Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

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AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Siehst du und gerade für mich sind Rosenstolz, Grönemeyer und Westernhagen der Grund Sender wie NDR 1 NDS ab und an mal einzuschalten, bei Helene Fischer, Ute Freudenberg u. a. schalte ich aber sofort weg.
Im übrigen sind erstgenannte Interpreten die deutsch singen, warum sollen die auf Sendern die deutschsprachige Musik spielen nicht laufen? Da gehören die eher hin als auf eine Popwelle wie NDR 2. Nicht jeder der deutsche Musik mag, ist ein Schlagerfan.
Gerade diese "latschigen" Songs wie du es nennst gefallen jüngeren die man sonst wohl kaum auf eine Schlagerwelle locken kann. Junge Leute die gerne Helene Fischer, Roger Whitacker u. a. hören dürften wohl eine verschwindend geringe Minderheit sein.
Und gerade das dürften wohl die Programmverantwortlichen bei der Welle Nord gemerkt haben, als sie vor einigen Monaten das Programm etwas verjüngten.
Bei NDR 1 Radio MV dürfte der Hauptgrund darin liegen, dass in MV NDR 2 nicht so gut ankommt.
Aber eine Programmausrichtung wie NDR 1 NDS sie hat mit fast nur Schlagermusik dürfte kaum einen jüngeren dazu bewegen mal reinzuschalten. Das dürfte bei NDR 1 NDS aber auch die Philosophie sein - zum einen ist die Moderation sehr betulich und man hat eine gute Einschaltquote. Zum anderen wird man sich sagen, dass man die einzige Schlagerwelle in Niedersachsen ist und das ist nicht von der Hand zu weisen obwohl auch ich mir eine jüngere und nicht so arg betuliche Programmausrichtung wünschen würde.
 
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Das geschätzte Durchschnittsalter eines Open-Air-Konzerts von Roland Kaiser in Dresden liegt bei 31.

Verwechselst Du das nicht mit dem geschätzten Durchschnitts-IQ? :confused:
Egal... Volkstümliches für junge Leute - warum nicht? Grundsätzlich mag ein aus altersbiologischen Gründen reizunempfindlicheres Publikum (bedingt durch Schwund des Hörsinnes) natürlich als geeigneter für Roland Kaiser und Konsorten erscheinen. Andererseits kennen Geschmacksdefizite ganz offenkundig keine Altersgrenzen, so dass ich auch in Bezug auf Schlager - wie auch bei allen anderen Musikrichtungen - nicht erkennen kann, dass das Alter der Rezipienten dabei zwangsläufig die entscheidende Rolle spielen muß.
 
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ndr2_de

Ich bin eigentlich ein ruhiger Vertreter, aber bei deinem ganzen Geschreibsel und Gehetze gegen NDR 1 NDS platzt mir jetzt so langsam der Kragen! Hast du schonmal in die 4er Wellen (also hr4 oder SWR4) reingehört?. Komischerweise, über die beklagt sich KEINER hier im Forum. Ganz im Gegenteil. Einige freuen sich, dass es noch Wellen gibt, die dem deutschen Schlager die Stange halten. Ich wäre dafür, dass NDR 1 genauso klingt wie die o.g. Sender! Und was soll der Käse mit dem aktuellen Deutschpop. Jüngere Leute würden deswegen zu den Schlagerwellen finden wenn man sowas spielen würde? Gerade DESHALB weil Sender diese Titel NICHT spielen schalten jüngere auch gerne mal einen Schlagersender ein!. Hast du dich mal auf dem Land umgeschaut? Dort ist doch fast jeder Jungspund in der Ortsfeuerwehr oder im Schützenverein und dort wird sicherlich kein Silbermond o.ä laufen.


Auch dieses "Gelaber" von wegen NDR 1 NDS klingt wie Radio vor 20 Jahren. Na und?! Der Sender hat keinen Quotendruck und ich bin froh, dass es solch ein Programm noch gibt.

Zu meiner Ehrenrettung. Ich bin knapp 30 und würde mir manchmal wünschen, dass NDR 1 NDS wieder so klingt, wie es vor 1997 mal war.

Das DU nicht unbedingt der Schlagerfreund bist, dürfte wohl hinreichend bekannt sein.

T.FROST
 
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T. FROST
Ich bin 51 und bin untröstlich das ich deinen Geschmack nicht teile.
Deinen unverschämten Tonfall kannst du dir im übrigen sparen.
Nimm zur Kenntnis das es noch Leute mit anderen Meinungen gibt.
Deine unverschämten Anwürfe werde ich künftig nicht mehr kommentieren.
 
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Man muss halt differenzieren. Es gibt gute, schmissige Schlager mit Pep und es gibt billige Konservenware vom Fließband, von der man Kopfweh bekommt (Discofox zum Beispiel). Die neueren Produktionen fallen leider vornehmlich unter die zweite Kategorie. Und es gibt flotte, originelle, handwerklich exzellent gemachte und sogar rockig-fetzige Volksmusik/volkstümliche Musik sowie niveaulose Schmachtfetzen und rührselige Jammerschnulzen.

Es geht aber gar nicht, dass man sich den ganzen Tag den Kopf mit Techno, Rap, Hardrock oder dem supermegageilen Hitmix zudröhnt, null Ahnung vom Schlagergenre hat und dümmliche Halbstarken-Klischees nachplappert.
 
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Eijeijei, was eine Diskussion mit Tendenz zu einer Feindschaftsliste...

a) dem NDR fehlt eine landesweite Welle, wie sie sonst andere ÖR-Anstalten in anderen Bundesländern haben.

b) und deutsch ist eben nicht deutsch...
tweety schrieb:
Der Pop-Schlager hat den etwas angestaubten und altbackenen Schlager aufgefrischt und ihm neue Impulse gegeben. Titel wie " Sie liebt den DJ ", "Ein Stern" u.a. haben innerhalb kürzester Zeit Kultstatus erreicht und eine Bekanntheitsgrad jenseits der 80% erreicht und dass nicht nur am Ballermann
Mag sein. Ich bin NICHT dieser Meinung....
Ich höre ab und (und insbesondere Sachen aus den sixties und seventies!) "Schlager und baue sie sogar in (oldies-oriented) Programmen ein.
Danach kommen die eighties.... und spätestens ab da wird es kompliziert.
Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ich den Goldenen Reiter, Nur geträumt und Codo spiele, oder
die Flippers, Roland Kaiser und und Andy Borg.
(dritte Kategorie "dazwischen")
Westernhagen, Grönemeyer, vielleicht auch eine Claudia Fischer.
Und die Münchner Freiheit war mal NDW, ist aber jetzt dem Schlagerpop zugeordnet worden.

Und es gibt bei all diesen feinen Unterteilungen Leute, die abschalten. Man kann es eben nicht allen recht machen. Damit muss man leben, wenn die jeweilige Formatdefinition / Musikfarbe es nicht hergibt oder Experimente nicht eingegangen werden sollen.
Und zur bisherigen Musik passt der Moderationsstil: Ähnlich wie Bayern1 und wird bei oldiebetonten Wellen immer "zurückgenommen" sein.
so what?
Warum jetzt die Aufregung...?
ndr 2de schrieb:
Nimm zur Kenntnis, das es noch Leute mit anderen Meinungen gibt.
Das nehmen wir. Davon lebt ja auch dieses Forum, sonst könnten sie es gleich zumachen....
aber seht es mal entspannter, bitte, besonders im Tonfall.
Vieles ist auch nicht persönlich gemeint, sondern einfach nur ein statement.
Wer erwiesenermassen kein Schlagerfan ist, ist eben keiner... darf man aber auch schreiben?

t.frost schrieb:
Hast du dich mal auf dem Land umgeschaut? Dort ist doch fast jeder Jungspund in der Ortsfeuerwehr oder im Schützenverein und dort wird sicherlich kein Silbermond o.ä laufen.
Bist Du Dir da sooooo sicher? Komme auch "auf dem Land" herum und habe schon erlebt, das sie mit dicken Backen Blasmusik machen oder gar einem Heimatverein singenderweise angehören. Und draussen im Auto schieben sie eine CD von Metallica rein oder hören laut bum-num-planet radio mit irgendeinem hip-hop...
 
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Wahrscheinlich nicht :D. ....
Freudscher Tuppfähler.
Gemeint war diese Person, die ich damals in Freiburg, Ratingen und Bochum erstmals zu Gehör bekam und das, wie sie es sang, gefiel. Nur die neue Frisur nicht...(etwas später)

ahem.
Over and out.
 
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Das stimmt, zwischen Udo Jürgens und Hansi Hinterlader liegen Welten!


Ja, dennoch gibt eine große Zielgruppe, die dem einstigen Skiidol trotz seiner polarisierenden Gesangskünste treu ergeben ist. In Amerika würde man sagen: Schauen wir uns die regionale Demographie an und dann überlegen wir uns, ob wir einen Sender auf die Beine stellen, der dieses Format bedient. Am Ende entscheiden allein die Gewinnaussichten über den Erfolg eines solchen Projektes. Werden sie enttäuscht, sattelt man eben um. Und glaubt mir, wenn dem Schlager mehr Radiopräsenz gegönnt wäre, würde das Niveau von allein steigen, weil mehr Platten abgesetzt würden und mehr Geld an die Labels zurückflösse. Zudem würde sich das Genre immer wieder neu erfinden, weil wirtschaftlich arbeitende Radiostationen die jüngere Hälfte der Bevölkerung nicht zur Gänze den Konkurrenzformaten überlassen möchten.

Die öffentlich-rechtlichen Schlagerwellen sind aber vom Markt weitgehend abgeschottet, scheren sich nicht um die Zielgruppe und haben daher kein Gespür für die Bedürfnisse der Mehrheitsbevölkerung. Mit computergenerierten Discofoxrhytmen, wie sie mittlerweile in allen Schlagerwellen vorherrschen, vertreibt man sowohl junge als auch alte Hörer - die meisten Älteren bleiben vor allem wegen der Klassiker, der Servicebeiträge und der Regionalberichterstattung. Es ist schon traurig genug, dass sich die Verantwortlichen immer wieder anhören müssen, wie gut der Schlager in den 70ern und frühen 80ern klang und was am Ende davon übrig geblieben ist - und trotzdem niemand Handlungsbedarf sieht. Das kommt daher, dass die Schlagerwellen noch nie den Marktgesetzen unterworfen waren. So wird eben weitgehend am Markt vorbeiproduziert und -gesendet.

Außerdem toben in Deutschland um Geschmacksfragen wahrhafte Kulturkriege. Deutschsprachige Musik wird von vornherein schief beäugt, weil sie nicht so recht ins gängige Multikulti-Raster passt, da geht es noch gar nicht mal um die Frage, ob die Musik gefällig, ansprechend oder raffiniert produziert wurde. Eine Katy Perry genießt bei Musikredakteuren mittleren Alters mehr Wertschätzung als meinetwegen Udo Jürgens, obwohl erstere verhältnismäßig anspruchslosen Teenie-Pop macht und letzterer immer wieder mit gesellschaftlich brisanten und gehaltvollen Titeln auf sich aufmerksam gemacht hat.

In den deutschsprachigen Ländern gibt es eine sehr gefährliche Denkfalle, nach der deutschsprachige Musik von den selbsternannten (und hoffentlich bald entthronten) Kulturwächtern nur dann akzeptiert wird, wenn sie nicht leicht oder unbeschwert rüberkommt. Was für ein Quatsch - soll doch jeder das hören, worauf er Lust hat und was zu seiner Stimmung passt. Weil in Deutschland die öffentlich-rechtlichen Anstalten den ohnehin weitgehend gleich klingenden privaten Minimaldudlern hinterhergaloppieren, herrscht im Bereich der Top-40-Stationen an allen Orten eine geradezu absurde Mehrfachversorgung mit weitgehend identisch ausgerichteten, aufs Jungvolk fokussierten Musiksendern.

Ganz schön hirnrissig, wenn man bedenkt was für eine Vielfalt man bei diesem Frequenzvorrat gewährleisten könnte. Da bräuchte man noch nicht mal DAB.
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Die öffentlich-rechtlichen Schlagerwellen sind aber vom Markt weitgehend abgeschottet, scheren sich nicht um die Zielgruppe
ahem.... Widerspruch: Genau DAS machen sie heute.
In den deutschsprachigen Ländern gibt es eine sehr gefährliche Denkfalle, nach der deutschsprachige Musik von den selbsternannten (und hoffentlich bald entthronten) Kulturwächtern nur dann akzeptiert wird, wenn sie nicht leicht oder unbeschwert rüberkommt. Was für ein Quatsch - soll doch jeder das hören, worauf er Lust hat und was zu seiner Stimmung passt.
Ja, d'accord. Aber auf welcher Welle? Denn:
wenn man bedenkt was für eine Vielfalt man bei diesem Frequenzvorrat auf die Beine stellen könnte.
den gibt es nicht... ausser man sperrt einige Privatradio zu, sprengt deren Funkhäuser oder entzieht Lizenzen.... :rolleyes:
wie gut der Schlager in den 70ern und frühen 80ern klang und was am Ende davon übrig geblieben ist - und trotzdem niemand Handlungsbedarf sieht
Immer wieder verblüffend, wie Du Dich für den "Schlager" einsetzt... Ich habe auch nichts gegen Musik von den Schäfern oder den Wildecker Herzbuben, mag sie hören, wer will und es schon findet. ABER:
Ist Dir eigentlich irgendwann irgendwie irgendwo schon mal aufgefallen, das sich ALLES weiterentwickelt hat?
Jedes Musikgenre...?
Die Rockmusik der 70er ist nicht mehr die von 2010...
Der Pop der sixties und seventies ist nicht mehr der der nineties und ab 2000...
In den eighties kamen synthie, computersongs, techno-trance usw usw... und es ist nicht unbedingt die schlechteste Musik gewesen.
Und die deutschsprachigen Titel haben sich auch weiternetwickelt. Und ich persönlich bin mit der heutigen deutschsprachigen Szene (und deren Reichhaltigkeit) mehr als zufrieden, auch wenn es eben nicht "handgemachter" "traditioneller" Schlager ist. Vielleicht ist die Zeit dafür wirklich abgelaufen?
Andere Gruppen haben auch ihren Stil geändert, weil es nicht mehr zeitgemäss war...

Und es mag zwar nicht für jeden hier zutreffen: Ich höre Silbermond und Juli und (einst) Echt oder Basis ebenso gerne wie den Helicopter U.S. Navy 69 von Manuela oder Halbstark von den Yankees... ist aber sicherlich eine Ausnahme.

Noch ein Wort zur Instrumentierung (und daraus folgernd, das sich auch der Stil in stinknormaler Popmusik ändert): Unser wertgeschätzter forenuser zwerg#8 tut sich schwer mit den sixties.... Obwohl er die meiste Musik auf diesem Jahrzehnt nicht kennt. Aber er erkennt sie- nur an der Instrumentierung und Art und Weise, wie sie daherkommt...

Und ich finde überhaupt nicht, dass der deutsche altgebackene Schlager sooooo tot ist. Wenn ich mir die Besucherzahlen bei entsprechenden Schlagerfestivals anschaue, die Verkaufszahlen von Koch-Records und anderen Plattenfirmen, die sich auf dieses Genre spezialisiert haben.... weiss ich alles.

Mit dem gleichen Recht kann ich aber auch Sendezeit für gothic (Fangemeinde, gut besuchte Festivals, Spezial-Plattenlabel) oder die meines Erachtens ebenso vernachlässigte trance/chill-Szene verlangen (siehe Labels Kontor, oder Serie Cafe del Mar).
Und wenn wir schon mal dabei sind, fordere ich auch das Recht auf "richtige Volksmusik" und death metal und minimal electronic. Liegt alles am Boden, wird vernachlässigt....nicht oder kaum gespielt.... hat keine Lobby.

Warum jetzt ausgerechnet der alte traditionelle Schlager in 2010?

Eine Katy Perry genießt bei Musikredakteuren mittleren Alters mehr Wertschätzung als meinetwegen Udo Jürgens, obwohl erstere verhältnismäßig anspruchslosen Teenie-Pop macht und letzterer immer wieder mit gesellschaftlich brisanten und gehaltvollen Titeln auf sich aufmerksam gemacht hat.

Das ist so gesehen schon richtig. Aber ich höre -auf entsprechenden Wellen wie hr4- eigentlich oft genug Udo Jürgens (der mir durchaus gefällt). Und bei hr3 dann eben Katy Perry (die ich nicht mehr hören kann... aber man kann nicht alles haben. Das meiste ist eben ein Hit und in der Chart und es wäre fatal, wenn man das nicht im Musikprogramm berücksichtigen würde. Bliebe nur noch die Frage, wie oft am Tag (:D).

Die öffentlich-rechtlichen Schlagerwellen .... haben daher kein Gespür für die Bedürfnisse der Mehrheitsbevölkerung.
Ah. Bist Du Dir da soooooo sicher, dass die Mehrheit der (deutschsprachige Titel akzeptierenden) Bevölkerung wirklich die Mehrheit ist, wenn es um heutigen traditionellen Schlager geht? Ich bin da nicht so sicher.
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

@ricochet:
Und glaubt mir, wenn dem Schlager mehr Radiopräsenz gegönnt wäre, würde das Niveau von allein steigen, weil mehr Platten abgesetzt würden...
Sag mal konkret welche Zielgruppe DANN mehr Platten kauft?
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

IMHO wuerden die 70s-Schlager durchaus von Juengeren gekauft (konkret: 20-30, die damit ihre Parties schmuecken) und die neueren Schlager von den Noch-Jungen :) (30-50, die wahrenddessen ihre Hausarbeit erledigen). Ich will jetzt keine sozialen Schichten und dgl. auseinanderdividieren, aber uns Udo und Howie haben durchaus noch eine respektable Fangemeinde!
Die Teenies und Twens kaufen gerne Silbermond und deresgleichen, aber das sind wahrhaftig keine Schlager!
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

@ricochet: Sag mal konkret welche Zielgruppe DANN mehr Platten kauft?

Ich glaube an ein Format mit überwiegend oder gänzlich deutschsprachigem Musikangebot, die Nachfrage danach besteht auf jeden Fall. Die Hörer, die für Schlagerwellen in Betracht kommen, sind in der Regel über 40 Jahre alt. Wenn man das Produktionsniveau deutschsprachiger Unterhaltungsmusik jedweder Provenienz ("landläufig "Schlager") heben und den Appeal dieser Musikrichtung aufs jüngere Publikum steigern würde, könnte man den Altersschnitt um 10 Jahre senken. Dazu muss der Schlager authentischer klingen, man bräuchte bessere Kniffe und Effekte, damit der Sound "sexier" wird.

Mit authentisch meine ich, dass eine Musikrichtung, die sich fast zur Gänze aufgegeben hat und nur noch mit Synthesizern und Computerarrangements arbeitet auch keine echte Breitenwirkung mehr entfalten kann. Man muss wieder in den Schlager investieren, wie es ansatzweise bei der "jungen Volksmusik" passiert. Dazu braucht man fähige Studiomusiker, man muss den Sängern also wieder eine echte Begleitband spendieren. Der vermehrte Einsatz von Saxophonen, elektrischen und akustischen Gitarren, Funk- oder Big-Band-Sounds, Pianos, Blues-Orgeln und vor allem echter Percussion würde die Produktionen mit einem Schlag aufwerten. Beim "volkstümlichen" Schlager (sofern die Unterscheidung überhaupt noch Sinn macht) kommen auch Akkordeons, Posaunen und wiederum rockige Beigaben in Frage. Die Musik muss echt und trotzdem modern klingen, das schließt elektronische Effekte keineswegs aus. Und auch im Vokalbereich muss viel passieren; zur Zeit singen die meisten Interpreten aus "Kostengründen" mit sich selbst im Duett oder man bemüht billige Chorus-Effekte, einen Background-Choir kann das niemals ersetzen.

Kurzum: Der Gegenwartsschlager klingt in der Regel billig, substanzlos und langweilig und ist somit für weite Teile der anvisierten Zielgruppe (die erwachsene Bevölkerung) uninteressant. Der Discofox-Rhytmus ist über die Maßen nervtötend und außerhalb einschlägiger Tanztempel schlichtweg ungenießbar. Es gibt so viele tolle Rhytmen - warum begegnet einem überall dieser M..l?
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Mit Einschraenkung stimme ich zu: Aktuelle Schlager bieten nicht selten hirnrissigen Synthieeinsatz mit uebermaessiger Computerhilfe - und hin und wieder hirnrissige Interpreten...
 
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Hallo Freunde!

Ich möchte mal moderativ einwirken, denn so einfach ist es nicht mit der Jugend und dem Schlager. Ich erlaube mir hier einfach, meine Erfahrungen als DJ kundzutun, die aber schon mehr als 10 Jahre zurückliegen.


Es gibt m.E. deutliche Unterschiede bei der Akzeptanz von "Schlagermusik" bei der "Jugend" zwischen Stadt und Land.

Das ist ganz einfach zu erklären und hat halt auch etwas mit der (freiwilligen) Feuerwehr, dem Sportverein, der Trachtengruppe oder der Blasmusikkapelle zu tun. Auf "dem Land" gibt es einfach nicht so viele Freizeitangebote für die Jugend, wie in einer (größeren) Stadt. Für einen Heranwachsenden gibt es also gute Gründe, sich in irgendwelchen Vereinen einzutragen - und (einfach) mitzumachen. Der logischte Grund ist, man lernt dort "Bräute" kennen... Hört auf - die Hormone spielen auch auf dem Land eine große Rolle.

Früher bestand m.W. in vielen Gemeinden sogar eine Art "Wehrpflicht", die junge Männer zum Dienst in der dortigen freiwilligen Feuerwehr gewissemaßen verpflichtete. Und natürlich lädt beispielsweise die Feuerwehr alljährlich zum "Feuerwehrball" ein. Dann ist praktisch das "halbe Dorf" auf den Beinen - und besoffen. Gleiches gilt - gerade in BaWü - für als "Weinfest" oder "Winzerfest" getarnte Massenbesäufnisse. Meiner Meinung nach, "drückt" selbst die Polizei mehr als "beide Augen zu", und rückt nur aus, wenn wirklich etwas §Ernstes§ (Unfall mit Personenschaden etc.) vorgekommen ist...

Aber was bedeutet das Ganze für einen DJ, der auf so einem "Dorffest" auflegt?

Die Antwort ist einfach. Er muß alle Altersgruppen mit seiner Musik ansprechen und bei Laune halten. Fakt.

Ein "Kind", welches von seinen Eltern irgendwann auf solch ein "Dorffest" mitgenommen wird, wird dort musikalisch ganz anders "sozialisiert" als ein Kiddie in der Stadt! Das Stadtkind geht mit 12-16 in den nächsten "Discotempel" (ja, Minderjährige müssen 22:00 die Location verlassen) - wird nie etwas von Andrea Berg & Co hören. Auf dem Land ist das anders: Hier tanzen "Jugendliche" duchaus zu Andrea Berg & Co, da sie schon als Kinder diese Musik gehört (und lieben gelernt?) haben! Und ja, da auf dem Land die Uhren anders gehen, rennen selbst 8-Jährige noch nachts durch die Gegend. Mein Vater hätte mir den Arsch versohlt... ;)

Ich habe Verwandte (in meinem Alter), die etwa 40km von Leipzig (seit ihrer Kindheit) leben. Vor gut 15 Jahren war ich dort mal zu Besuch und habe mir von der stolzen Besitzerin ihre kleine (50) CD-Sammlung zeigen lassen, denn sie wußte ja, daß ich DJ bin: Sorry Countie - nur SCHEISSE im Regal! Keine Stones, Pink Floyd - nicht einmal eine "Bravo-Hits"! Nur Schlager/Volksmusik - das volle Programm! Ich war fix und fertig. Ja, ich habe mir einige CDs bei ihr ausgeliehen, um sie auf DAT zu ziehen (mit 32KHz - wir wollen ja kein Band verplempern), "gebraucht" habe ich diese Titel später aber nie. Die Titellisten habe ich sicher noch irgendwo, die DAT-Bänder sind längst neu überspielt...

Was ich sagen wollte: Es ist schon erstaunlich, wie GEWALTIG sich der "Musikgeschmack" von zwei Personen unterscheiden kann, die nur gut 40km voneinander - und zur selben Zeit - aufgewachsen sind.



Es bleibt die Frage, was ist deutschsprachige Pop/Rockmusik (gegen die ich absolut nichts habe!), Schlager oder Kitsch, gar nur Trash? Die Antwort fällt mir ganz schwer. Ich möchte darauf eigentlich nicht antworten, denn die Antwort wäre rein subjektiv. Und wenn ich mir die Platten aus der "Bemusterung" von einer Plattenfirma, in deren "Pool" ich ohne Verschulden (also ohne Zutun) einmal "reingeschlittert" bin, so ansehe (hören tue ich diesen Mist sicher nicht ein zweites Mal), kommt mir das Kotzen. Ich habe nie die Fragebögen beantwortet, in der Hoffnung, daß die Plattenfirma die Bemusterung alsbald einstellt. "Fehlanzeige" - über Jahre. Die einzige CD, die ich aus dieser Bemusterung gespielt habe, war der Megamix von "PUR" - der Rest war für mich einfach nicht einsetzbar. Punkt. Was sollte ich in Leipzig auch mit "Ballermannmugge" anfangen? "Die" hätten mich dort wo ich aufgelegt habe hochkant rausgeschmissen!


Schlager hin, Schlager her. Es gibt gute (alte und neue) deutschsprachige Titel. Grundregel: Titel müssen tanzbar sein ("Discofox"), damit sie vom DJ einsetzbar sind. Im Radio kann man natürlich vieles spielen ("Radiotauglich", kein Problem), in der Disse bei einer "Ü-30-Party" aber nicht. Hier zählt der "Flow". Das ist einfach so!


Ein letzter Punkt den ich noch ansprechen will, ist die Produktion. Der allgemeine "Loudnesswar" hat längst auch den deutschen Schlager erreicht. Hauptsache "Druck in die Fresse". Zumindest Countie weiß was ich meine... Wie hieß der Titel doch gleich?


vg Zwerg#8
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Schlager hin, Schlager her. Es gibt gute (alte und neue) deutschsprachige Titel. Grundregel: Titel müssen tanzbar sein ("Discofox"), damit sie vom DJ einsetzbar sind.

In österreichischen und niederländischen Discos sind die Trenkwalder angesagt, die vom herkömmlichen Schlager allerdings ein schönes Stück entfernt sind.

 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Mit computergenerierten Discofoxrhytmen, wie sie mittlerweile in allen Schlagerwellen vorherrschen, vertreibt man sowohl junge als auch alte Hörer - die meisten Älteren bleiben vor allem wegen der Klassiker, der Servicebeiträge und der Regionalberichterstattung. Es ist schon traurig genug, dass sich die Verantwortlichen immer wieder anhören müssen, wie gut der Schlager in den 70ern und frühen 80ern klang und was am Ende davon übrig geblieben ist - und trotzdem niemand Handlungsbedarf sieht.

Wie wahr! Letztens hatte ich mal wieder einen Schlagersender drin, es lief ein Lied, dessen Text sich um eine verflossene Liebe drehte. Und wie hatte man das musikalisch umgesetzt? Mit einem üblen Stampf-Stampf-Rhythmus, der sowas von überhaupt nicht dazu paßte, aber wohl deswegen verwendet wurde, weil Umpf-Umpf jetzt "modern" ist.

In den deutschsprachigen Ländern gibt es eine sehr gefährliche Denkfalle, nach der deutschsprachige Musik von den selbsternannten (und hoffentlich bald entthronten) Kulturwächtern nur dann akzeptiert wird, wenn sie nicht leicht oder unbeschwert rüberkommt.

So ist es. Diese Denkweise, Musik sei nur dann "gut", wenn sie entweder kritisch oder aber englisch ist, gibt es leider schon sehr lange, genauergesagt mindestens seit den 80er Jahren. Diesen ganzen verlogenen pseudokritischen Mist, mit hoch erhobenen Zeigefinger, wie schlecht doch alles und jeder sei, in ein 3-Minuten-Kommerzprodukt zu verpacken, ist schon fast Ironie. Wenn ich mich runterziehen will, schalte ich die Tagesschau an oder schau' mir politische Magazine an. Aber wenn ich Musik höre, dann tue ich das, um abzuschalten, um mich zu entspannen, zu träumen usw. Warum jetzt ein Schlager, der mir das ermöglicht "schlechter" sein soll, als ein Pseudo-schlechte-Welt-Lied, will sich mir nicht erschließen.


Weil in Deutschland die öffentlich-rechtlichen Anstalten den ohnehin weitgehend gleich klingenden privaten Minimaldudlern hinterhergaloppieren, herrscht im Bereich der Top-40-Stationen an allen Orten eine geradezu absurde Mehrfachversorgung mit weitgehend identisch ausgerichteten, aufs Jungvolk fokussierten Musiksendern.

Ganz schön hirnrissig, wenn man bedenkt was für eine Vielfalt man bei diesem Frequenzvorrat gewährleisten könnte. Da bräuchte man noch nicht mal DAB.

In den meisten Großstädten und urbanen Regionen, wo man gut und gerne 20 unterschiedliche Sender empfangen kann, könnte man, ohne daß es irgendjemandem auffällt, 10 und mehr davon abschalten. Die so hoch gepriesene "Vielfalt" der "besten Mix"e besteht doch nur darin, die Top 40 in anderer Reihenfolge zu bringen.
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Zu den deutschen "Schlagern"; Hatte in riochets psoting da das wichtige "nicht" übersehen.
Zitat: In den deutschsprachigen Ländern gibt es eine sehr gefährliche Denkfalle, nach der deutschsprachige Musik von den selbsternannten (und hoffentlich bald entthronten) Kulturwächtern nur dann akzeptiert wird, wenn sie nicht leicht oder unbeschwert rüberkommt.
Aber: Von "Pop" an sich hatten die damals allein funkenden ÖRs noch nie etwas gehalten...
Die -sage mal so- Ekelhaltung gegenüber dem traditionellen Schlager kam bereits Ende der seventies (und da waren dann auch Giorgio Moroder, das meiste von Donna Summer, philly wie di O'Jays etcpp. "bäh". Das verschärfte sich dann mit Einführung der Formate ab circa 1985.
Und das hat zunächst mal nichts mit "Kulturwächtern" zu tun (die habe ich zuhauf bei den ÖRs in den 60er/70ern geortet) zu tun, sondern eben mit der auslotbaren Verträglichkeit von deutschsprachigen Titeln in MOR, AC in allen Varianten und CHR.
Nur mal als Beispiel: Bei einer betreuten Station ist regelmässig der Moderator Sturm gelaufen, wenn in seiner Sendung drei deutschsprachige Titel liefen und meinte, ich hätte es persönlich auf ihn abgesehen...
aber es war die "Hausfrauenschiene" (9-12h) mit entsprechend anderere Musikuhr (mehr soft-AC und erhöhter Deutschanteil). Wenn da Claudia Jung, Nicki, Münchner Freiheit oder ein guter Carpendale kam, hatte der Mann schon den Schaum vor dem Mund und konnte sich nicht beruhigen...
Und der Sender war ingesamt auf AC gefahren, mit ineineinandergreifenden Varianten, von soft bis Euro- und Hot-AC, je nach Tageszeit.
Ich hätte ihm -wegen AC- nicht die Flippers oder die Wildecker Herzbuben (obwohl einst ein Hit) da reingepackt, aber eine Juliane Werding: Warum nicht. Man muss da ein scharfes, geschultes Ohr und Gespür haben, was man wann wem -ohne Abschaltfaktor- zumuten kann.
Will damit sagen, das es sehr schwer ist, das manchmal auch durchzusetzen- und ich fühle mich keineswegs als Kulturwächter... und wenn man freie Hand hat, sowas zu bauen, ist es auch meine (bzw. dessen, der es baut) Verantwortung.

Nun haben wir mal die Situation, dass sich die Situation sowohl auf Grund nicht zur Verfügung stehender Frequenzen als auch überhand nehmender -und aus meiner Sicht oftmals mit den falschen und falsch ermittelten "researched tracks"- sich Minirotationen durch das "Nebenbeimedium" ergeben haben.
Das wird nicht so bleiben, die Sättigung ist erreicht.

Eine eigene Welle für den herkömmlichen handgemachten deutschen Schlager wird es schwerlich geben, ausser man geht andere Wege (siehe Paloma). Was mich aber wundert, ist, dass der ANSATZ dazu auch nicht vorhanden ist (wohl man alle richtigen Formatvorgaben abgeschaltet und aufgegeben hat).
Beispiel: In einer Welle wie hr4 oder Bayern1 gerade die "Hausfrauenschiene" dazu nutzen, den Deutschanteil zu erhöhen und -schlimmes Wort- den Igittfaktor abesenkt und dort eben diese deutschen Schlager einsetzt.

In den meisten Großstädten und urbanen Regionen, wo man gut und gerne 20 unterschiedliche Sender empfangen kann, könnte man, ohne daß es irgendjemandem auffällt, 10 und mehr davon abschalten. Die so hoch gepriesene "Vielfalt" der "besten Mix"e besteht doch nur darin, die Top 40 in anderer Reihenfolge zu bringen.
Das ist so nicht richtig. Soviele jugendorientierte Sender gibt es nicht, und selbst die fahren nicht die Top40 rückwärts und vorwärts... Aber in der Top40 enthaltene Titel werden viel zu oft in der Rotation gespielt. Wobei die Betonung auf "viel" liegt.
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Nur auf dieses Zitat eingehen wollend:

Nur mal als Beispiel: Bei einer betreuten Station ist regelmässig der Moderator Sturm gelaufen, wenn in seiner Sendung drei deutschsprachige Titel liefen und meinte, ich hätte es persönlich auf ihn abgesehen...
aber es war die "Hausfrauenschiene" (9-12h) mit entsprechend anderere Musikuhr (mehr soft-AC und erhöhter Deutschanteil). Wenn da Claudia Jung, Nicki, Münchner Freiheit oder ein guter Carpendale kam, hatte der Mann schon den Schaum vor dem Mund und konnte sich nicht beruhigen...

Genau der und andere solcher Moderatoren-Konsorten hätten rechtzeitig gefeuert werden müssen, weil sie das eigene Programm, statt zu verkaufen, unterminiert haben. Wie oft habe ich die Erwähnung des Schmalztopfes unter dem Plattenspieler mit der Andy-Borg-Scheibe moderativ vernommen? Viel zu oft. Die Medien haben hier Schäden angerichtet, unter denen der Markt für jenes Repertoire nach wie vor zu leiden hat.
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Ich wurde ähnlich sozialisiert wie es der Zwerg beschrieb. Die Dorffeste, die Blaskapelle, SWF1 und Südfunk1 im Radio, die Oberkrainer-Kassette im Daimler 200D des Freundes meiner Oma. Das war es, was ich im Kindergarten-Alter zu hören bekam. Dann kam die Neue Deutsche Welle. Irgendwann schlug es später dann in Aversion gegen Schlager und Volkstümliches um. Im Prinzip meide ich es bis jetzt, wobei es ein paar Schlager von damals gibt, die ich heute wieder hören kann. Fakt ist, dass Schlager sehr stark polarisieren. Es gibt eine Gruppe Menschen, die eine sehr starke Abneigung dagegen hegt. Die ist vor allem in der Altersgruppe um 50 sehr stark vertreten (68er-Generation, bzw. auch typische SWF3/SDR3-Hörer um 1980/85). Bei den Jüngeren gibt es gerade in ländlichen Regionen wieder viele Leute, die sich ab und an Schlager reinziehen, meist auf Partys. Wie die auf Schlager im Tagesprogramm reagieren würden, wäre mal eine interessante Studie. Jedenfalls sind mir persönlich die alten Schlager aus den 60ern, 70ern und frühen 80ern wesentlich lieber als der aktuelle Disco/Tippfox-Müll von Andrea Berg, Wendler und Co.
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Es gibt eine Gruppe Menschen, die eine sehr starke Abneigung dagegen hegt. Die ist vor allem in der Altersgruppe um 50 sehr stark vertreten


Das ist die Zielgruppe, die in ihrer Jugend mit Ernst Mosch, Freddy oder Heintje mehr oder weniger "gefoltert" worden sind und denen heute noch übel wird, wenn man nur deren Namen hört.
Bei den alten Heimatfilmen wie zB. Das Wirtshaus im Spessart ist es meist genauso.

Da ist die Nachfolgegeneration weitaus toleranter. :cool:
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Das ist die Zielgruppe, die in ihrer Jugend mit Ernst Mosch, Freddy oder Heintje mehr oder weniger "gefoltert" worden sind und denen heute noch übel wird, wenn man nur deren Namen hört.

Zu dieser Zielgruppe gehöre ich auch. Wobei Ernst Mosch mal zu den besten deutschen Jazz-Posaunisten gehörte (in den 50er-Jahren), bevor er mit seinen Egerländer Musikanten loslegte.

Der Begriff "Deutscher Schlager" wurde für mich zum Schimpfwort. Es gibt Ausnahmen, die ich heute noch gerne höre, z.B. bestimmte Titel von Manuela, Dorthe Kollo und Peggy March. Mit den modernen Schlagerproduktionen kann ich nichts anfangen.
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Bei den alten Heimatfilmen wie zB. Das Wirtshaus im Spessart ist es meist genauso.

Das Beispiel ist nun genau daneben gegangen, denn die ersten beiden Teile der Spessart-Trilogie strotzen doch nur so vor Seitenhieben auf die Gesellschaft der Mitte bis Ende 50er Jahre in der alten Bundesrepublik.



Der dritte Teil ist dann mehr oder weniger dem Klamauk der End-60er geschuldet. - Heimatfilm ist etwas anderes!

Was mich aber zum Beispiel bei NDR 1 Niedersachsen stört, ist die Tatsache, dass die von vielen alten Titeln nur irgendwelche, sich grottig anhörende Neuaufnahmen spielen. Mir zieht es da immer alle Schuhe aus!
 
AW: Jüngere Hörer in Schlagerwellen? Wie?

Hallo!

Fakt ist, dass Schlager sehr stark polarisieren. Es gibt eine Gruppe Menschen, die eine sehr starke Abneigung dagegen hegt. Die ist vor allem in der Altersgruppe um 50 sehr stark vertreten (68er-Generation, bzw. auch typische SWF3/SDR3-Hörer um 1980/85). Bei den Jüngeren gibt es gerade in ländlichen Regionen wieder viele Leute, die sich ab und an Schlager reinziehen, meist auf Partys...

Leider habe ich am kommenden Samstag (das wird erst nach 22:00 "richtig losgehen") keine Zeit, sonst würde ich nach Merdingen bei Freiburg fahren und die SWR1-Disco mit Stefanie Anhalt besuchen, nur um zu checken, was dort für Musik läuft. Mannis-Fan, regie 510... - könnt ihr dort "einfliegen" und berichten?


http://www.swr.de/swr1/bw/special/termine/-/id=446390/nid=446390/did=6749240/o5dtm1/index.html


Grüßle Zwerg#8
 
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