Hört die Jugend überhaupt Radio?

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Keine Frage ich finde den Zündfunk auch gut aber so etwas müsste es eben rund um die Uhr geben, ausserdem genießt der Zündfunk recht wenig bekanntheitsgrad!
 
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Darüberhinaus hat der Zündfunk auch noch vielerorts dicke Konkurrenz aus dem Osten in Form des öffentlich-rechtlichen Jugendkulturprogramms des ORF.
 
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@Waver
Imagefördernd ist das sicherlich, allerdings nicht bei der hier diskutierten Hörergruppe. Als Jugendlicher gehe ich zu einem Event und erfreue mich dann dort an den spielenden Bands. Ob das Konzert nun Veranstalter XY oder halt der BR macht ist im Grunde Schnurz.
Wenn der BR etwas imageförderndes für sein Programm machen will, um damit genau diese Gruppe auch am Radio zu erreichen (denn letztlich macht der BR Radio!) sollten alle die Bands, die auf der verlinkten Seite stehen auch im Programm des BR stattfinden. Davon haben die jugendlichen Hörer was, davon haben die Bands etwas und es würde die Vielfalt vor allem in der doch sehr trostlosen bayrischen Radiolandschaft fördern.

Übrigens veranstalten andere Öffis, wie zum Beispiel Radio Fritz auch solche Events und das ebenfalls in ihren eigenen Räumlichkeiten. Von weiteren Aktivitäten des Senders in puncto Nachwuchsarbeit etc. fange ich gar nciht erst an.

Ganz "herzallerliebst" finde ich in der Liste des BR übrigens den "Telekommander", was ich hier unbedingt festhalten möchte. ;)
 
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Außerdem gibt es um 5 Euro Radios mit Kopfhörer ( die gehen nicht mal schlecht !) und trotzdem kaufen die sich lieber um 50 Euro einen CD-Walkman.
dass die gut sind, stimmt nicht. bei nokia-handies ist das ja noch ganz ok, aber bei diesen 10-euro-dingern bewegst du dich 10 cm und schon fängts an zu rauschen...

außerdem kann man von dieser "studie" keineswegs auf den radiokonsum der jugendlichen schließen... bei der ma wird ja auch nicht explizit nach dem hören in der bahn gefragt, oder?

dass jugendliche weniger radio hören als heute, kann aber schon gut sein. der vergleich mit den tauschbörsen wurde ja schon gebracht: früher kassettenrecorder - heute kazaa.
 
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Ich denke schon, daß die Jugend noch Radio hört. Big FM wurde ja schon erwähnt, die sind bei meinen jugendlichen Kollegen (alle so um die 20) sehr beliebt. Die etwas älteren bevorzugen eins live (Inhalt!).
Meine eigene Tochter (15) kann zwar kaum als repräsentativ gelten, da in einem
"hörfunkdominiertem" Elternhaus aufgewachsen, aber sie war bis zu dessen Ende
begeisterte MegaRadio-Hörerin - wohlgemerkt, auf Mittelwelle (es gab ja keine andere Empfangsmöglichkeit)! Inzwischen ist sie jedoch eine Art "UKW-DXerin" geworden - sie hört HR 3 und schwärmt von der Hitparade International (womit sich der Kreis schließt, habe ich selbst diese in den 70-ern doch regelmäßig gehört, 50 Km. von der hessischen Grenze entfernt damals noch auf der Mittelwelle von HR1), daneben aber auch eins live und gelegentlich sogar leicht zu empfangende englischsprachige Sender wie BFBS oder den BBCWS auf MW 648.
Ich denke, daß viele an der englischen Sprache interessierte Schüler ab und an BFBS einschalten. Nur wird es darüber sicher keine Statistik geben.
 
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Ernie schrieb:
Wer aufmerksam schaut, sieht Entwicklungen und es ist wirklich klar ersichtlich: Radio hat sehr an Stellenwert verloren und das ausgerechnet im Musikbereich, den man ja so betont und als bestens ( siehe diverse Claims) herausstellt.

Aber erst andersrum wird ein Schuh d'raus*:
Der Musikbereich hat bei den jüngeren Generationen einfach an Bedeutung verloren... Und diese Entwicklung betrifft auch das Radio. Aber macht mir nun doch bitte nicht schon wieder das Radio zum Hauptschuldigen.




*lieben Gruß an die Grammatik-Abteilung :D
 
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Der Musikbereich hat bei den jüngeren Generationen einfach an Bedeutung verloren...
Nee Steinberg, das ist Quatsch. Die Beschaffung selbiger hat sich verändert. Früher gab es doch keine andere Möglichkeit als seine Hits per Radio mitzuschneiden. Das hat sich heute halt geändert. Damit ist aber das Interesse am Musibereich nicht weniger geworden. Dazu kommt noch, das* auch bei Jugendlichen die Bandbreite des Geschmacks und die Intoleranz gegenüber "anderer" Musik aus zig Gründen heraus zugenommen hat. Das spielt da alles irgendwie mit rein.

* ebenfalls mit lieben Gruß an den aus der Grammatik-Abteilung. ;) :D
 
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lieber Radiokult, du kannst ja gerne anderer Meinung sein, genau dafür gibt es ja dieses Forum, aber meine Argumente als "Quatsch" zu bezeichnen finde ich nicht allzu gelungen. Dieser Quatsch ist meine Meinung, für die ich auch gute Gründe habe.
 
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Steinberg, dann nenne doch mal die guten Gründe!

Ich sehe es auch so, dass die Musik bei der Jugend keinesfalls an Stellenwert verloren hat. Eher im Gegenteil: Über Musik wird Image und Identifikation transportiert - das sind Werte, die heute für Jugendliche wichtiger sind als noch vor 20 oder 30 Jahren.
 
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@Steinberg
Es war nicht meine Absicht deine Meinung in irgendeiner Weise zu diskreditieren.
 
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@radiokult schwamm drüber, danke.
@grenzwelle:
Du magst Recht haben, wenn du die Wichtigkeit der Werte anführst, aber diese werden heutzutage nicht mehr alleinig über die Musik transportiert. Die Anzahl konkurrierender Medien ist viel größer. Junge Menschen drücken heute ihre Individualität auch durch unterschiedliche Handyschalen, Klingeltöne, PC-Spiel-HIghscores etc. aus. Nehmen wir ruhig mal die zitierte Straßenbahn: dort sehe ich immer mehr junge Menschen, die auf ihrem Handy rumdrücken, statt sich die Ohren voll zu dröhnen (okay, vielleicht sieht's im Funkloch anders aus).
Gehen wir fast 40 Jahre zurück - frag die damalige Generation, was ihnen "Satisfaction" bedeutet und sie kriegen feuchte Augen und einen immer noch rebellischen Glanz. DIese Aufgabe von Musik als "Soundtrack zum Leben" hat jedoch meiner Meinung nach immer mehr abgenommen. Ebenso das Einigkeit-schaffende-Moment. Damals waren alle Fans der Stones oder Beatles; danach splittete es immer mehr auf. Heutzutage existieren soweit ich weiß gar keine Jugendgruppierungen oder Jugendkulturen mehr, die sich über Musik definieren (Mods, Punks, HIppies Popper etc.) Natürlich hören junge Menschen immer noch Musik, aber das sinnstiftende geht offenbar immer mehr verloren. Musik wird aufgenommen, aber eben diese Aufgabe des "Soundtracks zum Leben" existiert längst nicht mehr in diesem Maße.
Im Übrigen beobachte ich dies, finde es aber nicht schlimm, höchstens Schade. So ist es halt.
 
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Tja, Steinberg, damals wars für die Kids auch leichter: Entweder Beatles -oder Stones. Das war ne relativ einfache Entscheidung.
Später: Entweder Punk oder Popper, da gabs dann schon mehrere berühmte Vertreter jeder Gruppe.
Und heute ist es für die lieben Kleinen wirklich verdammt schwer, aus der grauen Masse der Popstars denjenigen finden, dessen Konterfei man sich übers Kinderbett pappt.
 
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Ja und nein Steinberg.
Natürlich ist aufgrund von PCs etc. die Bandbreite der Interessen und damit auch die Möglichkeit der Definition über selbige eine andere als noch vor 20, 30 oder noch mehr Jahren. Dennoch würde ich deiner Meinung nur bedingt folgen. Wieviele Kids laufen heute HipHop-Trends hinterher oder identifizieren sich mit der Dance & Trance-Szene? Letztlich kann man das heute wie damals zu allererst an den Klamotten festmachen, die die Kids tragen.
Ich würde da schon eher Ludwig zustimmen. Die Bandbreite der angebotenen bzw. gehypten Musik ist wesentlich breiter geworden als damals. Damit allerdings, wie schon erwähnt, auch die Intoleranz dieser Kids gegenüber anderer Musik, was, um den Bogen zum Radio zu finden, zu dem Einheitsbrei führte, den wir heute von etlichen Sendern vorgesetzt bekommen. Es ist eben nicht mehr die Entscheidung zwischen Punk oder Schmalz, sondern die Entscheidung zwischen HipHop, Hardcore, Techno, Rock, Punk, Pop etc.
 
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ich habe ja gesagt: es splittet sich immer mehr auf. Dennoch ist es nicht die Entscheidung zwischen ganz vielen verschiedenen Musikrichtungen, sondern zwischen diversen Musikrichtungen und vielen anderen Dingen.
Das Klamotten-Beispiel ist doch gut: Wie viele dieser Leute in Hip-Hop-Outfit drücken durch die Klamotten ihre Zugehörigkeit zu einer Gruppierung aus, die sich durch einen Musikstil definiert. Ich denke, sehr sehr wenige. Der Klamottentrend ist führend geworden und definiert die Gruppe. Die Musik liefert das "Beiprogramm" zum Trend - ist aber längst nicht mehr das "Leitmedium", dem sich andere Dinge (Klamotten, Sprache, etc.) anschlossen. Von daher ist es evtl. auch nachvollziehbar, wieso Radio nur noch sehr bedingt polarisieren kann.
 
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@ ..... damals wars für die Kids auch leichter: Entweder Beatles -oder Stones. Das war ne relativ einfache Entscheidung.......

Blödsinn ! So einfach war das nicht ! Da gab es noch die Hardcore-Rock`n Roller, die sagten, die Beatles haben den echten Rock and Roll kaputtgemacht !
Da gab es die Dixie, die Swing und die Hillibilly-Country-Leute. Da gab es auch die Jugendlichen, die den Standard-Tänzen der Unterhaltungsorchester huldigten, da war auch unter Jugendlichen die Schlagerfraktion groß ( nicht umsonst war Gitte und sogar Vico Torriani in der BRAVO).
Quickstep, Tango, Charlsten wurden in Jugend-Discos getanzt.
Die sehr vielfältige Musikszene von damals nur auf Beatles und Stones zu verkürzen ( die gab es AUCH aber nicht nur !), das ist völliger Unsinn !

Die Toleranz war viel größer ! Auf der großen Ö3-Party in der Wiener Stadthalle traten 1967 sowohl Roy Black als auch Beatgruppen auf und niemand dachte sich was dabei.

Ich habe es erlebt, bin Jahrgang 1951 !
 
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Steinberg,

das kann ich alles unterschreiben. Aber ich denke, du idealisierst etwas die Zeit der Stones und der Beatles. Damals polarisierte diese Musik gegen die brave Mucke der Elterngeneration. Es hab mit Sicherheit mindestens soviele verachtete Nerds, die sich brav die Schlager und Tanzmusik ihrer Eltern anhörten wie Beatles-Fans.

Ich weiß nicht, was passiert, wenn man das mal im Vergleich zu heute quantifizieren würde.

Aber mit Sicherheit hat das Radio seine Funktion als großes Sendungsmedium für die junge Generation verloren (Definition hierfür in Radio Ga Ga von Queen). Daran trägt es nicht alleine die Schuld, der Verweis auf die Vielzahl an konkurrierenden Medien ist richtig.

Man muss sich nur fragen, welche Rolle das Radio perspektivisch in der neuen Medienwelt überhaupt hat. Seine zwanzig Lieblingshits bis zum Erbrechen dudeln kann der Teen schon heute mit einem MP3-Stick in Feuerzeuggröße für geizig-geile 30 Euro. Dafür braucht's kein Radio. Und die Entwicklung dieser 'seelenlosen' Abspielmedien ist erst am Anfang.
 
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Sieh mal an, Pirni ist mal wieder im Forum.... :)


Zu diesem Thema möchte ich auch meine Thesen vortragen:

1) Radio verliert allgemein an Bedeutung, nicht nur bei der Jugend.

2) Die Musik spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Natürlich gab und gibt es immer Intolerante, die nur einen eng definierten Musikbereich im Radio hören wollen. Ich glaube aber, dass die meisten - auch Jugendlichen - offen für vieles sind. Das spürt man vor allem auf dem Land, wo junge Menschen auch Schlagertitel nachträllern können.

3) Entscheidend ist: Radio ist langweilig gemacht. Wenn mir Leute überhaupt was übers Radio erzählen können, dann sind es über diese Gewinn- oder Hitparadenaktionen. Das heißt: RADIO MUSS MEHR FÜR GESPRÄCHSTOFF SORGEN. Natürlich ist ein Gewinnspiel, welches tagelang mehrmals die Stunde angekündigt wird, zu wenig in dieser Hinsicht. Es müssen wieder Personality-Shows, Aktionen und Spartensendungen her.

4) Lieber Spartensendungen als Spartensender. Ich glaube, die meisten tolerieren das. Ausserdem kann diese Alles-immer-rund-um-die-Uhr-Mentalität nicht gut sein, weil das a) die Intoleranz fördert, wenn man nie andere Musik hören muss b) nur für die erfolgreichsten Musiksparten überhaupt realisierbar ist.
 
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Man kann es vielleicht verkürzen:


DAMALS hingen alle vorm Radio, um Neues aufzunehmen (sei es Musik oder Informationen.) Wohl auch aus Mangel an Alternativen.

HEUTE wollen die Kids das hören, was sie kennen. Deswegen die Angst der Macher vor "Ausreißern".

Und, lieber Pirni: Vielleicht ist Dir der ironische Unterton meines obigen Beitrages entgangen.
 
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radiofreund schrieb:
Radio ist langweilig gemacht. Wenn mir Leute überhaupt was übers Radio erzählen können, dann sind es über diese Gewinn- oder Hitparadenaktionen.

Dabei vergiss du aber wohl, daß es genau diese offenbar von dir kritisierte Form von Radio war, die unserem Medium vor noch noch gar nicht so vielen Jahren aus dem Dornröschenschlaf weckte und plötzlich wieder massig viele Menschen Radio hörten.

Wohlgemerkt: ich bin weiterhin der Meinung, daß Jugendliche Radio hören und es für diese auch fraglos interessante Angebote gibt. Auch hier möchte ich mich hüten, irgendeinen Abgesang anzustimmen. Ich machte lediglich darauf aufmerksam, daß es nicht alleinig das Radio ist, welches das Interesse für Musik bei JUgendlichen schmälert, sondern es eine Bewegung gibt, die Musik nciht mehr zum Leitmedium der Jugend macht. (Herrje, klingt, als hätte ich bei Norbert BOlz abgeschrieben.... Hoffentlich schreibt der nicht bei mir ab :D)
 
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Das streite ich auch gar nicht ab, Grenzwelle. Ob die Kids "das Neue" allerdings von ihrem Jugendsender zu hören erwarten, sei dahingestellt. Dahingehende Erfahrungen bleiben ihnen ja weitestgehend verwehrt.
 
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zu dem da: >>>>>>Dabei vergiss du aber wohl, daß es genau diese offenbar von dir kritisierte Form von Radio war, die unserem Medium vor noch noch gar nicht so vielen Jahren aus dem Dornröschenschlaf weckte und plötzlich wieder massig viele Menschen Radio hörten<<<<<<

Es stimmt nicht, daß plötzlich wieder massig viele Menschen Radio hören.
Das ist nur statistisch so gekommen, weil man mit der MA begonnen hat, auch die Menschen im Hintergrund zu erfassen. Man machte ein Berieselungs - und Hintergrundprogramm, die Anzahl der Radiogeräte in jedem Lokal, Bus, Auto usw. haben sich vermehrt und daher auch die Radio-Berieselten. Diese zu vergleichen mit denen, die früher begeistert, gewollt und echt Radio gehört haben, ist ein Trugschluß !

Die ( oft sogar ungewollt ) Berieselten sind mehr geworden, die wirklichen Radiohörer dagegen weniger !

Es ist genau umgekehrt ! JETZT ist das Radio im Dornröschenschlaf. Damals war es lebendig !

Das zeigt sich auch in den Rücklaufaktionen der Radios. Warum bewirkte ein Werbespot in den Achtzigern in einem Radio mit 10.000 Hörern mehr als in einem Hitradio von heute mit 100.000 Hörern ?

Hört endlich auf, das Radio als Erfolg hinzustellen, nur weil es aus mehr Lautsprechern rieselt, aber niemand hört hin ! Es ist immer dasselbe !
 
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Ich denke das ein Format mit wenig Wort, viel Musik bei den Jungen wohl am besten ankommt! Im Berliner Radiomarkt gibt es mehrere solche Sender, was auch erklärt das NRJ hier schlächter abschneidet als z.B in München wo es keinen einzigen anderen Sender mit diesem Format gibt! Und der eine Programmpunkt pro Stunde der bei NRJ-Berlin läuft bezieht sich lediglich auf die Stadt, ist kurz und verständlich!
 
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