Hörerbeleidigungen in Call-In-Sendungen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Radioly

Benutzer
Schon krass, was manche Moderatoren ihren Hörern so an den Kopf werfen. Mir ist das vorallem bei der LateLine (Call-in-Sendung von You FM, Bremen Vier, Dasding, Unser Ding, Sputnick, etc.) aufgefallen und besonders im Moment bei Caro Korneli (Fritz).

So hat sie z.B. zu einem Hörer gesagt: "Ey, du schnaufst wie ein Elefant." oder so etwas (Der Link folgt noch. Sonst kommt, ich würde grundlos irgendetwas behaupten;))

Was ich sagen möchte: Klar, Moderatoren sind auch nur Menschen und niemand möchte irgendwelche Gestalten im Radio hören, die ständig nur rumclaimen und total übertrieben sind, jeder möchte einen Moderator, der menschlich und natürlich rüberkommt.
Aber seine Launen am Hörer auszulassen - das ist einfach nur krass und unangebracht!
Was sagt ihr dazu? Ist euch sowas auch schonmal untergekommen?
 
Einerseits ist sowas problematisch, weil man als Moderator nicht weiß, ob der Hörer nicht vielleicht eine (schwere/unheilbare) Erkrankung hat, die ihn so klingen lässt, wie er klingt. Aber ob das jetzt "Launen auslassen" ist?
 
Also das ist nicht ganz leicht ,
Ja ein Gag für alle Hörer und einer muß leiden. So ist es halt manchmal. Aber das wird ja wohl nicht die Normalität dieser Call-In Sendung sein. Denkt mal an Scheiße hoch 9(9 Live) , dort wurden regelmäßig Anrufer fertiggemacht. Das einzigst Positive dieses Dialogs ist das die 01379-Abzock-Kacke deutschlandweit auf dem absteigenden Ast ist. In naher Zukunft wird es nach meiner Prognose diese Call-In Sendungen nicht mehr geben. Was früher täglich auf 7 Fernsehsendern und auf 24 Radiostationen lief , läuft heute nur noch auf 2 Fernsehstationen und die Radiosender beteiligen sich gemeinschaftlich an ein oder 2 Call-In Formaten. Letzteres erschwert natürlich deutlich die Gewinnchance des Hörers.
 
"LateLine" ist keine Gewinnshow, sondern eine Hörertalksendung.

Glücklicherweise moderieren dort neben dieser Caro, deren Art ich nicht mag, noch andere Moderatoren, beispielsweise JUK am Montagabend und Holgi am Dienstagabend - sehr hörenswert.
 
Die einzigen Sendungen mit Hörerbeteiligung, die ich regelmäßig höre, sind die werktäglichen "Journale am Vormittag" im DLF sowie etwas seltener "2254" auf DKultur, die tägliche Miniversion davon im Radiofeuilleton um 15:50 Uhr und schließlich am Samstag vormittag "Radiofeuilleton im Gespräch".
In den vielen Jahren, in denen ich diese Sendungen mal mehr, mal weniger aufmerksam verfolge, sind mir solche eklatanten Entgleisungen, wie sie z.T. oben angeführt wurden, noch nicht aufgefallen.
 
Schnaufen Elefanten überhaupt? Vielleicht war es so eine hinterhältige Quizfrage wie "In welche Richtung weht der Qualm einer E-Lok, die nach Norden fährt?"?
 
Augenroll
Hey, den Spruch: "Was sich neckt das liebt sich" hast du, Radioly, wohl noch nie gehört oder was. Du forderst für jeden Hörer einen
Moderator, der "menschlich und natürlich herüberkommt und "nicht irgendwelche Gestalten im Radio die ständig nur rumclaimen und total
übertrieben sind".
Ok aber wo liegt jetzt das Problem ?
Wenn es nicht menschlich sein sollte sich zu necken....

Im übrigem ist es wirklich eine Frechheit eine gesellschaftlich bedeutsame, der Demokratie erbauende Hörertalk Sendung der ARD in einer Reihe mit einer privaten Tele-Abzock Sender zu nennen.

Rückkopplungen durch nicht abgestellte Radios des Anrufers,
mit dem Handy heimlich mitgeschnittene Anrufe,
Betrunkene,
Nuschelnde,
Spassanrufer
-wer so in die Sendung hineinkommt sollte einfach mal dankbar sein überhaupt noch freundlich behandelt zu werden wie auch bei andauernden Grüße versenden-wollenden-Privatradio-Hörer bzw. Anrufern, die endlich mal geistig im Öffentlich Rechtlichen Radio angekommen sind, ebenfalls.

Raumschiff schrieb: „Schaumschlägerei“
da schließe ich mich an und möchte hinzufügen, wenn es einem hier unberechtigter weise nicht gefällt, abschalten.
 
@ Stefan Zinke:
Die Fragestellung ist schon zu kompliziert, setzt die Beantwortung doch das Kennen der Windrose und deren Aufbau voraus. - Das ZDF, welches derzeit Karten für "Wetten dass..." auf Mallorca verlost, hofft auf richtige Antworten nach dem Ort der Veranstaltung. Zur Auswahl stehen Rio und Palma de Mallorca; sicherlich ist es Rio. - Mal zwischengefragt: Musste der Hörer ehemals nicht (Grund-)Wissen vorweisen, um überhaupt eine CD oder ein Büchlein zu gewinnen, ohne dass Antworten eventuell vorgegeben waren? Sind die Leute heute so einfach "gestrickt" oder denken die Macher, dass die Leute so sind, weil sie vielleicht selbst so sind?
 
Der Turmspringer springt in a) Brot oder b) Wasser? @Ammerlaender: gute Frage! Die Theorie hinter diesen Fragen an der Grenze zur mentalen Schwerbehinderung ist zunächst einleuchtend: es sollen mit dem Aufruf möglichst viele Anrufe (=Einnahmen) generiert werden. Je schwerer ich die Frage mache, desto weniger Leute können sie beantworten und desto geringer die Einnahmen. Das Maximum der Anrufer erreiche ich also, wenn die Frage von 100% der Menschen richtig zu beantworten ist. Wobei die logische Konsequenz die Abschaffung der "Quizfrage" überhaupt wäre. Komisch!

Ja, früher mußte man, um etwas zu gewinnen (die Preise waren damals auch noch lukrativ, ein CD-Paket war wirklich ein toller Preis) tatsächlich über ein fundiertes Allgemeinwissen verfügen oder regelmäßig die Sendung gehört haben.

Daß die Macher die Hörer für schwachsinnig halten, kommt von ganz oben. Da hat die Medienforschung einen Durchschnittshörer an die Wand gemalt, der dann keinesfalls "überfordert" werden darf. Es ist jeden Tag ein Kampf, sich diesem Niveau wenigstens von oben nähern zu dürfen (und nicht von unten kommen zu müssen).

Dieser Trend frißt sich gerade in die Kulturwellen und ich bin regelmäßig darüber so beleidigt, für wie dumm die Macher mich halten, daß ich inzwischen überwiegend ausschalte. Aber die Erosion der Mitte gibts ja aktuell auch in allen anderen Bereichen.
 
Leicht OT: sehr genial in diesem Zusammenhang übrigens die Nachtschleife auf dem KiKa mit Bernd dem Brot in wechselnden Talker-Rollen (u.a. "Smooth-Talker", Horoskop-Wahrsager, Quizmaster und Pizza-Lieferdienst (sic!)). Könnte ich noch ein bißchen Gnampf auf meine Pizza Romana haben? Supi, danke! :D

LG

McCavity
 
Hörerbeleidigung in Call-in Sendungen ist schlicht deshalb schon nicht möglich, weil solche Sendungen per se eine Beleidigung sind und damit jeder Anrufer sich wissentlich in die Rolle des jederzeit ungestraft vorführbaren Trottels begibt.
 
Ich habe nicht den Eindruck, dass in der Lateline gezielt Hörer beleidigt werden. Wohl aber, dass Unarten gnadenlos pariert werden. Zu diesen Unarten zählen schlechte Telefonverbindungen durch verrauschte Handys, gedoppelte Freisprechanlagen, nicht abgeschaltete Radios. Und auch abstruse Anrufer, wie dieser Ingo, der sich mitunter unter falschem Namen anmeldet und liebend gerne jeden verarscht - bloß nicht selbst verarscht werden will.

Die Sendung ist ein ironisches Jugendformat. Die unorthodoxen Moderationen tragen dem Rechnung. Ich finde das wertvoller als einen Jürgen Domian, der selbst die weithergeholtesten Geschichten stets mit maximaler Betroffenheit debattiert.
 
Mir ist Domian 1000 x lieber als Caro - so unterschiedlich sind die Geschmäcker.

Menschen unterscheiden sich aber nicht nur in Geschmacksfragen voneinander, sondern auch in ihrer Wahrnehmung und ihrem Empfinden. Manche fühlen sich beleidigt, wenn man ihr Schnaufen mit dem eines Elefanten vergleicht, manche nicht.

Man würde auch nach stundenlangem Erörtern der Frage, ob Hörer in Sendungen wie der "Lateline" beleidigt werden, ohne zu einem Ergebnis zu kommen.

Noch ein Wort an die Mitschreiber, die Call-In-Sendungen grundsätzlich mit unseriösen Gewinnspielen oder betrunkenen Dummschwätzern in Verbindung bringen: Es gibt sehr viele hörenswerte Call-In-Sendungen - und dazu gehören in den meisten Fällen auch "Blue Moon" und "Lateline". Ausrutscher in Gestalt durchgeknallter Hörer gibt's immer - wo Menschen sind, da menschelt es eben....

Gruß
Anne
 
Mir ist Domian 1000 x lieber als Caro - so unterschiedlich sind die Geschmäcker.

1000x - das ist ja wirklich sehr viel.;)

Mir gefallen auch die Sendungen von Holger Klein am besten, gefolgt von Jens Uwe Krause und Jan Böhmermann, wobei bei letzterem die Dauerironie mir manchmal etwas viel wird, aber das ist nun mal seine Marke.

Abgesehen vom Geschmack des Moderators ist ja auch die inhaltliche Themenausrichtung von entscheidender Bedeutung: Bei Jürgen Domian sehe ich ständig die Welt in einem Inferno des Bösen versinken, oder in bizarren sexuellen oder beziehungmäßigen Problematiken zugrunde gehen. Bei Caro Korneli liegen mir die Themen auch nicht, besonders nicht diejenigen, die die Hörer auffordern, sich mal über ihre sexuellen Praktiken auszulassen. Bei beiden würde ich nicht anrufen, um nicht in ein Gespräch gesteuert zu werden, bei dem ich mich nicht wohl fühle. Außerdem schalte bei diesen Moderatoren schneller mal den Sender ab.

Das hat aber alles noch nichts mit Beleidigungen zu tun. Gestern Nacht gegen 0.45 hatte Holger Klein einen Hörer in der Leitung, der ausführte, dass die DDR auf äußeren Druck gescheitert sei, weil mitunter den Bürgern ein Bedürfnis nach Videorekordern vom Westen nahegebracht wurde. Holger Klein entgegntete, dass das Theorien von "Verschwörungs-Hanseln" seien und warf ihn letztendlich aus der Leitung mit der Bemerkung: "Auf Verschwörungstheoretiker habe ich heute keine Lust".
War das nun eine Beleidigung? Der Hörer klang schon zwischenzeitlich verärgert, diskutierte aber trotzdem munter weiter und drohte mit seinen Ausschweifungen den Sendungsrahmen zu sprengen. So ein bischen beleidigt gefühlt mag er sich haben.
Anderererseits, wer Holger Klein und seine Ansichten zu Verschwörungstheorien kennt, hätte kaum eine andere Reaktion erwartet. Und ich hatte durchaus den Eindruck, dass der Hörer das durchaus wusste und auf eine scharfe Diskussion gefasst war.

Für mich müssen Moderatoren nicht verbal korrekt und weichgespült sein. Es reicht aus wenn sie ihrer Art und ihrem Format treu bleiben und die Hörer im Grundsatz gleich behandeln. "Ey, du schnaufst wie ein Elefant" (habe ich selbst im Radio gehört) oder zu Ingo:" Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du dich wie Bibo anhörst", sind für mich Caro Kornelis liebevolle Flapsigkeiten, mit denen sie versucht Gespräche aufzulockern. Das ist halt ihre Art und meiner Ansicht nach nicht beleidigend gemeint. Außerdem hat es ja tatsächlich etwas mit der Akustik des ankommenden Gesprächs zu tun und ist für den Hörer nachvollziehbar.
Beleidigungen setzen da an, wo man Verunglimpfungen einbringt, die mit dem Thema und dem Inhalt des Gesprächs nichts zu tun haben. Und die sehe ich in der Lateline nicht.
 
Wenn jemand schnauft wie ein Elefant, warum soll man das nicht so benennen wie es ist? :) Bei Verschwörungshanseln gilt dasselbe. Beides sind keine Schimpfwörter, sondern pointierte Beschreibungen - Schluss mit den ständigen Euphemismen! :)
 
Zumal die Hörer, die ihr Radio tatsächlich weisungsgemäß ausgeschaltet haben ja nicht wissen, wie sie gerade rüberkommen. Da ist so ein dezenter Hinweis vielleicht ganz hilfreich.
 
Wenn jemand schnauft wie ein Elefant, warum soll man das nicht so benennen wie es ist?
Weil es oftmals die Doppelmoral nicht zulässt.
Dasselbe ist es auch im Internetz in so einigen Foren:
Hier bekommt ein Benutzer eins auf die Mütze weil die sich die Interpunktion, Diskussionsart- und Weise, Argumentationsart, etc. auf Vorschulniveau befindet, selbiger heult laut auf - die Moderation lässt es zu, solange es nicht ausartet und völlig vom Thema abdriftet.
In einigen anderen Foren wäre derjenige, der Kritik übte bereits gesperrt, da er sich die Unverschämtheit wagte, Kritik zu äußern.

Allerdings - und das darf beim besten Willen nicht vergessen werden - hat man einen Menschen gegenüber. Aber was interessiert das schon, wenn man auf Quotenfang ist?
 
Inselkobi schrieb:
Allerdings - und das darf beim besten Willen nicht vergessen werden - hat man einen Menschen gegenüber.

Richtig! Weswegen sich Beleidigungen verbieten.
Nicht aber eine kritische Diskussion, bei der nicht jedes Wort auf die Goldwage gelegt werden muss.
Die Hörer sprechen immerhin auch "Mensch Moderator" an, der eine persönliche Beinfreiheit in seinen Antworten haben muss. Die Hörer wollen das.
 
Ich finds jetzt auch nicht tragisch.

Mir ist Domian wesentlich sympathischer als die Lateline, weil Domian seine Anrufer immer ernst nimmt. Diesen Eindruck habe ich bei der Lateline manchmal nicht, kommt aber auch drauf an, wer gerade moderiert.
 
Das hängt doch immer vom Tonfall einer Sendung insgesamt ab. Wenn die ganze Sendung ein flappsiger Ton herrscht, dann darf sich kein Anrufer beschweren, der flappsige Antworten bekommt. Wenn aber eine Sendung seriös daherkommt verbiet sich ein salopper Spruch gegenüber Anrufern.
 
A propos.

Eine der unterhaltsamsten Hörerbeleidigungssendungen habe ich vor Jahren nachts ab 1 Uhr auf FM4 gehört. Leider nur wenige male. Weiß noch jemand Titel oder Näheres? Hat sogar jemand Mitschnitte?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben