Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

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AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Genau das glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass Bohlen irgendetwas billig macht. Der macht seine Kompositionen auch nicht mal eben so nebenbei auf dem Wühltisch. Sondern in einem bestens ausgestattetem Studio. Mit allem technischen und menschlichen Einsatz.

Was meinst Du denn mit "billig gemacht"?

Den völligen Verzicht auf Studiomusiker und echten Background-Vocals. Bohlen mixt seine Musik mit einfachsten und kostensparendsten Mitteln am Computer zusammen, das merkt sogar jeder Laie.

Von einem Massenprodukt, das sich nicht nur in einer musikalischen Nische bewegt, sollte man wirklich mehr erwarten.

Noch so ein Prachtstück
 
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Lieber ricochet, mit Verlaub: Deine Gegenargumente sind nicht statthaft. Es ist völlig unerheblich, wie und mit welchen Hilfsmitteln ein Musikhit geschaffen wird und niemand ist berechtigt, dem Produzenten vorzuschreiben, welche Instrumente oder Klangerzeuger er zu verwenden hat. Wir lobpreisen Kraftwerk, Tangerine Dream und andere Projekte, die sogar absichtlich auf von menschlichen Wesen eingespielte Overdubs verzichten, sondern sich auf von Menschen programmierte Tracks beschränken....

Ich bin immer wieder enttäuscht, wie in diesem Lande statt ihm Beifall zu zollen, Erfolg kleingeredet wird.
 
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Ja, um die Zeit ging das los. Die Charts waren in der Tat dominiert von Stock Aitken Waterman und ähnlichem, während diese Jahre durchaus anständiges bis großes hervorgebracht haben: ,...

Also so schlecht fand ich die Nummern von SAW nicht. Insbesondere die Nummern von Rick Astley,Kylie Minogue ,, Bananarama oder Donna Summer gingen gut ins Ohr und ich freue mich auch heute noch, wenn davon mal was im Radio gespielt wird. Das macht gute Laune und ist allemal besser, als der seicht Pop heutzutage. Sicherlich war SAW ähnlich wie Bohlen eher auf den massenkompatiblen Charterfolg aus, aber zu sagen das wäre komplett sch... gewesen, ist mir doch ein bisschen zu polemisch. Würde ich gerne mehr vom im deutschen Radio hören, aber das wird wohl mal wieder nichts.
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Wenn hier jetzt aber einer behauptet, in der Auflistung von radiovictoria stünde nur, ich zitiere, "unbekanntes Geschrammel, dass schon zu Lebzeiten keiner hören wollte", dann hat derjenige auch so a kleines bissi bissi sowas von keine Ahnung!

Da lege ich Wert auf die Feststellung, dass ich das so nicht behauptet habe! (Da steht zwar auch, aber nicht nur, unbekanntes Geschrammel drin - aber radiovictoria nehme ich ausdrücklich aus meiner Kritik aus!)
 
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Ich glaube, dass Bohlen kein übermässiges Gespür für Musik hat. Gespür hat er dagegen dafür, was wirtschaftlich ein Erfolg wird und was nicht. Ich hör mir das Gedudel auch nicht an und wunderte mich neulich bei Überreichweiten-Empfang aus Rumänien mal wieder über den Geschmack der Leute dort. SAW ham ein paar ganz nette Nummern gemacht, aber auch viel 0815-Massenschrott.
Ich halte mich aber insgesamt eher abseits der Massen auf, nicht nur in punkto Musikgeschmack. Ich glaube, es ist 10 Jahre her, dass ich das letzte Mal in einer Mainstream-Großraumsdisco war. Klein, aber fein, ist eher meine Devise. Ist vielleicht auch ne Altersfrage, ab 30 machste halt nicht mehr jeden Hype mit, sondern hast Deinen Geschmack herausgebildet und entwickelst ihn weiter.
 
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Maxx schrieb:
Ich warte ja immer noch darauf, dass ein schlauer Geschäftmann auf die Idee kommt, einen Radiosender zu übernehmen, der die hier viel gepriesene Musik spielt! Der kann sich angeblich dumm und dämlich verdienen weil ja angeblich jeder Tina Turner und Katy Perry scheiße findet. Koooomisch, dass das nirgens funtioniert?
Nirgends? In Deutschland vielleicht nicht. Es hat aber auch noch niemand probiert! Ich bin es übersatt dauernd die gleichen zwanzig Titel aus den 60ern oder 70ern oder 80ern zu hören. Und ich höre oft bei meinem Freund oder anderen Internetstreams rein und schlage mir dann vor den Kopf! Weil ich nämlich dauernd vergessene Titel wiederentdecke! Und gern höre weil sie nirgends sonst laufen, in Deutschland. Solche an die ich selbst nicht mehr gedacht habe! Und genau das macht Radio aus. Zusammen mit Tina Turner und ab und an vielleicht auch mal Kate Perry. Der beschriebene Aha-Effekt.
 
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Dieser Bohlen ist doch ein überaus kreativer Kopf. Wenn man bedenkt, welches Potential in Titeln wie "Mamacita" steckt, wundert man sich ernsthaft, warum dieser Latino-Geniestreich nicht in besserer Aufmachung auf den Markt geworfen wurde. Ein paar akustische Gitarren, eine knackige Steelband-Percussion, einige Bläser - alles schön abgemixt mit Gitarren-Licks und Keyboard-Sounds. Würde man diesen Titel ansprechend verpacken, hätte man einen europaweit vermarktbaren Sommerhit par excellence. Würde diese Schlager-Bohlen-Truppe nur etwas mehr Geld in die Produktion stecken, könnte sie einen Multiplikatoreffekt nutzen, der die etwas höheren Herstellungskosten vielfach wieder einspielt (auch ohne DSDS-Casting-Hype, wohlgemerkt) .

Aber bei Deutschlands Musikproduzenten gilt fast überall der Grundsatz "Geiz ist geil", nur von nix kommt halt nix.
 
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maxx schrieb:
trotzdem kenn ich niemanden, der die hier gelobte alte Musik, die keiner kennt, hören will.
DU kennst vielleicht keinen. DU kannst es Dir vielleicht nicht vorstellen. Mache doch mal Urlaub in UK oder NL... und höre Dir mal dortige Sender an. Die Nebenbeiminirotation und Begrenzung auf angeblich garantiert hörenswerte 25 Oldies aus jedem Jahrzehnt herrscht in dieser "Fülle" nur in Deutschland :rolleyes:
Und wer hat wann mit welcher Berechtigung gesagt, dass von von Duran Duran nur die Wild Boys oder Ordinary world aus den nineties laufen darf?
Warum nicht New moon on moday. Warum nicht Save a prayer? Warum nicht Planet earth? Warum nicht Skin trade? Warum nicht Rio?
Vielleicht wurden sie gar nicht "getestet"?
Und glaubst Du wirklich, daß die Hörer, die damit groß geworden sind, die Titel vergessen haben....?`Oder nicht mehr hören wollen??? Was ein Quatsch, mit Verlaub, maxx.
Die Hörer können sich aber nicht an Titel und Interpret erinnern (selten), können es nicht formulieren und artikulieren. Die Reaktionen sind aber recht enthuasiastisch, wenn sie plötzlich einen Song in einem Programm wiederentdecken. Zumindest ich kann das bestätigen, denn ich bekomme eine Menge Nachfragen, Anfragen ("wer hat da gesungen?") und emails... :rolleyes:

Warum es keiner probiert hat? Weil hier in DL keiner daran gedacht hat, sondern seit Jahren erst mal alles dem Nebenbeimedium+Minirotation nachrennt und kopiert. Nur allein daran liegt es, dem mangelndem Angebot. Und bei einigen Radiomachern auch verbunden mit mangelndem Mut! Erst mal nachdenken, bevor man postet...
 
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Ich glaube, dass Bohlen kein übermässiges Gespür für Musik hat.

Jetzt muss ich schon wieder etwas in bold setzen.

Genau das glaube ich nicht. Ich glaube, dass Bohlen ein sehr feines Gespür für Musik hat. Er hat auch ein sehr feines Gespür für seine Grenzen. Der weiß ganz genau, dass er die Musikgeschichte nicht durch filigranes Harfenspiel oder die neuesten mega-rock-Riffs bestimmen konnte und kann. Der Mann weiß sehr genau, was er kann und schafft. Und damit ist der seit Jahrzehnten erfolgreich. Ich behaupte nebenbei, diese ganze sogenannte Volkstumsliedermacherei entsteht auch nicht in 5 Minuten mal eben nebenher, da sind genau so Macher am Werk in professionellen Studios, die Leute singen lassen, die beste Technik verwenden und sehr genau überlegen, was sie da an Kompositionen auf den Markt bringen.

Und nochmals: ich stehe weder auf den Bohlensound noch auf Volksmusik. Aber ich habe hier energisch etwas dagegen, die geschilderten Erzeugnisse als "billigen Mist" in die Ecke zu stellen. Nur was mir nicht gefällt, muss kein Krempel sein. Und dafür ist mir so jemand wie Bohlen einfach zu lange am Markt erfolgreich. Das schafft niemand mit billig produzierten Eintagsfliegen.
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Ein posting, dem ich herzhaft zustimme. Man mag die gleichklingende Musik von Bohlen nicht mögen, aber er hat einen absoluten Riecher und beherrscht sein Metier. Ich darf in diesem Zusammenhang mal darauf aufmerksam machen, dass uns STATUS QUO (mit Ausnahme der ersten beiden Jahre und zwei-drei Ausnahmen aus späteren Jahren) wieder und wieder ihren Boogie-Rock neu servieren...
Und volle Zustimmung, count down (#77). Die Erwähnung von Tangerine Dream adelt Dich (:D).

radiocat schrieb:
Sicher wird ein Sender, der nur unbekannte Musik spielt, kaum ein grösseres Publikum erreichen....
Für mich macht es eine gute Mischung aus: Hits, die ich kenne und mitpfeife im Wechsel mit Überraschungen. Mit Titeln, die ich schon lange nicht mehr gehört habe oder die ich vielleicht zum ersten Mal höre, die sich aber trotzdem nahtlos in den Musikfluss einfügen

Genau so isses.... so baut man ein Musikprogramm, wenn es keine Spezialsendung sein soll. Besonders erfreut hat mich das Wort "Musikfluss" !!!! (:D).
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Genau so isses.... so baut man ein Musikprogramm, wenn es keine Spezialsendung sein soll. Besonders erfreut hat mich das Wort "Musikfluss" !!!! (:D).

Ja, und genau das fehlt Vielen im Radio. Die gebaute Sendung aus neu, alt, überraschend, sich mal einfach was trauen.

Das Radio plätschert vielmals so daher wie der Vuvuzelasound. Man gewöhnt sich an die unangenehme Geräuschkulisse. Das ist ein ganz trauriges Schauspiel. Und mir ist es wirklich vollkommen egal, ob hier irgendwer dem ultimativen Kreativsound das Wort redet oder Formatierung gut findet.

Begeistert doch die Hörer einfach mal mit ein wenig mehr Einfallsreichtum und weniger Schere im Kopf.

So einfach ist das.
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Aber die Radiofritzen von heute dünnen ihre Playlist nur deswegen aus, weil sie Angst haben, dass ihre Hörer bei ungewohnten oder seltenen Titeln blitzschnell das Weite suchen. Das absolute Gegenteil ist der Fall, die Leute können die 750 Standardtitel, die die aktuellen Neuerscheinungen umrahmen, einfach nicht mehr hören. Bei dieser Rotationsdichte wird selbst der tollste Hit zum Nervengift. Was das Radio heute treibt ist doch aberwitzig, es führt sich über kurz oder lang selbst ad absurdum. Es gibt wohl keine Branche, in der Mythen und Hypothesen zum Gesetz erhoben werden, deren Wirklichkeitsferne längst erwiesen ist.
 
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@kobold (ricochet hat sich dazwischen geschoben...):
So einfach ist es eben leider nicht.
Dazu musst Du entweder selbst einen Sender betreiben, besitzen oder neu starten.
Oder wahlweise Intendant, Programmverantwortlicher und/oder Mehrheitsgesellschafter sein.
Schon die heutigen "Musikredaketure" sind überwiegend Marionetten und haben über die Ausrichtung eines Senders nichts zu sagen.
Wie sagt man so schön? Der Fisch stinkt vom Kopf.
Und genau da muss das Umdenken anfangen: Am Kopf und im Kopf. Das dauert noch etwas...

@ricochet: Die Analyse ist richtig, trotzdem stimmt sie nicht ganz. Es gibt tatsächlich Hörer, die wieder und wieder "ihre" Hits hören wollen und wegzappen, wenn etwas "Unbekanntes" kommt. Das heutige "Dudelfunk"-formatierte Radio ohne Format hat schon seine Daseinsberechtigung. Aber eben nicht allein und als einziges Angebot nach diesem Strickmuster, das ist das hüpfende Komma.
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

@ricochet
Da stimme ich Dir absolut zu.

Ich komme - insbesondere bei den ÖR - nicht dahinter, warum sich die Herrschaften auf ein Niveau herabbegeben, dessen Verwandtschaft sie nicht eingehen müssten.

Ich hätte gerne mehr Mut im Radio. Klar würde ich da auch Dinge hören, die mir nicht in den Geschmack passen. Aber dann käme wenigstens Authentizität rüber: da traut sich mal wer, was für verschiedene Geschmäcker zu machen.

Inzwischen hören wir Einheitsbrei. Das ist doch wirklich zum Abgewöhnen. Wenn ich hier terrestrisch nicht den journalistischen Anteil meines Haussenders schätzte, würde ich Radio wirklich nur noch ab und an sehr gezielt einschalten.

Wie man so seine Möglichkeiten verbaseln kann, ist mir schleierhaft. Das kann ich mir in meinem Job nicht erlauben.
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Es gibt tatsächlich Hörer, die wieder und wieder "ihre" Hits hören wollen und wegzappen, wenn etwas "Unbekanntes" kommt. Das heutige "Dudelfunk"-formatierte Radio ohne Format hat schon seine Daseinsberechtigung.
Wenn ich mir die Hörer so erziehe, dass sie das tun, so muss ich mich nicht wundern, wenn sie es tun.
 
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radiovictoria0 schrieb:
Es gibt tatsächlich Hörer, die wieder und wieder "ihre" Hits hören wollen und wegzappen, wenn etwas "Unbekanntes" kommt. Das heutige "Dudelfunk"-formatierte Radio ohne Format hat schon seine Daseinsberechtigung. Aber eben nicht allein und als einziges Angebot nach diesem Strickmuster, das ist das hüpfende Komma.

Ja, da kann ich leichten Herzens zustimmen.
 
Auch die Diskussionen hier wiederholen sich, ...

... und deshalb möchte ich gern einen Beitrag von 2003 zitieren, der mir sehr aus der Seele spricht:

Radio-Rotationsmusik am absteigenden Ast!

Wenn ich Musik höre:

entweder ich habe sie selbst zusammengestellt, denn dazu habe ich eine Beziehung !

ODER

ein anderer Mensch hat sie zusammengestellt, aber ich muß diesen Menschen spüren. Da will ich spüren, welche Beziehung er dazu hat, warum er das ausgewählt hat und er mir was dazu erzählen kann. Da will ich eine persönliche Handschrift im Ablauf, in der Dramaturgie, in der Zusammenstellung einer Musiksendung bemerken.
Da muß mir gar nicht immer jeder Titel super gefallen, das nehme ich für die Spannung ( Was kommt als nächstes, was sagt er nun dazu...?) gerne in Kauf !

Bitte auch mal die anderen Beiträge des Threads, aus dem der zitierte Beitrag stammt, lesen. Da kann man vieles unterschreiben.

@kobold (ricochet hat sich dazwischen geschoben...):
So einfach ist es eben leider nicht.
Dazu musst Du entweder selbst einen Sender betreiben, besitzen oder neu starten.
Oder wahlweise Intendant, Programmverantwortlicher und/oder Mehrheitsgesellschafter sein.
Schon die heutigen "Musikredaketure" sind überwiegend Marionetten und haben über die Ausrichtung eines Senders nichts zu sagen.

Das stimmt wohl im allgemeinen leider; ich kenne aber eine Ausnahme, die so ziemlich genau das trifft, was ich mir an einer spannenden und abwechslungsreichen Musikauswahl wünsche. Wenn man wollte (!), könnte man diese Sendung als Vorbild nehmen. Denn sie ist nicht nur gut und liebevoll gemacht, sondern hat sogar sehr gute Quoten. Was belegt, daß sich Anspruch und Quote nicht zwangsläufig ausschließen müssen. Soviel zum Thema: Wenn es funktionieren würde, würde es schon längst jeder so machen etc pp. Leute, es funktioniert doch! Was wollt Ihr mehr?

Die Rede ist von der Sendung Reinke am Sonnabend auf hr1, für die Lidia Antonini jedesmal eine erstklassige Mischung aus aktuellen und alten, bekannten und unbekannten, häufig oder fast nie gespielten Titeln zusammenstellt, die von WR fachkundig präsentiert werden.

Und, vorsorglich, für diejenigen, die WR nicht mögen: Macht es bitte nicht am Präsentator fest. Mir geht es um die Mischung in der Musikzusammenstellung und die Art, diese interessant an den Hörer zu bringen. Noch gibt es die Leute, die das können. Die meisten von ihnen haben sich allerdings aus dem Business zurückgezogen. Lernt von ihnen, bevor es zu spät ist!
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Aber die Radiofritzen von heute dünnen ihre Playlist nur deswegen aus, weil sie Angst haben, dass ihre Hörer bei ungewohnten oder seltenen Titeln blitzschnell das Weite suchen. Das absolute Gegenteil ist der Fall, die Leute können die 750 Standardtitel, die die aktuellen Neuerscheinungen umrahmen, einfach nicht mehr hören. Bei dieser Rotationsdichte wird selbst der tollste Hit zum Nervengift.

Eben. Wo sollen die Leute denn hinflüchten? Es ist ja eher andersrum, bei den Dudelfunkhörern läuft der Dudelfunk sowieso, egal, was da läuft, und die schalten auch nicht ab, denen ist eh alles völlig egal. Aber diejenigen, die das nicht mehr ertragen, flüchten ganz bewusst und wissen auch wohin. Dank Streamings ist diese Flucht ja inzwischen auch zumindest zuhause und im Büro ohne weiteres möglich, und die öffentlich-rechtlichen Dudler werden sich noch umgucken, wenn sie merken, dass ihnen die Hörer davonlaufen.
 
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Gestern Vormittag lief auf R.SH der Titel Working For The Weekend von Loverboy. Ich war richtig überrascht nach langer Zeit diese Lied zu hören. Und das bei den Privaten. Toller Titel.
 
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hinhörer schrieb:
Die Rede ist von der Sendung Reinke am Sonnabend auf hr1, für die Lidia Antonini jedesmal eine erstklassige Mischung aus aktuellen und alten, bekannten und unbekannten, häufig oder fast nie gespielten Titeln zusammenstellt, die von WR fachkundig präsentiert werden.

Wenn die Sendung nicht so elendig zerquasselt würde wäre sie annähernd gut. Es ist vieles wild gemischt. Reinke hat mir gelangt als er letzten Montag abend eine Liveschalte zu einer neuen Big Band präsentierte. Groß angekündigt als zukünftige Musikgrösse, Eli Paperboy Reed! Jeder beherrschte wohl sein Instrument. Handwerklich war nichts einzuwenden aber die gehörte Musik war sowas von kalt und leblos! Ich habe beim x-ten schlechten Coversong abgeschaltet.
 
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Und, vorsorglich, für diejenigen, die WR nicht mögen: Macht es bitte nicht am Präsentator fest. Mir geht es um die Mischung in der Musikzusammenstellung und die Art, diese interessant an den Hörer zu bringen. Noch gibt es die Leute, die das können. Die meisten von ihnen haben sich allerdings aus dem Business zurückgezogen. Lernt von ihnen, bevor es zu spät ist!

Fritz Egner von Bayern3 polarisiert ebenso. Man mag sich an seinen Moderationen vielleicht stören (ich nicht!), aber die Musik, die alle vier Wochen sonntags vormittags in "Fritz & Hits" bei Bayern3 läuft, unterscheidet sich zumindest etwas vom üblichen Mainstream. Da denke ich mir dann auch immer: Warum nicht immer so?

Dabei wäre es für mich persönlich einfach, eine gute Musikzusammenstellung auf eine einfache Formel zu bringen:

Ich gehe mal davon aus, in eine Sendestunde passen, mit Beiträgen, ca. 12 Musiktitel:

Dann würde ich so zusammenstellen: Höchstens drei aktuelle Chart-Titel, ein bekannterer, ein etwas unbekannterer Re-Current, ein bekannter, ein etwas unbekannterer und nicht so häufig gespielter "Klassiker", angefangen von den Sixties oder Seventies, zwei bis drei "Album-Tracks", ob alt oder neu spielt keine Rolle, und dazu vielleicht noch ein bis zwei "Überraschungen". Dann wären doch alle bedient: Die, die sich aktuelle Musik im Radio wünschen, die, die auch mal schöne "Klassiker" hören wollen und die, die auch mal mit was "Unbekannterem" überrascht werden wollen. So ging das zumindest im "früheren" Radio. Aber hat wohl angeblich mit dem Aufkommen von Privatfunk in Deutschland nicht mehr gezogen. Deswegen der heutige Einheitsbrei.
 
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Die, die sich aktuelle Musik im Radio wünschen, die, die auch mal schöne "Klassiker" hören wollen und die, die auch mal mit was "Unbekannterem" überrascht werden wollen. So ging das zumindest im "früheren" Radio. Aber hat wohl angeblich mit dem Aufkommen von Privatfunk in Deutschland nicht mehr gezogen. Deswegen der heutige Einheitsbrei.

Damit hat das nichts zu tun, im Gegenteil. Die Privatradios waren in den frühen 90er-Jahren wesentlich innovativer als die Mehrzahl der Öffis, die Titelvielfalt war geradezu berauschend und außergewöhnliche Entdeckungen und interessante Neuerscheinungen standen auf der Tagesordnung. Überdies gab es noch jede Menge toller Spezialsendungen und liebevoll zusammengestellter Musikmagazine. Antenne Bayern war bis 1995 ein Klasse-Sender, heute ist es nur noch eine auf Cash-Flow getrimmte Hitverwertungsstation mit minimalstem Einsatz. Die anderen Verdächtigen machen es seit der kollektiven Änderung des Geschäftsmodells geanuso (Fokussierung auf Unter-35-Jährige mit zunehmender Verjüngungstendenz, industriefreundliche Top-40-Fixierung), allerdings höre ich die zu selten. Wenn ich mal AB höre, dann eh nur zu Informationszwecken...
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Wenn die Sendung nicht so elendig zerquasselt würde wäre sie annähernd gut. Es ist vieles wild gemischt. Reinke hat mir gelangt als er letzten Montag abend eine Liveschalte zu einer neuen Big Band präsentierte. Groß angekündigt als zukünftige Musikgrösse, Eli Paperboy Reed! Jeder beherrschte wohl sein Instrument. Handwerklich war nichts einzuwenden aber die gehörte Musik war sowas von kalt und leblos! Ich habe beim x-ten schlechten Coversong abgeschaltet.
Ach ja, der böse hr... Sicher das ihr den nur furchtbar findet, weil da jemand "vieles wild gemischt" hat? :D
Nur weil ihr eine Mischung oder das Ansinnen eines Künsrtlers beim Covern eines Stückes nicht versteht, ist das alles gleich grottig? Der hr kann froh sein, das er den Reinke noch hat. Der denkt sich wenigstens noch was bei seinen Sendungen! Das du und dein victorianischer Kumpel seinen Gedankengängen nicht folgen könnt und manchmal auch nicht folgen wollt, wundert mich nicht wirklich. Aber das ist dann eine andere Geschichte....
 
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