Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

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AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Und der victorianische Freund denkt sich nichts bei seinen Sendungen? Und zu den Covern:
Gecovert wird allerorten, auch mit voller Absicht und um eine neue Nuancierung in einen Song zu bringen. Denke da an das gute, richtungsweisende Cover von "Hey Joe", einst dargebracht durch einen gewissen Jimi Hendrix... Der Gutschte (hukunkelHU) hat mir Teile dieser einen kritisierten Sendung vorgespielt und ich bin in diesem Punkt leider der gleichen Meinung. Was da von diesem Eli Dingens zu hören war, war handwerklich gut. Nur im Ohr zündete es nicht. sorry.
ricochet schrieb:
Die Privatradios waren in den frühen 90er-Jahren wesentlich innovativer als die Mehrzahl der Öffis, die Titelvielfalt war geradezu berauschend und außergewöhnliche Entdeckungen und interessante Neuerscheinungen standen auf der Tagesordnung.
Oh, ricochet... ganz neue Töne. Und sehr sehr sehr richtig... Das begann allerdings bereits 1987! Was da heute daraus geworden ist... nun ja.
radiokult schrieb:
das ist dann eine andere Geschichte....
Exakt.
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Und der victorianische Freund denkt sich nichts bei seinen Sendungen?
Ohje, ohje. Wir sind heute aber pingelig. :wow:

Gecovert wird allerorten, auch mit voller Absicht und um eine neue Nuancierung in einen Song zu bringen. Denke da an das gute, richtungsweisende Cover von "Hey Joe", einst dargebracht durch einen gewissen Jimi Hendrix... Der Gutschte (hukunkelHU) hat mir Teile dieser einen kritisierten Sendung vorgespielt und ich bin in diesem Punkt leider der gleichen Meinung. Was da von diesem Eli Dingens zu hören war, war handwerklich gut. Nur im Ohr zündete es nicht. sorry.
Und da sind wir beim eigentlichen Problem. Dieses "zünden" ist eine reine Geschmackssache. Was der eine als grandios gelungen empfindet, betrachtet der nächste als Quark. Das hat etwas damit zu tun, inwieweit man sich auf eine bestimmte Musik oder einen speziellen Titel einläßt. Das ist ähnlich wie mit Kunstwerken im Museum oder mit Theateraufführungen. Nach welchen Kriterien beurteilst du, ob ein Titel "zündet" oder nicht? Nach welchen Kriterien legst du wiederum fest, deine persönlichen Empfindungen als allgemeingültig erklären zu können? Entweder dir gefällt ein Lied, eine Version etc. oder eben nicht. Mehr isses doch letztlich nicht. Aber es ist immer nur deine persönliche Empfindung. Mehr macht Reinke unterm Strich doch auch nicht. Er pickt sich raus, was er für gut empfindet und versucht den geneigten Hörer dieses näher zu bringen. Und damit macht er etwas, was andere längst nicht mehr tun bzw. gar nicht mehr können: Hörer für etwas interessieren.
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Aber hat wohl angeblich mit dem Aufkommen von Privatfunk in Deutschland nicht mehr gezogen. Deswegen der heutige Einheitsbrei.

@riccochat: Ich gebe Dir mit Deinem Posting absolut Recht, ergänze meinen Einwand aus #98 um das Wörtchen "irgendwann" (nicht mehr gezogen), und dann passt es doch wieder.:D
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Im Übrigen stelle ich fest, dass in dieser Diskussion derselbe Fehler gemacht wird, der bei ähnlichen Diskussionen ständig auftaucht. Die meisten Teilnehmer nehmen ihren persönlichen Musikgeschmack als einzig gültigen Maßstab. Dabei kommt meistens heraus: tanzbar = scheiße, weiße Männer mit E-Gitarre = gut, massentauglich = scheiße, unbekanntes Geschrammel (was schon zu Lebzeiten niemand hören wollte) = gut.

Immerhin fällt es damit leicht, die Luschen, die schon früher niemand an das DJ-Pult lassen wollte, die einem aber ständig mit ihren merkwürdigen Musikwünschen (Dancefloor-Killerrate = 100%) auf den Keks gingen auch nach 30 Jahren problemlos wiederzuerkennen. Das Erschreckende: Sie haben sich nicht geändert.
 
AW: Haben AC-Sender schon die 80er rausgeschmissen?

Werner Reinke ist einer der ganz wenigen Radiomoderatoren, denen es gelingt, mit der Zeit zu gehen. Der Mann ist ein wandelndes Musiklexikon und er verfügt über ein grandioses Musikgefühl. Er ist eben nicht auf der alten Schiene unterwegs, was ÖR-Hörer aus den 80ern noch kennen, mit dem Finger am Radiorekorder: da sagt mir einer in der Sendung was über die Platte, was ich nicht weiß. Heute googelt jeder schneller, als ein Moderator Wissenswertes für die nächste Sendung zu Ende gedacht hat. Reinke hat besonders in der Lounge immer wieder Gäste und Schwerpunkte, die über das allgemeine Aufzugsgedudel hinausgehen. Da erzählt er mehr als das, was ich im Netz sowieso finden kann. Da kommen Menschen zu Wort (Hörer und Künstler). Und außerdem spürt man seine Neugierde. Das ist authentisch. Und er stellt sich selber nicht in den Mittelpunkt. Der Mann macht seinen Job wie ein Profi. Er moderiert eben. Das können die Wenigsten heute noch.
 
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