Kondensator oder dynamisch?

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hh_mic

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Hallo aus HH, bin neu hier und trotz benutzen der Suchfunktion trau ich mich gleich mal was zu fragen?

Ich suche ein günstiges Mikro für Voiceover und Webcast. Die Ansprüche für Voiceover waren ja eigentlich immer recht hoch, die für Webcast liegen wohl auch bald bei Rundfunkqualität? Sehe ich da richtig?

Ich bin mir nicht sicher was für einen professionellen Webcast am besten genommen werden sollte. Amerikanisch tief und dünn wie evtl. EV RE20 oder doch ungefärbt und linear, um dann per Filter zu färben?

Was ist mit dem Audio Technica AT2020? Hat jemand damit Erfahrung und ist es zu empfehlen, denn bei Thomann gibt es ein Bundle mit POPPSCHUTZ für 99,90.-€?

Wenn jemand nen heissen Tip hatt und es nicht über 150€ liegt, dann würde ich mich freuen.

Achso, das Signal würde durch einen ART Tube MP und ein M-Audio Fast Track USB in den PC wandern.

Raumhall durch Holzdecke und Boden, ca. 20qm Leichbauwände, Vorhänge an allen Wänden, Absorber usw. recht ordenlich verteilt und liegt bei ca. 0,45 sec.

Danke für evtl. Tipps und tolles Forum, habs gefunden und freu mich hier zu lesen!!!:cool:

Nachtrag: Ich hatte noch was vergessen. Ich besitze noch ein altes Sennheiser MD 427 Profisound, den kleinen Bruder vom MD 431. Das lag ca. 15 Jahre im Schrank und stammt aus alten Rock'n Roll Aktivitäten und wurde von unserem damaligen Sänger genutzt. Ich finds nach ersten Test nach langer Zeit für Sprache sehr mittig und dünn, auch matschig. Blöd gefragt, ist das noch ein gutes Mic falls es jemand überhaupt kennt und ist das evtl. durchs liegen im Karton "so schlecht", oder gehört es so und ich hab keine Ahnung;)))

Nochmal Danke
 
AW: Kondensator oder Dynamisch?

Hallo hh_mic

Herzlich willkommen in den radioforen.de.

Die Frage des richtigen Mikrofons ist eine entscheidende, aber keine einfache....
...Da die Antwort bei Dir auf 150,- € limitiert ist. ;)

Aber ich möchte als Antwort sagen: Kondensator.

Großmembran Kondensator Mikrofone sind empfindlicher und können Sprache,
in normaler Zimmerlautstärke besser abbilden, als ein dynamisches Mikrofon.
Deshalb zum Einsprechen ein Kondensatormikrofon benutzen.

Das mit dem Raumhall ist vielleicht ein Problem. Denn wenn er im Millisekundenbereich
schon messbar ist, macht sich das evtl. bei der Sensibilität eines gut
ausgesteuerten Kondensators bemerkbar. Aber da kann man ja dran arbeiten (siehe
Halldämmungs Threads im Studiobau).

Dein vorgeschlagenes AudioTechnica Mikrofon ist vom Preisleistungsverhältnis
schon ziemlich "billig". Aber es hat nur eine 16 mm Membran.

Ich möchte Dir ein anderes Mikrofon, in dieser (150,-€) Preisklasse vorschlagen,
was vom Preisleistungsverhältnis und vom professionellen Klang noch um einiges besser ist.

Es ist das Røde NT1-A, mit einer 25 mm Membran, das auch Nierencharakteristik hat.
Der Vorteil hier ist, der sehr geringe Eigenrauschfaktor des Røde, den das Audio
Technica nicht zu bieten hat. Durch die größere Membran klingt es auch besser
im unteren Stimmbereich, also mehr nach "Radiosprecher".

Im Bundle bei Thomann
http://www.thomann.de/de/rode_nt1a_complete_vocal_recording.htm
mit Spinne und Ploppschutz, 189,- €

Es ist zwar doppelt so teuer wie dein Vorschlag, aber auch mehr als doppelt so gut!
Ich mache sehr gute Erfahrungen mit diesem Mikrofon im alltäglichen Radiobetrieb.


Gruß Codo
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

Hallo Codo,

danke für die schnelle Antwort und ja, der Vorschlag macht Sinn und ich hab coole Vids bei Youtube gefunden, die das broadcasten mit dem Rhode demonstrieren.
Was außer dem Klang dafür spricht sind ja wirklich die 5 db Rauschen, dass ist ja der Hammer. 100 Ohm sind ja schon gut, aber daraus dann 5 db abzuleiten, dass ist eine Leistung.
Jetzt bin ich aber zusätzlich irritiert, da Rhode ja eine RE20 Kopie für Broadcast anbietet, dass Procaster ist aber wohl nichts für einen wirklich guten Klang, eher ein Sprechereffektgerät und das meine ich auf keinen Fall bösartig.

Nein das Set mit dem Rhode gefällt und ich komme von meiner AT2020 Lösung ab, obwohl ich da auch einiges gutes gelesen und gesehen habe im Netz.

ich denke ich bestell mir das NT1A. :)

Noch eine Frage zum "gefundenen" MD427, ist das ein Schatz oder eher was zu verschenken für die Familie zu spielen, denn es klingt wirklich nasal mittig. Kann nicht sagen ob es früher so klang:)))

Danke nochmal
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

Die Frage verstehe ich nicht. Du musst doch selbst wissen, ob Du Dich traust, etwas zu fragen.

Matthias

@Pianospieler;)
Klar da hast Du Recht, aber bin in einigen Foren unterwegs und zu Recht wird es nicht gerne gesehen sofort loszufragen ohne vorher geschaut zu haben, ob das Thema nicht ein alter Hut ist. :rolleyes:
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

Noch eine Frage zum "gefundenen" MD427, ist das ein Schatz oder eher was zu verschenken

Schnuff ... das war mein erstes professionelles Mikro (ca. 1989/90) und ich habe es immer noch im Schrank liegen. Den Klang schätze ich, denn für ein dynamisches Mikro hat es einen nicht so hammermäßig basslastigen Nahbesprechungseffekt wie z.B. das Shure SM58. Außerdem gibts diesen "nasalen" Klang nicht, den viele dynamische haben, wenn man mit dem Mund direkt dran ist.
Es ist ein Bühnenmikro: ziemlich griffunempfindlich, hart im Nehmen und sehr rückkopplungsarm. Kein Spielzeug :) zumindest für Kinder.
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

@Pianospieler;)
Klar da hast Du Recht, aber bin in einigen Foren unterwegs und zu Recht wird es nicht gerne gesehen sofort loszufragen ohne vorher geschaut zu haben, ob das Thema nicht ein alter Hut ist. :rolleyes:
Neeee, Du hast meinen Einwand falsch verstanden, der bezog sich nicht auf den Sachverhalt, sondern auf das Fragezeichen am Ende... :)

Matthias
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

Für mich eindeutig dynamisch.
Diese Mikros verzeihen viele Fehler und nehmen vor allem die Umgebungsgeräusche nicht so akribisch mit. Außerdem benötigen Kondensatoren Phantomspeisung, (no, phantom power doesn't make your voice sound spooky) die nicht jedes Rundfunkpult besitzt. Gute Dynamiker sind für mich z. B. das Shure SM7B oder der Rode Procaster. Für den kleineren Geldbeutel bietet sich auch das Sennheiser e835 an.
Um auf das erwähnte EV RE 20, den Ele-Pi, zu kommen: Finger weg, der klang ist skandalös, um das so zu sagen. Manche "fahren drauf ab", ich definitiv. Mir klingt's eindeutig zu hart.

Gruß,
radioCBFX
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

@mungo_hh

Ja, es war auch unser erstes Mic damals, wir waren total stolz und hatten noch einen 16 Kanal Riesen-Rausch PA-Mixer, ich glaub MM oder so, dazu gekauft und nutzten genau einen Kanal für unseren Sänger. *lol

Also war jetzt genau mit den Lippen am Mic, aber es klingt schon besser, aber immer noch ziemlich dünn. Hab mal mit dem EQ gespielt und siehe, da geht einiges ...

Ich denke ich werde es behalten, aber nicht nutzen.

Ich bin jetzt etwas irritiert, denn habe gestern vom Händler meines Vertrauens sowohl das AT2020 und das NT1A gekauft und kann aber eines wieder zurückgeben.

Was soll ich sagen, dass sind Welten zum alten Sennheiser, die Stimme kommt bei beiden total klar und sauber rüber, ich denke das ist mit natürlich zu beschreiben.
Das AT2020 ist echt hübsch, allerdings hat es Lackfehler, aber egal. Das NT1A hat nen tollen Poppschutz mit Spinne, oder umgedreht. Das AT2020 hat nur einen Befestigungswinkel dabei, also keine Spinne.

Ich hoffe ich blamier mich jetzt nicht:

Ich habe mit dem Notebook (intel Core 2 Quad 8200 PC war zu laut;-( ), im gut bedämpften "Holzwohnzimmer" getestet und muß Sagen, Welten zwischen Sennheiser und den beiden neuen, aber zwischen denen kann ich keinen Riesensprung feststellen.

Der grösste Unterschied ist der Pegel. Ich muss tatsächlich beim AT2020 mehr Saft auf den ART Tube geben und man hört dann ein leises Rauschen im Monitormode von Samplitude, aber auch Reaper. Beim NT1A ist es auch zu hören aber das geht in meinem Tinitus unter, ist also nichts ...

Auf den Aufnahmen ist aber das Rauschen nicht mehr störend und eigentlich nur im Kopfhörer (AKG Spitzenteil) zu ahnen, auf der Abhöre kann ich es nicht mehr hören (M-Audio Billigmonitore). Ich denke da kommt durch den Asiotreiber bzw. durch die Software was im Monitoring dazu.

Also viel rauschärmer das NT1A, aber beide klingen fast gleich für mich und einmal finde ich das eine besser, später gehört dann plötzlich das andere.

Den Radiosound kann ich nicht so richtig nachahmen, denn den kenne ich gar nicht wirklich. Komischerweise finde ich nach 10 Stunden Test!!!*lol das plötzlich der Sprechersound von z.B. NDR2 dünner ist als meine eigenen Aufnahmen und auch irgendwie mittiger.

Ich hab dann mal mit dem EQ Highpass bei 80 Hz und Lowpass bei 13 KHz plus Mittenabsenkung bei 800 Hz um 4 db versucht und klingt jetzt irgendwie nach Radio;). Kompressor arbeitet bei 1:3 und eine Hallfahne bei 50 msec.
Beide Mikros hab ich sehr Nah besprochen, also 8 - 10 cm. Ohne Poppschutz ist mir noch aufgefallen, dass das AT2020 da problematischer reagiert, als das NT1A, aber ohne geht gar nicht, dass ist klar.

Jetzt wollte ich eigentlich das NT1A behalten, denn das Kit ist recht günstig, obwohl der Klang mir nicht so viel anders erscheint. Hätte ich einen Poppschutz und Spinne, dann hätte ich das AT2020 behalten.

Nun kommt aber der Vorschlag mit dem Procaster und ich hab das geile Video auf Youtube gesehen wo der "Rode Typ" das teil vorstellt und jetzt bin ich baff und weis nicht, ob der nur so geil klingt (Profi natürlich), oder das Mic tatsächlich mehr Radiosound bringt.

Ich glaub ich teste das auch noch wenn ich dann beide zurückgeben kann. :confused:
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

hh_mic schrieb:
und weis nicht, ob der nur so geil klingt (Profi natürlich), oder das Mic tatsächlich mehr Radiosound bringt.

Vom Preis/Leistungs-Verhältnis stimmt der Procaster auf jeden Fall. Der Klang ist allerdings etwas dumpf und basslastig. Auf manche Stimmen passt das hervorragend, bei manchen klingt's nicht so gut. Also: ausprobieren.

Gruß,
radioCBFX
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

So war so aufgeregt und hab meinen Händler aufgesucht und eine super Beratung bekommen. Vieleicht jetzt komisch, ich frag nach Rat und kauf dann doch das von mir in die Diskussion gebrachte AT2020.

Der Grund ist jetzt doch, sorry einfach der Preis, denn ich hab das Teil aufgrund von Lackfehlern (leichte Lecktropfen) mit 'ner Noname Spinne (12,90€) und 'nem Popkiller hier in Hamburg für 100€ bekommen.

Das Procaster wurde mir gezeigt und ehrlich das sieht echt geil aus, aber es braucht einen besseren Vorverstärker, als den ART, denn sonst muß man es auffressen um rauschfrei zu sein. Der Fachmann meinte es ist ein irre gutes Broadcast Mike und vor allem für gute Rundfunkpulte ohne Phantom entwickelt. Wenn ich es haben wollte und lauter sein möchte, dann ginge eher noch die USB Version, die etwas schlechter in den Werten ist aber einen angepassten Vorverstärker im Gehäuse hat.

Er meinte aber für mich, also für Videovertonung ist eine Radiostimme Blödsinn, denn da nutzt man eigentlich ausschließlich bessere Kondensatoren, eher sogar mal Kleinmembranen, als aber dynamische. Das AT2020 ist sogar eigentlich so ein Zwischending zwischen groß und klein. Ein "Elektretmittelmembran" meinte er.;)
Webcasting sei dann wieder eher mal Rundfunk und ich müsste es sehen was mir wichtig ist und das ist dann doch natürlich eher eine möglichst natürliche Stimme auf den Videos.

Das Procaster macht aber wirklich richtig Spaß und ich fand auch, ich klang echt cool;) nur wollte ich nicht zwei Mikros kaufen und so wurde es das AT2020. Die Probleme mit Nebengeräuschen bekomme ich ganz gut im Griff und kann so hoffentlich gut produzieren, denn ist alles gut bedämpft und ich mache nichts live, oder mit Gästen, oder im Streß.

Kurz zum NT1A, dass war klar auch die Empfehlung des Verkäufers und es ist wirklich besser als das AT2020, wie oben schon beschrieben. Doch klanglich reichte der Unterschied nicht um das gute Angebot für das AT2020 auszuschlagen.

Am Ende kam dann noch eine sehr gute Bemerkung des super Verkäufers: Das Mic ist so gut genug, dass es jetzt darauf ankommt es richtig einzusetzen, also auf den Content!

Genau darum muß ich mich jetzt kümmern! Er hat mir dann noch ein tolles Buch empfohlen. Das Mikrofonbuch von Andreas Ederhoff, einem Dozent von der SAE in Hamburg, da steht alles zum Einsatz und Gebrauch drin. Ich habs mir bestellt, mal sehen.

Danke für Eure Tipps!!!:)
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

Zum Thema Rode vs. AudioTechnica habe ich ein Video bei YouTube gefunden, mit dem ich das NT3 von Rode zusätzlich ins Rennen werfe:


Interessant gemachter Vergleich.
 
AW: Kondensator oder dynamisch?

Das Röde klingt besser, zumindest über YOUTUBE mit meinen SAT.1 120VM Media Visions PC-Lautsprechern (1997, 19,95 DM). :)
 
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