AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?
Also nochmal was generelles:
Die großen ÖR Schlagerwellen wie WDR4 und SWR4 versuchen ja seit längerem gezielt, ihr Programm zu verjüngen. ...
Gibt es eigentlich Stellungnahmen dieser großen Wellen, die diese kühne These belegen?
Nein, aber es ist deutlich zu hören, intern "beschlossen" und zudem logisch. Siehe die Analyse von rakete in #2.
Neben den "alterspezifischen" bisherigen Musikformaten entwickelt sich (derzeit) auch "music of your life" als generationenübergreifendes Format (ausdrücklich inkl. currents/Neuerscheinungen!). Das als Antwort auf die Frage von mannis fan:
Ist nicht ein Musikmix denkbar, bei dem sich Alt und Jung angesprochen fühlen?
Über eins sollte man sich auch im klaren sein: Mit KEINEM Musikformat erreicht man 70-100% der Zielgruppe. Und "music of your life" ist so angelegt, daß man aus jeder Altersschicht ein Segment "herausgebrochen" wird.
von countie: Sehr richtig. Behauptete ich gerade noch, dass konservativer Musikgeschmack nicht altersabhängig sei, setzen Towa und Heavy in Postings die Alterszuordnung wohl als gegeben voraus. Ich glaube, gerade in der altersmäßigen Festlegung der Zielgruppe liegt der Hase im Pfeffer. Sie aufzugeben und in den einzelnen Wellen besser "Gefühlswelten" zu bedienen halte ich für dringend nötig. So mancher Hörer um dreißig findet Elvis Klasse und mancher 60jähriger Marit Larsen oder Lady Gaga. Das geschätzte Durchschnittsalter eines Open-Air-Konzerts von Roland Kaiser in Dresden liegt bei 31
Sehr richtig. Und nun zum "deutschen Schlager" und den Verwerfungen, die hier ricochet aufwirft....
1.) Ist die deutsch(sprachig)e Musikszene im Moment so facetten- und umfangreich, daß man sie eigentlich nicht betrauern müsste. Sie reicht für mich von Peter Fox, Nena (wieder), Ich+Ich, Rosenstolz,Silbermond etcpp. bis Helene Fischer und Andrea Berg und mehr.
2.) Ich mag die Udo Jürgens-Sachen genau so gern (ausgenommen mal das zitierte "Tante Emma"...!) wie einst Manuela, später Marianne Rosenberg und Juliane Werding, und (heute!) eben auch Silbermond und Andrea Berg.
Herzrasen bekomme ich hingegen bei den typischen Ballermann-Hits der Marke Micky Krause und Konsorten, aber auch die haben ihre Fans. (Aber das ist
mein Problem...). Auch die volkstümelnde Musik kann ich nicht so ab, aber auch das ist eben mein Problem.
3.) Nur gegen die Bewertung "handgemacht" und "künstlich generierte Musik" wehre ich mich energisch.
Ausgemachter bornierter Quatsch, ricochet!
Ich habe da noch die Althoff-Klänge beim hr deutlich im Ohr, als es darum ging, wann eine Platte gut genug war, um ins Programm kommen zu "dürfen". Dieser Geschmacksterror hielt über Jahre, sogar Jahrzehnte an......... (!!!!).
Es sind die schrecklichsten Musikredakteure/Chefs, die man sich vorstellen kann, die nur nach dem Kriterium beurteilen, ob die Musik "handgemacht" ist. (Und dann selbst irgendwo den Darm einer Bassgitarre zupfen...).
ENTSCHEIDEND ist immer noch, wie (mir) der Titel GEFÄLLT. Ob er dabei mit zuklappenden Klodeckeln, einem aufgemotzten Synthesizer oder mit Gurken & Bananenblättern aufgenommen wurde, ist
vollkommen schnurz.
Wenn ich nach ricochets Definition vorgehe, würden wir ab morgen einen erhöhten Anteil von volkstümelnden Schlagerpop auf unseren Wellen haben: Da ja "
hausgemacht". Was ein Irrsinn!
Manche Leute wissen nicht wovon sie reden, sorry.