Henryk M. Broder sagt dem RBB und radio1 Adieu

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das brauche ich nicht zu wissen.....
broder hat sich, zum glück, nun endgültig selber abgeschafft.

danke lieber gott!
 
Kann bitte mal jemand diesen dämlichen Troll abschalten...?
Genau so, Herr Make-it-so, genau so mit Ihrer Ihnen unbenommenen und vor allem persönlichen, weil nicht allgemein gültigen Bitte, so soll es sein - oder wohl besser doch nicht, wegen der Meinungsfreiheit, usw.
Aber mal so ganz am Rande und nebenbei - wer oder was ist der/die/das Troll in diesem Thread? :p

Auf gut Deutsch:
Makeitso, lass es so laufen wie es momentan ist und nimm mir nicht die fast letzte Freude im Forum.

2Stain, der sich einen Ast lacht, sich drauf setzt, Bausteine staunt und damit wirft.
 
Also seinen Abgang hat Broder ja nun selbst inszeniert. Was manche daraus machen... geschenkt. Andererseits bleibt natürlich die Frage offen, warum Radio1 seinen Kommentar nicht einfach gesendet und im Anschluß daran mit dem sogenannten Experten gesprochen hat. Soviel Flexibilität sollte bei einem ÖR-Sender eigentlich möglich sein.

Na, das hätte wohl schon etwas seltsam geklungen:
Mod: "So, und nun ist es wieder Zeit für unsere wöchentliche Kolumne mit Henryk M. Broder. Der hat ja eine ziemliche Debatte losgetreten letzte Woche, Stichwort Augstein und Antisemitismus. Aber darüber reden wir jetzt nicht, gell, Herr Broder?"
Broder: "Nein."
Mod.: "Oder vielleicht doch?"
Broder: "Nein."
Mod: "Wirklich nicht?"
Broder: "Nein."
Mod: "Okay, na gut. Und stattdessen?"
Broder: (5 Minuten Ausführungen über das Liebesleben der Maikäfer am See Genezareth)
Mod: "Ah-ja. Sehr interessant. Soweit also Henryk M. Broder, schönen Tag noch, Tschüß! So, nu isser weg, und weil wir natürlich diese brandheiße Augstein-Debatte nicht einfach so untern Tisch fallen lassen können und wollen, reden wir da jetzt doch drüber. Dazu haben wir uns den Dozenten Joshi Finkelstein vom Zentrum für Antisemitismusforschung der Columbia-Universität geholt, ihn begrüße ich jetzt am Telefon. Herr Finkelstein, was halten Sie denn so von Herrn Broder?"

Hm. Ich glaub, das hätte nicht so funktioniert...:cool:
 
Also bei aller Liebe, aber was ist das denn jetzt für ein Schmarn?

- Broder-Kolumne wie gehabt zur angestammten Zeit
- Musik
- Experte zur Diskussion um Augstein

In der Expertendiskussion hätte man jeglichen Bezug zu Broder weglassen können, denn letzlich war das Ranking des Wiesenthal-Zentrums Auslöser der Debatte und nicht Broder. Hätte Broder widererwarten in der davor gesendeten Kolumne doch in irgendeiner Form Stellung genommen, hätte man sich da in einer Schlussanmerkung immer noch drauf beziehen können.
Nur so funktioniert unabhängiger Journalismus, der dem Hörer die Möglichkeit gibt sich selbst ein Urteil zu bilden. Offenbar hat man aber genau das mittlerweile selbst bei Radio1 verlernt. Schade eigentlich. Davon ab hat man Broder damit wieder eine Bühne geboten, die aus meiner Sicht völlig überflüssig war und ist.
 
mich regen die aalglatten, von denen es im radio viel mehr / viel zu viele gibt, ungleich mehr auf, als jemand, der seine emotionen nicht im griff hat.
Ich habe den Eindruck, der hat seine Emotionen sehr wohl im Griff, und jetzt haben diese Emotionen eben dazu geführt, dass er nicht mehr im "schönen Morgen" zu hören sein möchte. Wenn er das so schnell aufgibt, kann es ihm auch nicht besonders wichtig gewesen sein. Und wie soll denn der rbb eigentlich ansonsten mit so einer Diva umgehen, die damit "droht", alles hinzuschmeißen, wenn man einmal nicht nach ihrer Pfeife tanzt? Wer entscheidet denn über Programminhalte (ich gebe Radiokult allerdings Recht, in der Sendung wäre auch Platz für beide gewesen, also Broder und den Antisemitismusexperten), und wer war da wem gegenüber illoyal?
 
Also bei aller Liebe, aber was ist das denn jetzt für ein Schmarn?

Das ist exakt das, was Du vorgeschlagen hattest, was sie hätten machen sollen/können/dürfen - und ich habe versucht zu erklären, dass das nicht so eine gute Idee gewesen wäre. ;)

In der Expertendiskussion hätte man jeglichen Bezug zu Broder weglassen können, denn letzlich war das Ranking des Wiesenthal-Zentrums Auslöser der Debatte und nicht Broder.

Stimmt so nicht ganz. Das SWZ hatte sein Ranking ja nicht zuletzt auf Broders Meinung über Herrn Augstein ("Lupenreiner Antisemit") gestützt. Insofern ist er sehr wohl einer der Beteiligten, und es hätte schon sehr seltsam geklungen, wenn da über jemanden geredet worden wäre, der sich gerade mal drei Minuten vorher live geäußert hatte - aber zu einem völlig anderen Thema.

Hätte Broder widererwarten in der davor gesendeten Kolumne doch in irgendeiner Form Stellung genommen, hätte man sich da in einer Schlussanmerkung immer noch drauf beziehen können.
Genau das hatte Broder ja von vorneherein mit der Begründung abgelehnt, er kommentiere in der Kolumne grundsätzlich keine Themen, in die er irgendwie involviert sei. Dadurch ist die ganze Situation ja überhaupt erst entstanden.
 
Also ich lese da als Begründung ausschließlich Spiegel Online-Zitate. Es wird lediglich im Kleingedruckten am Rande erwähnt, das Welt-Kolumnist Broder ihn als "little Streicher" etc. betitelt hat. http://www.wiesenthal.com/atf/cf/{54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277}/TT_2012_2.PDF

Laut DKultur wurde der betreffende Text editiert und "entschärft". Die Verweise auf Broder werden seit dem auch nur noch am Rande erwähnt. :)
Martenstein hat recht: Mit dieser Geschichte hat das W.-Zentrum eine kabarettreife Nummer hingelegt.
 
Also ich lese da als Begründung ausschließlich Spiegel Online-Zitate.

Nee, mitnichten, sondern Agenturzitat (dapd) von gestern (5.1.13) unter Berufung auf ein dito Zeitungsinterview von Broder:

Der Journalist Henryk M. Broder bekräftigte derweil seine Vorwürfe gegen Augstein. Sein Urteil hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass Augstein auf der Antisemiten-Liste landete. Das "Lupenreine an Augsteins Antisemitismus" sei "die absolute Eins-zu-Eins-Übertragung von allem, was früher über die Juden gesagt wurde, auf Israel", sagte Broder der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Augstein entspreche dem modernen Typus des Antisemiten. "Mich interessiert nicht der letzte Holocaust", sagte Broder, "sondern der mögliche nächste, dem mit Texten wie denen von Augstein der Weg geebnet wird."
 
Ich finde seinen Weggang schon bedauerlich, wenn man mal Broders Beiträge unter dem Aspekt der Unterhaltung auffaßt und ihn nicht allzu ernst nimmt.)

Ich sehe Broder auch eher als Unterhalter. Umsomehr verwundert mich, dass er im Simon Wiesenthal Zentrum so ganz anders gesehen wird:

Tagesschau schrieb:
Rabbi Cooper sieht sich in seiner Kritik auch von dem deutschen Journalisten Henryk M. Broder bestätigt. Broder sei kein Experte in Sachen Augstein, erläutert Cooper, sondern er werde als Experte zum Thema Antisemitismus gesehen - weltweit. (Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/augstein100.html)

Journalist? Weltweit anerkannter Experte zum Thema Antisemitismus? Wissenschaftler und Forscher gar? Ob hier nicht eine Verwechselung vorliegt?
 
Harald Martenstein; TAZ schrieb:
Ich will auch auf die Antisemiten-Liste!

Gegen Broder klagt man nicht. Außer vom Wiesenthal-Zentrum wird der von keinem mehr ernst genommen. Der Mensch, den Broder nicht für einen der zehn schlimmsten Antisemiten der Welt hält, muss nämlich erst noch geboren werden.

Wenn Jakob Augstein Deutschlands schlimmster Antisemit wäre, dann hieße dies, dass es in Deutschland keinen wirklich gefährlichen Antisemitismus mehr gibt.

Eigentlich stellt das Wiesenthal-Zentrum Deutschland ein prima Zeugnis aus.

Quelle: Tagesspiegel, 6.1.2013, 00:00 Uhr
:)


STEFAN REINECKE; TAZ schrieb:
Der Publizist ist ein scharfer, rationaler Kritiker der rechtsnationalen israelischen Regierung. (..)

Was Augstein schreibt, ist so ähnlich regelmäßig auf der Meinungsseite der liberalen israelischen Zeitung Ha’aretz zu lesen.
Quelle: TAZ
Wie würde es denn Herrn Broder gefallen, wenn man ihm den Titel "Pseudosemitische Dreckschleuder" verliehe? :rolleyes:

.
 
Wie lächerlich die ganze Sache seitens des Wiesenthal-Zentrums ist, zeigt die Schilderung, wie sich der SPIEGEL um eine Klärung bemühte, aber rundweg abgewiesen wird. Da ist jemand diesem Broder aufgesessen und kann/will es nicht zugeben.

Selbst Fleischhauer befasst sich in seiner SPON-Kolumne damit:
[...]
Muss man noch erwähnen, dass der Mitbegründer des Wiesenthal-Centers den Namen des Mannes, den sie dort gerade zum deutschen Ahmadinedschad erklärt haben, kontinuierlich falsch schrieb?

Nicht nur mit eingebildeten oder echten Nazis steht man in Los Angeles auf Kriegsfuß, sondern offenbar auch mit der freien Presse. Aber vielleicht ist ja ab einem gewissen Punkt alles irgendwie gleich.

Bleibt zu hoffen, dass die Sache den eigentlichen Hetzer trifft, nämlich Broder.
 
In Talk-Shows macht sich der gute Broder auch schon etwas rar, mag sein, dass seine einseitigen Attacken auf die muslimische Weltbedrohung vielen Beobachtern doch etwas unverhältnismäßig erscheinen. Millionen kreuzbraver deutscher Türken, Araber und Perser werden so kurzerhand in eine weltverschwörerische Phalanx eingereiht, die nichts anderes im Schilde führt als die Eroberung des Abendlandes und die Vernichtung des gelobten Landes Israel. Holzschnittartige Schwarz-Weiß-Schablonen sorgen eine gewisse Zeit für Heiterkeit, gehen einem aber irgendwann gehörig auf den Nerv. Schade dass der hochintelligente Essayist Broder das nicht nachvollziehen kann.

Lupenreiner Antisemit.

Broder und seine Freunde im Wiesenthal-Zentrum sind ganz schön unverschämt, den großen Simon Wiesenthal würden diese politisch-publizistisch motivierten Winkelzüge anwidern. Wenn man bedenkt dass sich Augstein wegen seiner recht harmlosen Israel-Kritik jetzt in der Gesellschaft finsterer Gestalten wie Sebottendorf, Rosenberg und diverser NPD-Ideologen befinden soll wird einem schlecht.

Und warum heißt eigentlich niemand Luther einen Antisemiten, obwohl diese Klassifikation mehr als berechtigt wäre? So nicht, Herr Broder!
 
"Und warum heißt eigentlich niemand Luther einen Antisemiten"
Guten Morgen, ricochet. Mit dem Antisemitismus Luthers beschäftigen sich vermutlich ganze (theologisch-wissenschaftliche) Regale in Fachbibliotheken. Selbst im Religionsunterricht Klasse 12/13 wurde diese Thematik bei uns angesprochen.
 
Broder und seine Freunde im Wiesenthal-Zentrum sind ganz schön unverschämt, den großen Simon Wiesenthal würden diese politisch-publizistisch motivierten Winkelzüge anwidern.

Exakt das gleiche hat letzten Freitag auch der Publizist Michael Wolffsohn im rbb-Inforadio gesagt. Am selben Tag war auch der Zentralrat der Juden im "Tagesspiegel" auf Distanz zu Broder gegangen, was ja wohl auch für sich sprechen dürfte.

Makeitso schrieb:
Wann genau ist Jebsen denn bei radioeins gewesen?
Als es noch radio Freins hieß. Schon vergessen? ;) :cool:
 
Der "Antisemitenmacher"

Auch wenn er noch so unterhaltsam erscheinen mag, muten seine subtilen Spielchen bisweilen etwas abartig an:

Er versteht es, andere Menschen (mit Vorliebe Deutsche) bis zur Weißglut zu provozieren und ergötzt sich dann kindlich an deren Reaktionen, die er wie Trophäen auf seiner persönlichen Web Site zur Schau stellt. Ob er damit tatsächlich in jedem Fall "latenten Antisemitismus" demaskiert ist fraglich.

Vergeblich habe ich auf seiner Seite einen Kommentar zu den braunen Horden gesucht, die induLa immer dreister auftreten, wie in der BR-Sendung gestern abend bei Christoph Süß gezeigt: Ungehindert durften diese Schläger im Münchner Justizgebäude Kamerateams anrempeln und deren Ausrüstung beschädigen! Zur bevorstehenden NSU-Verhandlung kann wohl noch einiges in dieser Richtung erwartet werden.

Bei meiner Suche bin ich auf Broders Seite u.a. auf folgende interessante Frage eines schweizer Bürgers gestoßen:
"Ich bin Ingenieur und werde fast mit jedem Tag ein grösserer Zweifler an den offiziellen Darstellungen der US-Regierung.

Nun muss es der Präsident des Simon-Wiesenthal-Zentrums, Mark Weitzmann, gewesen sein, der (...) einen Vortrag zum Thema "The Web as a Weapon" zusammmengestellt hat. In seinen Folien taucht die Webseite der "Architects & Engineers for 9/11 Truth" inmitten von Jihadisten-Webseiten auf.

Warum stemmt sich eine Institution, die in keinster Weise mit den Anschlägen vom 9/11 in Verbindung gebracht werden kann, mit soviel Kraft gegen Interessenverbände, die eine Wiederaufnahme der Untersuchungen zu diesen Anschlägen für angezeigt halten? "

aus: "Die Wahrheit über 9/11 - 16.06.2011 - Markus Weber, Winterthur"
Das ist allerdings bemerkenswert.

Broder schlägt immer nur sehr einseitig gegen "links", offenbar ganz im Sinne des sogenannten "SWC". - Dass er als selbsternannter "Journalist" als solcher in der Journalistenszene akzeptiert wird halte ich für sehr bedenklich!

Dieser Mensch, der recht überheblich bereits einen anderen "Journalisten" aus dem Sender gekeult hat sollte ebensowenig einen Verlust für den RBB dastellen.

Was noch gesagt werden musste. ;)
mfg. TB
 
Gut
...
Broder schlägt immer nur sehr einseitig gegen "links", offenbar ganz im Sinne des sogenannten "SWC". - Dass er als selbsternannter "Journalist" als solcher in der Journalistenszene akzeptiert wird halte ich für sehr bedenklich! .... mfg. TB

Selbsternannter Journalist? Zum Glück haben wir haben in Deutschland keine staatlich geprüften und zugelassenen Journalisten mehr. Nur zur Erinnerung, Journalist ist keine geschützte Berufsbezeichung. Das ist richtig schlimm, das sehe ich ein. Da veröffentlicht jemand, wird dafür sogar wohl gar nicht schlecht bezahlt und hat dann seine eigene, ich gebe es gern zu, polemische Meinung. Um das zu toppen, er kann auch verdammt gut schreiben. Da drängt sich doch die Frage auf: Ist Broder ein Einfluss-Agent? Etwa gar der NPD? Oder von einer Geheimorganisation, die eine Weltverschwörung betreibt?

Richtig Broder ist einfach unerhört. Schwamm drüber und gut, das ist nicht seine Sache und irgendwie ist er auch nachtragend. Was die Nazis so veranstaltet haben war eben ein Irrtum, daraus muss keiner was lernen und man soll sich nicht mal nicht so haben. Du das wir in Deutschland jüdische Einrichtungen polizeilich schützen müssen, dass zeigt doch nur wie fürsorglich unsere Gesellschaft ist.

Und jetzt auch noch das: http://tierrechte.blog.de/2010/09/03/rassistenfreund-henryk-m-broder-hetzt-veganer-9302892/

Wie wir alle wissen haben Veganer ein ganz ganz niedriges Aggressionspotential und sind moralisch jedem Fleischfresser überlegen, unerhört so etwas. Aber, war da mal nicht jemand der kein Fleisch gegessen hat, ein fanatischer Anti-Alkoholiker und Tabakhasser war?

Eines steht fest, die Linke besteht nur aus Friedensfreuden und Anti-Rassisten. So, jetzt gehe ich ein blutiges Steak essen, trinke ein paar Biere und rauche danach eine Zigarre. Dabei wundere ich mich über die Deutsche Diskussionskultur und den immer noch vorhandenen Eifer anderen Völkern und Menschen ständig die Welt zu erklären, ihnen zu sagen was scheinbar richtig und gut für sie. Und sich zu wundern, warum andere einfach nicht auf sie hören. Vielleicht weil ein Brandstifter kein guter Feuerwehrmann ist? Wem das nicht gefällt empfehle ich einfach, Luft anhalten. Wenn ihr weniger atmet, dann produziert ihr weniger CO² und leistet einen echten Beitrag gegen die Klimakatastrophe.
 
Wenn jemand absichtsvoll Israel-Kritik mit Antisemitismus verwechselt, Menschen wie Jakob Augstein als unheilbar krank oder gar als paranoid bezeichnet, Israel einen Freibrief für alle politischen Schachzüge ausstellt und unter Rückgriff auf allerlei unterschwellig vor sich hinbrodelnde Urängste und Endzeitphantasien die muslimische Weltverschwörung herbeiredet, muss er sich fragen lassen, ob er nicht selbst ein erhebliches Wahrnehmungsproblem hat oder einfach nur auf Teufel komm raus provozieren will, um Aufmerksamkeit zu erheischen und sein Mütchen zu kühlen.

Die Methoden des Herrn Broder sind alles andere als vornehm, dennoch behandelt man ihn mit Nachsicht und Langmut, weil sich aus historischer Scham kein Politiker dazu aufraffen will, Herrn Broder und seinen bedingungslosen Fürsprechern im Axel-Springer-Verlag die argumentativen Grenzen aufzuzeigen. So quittiert man Broders selbstgefällige Rundumschläge mit einem sauren Lächeln.

Jakob Augstein hat mehr als einmal mit seinem außenpolitischen Halbwissen geprahlt und Dinge konstatiert, die der tatsächlichen politischen Gemengelage nicht gerecht werden. Er hat aber auch auf direkte, oft reichlich plumpe Weise ein paar unangenehme Wahrheiten ausgesprochen, die sogar zahlreiche Israel-Kritiker aus den Reihen des Jüdischen Zentralrats auf wesentlich subtilere Art auf den Punkt gebracht haben. Zugegeben, Broder führt seine Feder wesentlich graziler als Augstein, gerade so wie man kunstvoll mit einer frisch geschliffenen Messerklinge hantiert. Alles was am Ende bleibt ist Spott und Menschenverachtung.
 
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