Hallo !! Warum ?

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@Adam: Oder umgekehrt den BBC-Machern mal ne Dienstreise nach Deutschland spendieren, damit die sich mal hier als Berater austoben können.
 
Es ist erstaunlich, wie borniert und arrogant einige Leute sind, nur wiel sie beim Radio arbeiten. *verblüfft dreinschau* Oder noch besser, die NICHT beim Radio arbeiten trotzdem meinen, alles kritisieren zu können.

Ich hatte vor ca. 10 Jahren die Wahl, zum Radio zu gehen oder was anderes zu machen. Hab jemanden gefragt, der meiner Meinung nach Ahnung hatte. Er hat mir abgeraten, hinzugehen, und jetzt mache ich halt was anderes. Und alles ist so gekommen, wie der "alte Hase" den ich gefragt habe, es 1992 oder 1993 vorausgesagt hatte.

Macht mal die Augen auf: Die meisten Sender verzeichnen steigende Hörerzahlen. Aha. Tolle Statistik. Schaut man jedoch näher hin, ergibt sich folgendes Bild: Wenn alle Sender mehr Hörer haben (und gemeint ist ja die maximale Anzahl), dann bedeutet das nichts anderes, als dass die Hörer verzweifelt von einer Station zur nächsten "zappen", um dem professionell gemachten, aber dadurch auch steril und vor allem langweilig UND NOCH MEHR: NERVENDEN!!! Mist zu entkommen. Die Gesamtnutzung des Medium Radio geht zurück. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

Um es ganz klar zu sagen: Vor zehn Jahren war das Radio besser, und es wird, wenn es erfolgreich sein will, wieder dorthin zurückkommen und dann erneut weiterentwickeln.

Der Grund dafür ist ganz klar: Die Werbekunden werden ihr Geld künftig immer weniger in die "Formatradios" pulvern, weil dort die Werbung im allgemeinen Rauschen der ständig wiederholten Elemente des Formats untergeht. Der schon tausendmal gelaufene Titel, die tausenmal brav aufgesagte Positionierung, Liner oder der schon tausendmal gespielte Trailer für's Gewinnspiel tarnen die Werbung, ebenfalls unendlich wiederholt -- bis zur Unerheblichkeit.

Lange werden die Kunden das nicht mitmachen, auch wenn die Hörer dranbleiben sollten, um ein wenig die Stille im Büro zu vertreiben. Mal sehen, was sich die Werbeindustrie einfallen lässt und welche Auswirkungen es auf die Formate haben wird. Bitte haltet mich auf dem laufenden und sagt mir Bescheid, wenn der erste PD mit der Idee ankommt:

"Nächste Woche machen wir von 9 - 10 die Toyota-Corolla-Stunde. Ihr müsst dieses Auto anpreisen, aber bitte nicht so plumpt, ihr müsst es dem Hörer unterjubeln. Schafft eine Atmosphäre, die dem Hörer vorgaukelt, er brauche nichts als dieses Auto. Und übrigens, in dieser Stunde gibt's keine andere Werbung, und hört endlich auf, diese..."

Na, genug aus dem Nähkästchen geplaudert. Ist noch alles unausgeoren, was? Aber es könnte zeigen, wohin der Weg geht. Das heißt aber nicht, dass Radio wirklich besser wird...
 
Hallo Wuffi,

Dein Betrag find ich, entspricht nicht den Tatsachen, denn Antenne spielt keines Wegs das selbe wie PSR oder JUMP oder das von der SLP. Wenn du den Sender mal hören würdest, würde dir auffallen das dort sehr viele 70 und 80er laufen die weder bei PSR oder JUMP kommen. Und das auf Antenne die aktuelle Musik sehr zurück bleibt, im Gegensatz zu den oben schon mehrmals genannten Sendern. Das aktuellste da ist zur Zeit Shakira- Whenever Wherever, oder Atomic Kitten - You Are. Ein Blick in die Playlist würde dir das Verraten, bzw. wenn du in das Programm reinhörst. Ebenfalls wird auf Antenne kein Titel alle 2 Stunden wiederholt, max. alle 6 Stunden oder sogar nur 2 mal tägl., was aber selten ist die meisten Lieder kommen nur einmal täglich. Der Beitrag klingt zwar nun etwas sehr Parteiisch, nur ich denke, es mußte mal sein. Sowas richtig zustellen. Weil die Musikmischung von Antenne einfach unterschätzt wird.

Beispiel heut von 5-6 Uhr
HEAVEN IS A PLACE ON EARTH BELINDA CARLISLE
LILY WAS HERE DAVID A. STEWART& CANDY DULFER
WHEN WILL I SEE YOU AGAIN THREE DEGREES
ONE IN A MILLION BOSSON
NIE ZUVOR ELEKTRA
PANDORA'S BOX O.M.D.
ORINOCO FLOW ( MAXI) ENYA
UPTOWN GIRL BILLY JOEL
SAILING ROD STEWART
CAN'T GET OUT OF MY HEAD KYLIE MINOGUE
LEARNING TO FLY TOM PETTY/THE HEARTBREAKERS
A KIND OF MAGIC QUEEN
BIG BIG WORLD EMILIA
ALS ICH FORTGING KARUSSEL

Danke für die Aufmerksamkeit
 
Und nun noch zum Abschluss die Lieder zwischen 7 und 8

IF SHE KNEW WHAT SHE WANTS - BANGLES
THE AIR THAT I BREATHE - HOLLIES
LOSING MY RELIGION - R.E.M.
I CAN LOOSE MY HEART TONIGHT - C.C. CATCH
YOU'RE SO VAIN CARLY SIMON
YOU'LL BE IN MY HEART - PHIL COLLINS
A WORLD WITHOUT YOU - BAD BOYS BLUE
HIGH ON EMOTION - CHRIS DE BURGH
TRULY MADLY DEEPLY - SAVAGE GARDEN
THE SHOOP SHOOP SONG- (IT'S IN HIS KISS) CHER
BLUE EYES - ELTON JOHN
YOU ARE - ATOMIC KITTEN
I'D DO ANYTHING FOR LOVE (BUT I WON'T...)- MEAT LOAF & PATRICIA RUSSO
 
Das ist ja mal kultig: C.C. Catch und Bad Boys Blue kurz hintereinander. Die sind ja bei den meisten Sendern ganz weit hinten im Giftschrank versteckt, auf dass sie keiner finden möge.
 
Na irgendwie habt ihr ja recht. Aber ständig 80-iger nerven genauso wie DJ Bobo und Shakira und Gigi D'Agustino (na hoffentlich habe ich den richtig geschrieben). Bei Jump spielen sie ja wenigstens mal Depeche Mode oder The Cure, aber natürlich dann auch eine Top Ten-Nr.. Besteht denn die gesamte Pop-Historie denn nur aus Charts-Abklatsch? Zur Zeit werden diese 80-iger massiv gecovert. (Bsp. Madonna Like A Prayer gleich von 3 verschiedenen Projekten). Nur besser werden sie nicht dadurch. Madonna ist da fast noch Kult.

tschau - Wuffi

PS: Antenne Sachsen (hört mein Papi) mag durchaus vielfältiger sein als PSR, liegt jedoch trotdem hintendran in der Hörergunst. Was sagt uns das - der Durchschnittssachse (-deutsche) will die Einfalt - Hauptsache bei fragwürdigen Spielchen richtig abzocken!
 
@studix:

Zum genauen Programm von BBC R2 kann ich Dir leider nichts fundiertes sagen. Schon länger nicht mehr gehört.

Der Sender ist zwar vielgehört, aber nur aufgrund der landesweiten Verbreitung Marktführer. In London hat Capital FM die Nase vorne - durchformatiert bis ins letzte Detail.

Allerdings gebe ich Dir Recht: In den USA und in GB haben Moderatoren mehr Persönlichkeit. Trotz Formatierung! Sie werden noch stärker positioniert als hier in Deutschland. Sie sind auch älter und länger im Geschäft als hier.

Und das Beispiel BBC zeigt: So müßte der Ö-R Hörfunk hier auch arbeiten. Aber stattdessen werden die Privaten kopiert. BBC sendet übrigens keine Werbung (zumindest im TV, vermutlich ist das auch im Radio so).
 
moin, moin,

@all.
ich habe zwar nur quer gelesen (zu mehr langt meine zeit bei solchen postings leider nun doch nicht
smile.gif
) und dabei festgestellt, das das problem eurer diskussion in der (vermeindlichen) stärke des radios liegt.
das duale hörfunksystem sollte zu den ö-r´s ein konkurrenzangebot und der werbeindustrie eine neue plattform bringen.
so weit so gut.
doch als dann jedes bundesland anfing, eigene lizenzen mit eigenen auflagen zu vergeben (also die politik ins spiel kam), wurde aus dem sehr schönen plan ein disaster.
die föderalen hörfunkstrukturen führen nach wie vor zu den absurdesten situationen (z.B. ba-wü mit seiner lizenzgeschichte).
dazu zählt dann auch, das die meisten sender (vor allem die stadtsender) von verlegern gegründet wurden.
und zwar mit der auflage:
macht meiner eigenen zeitung (bisher der einzige regionale werbeanbieter...) möglichst wenig konkurrenz im werbemarkt. und wenn ich konkurrenz bekomme, dann bitte nur von mir selbst (siehe nrw...). das bedeutet dann immer: sparen, wenig machen und am besten noch weniger einnehmen (ein verlust läßt sich immer ganz gut steuerlich abschreiben und schreckt potentielle konkurrenten ab)
nur wenige senderketten (meistens die landesweiten) schaffen es daher in der tat wirtschaftlich auf guten beinen zu stehen. diese dann aber richtig (nicht war liebe ffh´ler, antenne bayern mitarbeiter, radio hamburger...) - die amchen fast von anfang an ein positives jahresergebnis (ffh wird nicht umsonst der 50% sender gennant - 50% gewinn...).

das problem ist doch offensichtlich:
für diese sender ist es lebenswichtig, sich zu formatieren, für die anderen eher nicht.
daher diese unterschiede (auch bei den papierbestellungen...).
und je größer das konkurrenzumfeld, desto größer der bedarf nach formatierungen.

der eine gf kann frei entscheiden, was er wo macht (hauptsache das ergebnis stimmt), der andere nicht (das geschäftspapier kommt vom verlag etc.).
das gleiche gilt somit auch für die pd´s dieser welt.
die meisten amtierenden pds machen etwas, von dem sie vor gar nicht all zu langer zeit noch gesagt haben:
mit mir als pd gibt es so ein - (schei..) programm niemals (hallo privatradioman?) und jetzt sagen die gleichen typen: wir müssen uns enger formatieren, blablabla.

und noch eines: diese (harten) zeiten werden auch auf die restlichen pd´s zu kommen, die bisher noch machen was sie wollen... .

also, in diesem sinne. habt euch lieb, genießt die sonne und bis donnerstag in köln.

für alle die es noch nicht gemerkt haben:
ich bin ein fan des formatradios (ich hätte gern einen all-time-beatles-sender, einen...)
 
Moin Privatradioman,

Deine Ausführungen über den (wichtigen) englischen Radiomarkt zeigen, daß Du, was das Wissen darüber angeht, leider noch erheblichen Nachholbedarf hast.

Nur soviel:

Die TV- und Radioprogramme der BBC sind seit Jahr und Tag komplett werbefrei. Das gehört zum Selbstverständnis der öffentlich-rechtlichen BBC. Eine Ausnahme besteht lediglich für die beiden weltweit angebotenen TV Sender BBC Prime und BBC World, die sich aber nicht an Briten auf der Insel richten.

Die Listening Figures werden quartalsweise von RAJAR (Radio Joint Audience Research Limited) erhoben. Ich habe die Zahlen gerade nicht vorliegen (kann man sich runterladen auf deren Homepage), aber auf dem Markt London (letzte Zahlen aus Dec/01), gab es ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Capital FM und Heart FM.

Zugenommen haben die Sender, die Nachrichten, Current Affairs und Sport bringen und die gleichzeitig auf etablierte Broadcast Names setzen. Radio 4 und 5Live (beide BBC) schalten immer mehr Leute ein, weil das Bedürfnis nach verläßlichen Nachrichten und Information zunimmt. Auch Talkpsort und Classic FM verzeichnen Zuwächse.


BBC R2 ist unumstrittener Marktführer, weil

- es faktisch keine Playlist gibt,

- auf eine fantastische Musikvielfalt gesetzt wird,

- Personlities, die was zu sagen haben, dort arbeiten,

- viele spezielle Musiksendungen vorhanden sind,

- das Programm gänzlich unformatiert ist.


Auch BBC R 1 ist stark.


Abschließend:
Die Behauptung, Capital FM sei wie ein deutscher kommerzieller Anbieter durchformatiert (z.B. RPR, ffn), entspricht nicht im Ansatz der Realität.
 
@AdamCurry:

Aber sicher ist Capital FM durchformatiert. Der große Star ist Chris Tarrant (Morningshow), der wird promotet. Hat allerdings viele Freiheiten (lange Wortstrecken). Nachmittags Dr. Fox. Beides Uralt-Hasen im Radiogeschäft.

Aber zugegeben: Meine Kenntnisse basieren nur auf gelegentliche Airchecks.

Deshalb: Danke für die interessanten Infos.

Ich werde jetzt ganz sicher mal wieder öfters englische Sender hören.
 
Hey Privatradioman,

mach das mal. Ich weiß zwar nicht in welchem Bereich Du tätig bist, aber man könnte sich ganz gut die ein oder neue Anregung auch für den deutschen Markt holen. Und daß Du die beiden DJ´s kennst, ist ja auch schon was. Foxy kennt in GB fast jeder, kommt von "208" und macht u.a. die Pepsi Charts (Gegenstück zu den BBC Radio Top Forty) und moderiert auch BFBS Radio 1.

In GB hat die Breakfast Show übrigens nicht diese herausragende Stellung wie hier. Alle Sendeplätze sind wichtig, auch Vormittag und die Late Show werden z.T. promoted. Wichtig ist dort auch die Drivetime-Show (die Bedeutung hat man in D erst seit einiger Zeit erkannt).
 
...jeder hat das Radioprogram, daß ihm durch die Art der Quotenerhebung diktiert wird!
Lasst doch die Quoten durch Geräte (wie beim TV) und nicht durch Hörerbefragung erheben - Wäre gespannt, wie die Programme dann klingen würden!

Hugh

ICE
 
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