Historie von ARD-"Nachtexpress" und -"Radiowecker"

Ganz ursprünglich sah es doch so aus (bis Mitte der 80er):
Ab 22 Uhr 30 "Bis zwei dabei"
Ab 2 Uhr 5 "Musik bis zum frühen Morgen"
Ab 4 Uhr 5 (oder war es erst 4 Uhr 30?) "Radiowecker

Mitte der 80er wurde dann die ARD-Rocknacht gestartet, um eine Alternative anzubieten (vorher lief da auch die Mantovani-Musik aus dem Nachtprogramm), die erst später in Popnacht umbenannt wurde. Meines Wissens ging die Rocknacht anfangs aber noch nicht bis um 5 Uhr früh durch.
Fast gleichzeitig wurde das Nachtkonzert eingeführt. Was davor auf den Kulturwellen lief, weiss ich nicht. Ich meine, manche (wie SDR2) hatten sogar noch Sendepause. Ich kann mich jedenfalls noch an ein ewiges Pausenzeichen erinnern, das bei SDR2 morgens in der Früh lief. Das müsste so um 1985 herum gewesen sein.
Wer hat denn noch Informationen (alte Programmschemata oder gar Mitschnitte oder halt Erinnerungen) aus dieser Zeit?
 
Genau, beim hr wurde auf hr3 auch um 2.00 Uhr umgestiegen - zumindest in den 80ern. Das Ding hieß übrigens "Nachtrock" und nicht "Rocknacht" - das war was anderes. *besserwissweilselbstmoderiert*
Das ARD-Nachtkonzert startete bereits zu Beginn der 80er. Davor war auf den Kulturwellen ab 0 Uhr 5 nach meiner Erinnerung nur Trägerwelle und keine Mod.
 
Bis wann hat man den verwendet?
SR1 hatte Ende 1998 schon einen anderen Nachrichten-Opener, mit einem „gewöhnlichen“ Zeitzeichen, auf SR3 müsste das Ding aber noch länger unterwegs gewesen sein.

Vor der Sendung „bis zwei dabei“ bzw. an bestimmten Wochentagen (Fr und Sa?) „bis drei dabei“ sendete doch eine Zeit lang ab 22.30 Uhr noch die „leichte Musik vor Mitternacht“? Der Radiowecker begann meines Wissens nach damals erst um 4.30 Uhr.
Der Nachtrock dauerte zuerst nur bis 2 Uhr und wurde dann schrittweise ausgebaut.
 
Der Onkel hat recht, es war der Nachtrock. Ich kann mich noch an ein Interview mit Thomas Gottschalk erinnern im ARD-Magazin (Zeitschrift) zum Start dieser Sendung. Er musste da als Zugpferd herhalten, wie später beim Start des Classic-Rock-Senders Xanadu in München.
Da ich zu der Zeit noch ein kleines bissi zu jung war, um nachts Radio zu hören, weiss ich nicht, wie sich das damals anhörte.
Wären meine ganzen alten Südfunk-Hefte nicht einer mütterlichen Aufräumaktion zum Opfer gefallen, hätte ich noch mehr Details zu den damaligen Sendungen parat. So muss ich alles aus der Erinnerung herausholen. Jedenfalls spielte SDR2 Mitte bis Ende der 80er morgens einige Zeit lang ein Pausenzeichen. Vermutlich zwischen Nachtkonzert und Anfang des eigenes Programmes.
 
Die Nachtocks/Nachtröcke der ersten Jahre hatten keinerlei Formatvorgaben. Jede ARD-Anstalt machte ihr eigen' Ding. Auch innerhalb der Moderatorenschaft und der Musikredakteure eines Programms gab es keinen Konsens über eine gewisse Einheitlichkeit. Wir durften (ich hatte zusammen mit Desirée Bethge die Ehre der ersten hr-Sendungen) tatsächlich moderieren, was wir so wollten und starteten den allerersten Nachtrock zu Weihnachten 1985 mit "Erbarme, die Hesse komme" der Rodgau Monotones. Musikredakteur Markus Hertle war da sehr flexibel. Später formatierte sich das Ding allerdings zusehends.
 
Der SWF hatte damals schon seinen eigenen "Nachtrock" über SWF 3, und zwar den "Lollypop", jede Nacht von 0.00 bis 4 Uhr, dann folgte die Sendung "Luna". Der "Lollypop" wurde in der Nacht von Samstag auf Sonntag bis 4 Uhr bundesweit als Nachtrockbeitrag des SWF ausgestrahlt, alle 4 Wochen lief an dieser Stelle der Nachtrock des SDR. Ob der Nachtrock von Freitag auf Samstag auch bis 4 Uhr ging, weiß ich nicht mehr so genau, in den übrigen Nächten auf jeden Fall nur bis 2 Uhr. Von Sonntag auf Montag war der NDR dran, von Montag auf Dienstag der BR und von Dienstag auf Mittwoch der WDR, die übrigen Nächte weiß ich nicht mehr. Wie man sieht, strahlten einige Sender wie der NDR ihren Nachtrock- und ihren Nachtexpreßbeitrag in der gleichen Nacht aus, andere Sender nicht. Der WDR hatte mit Alan Bangs seinen festen Moderator, und der BR schmiß den WDR-Beitrag nach einiger Zeit von seinem Sender, weil denen die Musikauswahl von Bangs nicht paßte. Man übernahm stattdessen in dieser Nacht den "Lollypop".
 
Ich denke, du meinst "Popfit", oder? "Luna" hieß der Nachfolger von "Lollipop", der mit dem Start von SWR3 eingeführt wurde.
Ja, richtig, das habe ich wohl verwechselt. Da ich in meiner Gegend sonst keine Möglichkeit hatte, SWF 3 zu hören, habe ich erst durch den "Nachtrock-Lollipop" Elmar Hörig kennengelernt, wenn er mit der Moderation samstags/sonntags an der Reihe war. Bei meinem ersten Westberlin-Besuch Sommer 1989, kurz vor der Wende, hörte ich ihn auch im Rias 2.
 
@ Parole Emil, mit dem beim SFB " nur für Nachrichten und Wetter zuständig " meinst Du sicher den am meisten während der SFB-Nächte tätigen Nachrichtensprecher
Dagobert Dielitz . - Auch wenn er nicht mehr da ist , die Erinnerung an seine markante Stimme bleibt .
 
Die letzten Jahre, die der NDR zum ARD-Nachtexpreß beigesteuert hat, kam das Programm aus Hamburg, moderiert haben häufig Andreas Wernicke und Andreas Birnbaum, früher auch nochmal Wolf-Dieter Stubel, der bis zum endgültigen NDR Ausstieg immer die Musik für Nachtexpreß & Radiowecker zusammengestellt hat.

Mit großer Bestürzung habe heute erfahren, dass mein Freund Andreas Wernicke dieser Tage im Alter von nur 55 Jahren verstorben ist. Scheiße, da hat sich der liebe Gott echt vertan. Ich habe Andreas als großartigen Menschen kennenlernen dürfen. Meine Trauer ist sehr, sehr groß und mein Beileid gilt all seinen Abgehörigen und Freunden.
 
Passend zur Jahreszeit hätte ich da noch etwas historisch wertvolles - den ARD-Nachtexpress von der Nacht Rosenmontag auf Fastnacht 1997. So wie viele andere Nachtexpresse des SFB und später ORB bzw. rbb waren diese fast immer etwas besonderes. Das besondere an den Faschings-Nachtexpressen war, das sie stets komplett durchgereimt waren. Damals begannen die Sendungen noch um 22.30 Uhr und gingen bis 4 Uhr in der Früh. ... In der Rundfunkbütt: Reinhard Meynen.
Teil1 (22.30 - 00 Uhr):
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Teil 2 (00-02 Uhr):
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Teil 3 (02-04 Uhr):
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Von wegen die Berliner können keinen Karneval... :cool:
 
@Radiokult:
Der gute, alte Opener des SFB zum Nachtexpreß. Würde sich auch bestimmt gut als Klingelton eignen. Ist auf jeden Fall origineller als dieser omnipräsente Nokia-Klingelton. ;)

@Radiocat:
Am abwechslungsreichsten war für mich immer der Nachtexpreß vom SDR. Da gab es ja immer eine recht breite Musikpalette. Leider war der SDR nur alle zwei Wochen dran.
Besonders gefallen hatt es mir, wenn von den Anstalten auch die Original-Nachrichtenopener verwendet wurden. Dies war beim SR z.B. der Fall
 
Am abwechslungsreichsten war für mich immer der Nachtexpreß vom SDR. Da gab es ja immer eine recht breite Musikpalette. Leider war der SDR nur alle zwei Wochen dran.

Sicher? Der SDR sendete am Dienstag-, später am Freitagabend - und das wöchentlich. Hier ist ein Ausschnitt eines Openings.

Besonders gefallen hatt es mir, wenn von den Anstalten auch die Original-Nachrichtenopener verwendet wurden. Dies war beim SR z.B. der Fall

Und beim SDR:
 

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