im Ernst und on topic: Nicht nur das Ernähren einer Familie ist auf Dauer ein Problem - auch die immer mal wieder nötigen Ortswechsel.
Spätestens, wenn man schulpflichtige Kinder hat, denkt man ganz anders über einen Umzug in eine neue Umgebung - und die Perspektive einer Dauer-Wochenend-Beziehung ist zumindest für mich nicht attraktiv..

Es soll ja tatsächlich Radiomenschen geben, die ein Leben neben dem Radio haben - und denen diese Parallelwelt sogar etwas bedeutet.

Und es soll auch Menschen geben, die nicht in die Führungsebene wollen (oder nicht dafür geeignet sind).

Daher denke ich, dass jeder (Privat-)Radiomitarbeiter gut beraten ist, nie die Zweitkarriere aus den Augen zu lassen - ich kenne mehrere noch aktive oder Ex-Radioleute, die überwiegend in Kneipen anzutreffen sind - und zwar VOR dem Tresen - und gelegentlich auch darunter. Die Perspektivlosigkeit und gleichzeitige Angst um den Job sind für viele Kollegen äußerst belastend.

Bei den ÖR mag es vielleicht eher möglich sein, im Radioberuf die Rente zu erreichen - aber auch dort wird es häufig als unbefriedigend empfunden, jahrelang die gleiche Arbeit zu machen - wartend auf den Renteneintritt des nächsten Vorgesetzten. Und auch dort führen die Kürzungswellen immer öfter zu persönlichen Krisen. (Ein Bekannter von mir wurde gerade nach zwei Jahrzehnten als "Fester Freier" bei einem ÖR-Sender mit Mitte Vierzig an die Luft gesetzt - Jobchancen derzeit = 0.)

Fazit: Ich empfehle, den Radiojob immer als Lebensabschnitt bzw. als Geldquelle fürs Studium und eventell als Sprungbrett zu sehen - aber nie als Perspektive für die nächsten drei oder vier Jahrzehnte.

Das ist zwar schade für Menschen wie mich, für die das Radio theoretisch einen Traumjob bereithalten könnte - aber es ist leider so.
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Jo, aber ich denke, dass das "Eintrittsalter" in diese kritische Phase immer weiter nach unten gehen wird. Ich fürchte, dass all die Leute ein Problem haben werden, die in den Boom-Zeiten vor sechs, acht, zehn Jahren ihr Studium für ein Volo beim Privatradio aufgegeben haben und seither versuchen, sich durchzumogeln. Aber es gibt so kurzfristig denkende Leute überall - ob als Schweißer oder Radiomensch.
Zudem muss ich völlig ohne Illusionen fest stellen, dass Radioerfahrung beim Privatsender eine ziemlich kurze Halbwertszeit hat. Wer sechs, sieben, zehn Jahre beim Privatradio gearbeitet hat - vielleicht noch, ohne sich nennenswert bewegt zu haben - der hatte schon vor fünf Jahren eigentlich keine Chance mehr, irgendwann beim (relativ sicheren) Öffi zu landen. Ruf versaut, Pech gehabt. Aber die Karriereplanung ist eben jedermanns ureigenste Sache und bei Gott kein branchenspezifisches Problem. Und ob ich mit jemandem Mitleid haben kann, der irgendwann auf seiner Festeinstellung eingepennt ist, über die bekannten Veränderungen - so er sie überhaupt zur Kenntnis nahm - lediglich geschimpft und darauf gehofft hat, dass die nächste MA die Sender fürchterlich abstrafen werde - und so schlicht versäumte, nach den Auswirkungen für sich selbst und die eigene Zukunft zu fragen, ja, das ist eine gute Frage. So hart das möglicherweise klingen mag, aber das könnte ein Grund sein, warum der Weg durch die Hierarchie bereits relativ weit unten ein jähes Ende fand.
 
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moin, moin,

ich stehe voll und ganz auf der seite der radiohexe.
und auch deshalb kann und sollten man/frau das radio als guten nebenjob betrachten (vor allem für studenten, musiker), in dem man mal reinschnuppert.
die andere alternative wurde hier auch schon geschildert: möglichst schnell kontakte zu den ör´s machen, um da dann warm und trocken unter zukommen. doch leider sind diese wege auch nicht mehr so breit wie sie früher einmal waren.
daher gilt für die, die radio/medienarbeit als berufung sehen, schaut euch auch an den rändern um.
es gibt eine ganze menge jobmöglichkeiten neben dem (hier so oft kritisierten) mainstream. und versucht während eurer zeit auch in andere abteilungen zu schauen, zum beispiel ins marketing oder in den vertrieb.
daort kann man zusätzlich ein paar dinge lernen, die, gepaart mit einem durch den moderatorenjob ins blut gegangenem sicheren auftreten, den einen oder anderen kollegen als vertriebsmenschen qualifizieren können. und da ist immer bedarf nach guten leuten und man kann sich in diesem berufszweig eine gesicherte existenz aufbauen.
und bevor ihr jetzt aufbrüllt "das verkaufen ist gegen meine ehre", denkt daran, das ihr als mods den ganzen tag nichts anderes macht. ihr verkauft euch und euren sender an möglichst viele menschen.

und noch eines:
welcher job ist heutzutage schon wirklich sicher?
und sicherheit treibt sicherlich niemandem zu radio/medien...
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Ich kann auch aus direkt eigenem Erleben bestätigen, daß ab Mitte 30 ein On Air Job beim Privatfunk eine ziemlich seltene Angelegenheit ist. Die Gründe sind vielgestaltig. Oft ist man als älterer (ich war das schon mit etwa 29) Kollege einfach der "Spaßverderber" der Geschäftsleitung, weil man einfach nicht mehr alles unbesehen glaubt, was irgendwelche Berater und Programmchefs absondern. Ältere Kollegen lassen sich einfach nicht so problemlos übertölpeln und ausbeuten. Hinzu kommt, daß sie auch einigermaßen Geld verdienen wollen.
Es scheint aber auch so zu sein, daß man irgendwann nicht mehr zu jeder MA die gleichen Radiodummheiten veranstalten will, man entwickelt sich durchaus weiter ... auch wenn es nicht immer bis zum höchsten Grad der eigenen Unfähigkeit sein muß.
Wie dem auch sei, bestimmt 95% meiner Alterskollegen (ich bin jetzt 36) mit denen ich als Volo in den Job gestartet bin, haben dem Privatfunk den Rücken gekehrt. Etwa die Hälfte ist im ÖR-Gefüge eingetaucht, nur ganz wenige sind dort noch on air zu hören, es sind diverse Planungsredakteure oder RvD draus geworden. Nicht wenige sind in die Wirtschaft gegangen, bevölkern dort garnicht mal so schlechte und oft ziemlich interessante Posten. Ich selber bin vor drei Jahren ins ÖR Fernsehen gewechselt, und bereut habe ich eigentlich nur, daß ich nicht schon früher gegangen bin. Ich habe Radio wirklich sehr gern gemacht, aber irgendwie kocht gerade der Privatfunk zu sehr im eigenen Formatsaft. Nichts gegen Formatradio, aber aus der Zielgruppe des derzeitigen Formatradios der Privaten bin ich irgendwie herausgewachsen. Es ist eben bedenklich, wenn man mit 32 oder 33 Jahren schon der Alterspräsident eines privaten Rundfunksenders ist, zumindest in der Redaktion. Da stimmt doch was nicht! INterssant ist übrigens (aber nicht verwunderlich) daß ich in der ör Fernsehredaktion zu jüngeren Mitarbeitern gehöre. Nun ja, auf jeden Fall ist es in Deutschland derzeit kaum möglich, als 40 bis 50jähriger noch in einer Redaktion zu arbeiten. Dies liegt meiner Meinung nach an den fehlen Radioformaten und noch viel mehr am fehlenden Geld und den nicht existenten Perspektiven. Schließlich wird man in Mitteleuropa inzwischen deutlich älter als 50 Jahre. Aber solche Altersgruppen gibt es im Privatfunk ja überhaupt nicht. Deshalb muß jeder irgendwie schauen, daß bis mitte 30 seine Karriere im Privatfunk beendet hat.
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Wenn ich das alles so lese, müßte ich mich eigentlich auf der Stelle erschießen: Ich bin erst mit 32 in das Medium Radio eingestiegen und habe immer noch Spaß daran, auch wenn es in der Tat schwerer geworden ist.

Natürlich ist eine gewisse Lebens- und Karriereplanung vernünftig und natürlich ist jedem Neuling dringend anzuraten, sich andere Optionen offen zu halten und niemals darauf zu vertrauen, daß alles immer so weiterläuft.

Aaaber: Wenn es denn wirklich so so sein muß, daß man bis höchstens 25 vor dem Mikrofon zubringen darf, danach eine Position als Abteilungsleiter anstreben soll um mit spätestens 30 schließlich in den vermeintlich sicheren Hafen von Tante ARD oder Onkel ZDF einzulaufen, dann wäre es vielleicht besser, gleich die Beamtenlaufbahn einzuschlagen und bis zur Pension Einkommenssteuererklärungen zu bearbeiten.

Ein guter Radiomacher kann auch ein guter GF sein, sicher. Muß aber nicht. Siehe Peter-Prinzip.

Entschuldigung, das klingt nun extrem unvernünftig: Aber Radiomachen hat für mich immer ein bisschen mit Rock´N Roll zu tun. Daß es in Deutschland leider nicht so ist, hört man den Sendern deutlich an und sieht man auf dem Radioday, wenn Modulatoren im Edelzwirn, mit Cartier-Uhr am Handgelenk und Time-System unterm Arm auf dicke Hose machen.

Und, entschulige bitte, honk, daß jemand, der sich zum Mikro hingezogen fühlt ausgerechnet eine Karriere als Mediaberater anstreben soll, kapiere ich nicht so recht.
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Ein guter Radiomacher kann auch ein guter GF sein, sicher. Muß aber nicht.

Stimmt. Und meistens issers auch nicht, denn ein PD setzt doch heute nur noch die Wünsche der Gesellschafter oder Zentrale um. Kreativität ist nicht mehr gefragt.
"Können Sie MA-Ergebnise analysieren und Vorschläge erarbeiten? Dann sind Sie unser Mann!"

Nähkästchen:
Mein Vater (heute Rentner) ist im Einzelhandel innerhalb von 6 Jahren vom Fachverkäufer (über Substitut, Abteilungsleiter, etc.) bis zum 1. Geschäftsführer des Quelle-Kaufhauses in Regensburg aufgestiegen (war noch in den 70s).
Dann wurden die Geschäftsführer von der Zentrale in Fürth quasi entmachtet und hatten Pläne vor Ort umzusetzen. Meinem Alten boten sie einen Schreibtisch-Planer-Job in Fürth an, den er dankend ablehnte. Er kündigte und leitete von da an 3 kleinere Kaufhäuser (keine Ketten) eigenverantwortlich unter Aufsicht der jeweiligen Eigentümer. Irgendwann verkaufte sein letzter Chef sein Kaufhaus in Augsburg an die Kaufland.Gruppe und der Zentralismus begann wieder.
Mein Alter machte sich relativ erfolgreich als Textil-Vertreter selbstständig und verdiente das gleiche wie vorher, da ich zum Glück schon selber im Berufsleben war und als Kostenfaktor ausschied.

Habi Ihr schon mal einen kreativen McDonalds.Filialleiter gesehen? Jemand der einen besonders gut gehenden H&M-Laden verantwortet - Nein. Zentralismus ist angesagt, das was das Grundgesetz nach den Kriegsschrecken mehr oder weniger verbietet :)

Kreativität geht nur noch (wenn überhaupt) bei kleinen Lokalklitschen. Irgendwann wird ein PD allen Mut zusammennehmen und ein neues Format adaptieren. Hat er Erfolg werden ihn alle als Vorbild feiern. Scheitert er schicken sie ihn in die Wüste.

Anderes Thema aus diesem Thread:
Sind Moderatoren mit 35 Jahren wirklich zu alt? Ich werde im Dezember 41 und bin seit 1985 dabei. Ich bin zwar seit 2 Jahren hauptamtlicher Webmaster, aber nach 1 Jahr Pause moderiere ich wieder eine tägliche Sendung und bastel privat an Sydications. Finanzielle Abstriche müssen wir Älteren auch machen, aber wir vereinen Sachen in einer Person, die drei Junge gemeinsam nicht schaffen. Und das wird uns in Zukunft wieder wertvoller machen.

Abgeshen davon: Wenn ich mal so alt klinge wie ich bin trete ich freiwillig ab!


Gruss
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

:rolleyes:
Ich finde eigentlich, daß der GF eines (privaten) Radiosenders nur gut sein kann, wenn er denn auch mal Radiomacher gewesen ist. Aber es stimmt schon, es eignen sich ganz objektiv gesehen nicht viele Radiomacher zum GF. Da ist oft schon die fehlende kaufmännische Ausbildung schuld. Aber zurück zum Thema.

Ich kann den Ausführungen all meiner Vorposter durchaus folgen. Aber ich habe da noch einen weiteren Gedanken (...oder sagen wir mal eher Vermutung). Mir scheint, daß im Privatfunk immer noch ein gewisser Jugendwahn grassiert, und zwar dergestalt, daß Geschäftsführungen und Programmchefs glauben, mit einem Durchschnittsalter der Mitarbeiter gerade so am Rande der Volljährigkeit würde automatisch ein frisches, jugendlich-erfolgreiches Programm entstehen. Das Absurde ist jedoch, daß bestimmt 90% der Geschäftsführer der deutschen Privatradios eben genau im Alter zwischen 40 und 50 Jahren sind. Dies erinnert mich übrigens an ein ausführliches Zeitungsinterview mit dem McKinsey Chef (ichg laube von Deutschland) Dieser Mann hatte die 50 Jahre deutlich überschritten. Propagierte aber steif und fest, daß er bei Mc Kinsey keine Leute über 35 Jahre einstellen würde. Die Begründung war hanebüchen: "Nur in jungen Jahren habe man die Kreativität, Frische und geradlinige Denkweise um erfolgreich zu sein". Da frage ich mich erstens: Was macht er mit Mitarbeitern, die mit 30 bei McKinsey einsteigen?... fünf Jahre später rauswerfen? Als Automatismus womöglich noch??? Zweitens: Wieso gilt die willkürlich gesetzte Altersgrenze nicht für den McKinsey Boss selber??? Ist er immun gegen das Alter? Ist er ein Kreativalien aus einem anderem Sonnenssystem, und kann deshalb bis zum Alter von 129 Jahren smart und locker sein... mit 25jähriger Frau natürlich?

Ähnliches Gedankengut mache ich in einigen Privatradiostationen immer wieder aus! Wahrscheinlich wirken da noch Beraterstrategien nach, die inzwischen äußerst überholt sind!!?? Die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft wird die McKinsey Hardliner gottseidank sehr schnell aus ihrem Wahn wecken. Spätestens dann, wenn sich auch bis zum letzten Kaufmann und Gewerbetreibenden herumgesprochen hat, daß es nicht die achso hippen und trendigen jugendlichen Zielgruppen bis 29 Jahre sind, die das Geld haben, sondern die Leute ab 30 Jahre aufwärts.
Insofern wird es für 40 bis 50jährige erst Perspektiven beim Privatradio geben, wenn man diese Altersgruppe endlich mal als wertvolle Zielgruppe erkennt und anspricht. Und zwar mit zeitgemäßen Konzepten! Also nicht nur das Musikantenstadl Klientel bedient. Obwohl man jenes auch nicht vernachlässigen sollte, aber bedenkt bitte: Die Rolling Stones sind mittlerweile alle über 60 Jahre alt. Ihre Fans sind es inzwischen auch, und sie kaufen zu tausenden die wohl teurersten Tourneekarten die es gibt. (...oder welche Band nimmt noch mehr Kohle für ein Ticket als die Stones.??)

Im Moment ist man als über 30jähriger bei den Privaten noch fehl am Platz, dies dürfte sich aber bestimmt in den nächsten 5 bis 6 Jahren ändern . ...
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Ich weigere mich schlicht zu glauben, daß ältere Hörer von jungen Moderatoren unterhalten werden wollen. Daher denke ich, daß angesichts der steten "Vergreisung" der Gesellschaft in Deutschland mein Job bis zur Rente relativ sicher ist. Bis dahin sind's zwar noch gut 23 Jahre, aber ich sehe es positiv.

Es gibt natürlich in der Radiobranche Mitarbeiter, die älter als 40 oder 50 sind. Zugegeben - die "jungen Hühner" trifft man häufig an, aber die anderen Reporter/Moderatoren, mit denen ich so zu tun habe, sind ebenfalls in meinem Alter und daher auch über 40.
 
AW: Gibt es ein Leben jenseits der 40/50?

Es gibt natürlich in der Radiobranche Mitarbeiter, die älter als 40 oder 50 sind. Zugegeben - die "jungen Hühner" trifft man häufig an, aber die anderen Reporter/Moderatoren, mit denen ich so zu tun habe, sind ebenfalls in meinem Alter und daher auch über 40.

Nur ein Problem: Wer kauft solche Grufties (ich auch) zu und zahlt sie leistungsgerecht?
Eigenes neues Standbein schaffen ist unabdinglich!

Gruss - Mike
 
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