Kein Stadtsender in Köln?!

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@br-radio: Und dass ihr Mann Schirmherr der von den Lokalradios initiierten "Aktion Lichtblicke" ist, ist ebenso ein reiner Zufall.
Dankesempfang in der Staatskanzlei
Stellvertretend für die vielen großen und kleinen Aktionen, mit denen Menschen aus NRW Geld zu Gunsten von der Aktion Lichtblicke gesammelt haben, waren am Montag unter anderem Kindergartenkinder, Firmenvertreter, Sportler, Musiker und Karnevalisten zum "Lichtblicke"-Empfang in die Düsseldorfer Staatskanzlei eingeladen worden. Schirmherr Udo Kraft begrüßte gemeinsam mit seiner Frau, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die über 100 Gäste, die aus ganz Nordrhein-Westfalen angereist waren.
http://www.caritas-nrw.de/wai3/showcontent.asp?ThemaID=1336

Der Filz reicht in der Tat bis in die höchsten Kreise hinein.
http://www.caritas-nrw.de/wai3/showcontent.asp?ThemaID=1336
 
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Die CSU hat dafür gesorgt, dass unabhängiger Privatfunk in Bayern möglich wurde:

Unbenannt.png

Quelle: http://radio2day.de/history.html

Johannes Rau hingegen lehnte privaten Rundfunk grundsätzlich ab.
Nur als er sich nicht mehr vermeiden ließ, hat man so einen Unsinn wie das Zwei-Säulen-Modell geschaffen, das schlussendlich in einem Programm auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner resultierte.
 
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Man kann sagen: Radio NRW ist sowas wie ein Franchise-Geber und ein Radio Köln, bzw. deren Betreiber sind sowas wie Franchise-Nehmer des Produktes "Radio NRW" oder anders ausgedrückt: Radio Köln ist wie eine Art "Filiale" von Radio NRW in Köln. Hab ich das so richtig wiedergegeben?!
Wünsche damit eine gute Nacht!
 
Das trifft den Nagel auf den Kopf. Wobei Radio NRW mit allen 45 Lokalradio-Filialen Verträge abgeschlossen hat und gleichzeitig dafür sorgt, dass andere Anbieter gar nicht erst auf den Markt gelassen werden.
 
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Der Privatfunk in Deutschland. Eigentlich gibt es nur ganz wenige Bundesländer, die aktiv die Einführung von privatem Rundfunk gefördert haben.
Dazu gehört z.B. Baden-Württemberg, wo man am Anfang aber recht unsystematisch vorging. Man hat damals nach dem Giesskannenprinzip alle verfügbaren Ressourcen unter möglichst vielen Antragstellern aufgeteilt, teilweise mit bizarren Time-Splitting-Arrangements. Über die Jahre gab es dann eine ziemliche Konsolidierung, die Entscheidungen der Behörde waren nicht immer nachvollziehbar, auch dort regierte viel Politfilz.
In Bayern ist per Gesetz privatrechtlicher Rundfunk bis heute verboten. Man legte dieses Gesetz aber nach weißblauer Art kreativ aus und installierte eine öffentlich-rechtliche Landesmedienanstalt als Pro-Forma-Lizenznehmer für ALLE privaten Runfunkfrequenzen. Die tatsächlichen Programmanbieter sind somit für das Gesetz als Dritte von der BLM beauftragt, Programm zu gestalten. So kann man Gesetze also auch auslegen. Auch dort hat man anfangs möglichst viele Interessenten berücksichtigt.
In Berlin ging man in der Nachwendezeit ähnlich vor, dort regiert die Landesmedienanstalt mittlerweile schon beispielhaft liberal und ermöglicht möglichst vielen Interessenten, terrestrisch auf Sendung zu gehen.
Sachsen und Hamburg könnte man auch noch als halbwegs positive Beispiele aufführen. (wenngleich in Sachsen das hörbare Ergebnis eher desaströs wurde)
In den Flächenländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz entschied man sich für das binnenpluralistische Modell über je einen landesweiten Anbieter, an dem möglichst viele Interessenten beteiligt sind. Zweit- und Drittketten hat man dort dann zumeist demselben Anbieter für Spartenprogramme zugewiesen. In Rheinland-Pfalz setzte irgendwann ein Umdenken ein und man öffnete sich für weitere Anbieter, Niedersachsen zieht da gerade nach. In Schleswig-Holstein und Hessen wehrt man sich noch mit Händen und Füssen.
Das Saarland, Bremen, NRW (und zunächst auch Hessen) wehrten sich dagegen nicht nur mit Händen und Füßen, sondern mit allen nur möglichen Geschützen lange gegen privaten Rundfunk.
Im Saarland, das witzigerweise jahrelang den einzigen privat-kommerziellen Rundfunksender Deutschlands beherbergte (richtig, Europe 1, das aber für Frankreich sendete), liess man dann eben jenen auch ein Inlandsprogramm veranstalten. In NRW dachte man sich etwas ganz besonderes aus. Man gab dem Druck der ortsansässigen Verleger nach, ebenfalls Privatfunk veranstalten zu dürfen. Allerdings sollte kein privatwirtschaftliches Interesse für die Programminhalte ausschlaggebend sein. So schuf man das dubiose "Zwei-Säulen-Modell", das sich bis heute NICHT bewährt hat, auch wenn alle Beteiligten stets brav das Gegenteil behaupteten. (Honecker behauptete auch noch ein Jahr vor dem Mauerfall, die DDR und das sozialistische Modell habe sich bewährt). Um den viel zu kleinen Sendegebieten ein wirtschaftliches Überleben zu ermöglichen, schuf man explizit die Möglichkeit eines Rahmenprogrammes (was man in Baden-Württemberg z.B. seitens der Programmanbieter durch die Hintertür eingeführt hatte) und stellte auch noch gleich den passenden Anbieter auf die Beine, an dem man auch noch den WDR beteiligte, der grosse Angst vor der neuen Konkurrenz zu haben schien. Dann noch ein plebiszitäres Element, den Bürgerfunk, und fertig war der staatliche Protektionsfunk Marke Nordkorea. Diesen als "Erfolgsmodell" gepriesenen Murks verteidigt man mit dem gesamten "Keiner Krähe hackt der anderen ein Auge aus"-Filz bis aufs Blut. Bislang hat man jede Möglichkeit, diesem Modell reinzugrätschen, mehr oder weniger erfolgreich pariert. Aber der Krug geht bekanntlich so lange zum Brunnen, bis er bricht. Und der Krug zum roten Kranze an Rhein und Ruhr, wo bekanntlich Leben pur herrscht, zeigt schon deutliche Risse. Es fehlt eigentlich nur der finale Fußtritt dagegen, damit er endlich in Scherben daliegt und sich die ganze Rotzsoße dahinergießt...
 
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Die CSU hat dafür gesorgt, dass unabhängiger Privatfunk in Bayern möglich wurde:

Unbenannt.png

Quelle: http://radio2day.de/history.html

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Ja wenn die Farbe des Parteibuches passt.

Sonnst bekämpft auch die BLM in Bayern die kleinen.

Extra Radio in Hof wäre doch schon längst abgeschaltet wenn man nicht dank Richterliche Urteile weiter senden konnte. 89 Hit FM wurde die Lizenz nicht mehr verlängert. Radio Kö aus Augsburg musste die Segeln streichen die Frequenzen gingen an Rock Antenne.

Radio Lora und Radio Z stehen unter besondere Beobachtung. So mancher Konservativer in der Frankenmetropole würde Radio Z am liebsten heute noch den Stecker ziehen.

RT1 aus Augsburg hat sich fast alle Lokalsender in Schwaben einverleibt. Ein blick in die Gesellschafterlisten der Bayrischen Lokalsender und auch Antenne Bayern zeigt das fast überall die selben Gesellschafter vorhanden sind. Von Verleger bis Gong und Conrad Elektronik.

So Unabhängig wie es von außen ausschaut ist auch in Bayern kaum ein Sender.
 
@radiobino:

Rein rechtlich gesehen ist in Bayern bis heute kein privater Rundfunk möglich. Das ist in Bayern lediglich unter öffentlichrechtlicher Trägerschaft möglich. Das heißt, das es nur sogenannte Anbieter gibt, die ihr Programm einbringen können und der eigentliche Veranstalter ist die BLM. Das ist eine Sondersituation und wahrscheinlich von der Bayerischen Landesregierung bewußt so gewollt.
 
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Ja wenn die Farbe des Parteibuches passt.
Wenn es denn in Nordrhein-Westfalen auch so wäre!
Ich kenne zwei Beispiele bei denen selbst persönliche Kontakte zur Ministerpräsidentin keine Erfolge nach sich zogen (Einzelheiten werde ich hier aus vertraulichen Gründen nicht nennen).
In der SPD lehnen noch zu viele privaten Rundfunk grundsätzlich ab und betrachten ihn als ein unvermeidbares Übel.
Insofern ist man sogar auf das bestehende "binnenplurale" NRW-Modell besonders stolz, weil es angeblich dafür sorgen würde, dass gerade das Parteibuch nicht darüber Ausschlag gibt, wer Frequenzen bekommt und wer nicht und zudem durch die restriktive Haltung der LfM weiterer "Dudelfunk" verhindert werde.
 
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Intrrnetradiofan, du kritisierst NRW und nimmst dann ausgerechnet das korrupte Bayern zum Vorbild? Du kritsierst den engen Zusammenhang zwischen Politik und Medien und postest dann ausgerechnet ein Bild von Strauß?

Ahh, du willst beweisen, dass es in NRW trotz allem noch nicht so schlimm ist wie in Bayern. Schließlich werden hier ja tatsächlich Arbeitsplätze geschaffen., wie du oben zu Unrecht kritisiertest.
 
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In der SPD lehnen noch zu viele privaten Rundfunk grundsätzlich ab und betrachten ihn als ein unvermeidbares Übel.
Daher auch die Vorbehalte der SPD in NRW gg. einen echten Lokalfunk und für die Vernetzung der SPD-nahen Zeitungen mit wohlgesonnenen Funkhäusern.
Übrigens war es der CDU-Kanzler Helmut Kohl, der dem Privatfunk in Deutschland zum Durchbruch verhalf. Ebenso war Strauß und die CSU für einen echten Lokalfunk in Bayern, den man auch durchgesetzt hat...
Man darf aber andererseits nicht vergessen, dass die SPD durch die parteinahe DDVG vom Privatfunk wahnsinnig profitiert, auch Schröders Freund Madsack profitierte von der Nähe zur SPD.
 
@alqaszar:
Du bist aber echt gut. Ich wollte ja in Bayern Arbeitsplätze schaffen, aber sie waren mit mir als Chef nicht einverstanden. Die haben zu mir gesagt, das ich froh sein soll, das ich eine Satellitenlizenz habe
 
@alqaszar: Was hat der Hörer davon, wenn er je nach Wohnort 3 bis 10 Programme empfängt, auf denen bis auf die Lokalnachrichten genau das Gleiche läuft?
Mehrere Privatsender sind in NRW durchaus machbar, wenn auch nicht mit einer derart üppigen Personaldecke pro Sender.
Die Beschäftigten müssten sich zudem stärker anstrengen und um die Gunst des Hörers buhlen.
Letztlich dürfte von der Zulassung weiterer privater Hörfunksender nicht nur der Hörer profitieren, in der Summe würden sogar mehr Arbeitspläte geschaffen, als dies derzeit der Fall ist.
Der Werbemarkt gibt die m.E. her, sofern deren Erlöse nicht teilweise dazu umgeleitet werden, um Zeitungen zu subventionieren.
 
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@Radiocat:
Jetzt hör aber auf. In Rheinland-Pfalz hat ein Umdenken stattgefunden? Also das kann doch nur ein Witz von dir sein. Vorbildlich ist die MABB zum Beispiel, da wird alles belegt was geht.

In BW muß man sich die nur ein bischen herpussieren und dann geht da auch was. LPR Hessen geht auch noch, denen mußt Du nur nen guten Spruch setzen und dann machen die da eigentlich auch mit.

Ein rotes Tuch ist und bleibt die BLM und die LfM
 
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Kulturell ist das Experiment Privatfunk in Deutschland dramatisch gescheitert. Wirtschaftlich ist es ein voller Erfolg, wie es Radio NRW mit seinen gleichgeschalteten Lokalstudios eindrucksvoll belegt. Und das haben immer noch die Hörer ermöglicht. Dieser Umstand wird bei solchen Diskussionen gerne unterschlagen, er ist aber essenziell!
Von daher könnten die Medienanstalten von heute auf morgen noch so viele neue Privatsender mit Radiomachern voller guter Ideen und Idealen zulassen. Selbst wenn auf dem UWK-Band noch massenweise Platz wäre, dürften neue Anbieter hier zu Lande kein Bein auf den Boden bekommen. Die heute so erfolgreiche Programmstruktur, die wir zutreffend als Dudel- und Blödfunk bezeichnen, wurde von Beratern und Ökonomen einst in den Fels gehauen, wo sie ihre Gültigkeit bis in alle Ewigkeit zu behalten scheint.
Die Massen wollen ihren Flachfunk so wie er existiert. Ich wage die Vermutung, daß andere Alternativen zum eingleisigen AC-Dummfunk keine Chancen haben und von vornherein zum Scheitern verurteilt sind.
Über 20 Jahre Blödfunk haben in den Köpfen der Massen verheerende Schäden angerichtet und damit die Vorstellung davon untergraben, was Qualität im Radio eigentlich bedeutet und ausmacht.
Und da man in den ö.R. Funkhäusern immer öfter einen Scheiß auf den Rundfunkstaatsverträgen mit ihren wohlformulierten Sendeaufträgen gibt, weil die Werbung immer öfter zur Aufrechterhaltung einer Geldvernichtungsideologie unerläßlich wird, werden auch die Qualitätsoasen mit in den Abgrund gezogen.
Wer hätte es vor noch vor 20 Jahren für möglich gehalten, daß primitives Quotendenken Qualitätsmonumente wie NDR III bis zur Unkenntlichkeit zerlegen könnte. Man wäre vom Radiomoderator, über den Intendanten bis hin zum Medienwissenschaftler für komplett verrückt erklärt worden.
Nun knöpfen sich die Profitmaximierer, die es mittlerweile in den ö.R. Funkhäusern genau so gibt, wie in den privaten Sendern, die letzten Qualitätsformate vor. Heute wird man nicht mehr verrückt gehalten, wenn man prophezeit, daß der Deutschlandfunk oder WDR III oder HR II, etc. schon sehr bald nicht mehr wieder zu erkennen sein werden.

Sorry, jetzt habe ich meine Frustationen mal wieder nicht in Zaum halten können und einen halben Aufsatz über den Niedergang des Radios verfaßt. :oops:
Als Liebhaber des guten, alten Qualitätsradios, sprich, dem Deutschlandfunk, bitte ich um Nachsicht, wenn ich den Einen oder Anderen damit einmal mehr langweile! Ich habe so eine Scheißwut! :(
 
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@br-radio:

Also überall in Deutschland ist die Rechtsgrundlage der Rundfunkstaatsvertrag und im Übrigen das Landesrecht. In Bayern nicht. Insofern könnte bei Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Radio und der Landesmedienanstalt das Grundgesetz zum tragen kommen, um denen mal ein paar Watschn zu geben. Herr Prokscha hat denen damals mit Extra Radio richtig einen eingeschenkt. Dafür hat er meine Hochachtung. Der hat der BLM nämlich mal richtig auf die Pizza gewixt.
 
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Von daher könnten die Medienanstalten von heute auf morgen noch so viele neue Privatsender mit Radiomachern voller guter Ideen und Idealen zulassen. Selbst wenn auf dem UWK-Band noch massenweise Platz wäre, dürften neue Anbieter hier zu Lande kein Bein auf den Boden bekommen. Die heute so erfolgreiche Programmstruktur, die wir zutreffend als Dudel- und Blödfunk bezeichnen, wurde von Beratern und Ökonomen einst in den Fels gehauen, wo sie ihre Gültigkeit bis in alle Ewigkeit zu behalten scheint.
Was für ein Pessimismus!

Fahr mal nach Berlin und scanne dort über das UKW-Band, dann wirst Du sehr viele interessante Sender finden.
Selbst ein mainstreamorientiertes Programm wie Spreeradio setzt inzwischen vermehrt auf Personality, weil genau das bei vielen Hörern gut ankommt: http://www.spreeradio.de/sendungen
Aber: Dort wo mit Hilfe der Landesregierungen Konkurrenz verhindert wird, gibt es eben vermehrt Dummfunk.
Da braucht sich niemand um attraktive Inhalte zu bemühen, denn die Einnahmen sind eh garantiert.
 
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