AW: hr4 - 20 Jahre Tümel-Funk oder kompetente Landeswelle?
Gelb schrieb:
Wo mer grad debei sin: hat sisch denn, seit de Götz dran is, irschendwas am Programm verändert?
Das wäre ja auch gegen die Philosophie von hr4. Der Slogan "Schönes bleibt" gehört zwar zu WDR 4, aber bei der Generation der Radiohörer von - seien wir schmeichelhaft- über 50 sollte man auch im Programm keine Revolutionen starten. Ich nehme gegenüber den vergangenen Jahren eine leichte Veränderung der Musikauswahl wahr - wesentlich weniger Instrumentals, weniger Oldies, mehr aktuelle Schlager und internationale Titel. Gut, sie müssen nicht die Killerpilze spielen, aber ein wenig mehr Bandbreite in der Musik würden auch Menschen genießen können, die noch unter Kanzler Adenauer ihren Führerschein machten
Und ich bilde mir ein, dass die Regionalberichterstattung etwas zurückgefahren wurde und nun wieder hauptsächlich in den Splitting-Programmen stattfindet.
Sehr gut gefallen mir die Talksendungen am Samstagabend. Ich glaube, da wird die - durchaus aufmerksame - Klientel gut bedient (z.B. durch Hermann Hillebrand).
Trotzdem ist es nicht "mein hr4" (Claim). Es kommt doch manchmal arg tutig daher.
Das liegt m.E. aber auch an der nicht ganz auszutreibenden Vorstellung
im Sender, hr4 würde hauptsächlich von schwerhörigen Oma-Tuttelchen zwischen Galama-Tee-Session am Morgen und Kukident-Orgie am Abend gehört.
Beispiel: Vor ein paar Tagen wurde in den hr4-Nachrichten eine Meldung zur Frankfurter Buchmesse nicht gesendet, weil Teile der Redaktion der Meinung waren, hr4-Hörer interessierten sich nicht für Literatur...
Bei diesem Selbstverständnis und diesem Hörerbild wird's natürlich problematisch.