KISS FM will DABplus-Übertragung evt. einstellen

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Nobier

Gesperrter Benutzer
Ich hab aus erster Hand erfahren, das KISSFM die Übertragung auf DAB+ evtl. einstellen wird.
Ein Grund u.a. ist mangelnde Interesse der anderen Sender.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird noch eine Zitterpartie bis Jahresende, das habe ich ja schon immer gesagt. Bis 31.12.2013 haben die Bundesmuxx-Sender die Möglichkeit per Sonderkündigungsklausel aus der Übertragung auszusteigen, bis 31.12.2014 müssten sie jedoch noch weiter zahlen/senden, es sei denn der Veranstalter ginge pleite.

Im Falle der NORFOM sollte ohnehin erst ein anderer Sender im Bundesmuxx aufgeschaltet werden - das Hamburger 91,7 xfm mit seiner Anti-Mainstream-Musikfarbe. Ich gehe aber mal davon aus man würde im Falle eines Falles ganz aus der DAB+ Technik aussteigen.

Was Nobier anspricht ist leider eine bittere Wahrheit: Die Pioniere wollen nicht länger Pioniere sein. Wenn die Privatradiokollegen nicht endlich mitziehen oder wichtigte Signale aus der Politik kommen /UKW-Abschalttermin, Verpflichtung über DAB+ zu senden, Euro Chip) steigen sie aus. Eine Hängepartie mit nur max. 600.000 verkauften Geräten in einem Jahr können/wollen sie nicht länger mitmachen, denn das wäre finanziell nicht verkraftbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verständlich ist es, aber machen wir uns nichts vor. Bei diesem Szenario schwindet selbst mein Optimismus. Sobald 1-2 Veranstalter aussteigen und die Politik nicht endlich einschreitet, ist der erste Spatenstich für das DAB+ -Grab erfolgt und Deutschland als Erfinder dieser Technik entwickelt sich in Sachen Radio absolut rückläufig. Man kann nur hoffen und appellieren, dass die Pioniere weiterhin durchhalten oder ggf. die MB ihnen preislich entgegenkommt oder die Landesmedienanstalten über eine vorübergehende Subventionierung nachdenken. Königsklasse wäre aber natürlich ein Signal der Politik, dass DAB+ der Zukunft gehört.
 
Ja. Ich sehe nur einen Ausweg in dieser Sache.
Die MB passt die Verträge an und gewährt den Kunden zusätzlich ein späteres Sonderkündigungsrecht.
Der erste Spatenstisch ist schon lange getätigt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Verständlich ist es, aber machen wir uns nichts vor. Bei diesem Szenario schwindet selbst mein Optimismus. Sobald 1-2 Veranstalter aussteigen und die Politik nicht endlich einschreitet, ist der erste Spatenstich für das DAB+ -Grab erfolgt und Deutschland als Erfinder dieser Technik entwickelt sich in Sachen Radio absolut rückläufig.
Bereits kurz nachdem der Bundesmux auf Sendung ging habe ich prophezeit, dass mit so einer geringen Anzahl an Programmen heute kein Start mehr gemacht werden kann. Selbst auf UKW ist die Auswahl in einigen deutschen Ballungsräumen größer als im Bundesmux.
Für diese Einschätzung bin ich seinerzeit heftig kritisiert worden.
Jetzt geben selbst eingefleischte Anhänger der neuen Technik zu, dass sich DAB+ in Deutschland in zunehmenden Maße in eine Sackgasse bewegt hat.

Wenn ich dann noch lese, dass man mit 3 Mio verkauften Geräten innerhalb eines Zeitrahmens von 2 Jahren gerechnet hat, fehlen mir angesichts einer derart utopischen Einschätzung fast die Worte.
 
Man muss aber auch bedenken dass es auch in den Ländern in denen DAB sehr gut läuft Ausstiege aus der Technik und Bekundungen gab und gibt. In GB ist eine ganze Mediengruppe mit AFAIK fünf Programmen ausgetreten, in der Schweiz ist es u.a. Open Broadcast, die ausgestiegen sind, und andere (Radio 1, Radio 105) denken darüber nach. Fast immer sind es finanzielle Gründe. Also: Dramatisch wäre in Deutschland nur eine Massenkündigung etwa von Regiocast, Energy, Klassik Radio und Norfom gleichzeitig. Dann kann man sagen: Zumindest der Bundesmuxx, wahrscheinlich aber auch DAB+ im ganzen sind gescheitert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was aber ist die Alternative zu DAB+ ? Klar Internet, solange ich zu hause darüber höre. Aber unterwegs? Nach ein - eineinhalb Stunden ist meistens Schluss weil gedrosselt wird.

Da bleibt wohl in Zukunft weiterhin nur noch UKW und dort habe ich, bis auf Bayern2, DLF und D-Kultur kaum einen Grund einzuschalten. Bei Galaxy kriege ich das große Grausen. Bei Antenne Bayern und Bayern 3 herrscht nur großes gedudel und ewiges geclaime. Bayern1 ist auch nicht besser.

Und Radio Ramasuri? Dort geht es programmlich auch immer mehr Bergab. Dort gibt es kaum noch Lokalnachrichten. Nach dem Weltnachrichten eine einzige Meldung aus der Region dann war es auch schon. Das Büro in Amberg ewig schon nicht mehr besetzt.

Auf UKW reizt mich also nichts mehr, DAB+ scheint gescheitert zu sein und Radio übers Internet funktioniert eigentlich nur noch zu hause. Schöne Radiowelt die wir inzwischen haben.
 
TCP/IP wird die Zukunft sein, wenn sich nicht bald die Haltung gegenüber DAB+ ändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kann man sagen: Zumindest der Bundesmuxx, wahrscheinlich aber auch DAB+ im ganzen sind gescheitert.

In dem Falle sehe ich die Radiodigitalisierung im ganzen als gescheitert an, denn nach DAB und DAB+ dürfte die Bereitschaft zu einem weiteren Digitalexperiment sowohl bei den Sendern als auch bei den Hörern sehr schwach ausgeprägt sein. Wobei ich immer noch der Ansicht bin, dass die grösste Gefahr für DAB+ nicht von den Sendern, sondern von Media Broadcast ausgeht.
 
Auf jeden Fall gehören Internet-Stream´s dazu ;)

In dem Falle sehe ich die Radiodigitalisierung im ganzen als gescheitert an, denn nach DAB und DAB+ dürfte die Bereitschaft zu einem weiteren Digitalexperiment sowohl bei den Sendern als auch bei den Hörern sehr schwach ausgeprägt sein. Wobei ich immer noch der Ansicht bin, dass die grösste Gefahr für DAB+ nicht von den Sendern, sondern von Media Broadcast ausgeht.


Media Broadcast hat ganz klar gesagt, DAB+ ist der letzte Versuch in Deutschland!
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird endlich Zeit, von dem toten Pferd DAB abzusteigen.
Die Energie, die in Eurochips und anderen planwirtschaftlichen Unfug gesteckt wird, sollte dazu genutzt werden, dass die Mobilfunkstandards insoweit und verpflichtend umgesetzt werden, dass z.B. der Broadcast Modus bei LTE implementiert wird.

Es ist ja richtig, dass Rundfunk kostenlos empfangbar sein muss. Aber dafür braucht man kein terrestrisches Rundfunksystem mehr. Man muss sich mit den Netzbetreibern an einen Tisch setzen und verhandeln, wie man Broadcast am besten in die Netze integrieren kann. Mit dem Geld, das gegenwärtig in DAB versenkt wird, könnte man auch die Kosten für Broadcast an die Netzbetreiber zahlen, so dass der Verbraucher am Ende nichts für den Empfang zahlen müsste. Man könnte sich auch im Mobilfunk eine Must Carry Regelung vorstellen usw. Da liegt die Lösung!

Aber bitte endlich das tote Pferd beerdigen anstatt weiterhin mit lächerlichen 50.000 Emfpfängern in Schweden oder ausländischen Gesetzesentwürfen argumentieren. IP ist die Zukunft und jeder € , um altbackene Terrestrik als "Zukunft" zu verkaufen ist rausgeworfenes Geld und lässt sich nur mit Lobbyismus von Herstellern u.a. erklären.
 
Doch. Ich sehe da aber eine Zukunft. Wundert mich, dass man diese Lösung noch nicht anwendet!
Mehr will ich dazu nicht sagen.
 
Auch in diesem Thread wirds vermutlich wieder auf die gleiche These hinaus laufen (Die Internetfraktion wird sich die Hände reiben). Ich glaube im Moment ist aber bei Kiss FM vielleicht der Gedanke an einen Ausstieg da, aber auf jeden Fall nicht bis zuende gedacht. Sonst würde man On Air nicht so offensiv werben. Für DAB+ wäre der Ausstieg von Kiss fm definitiv ein Verlust, jedoch denke ich dass sich die Lücke füllen lässt. Eins ist klar: Das Internet allein wird die Radiowelt nicht retten, weil dafür nach wie vor nicht die Kapazitäten sowohl im Bezug auf den Übertragungsweg wie auch im Bezug auf die Server bei den Anbietern zur Verfügung stehen. Außerdem wäre das Internetradio für die etablierten Sender wahrscheinlich eher Gefahr als eine wirkliche Alternative. Solange die Sender UKW halten haben sie eine Art Monopol. DAB+ wäre die nächste Stufe dieses Monopols, weshalb Kiss FM wahrscheinlich auch schnell ins diesen Weg investiert hat. Dabei zeigt sich aber jetzt sehr deutlich: Wer da mitspielen will, der braucht einen langen Atem. Die Kirchenwellen und die Öffentlich-Rechtlichen haben da wohl weniger ein Problem, weil beim ERF und Radio Horeb alles mit Spenden abgedeckt werden kann und die Öffis ja ihren Rundfunkbeitrag haben. Für die Privaten bleibt nur möglichst lang durchzuhalten um dann mit dem neuen Standard Geld verdienen zu können. So lange aber DAB+ bei der Masse nicht angekommen ist und es auch nicht ausreichend gute Sender mit vielen Alleinstellungsmerkmalen gibt wird DAB+ erstmal weiter ein Schattendasein führen. Es bedürfte einer massiven Förderung von attraktiven Internetradiosendern durch die Politik für eine Aufschaltung auf den digitalen Radiostandard. Ich könnte mir zum Beispiel Detektor.FM, Byte.FM oder auch Hörbuch.FM gut über den Verbreitungsweg vorstellen. Das würde sicherlich genug Hörer mitziehen und die Sender hätten keine Kapazitätsprobleme mehr wenn es um die mobile Verbreitung geht. Und natürlich muss Sport1.fm es hinbekommen, dass alle Fußballspiele auch einzeln über DAB+ verfügbar sind. Kiss FM zeigt nur wie schwierig es ist mit den üblichen Radioformaten über DAB+ zu punkten und damit Geld zu verdienen - obwohl derzeit schon Werbung über diesen Kanal läuft, die aber vermutlich von der UKW Welle übernommen wird.
 
Ja, was wären denn die alternativen Entwicklungsmöglichkeiten?
- Zerobase auf UKW (dann aber paneuropäisch...oder zuwarten, bis alle anderen digitalisiert haben, dann bleibt Deutschland die glückselige Analog-Insel und hat freie Fahrt. :p
- Mobilfunknetze und Internetkapazitäten so aus- und umbauen, dass sich dieser Verbreitungsweg für ein Massenmedium wie den Rundfunk eignet. Momentan tut er es aufgrund seiner Struktur definitiv nicht und wird durch geplante oder schon realisierte Drosselungen auch noch erschwert.

In der Wirtschaft sollte man mittel- bis langfristig investieren. Auch beim Start des analogen privaten Ton- und Fernsehrundfunks hat es einige Jährchen gedauert, bis der erste Anbieter schwarze Zahlen schreiben konnte.
 
Man muss aber auch bedenken dass es auch in den Ländern in denen DAB sehr gut läuft Ausstiege aus der Technik und Bekundungen gab und gibt. In GB ist eine ganze Mediengruppe mit AFAIK fünf Programmen ausgetreten [...]
Im Vereinigten Königreich fällt es aber weitaus weniger ins Gewicht, wenn der ein oder andere Veranstalter die Segel streicht.

Laut http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/index.html lassen sich folgende Programme im ganzen Land empfangen:

BBC Radio 1
BBC Radio 1Xtra
BBC Radio 2
BBC Radio 3
BBC Radio 4
BBC Radio 4Extra
BBC Radio 5 Live
BBC R5LiveSportX
BBC Radio 6Music
BBC AsianNetwork
BBC WorldService
Classic FM
talkSPORT
Absolute Radio
Planet Rock
PremierChristian
UCB UK Christian
Smooth Radio UK
BFBS Radio
KISS
Jazz FM
Absolute Radio 90s
Absolute Radio 80s
Smooth Radio 70s

Außerdem gibt es noch regionale Multiplexe. Im Großraum London kommen bspw. folgende Stationen hinzu:

Capital Radio
Chill
Choice FM
Heart
heat radio
KISS FM London
LBC 97.3
MAGIC
Real Radio XS
Sunrise Radio
TBA1
Absolute Radio 00s
Absolute Radio 70s
French Radio London
Gold London
Punjabi Radio
Sout Al Khaleej
Spectrum
TBA2
UCBInspirational
Voice of Russia
XFM
Absolute C Rock
Absolute Radio 60s
Colourful Radio
Desi Radio
Fun Kids
Gaydar Radio
IBC Asia
IBC Tamil Radio
Kismat Radio
LBC News 1152
Panjab Radio
Polish Radio London
Premier Gospel
Rainbow Radio
The Arrow
The Wireless

Ich weiß nicht wie es euch ergeht, wenn ihr die obige Programmauswahl betrachtet und das mit den Verhältnissen in Deutschland vergleicht.
In meinen Augen ist es schlichtweg peinlich, dass man hierzulande im Rundfunksektor nichts zustande bringt, was sich im internationalen Vergleich sehen lassen kann.
Deutschland mag eine starke Wirtschaftsnation sein; in Sachen Radio sind wir ein Entwicklungsland.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie lange es wohl dieses Mal dauern wird, bis in diesem Faden die gefühlte einmillionste DAB+ Pro / Contra-Diskussion mit den ewig gleichen Argumenten der ewig gleichen Befürworter und Gegner entbrennt.......
(Irgendwie glaube ich, hat es schon begonnen :cool: )

Ach ja, außer diesem (sinnleeren :D ) Beitrag halte ich mich raus.
 
@Mäuseturm: Es geht doch hier inzwischen gar nicht mehr um die Frage pro/contra DAB(+), sondern un die Zukunft des Rundfunks in Deutschland: Auf UKW geht fast nichts mehr und dort wo frequenztechnisch noch etwas machbar ist, verhindern es die Platzhirsche.
Zugleich deutet sich das Scheitern von DAB+ bereits an, während mobiles Webradio noch nicht massentauglich ist.
Genau in diesem Dilemma befinden wir uns gegenwärtig.

@radiobino: Bayern, Berlin und der Frankfurter Raum sind die einzigen DAB-Oasen in Deutschland.
Überall sonst herrscht in dieser Hinsicht eine ziemliche Wüste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und natürlich muss Sport1.fm es hinbekommen, dass alle Fußballspiele auch einzeln über DAB+ verfügbar sind.

Wo sollen sie dafür die Kapazität auf dem Bundesmux her bekommen? 90elf hat 5 Subkanäle a 24 kbit/s gesendet, und die Konferenz (glaube ich) mit 64 kbit/s, macht zusammen 184 kbit/s. Das hat bei 90elf wohl auch nur funktioniert, weil Regiocast mit mehreren Programmen gleichzeitig am Start war, und so die Bandbreite dynamisch verteilen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo sollen sie dafür die Kapaizität auf dem Bundesmux dafür her bekommen? 90elf hat 5 Subkanäle a 24 kbit/s gesendet, und die Konferenz (glaube ich) mit 64 kbit/s, macht zusammen 184 kbit/s. Das hat bei 90elf wohl auch nur funktioniert, weil Regiocast mit mehreren Programmen gleichzeitig am Start war, und so die Bandbreite dynamisch verteilen konnte.

Ich wollte ja auch nur aufzeigen was notwendig ist, damit die Masse beginnt, sich für DAB+ zu interessieren.
 
DAB+ hängt in Deutschland an einem ganz dünnen Seil. Sobald einer hustet ist es möglich dass das Seil reist und alle runterfallen. Im Prinzip sind die Veranstalter nach dem Scheitern von DAB alt doch schon im Hinterkopf mit den Gedanken an die Sache rangegangen "wir versuchen's noch mal, obwohl es aber wohl wieder nix wird". Und sobald es Zahlen gibt die so halbwegs diesen Trend bestätigen redet man sofort vom Rückzug. Fazit: Nur aus dem Markt heraus ist DAB+ eine Totgeburt, seine einzige Chance bleibt noch in der Verpflichtung der Radiosender über diesen Standard senden zu müssen durch die Medienpolitik, was in Deutschland aufgrund der föderalen Strukturen so gut wie ausgeschlossen ist, zumal die Privatradio-Lobby hier sehr stark ist. Selbst innovative Länder wie Baden-Württemberg sind hier eingeknickt, die einst geplante parallele Verpflichtung der Radioanbieter über DAB+ zu senden wurde für die nächste UKW-Lizenzierungsperiode (immerhin bis Ende 2025) wieder aus dem Passus gestrichen. Mit anderen Worten: In BaWü wird sich DAB+ schon mal vor 2025 nicht durchsetzen, da es keine Notwendigkeit zum Umstieg gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben