AW: Kritik an der MA generell
Die derzeitige MA samt ihrer Erhebungsmethodik ist eine Krücke! Allerdings deswegen gerecht, weil alle gleich schlecht mir ihr gehen können bzw. müssen.
Grundsätzlich ist die Fallzahl zu niedrig. Es wird hochgerechnet auf Teufel komm raus, mit zum Teil sehr fragwürdigen Faktoren.
Weiter ermittelt die MA nur jene Hörer, die sich mehr oder weniger an die Claims erinnern können.
Es wird in keiner Weise Programminhalt oder gar Programmqualität abgefragt, demzufolge hat kein Sender primäres Interesse daran, sondern wird nur mit Ach und Krach die Vorgaben der jeweiligen Landesmedienanstalten erfüllen.
Weiterhin ist die Hörfunk MA nur eine Momentaufnahme. Viermal im Jahr werden Zahlen ermittelt, das wars. Deshalb ist der Erfolg oder Mißerfolg von Programmelementen, Musik oder Moderatoren kaum direkt ermittelbar. Es läßt sich nicht prüfen, was konkret am abgefragten Programm nun gut oder eben nicht so toll war. Dies öffnet der Fabuliererei diverser Beratergilden Tür und Tor.
Grundsätzlich ist die MA in ihrer jetzigen Form manipulierbar, bzw. wird bereits manipuliert. Da die Umfragezeiträume, die Art und Weise der Erhebung (derzeit CATI) und der Inhalt der Fragen hinlänglich bekannt sind, werden Formatprogramme auf den reinen MA Erfolg hin getunt.
D.h. Telefongewinnspiele immer hart in der jeweiligen Umfragewelle. Der Sender wird gnadenlos als Instrument der Eigenwerbung und des Eigenverkaufs verwendet. Claim und Positionierung werden extrem gepusht (penetriert) Dies soll dazu führen, dass der Hörer den Claim auswendig kann, und am Telefon auch aufsagen kann. Dazu kommt die Form des Gewinnspiels a la "Wenn sie jemand am Telefon fragt, welchen Sender hören Sie .... usw." oder die Frühsendung am Morgen die Leute anruft, und die sich sofort mit dem jeweiligen Claim melden sollen, weil das ja zigtausend Euro bringt .... dann ist das nur eine gewisse Konditionierung des Hörers auf den möglichen Fall, es ruft der AGMA Umfrage Mensch an.
Da Privatsender, und mittlerweile auch die ör, fast ausschließlich an der Hörerreichweite für die werberelevante Durchschnittstunde gemessen werden, hat dies unweigerlich das Programm geformt. Es sind fast nur Bekanntheitsgrad und Wiedererkennung relevant, da diese den "Erfolg" in der MA sichern können. Der Erfolgsdruck, also der Druck, gute Zahlen zu haben, ist zudem enorm gestiegen ... das läßt keine Abweichungen mehr zu.
Es gibt alternative MA Systeme, die Radio Watch ist nur eines davon. Man hätte dieses - übrigens sehr gute!!! - System auch in Deutschland einführen können. Dies ist von den zwei großen Vermarktern aber ziemlich gut verhindert worden. Eine Alternative ist aber auch das GfK System, welches im Fernsehbereich angewendet wird, damit könnten sich auch Radiosender abbilden lassen.
Übrigens, im Fernsehen wäre ein System wie im Hörfunk undenkbar, nur zweimal im Jahr Quoten für die Sendungen!!! Das wäre der Super GAU des Werbefernsehens!!
Grüße