Kürzung der Werbezeiten im WDR-Hörfunk beschlossen

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Ich will mir gar nicht ausmalen, wie viele Wasserköpfe man in einem x-beliebigen ÖR-Sender für die vielen hochqualitativen Hookpromos oder die Morningshow-Backsells bräuchte.

Du hast z.B. MDR Jump vergessen. Dürfte bei den anderen Verdächtigen von SWR 3 bis Bayern 3 nicht groß anders sein. Aber um die wäre es mir auch nicht schade, leider sind das meist die, bei denen zuletzt oder gar nicht gekürzt wird, während der wertvolle Inhalt auf den echten öffentlich-rechtlichen Wellen gerne beschnitten wird, wie zum Jahreswechsel auf Bayern 2 und BR Klassik. Bei Kosten, die im Rundfunkbeitrag beinahe im Rauschen untergehen.

Somit schädigen solche Wellen auch noch die "Argumentebasis" pro öffentlich-rechtlich. Leider.
 
Jetzt lass ich aber einen raus, das Beben wird wahrscheinlich bis nach Wladiwostok zu hören sein: Die Popularwellen machen alle Selbstfahrerbetrieb.
"Radiofachmann" Radiofreak11 hat das im Eifer bestimmt vergessen. Halt mehr Freak als Radio......

Selbstfahrerbetrieb mit einem kompletten Team (Redakteur, Assi und Not-Techniker) hinter der Scheibe! Beim Privatfunk steht bzw. sitzt da nur einer im Studio....
 
Selbstfahrerbetrieb mit einem kompletten Team (Redakteur, Assi und Not-Techniker) hinter der Scheibe! Beim Privatfunk steht bzw. sitzt da nur einer im Studio....
Hmm, um den kleinen Nils abzufahren braucht man auch keinen Redakteur. Obwohl... beim Privatfunk gibt's die ja auch, heißen da einfach nur anders, "Producer", klingt cooler.
Und ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal einen Assistenten und einen "Not-Techniker" gesehen habe, die sich lediglich darauf konzentrierten, dem Moderator beim Fahren zuzusehen.

Wann lief eigentlich das letzte mal eine Diskussionsrunde mit Hörerbeteiligung, live, im Selbstfahrerbetrieb im Privatfunk? ;)
 
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Ich will mir gar nicht ausmalen, wie viele Wasserköpfe man in einem x-beliebigen ÖR-Sender für die vielen hochqualitativen Hookpromos oder die Morningshow-Backsells bräuchte.

Ich muß noch was nachreichen, auch wenn es nicht zum WDR gehört, jedoch zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk - und im zitierten Posting ging es ja um einen "x-beliebigen ÖR-Sender".

Hier also MDR Jump, ein angeblich öffentlich-rechtliches Programm. Der Duktus erinnert mich zwar eher an "letztens um die Ecke vor dem Zeitungs- und Tabakladen, direkt neben dem BILD-Zeitungs-Aufsteller mit der aktuellen Empör-Schlagzeile (einem Service für Hass-Bürger), den Zettel 'Verweilen und Trinken vor dem Laden nicht gestattet' ignorierend", aber was solls, das Programm kommt von einer leider aus Rundfunkgebühren finanzierten Anstalt.

Mitschnitt vom 25.1. spätnachmittags an einem Berliner Kabelanschluß der TeleColumbus im Rahmen einer Qualitätsüberprüfung des UKW-Empfangs / Vergleich mit einem Kabelanschluß in Thüringen. Ich habe es gekürzt, aber die Zahl der da binnen 3 Minuten Auftretenden ist erkennbar. Es sind 4 (vier) Mitarbeiter, die da eine Privatfunk-Simulation versuchen, die vermutlich schon an der Personenzahl scheitert. Da der Verkehrsservice-Sprecher noch eine aktuelle Meldung nachgereicht bekommt, ist er also auch nichtmal der einzige Mitarbeiter, der sich um den Verkehrsservice kümmert. Da läuft also noch mehr im Hintergrund, nur um am Ende Hochfrequenz abzusondern, die man sofort zu unterbinden hätte, wenn der öffentlich-rechtliche Auftrag wirklich gewahrt werden müßte.

Für ein echtes öffentlich-rechtliches Programm bräuchte man für den angehängten Ausschnitt 3 Personen weniger: Zentralnachrichten statt "Nachrichten in an das Niveau der Zielgruppe angepaßtem Inhalt", Wetter direkt hintenran vom Nachrichtensprecher gelesen, Verkehr ebenfalls direkt hintenran gelesen, entweder vom Nachrichtensprecher oder vom Moderator. Damit wären 3 Stellen für Mitarbeiter verfügbar, die sich um echte Programminhalte kümmern könnten. Aber mit echten Inhalten wäre das Volk im MDR-Sendegebiet vermutlich heillos überfordert bzw. würde gleich auf die Straße gehen, um gegen die Bevormundung durch den "scheiß Staat" (wütender Ausruf einer Fußgängerin an einer Straßenkreuzung im thüringischen Gera, als ihr wegen Fußgängerampel-Rot die Straßenbahn vor der Nase wegfuhr) zu protestieren.
 

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Ich würde ja nur zu gerne freudig darüber lachen, aber der BR hat ja schon zum jahresende 2015 einige hochwertige Angebote gestrichen, z.B. "taktlos" auf BR Klassik sowie "Weitwinkel" auf Bayern 2. Der Rechtfertigungsversuch erfolgte mit "finanziellen Gründen" / "Sparmaßnahmen". Gerade dort, wo Hörfunk relevant und öffentlich-rechtlich ist - und wo Werbung auf die allerniedrigste Gegenliebe stoßen dürfte. Mir zumindest ist jedenfalls noch kein kulturell etwas anspruchsvollerer Mensch begegnet, der Werbung gerne vorgesetzt bekäme.

Wenn es nur irgend möglich sein sollte, dann wäre es angebracht, den ARD-Anstalten das Sparen an Sendungen der Kultur- und journalistisch relevanten Programme zu verbieten.

Der MDR - bzw. dessen sogenannter "Rundfunkrat" - steigt nun auch prophylaktisch ein, obwohl es gerade dort sehr einfach wäre zu sparen: Programme einstellen. Beinahe egal, welche.
 
Ich finde die ARD sollte Gemeinschaftsprogramme im Radio einführen. So ließen sich z.B. bei den Klassik-Wellen erhebliche Produktionskosten einsparen, da klassische Musik nun mal überall gleich klingt.
Allmählich muss eine Grundsatzdebatte geführt werden: Können oder wollen wir uns noch ein förderalistisches Rundfunksystem leisten? Ist das deutsche Volk imstande, die Gründe, die zu der - freilich theoretischen - Pluralität der Bundesländer geführt haben, nicht erneut herbeizuführen?

Oder anders gefragt: Was kann, was muss der Rundfunk dafür tun, dass die Bürger zu einer aufklärerischen, differenzierten Haltung gelangen? Zu welchem Preis?
 
Ich finde die ARD sollte Gemeinschaftsprogramme im Radio einführen. So ließen sich z.B. bei den Klassik-Wellen erhebliche Produktionskosten einsparen, da klassische Musik nun mal überall gleich klingt.

Häh? Was? Also sorry... erstens sind die Kulturwellen meist nicht Klassik-fixiert (nichtmal BR-Klassik ist es komplett), zweitens ist "Klassik" so vielschichtig, daß sich der Oberbegriff nicht zur Beschreibung eignet, genausowenig wie "Populärmusik" alles von Schlager bis Indie, von hysterischem "Superstar"-Geschrei bis hin zu Liedermachern beinhaltet. Die "Popwellen" schränken sich allerdings tatsächlich fast alle soweit ein, daß nur noch ein überall gleichklingender Soundteppich dabei herauskommt, während alle spannenden Gebiete dieses weiten Feldes inzwischen vollkommen brach liegen. Deshalb könnte man eher endlich mal die öffentlich-rechtlichen Popwellen fusionieren oder gleich komplett einstellen, solange sie nichts anderes anbieten wollen als das, was die Privaten auch ohne Gebühren hinbekommen.

Die Kulturwellen kooperieren aber längst, falls Dir das entgangen sein sollte. MDR und RBB teilen sich z.B. in die Feature-Produktion und senden sie nahezu zeitgleich. Hörspiele werden auch zwischen den Anstalten ausgetauscht. Das gemeinsame Nachtprogramm (manche nennen es eher "Notprogramm") ist ja landläufig bekannt und im Sommer gibt es bei der Gleichschaltung ja seit einigen Jahren eine noch höhere Eskalationsstufe.

Solange sich die Kulturwellen zu auch intensiver regionaler Kulturberichterstattung und -beleuchtung bekennen, sind sie sehr wohl als autarke Programme berechtigt und können bei Zugriff auf mehrere dieser Programme an einem Ort sehr zur Vielfalt beitragen, was bei Popwellen kaum noch funktioniert, die sind alle komplett gleich, bis hin zur Selbstbeweihräucherung.

Allmählich muss eine Grundsatzdebatte geführt werden: Können oder wollen wir uns noch ein förderalistisches Rundfunksystem leisten?

Fragte man "das Volk" wirklich direkt, dann wäre das wohl tatsächlich das Aus für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk. Weil: es sind nur ca. max. 15% der Hörfunknutzung, die auf echte öffentlich-rechtliche Angebote (Kulturwellen, die letzten beiden verbliebenen Vollprogramme Bayern 2 und WDR 5, Infowellen) entfallen. Die Mehrheit nutzt Privatfunk (ca. 50%) bzw. öffentlich-rechtliche Privatfunk-Kopien (ca. 35%). Bei denen erwarte ich nicht allzuviel Unterstützung und Bekenntnis zu einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Wo sollte die auch herkommen? Man konsumiert wertlosen Müll, wie könnte man ihn wertschätzen? Wenn Jump nicht mehr dudelt, dann dudelt halt AntenneSAWPSR89.0RTL. Wenn Bayern 3 nicht mehr dudelt, dudelt halt Antenne Bayern. Wenn hr3 nicht mehr dudelt, dudelt halt FFH. Ist doch wurscht.


Ist das deutsche Volk imstande, die Gründe, die zu der - freilich theoretischen - Pluralität der Bundesländer geführt haben, nicht erneut herbeizuführen?

Verstehe ich nicht. Erklär mal bitte. Die Gründe, die zu den föderalen Bundesländern geführt haben... letztlich wars der 2. Weltkrieg. Zumindest in Ostdeutschland arbeiten sie am nächsten Krieg, sehnen ihn sich teils herbei und sagen das auch ganz offen (wenn ichs nicht selbst aus dem Mittelstand gehört hätte, würde ichs auch nicht glauben). Insofern... aber so meintest Du das vermutlich absolut nicht.

Oder anders gefragt: Was kann, was muss der Rundfunk dafür tun, dass die Bürger zu einer aufklärerischen, differenzierten Haltung gelangen? Zu welchem Preis?

Der Rundfunk kann dazu gar nichts tun. Die Bevölkerung muß es WOLLEN. Die Mehrheit will es nicht. Punkt. Alle Versuche, Bildung und "Niveau" jedweder Art in die Menschen zu "prügeln", sind zum Scheitern verurteilt. Daran ist auch die DDR gescheitert, daran ist der DDR-Rundfunk gescheitert, daran ist auch die ARD gescheitert. Man nennt sie "Staatsfunk" und sagt damit: euch glauben wir nichts. Von euch wollen wir auch nichts mehr wissen. Die Leute zumindest im Osten sind heute oft so drauf, die glauben einem vermutlich nichtmal mehr die aktuelle Uhrzeit. Es sei denn, sie wird von Russia Today oder "Sputnik" (nicht dem vom MDR) verkündet.

Ich bin inzwischen davon überzeugt: die Zukunft eines Landes hängt in positiver Richtung nicht vom Rundfunk ab, sondern vom Willen der Bevölkerung, "Energie" zu investieren. In negativer Richtung (die ist einfacher für die Menschen, da bedarf es kaum einer "Aktivierungsenergie", das ist eine "exotherme" Reaktion) funktionierts aber mit dem Einfluß des Rundfunks. Siehe Ruanda.
 
Nun, es wird wohl nicht mehr lange dauern, dann wird der Wutbürger den öff.-rechtl. Rundfunk abgeschafft haben. Ich habe da mittelfristig keinen Zweifel. Dann sind diese unsäglichen Diskussionen hier wenigstens auch beendet. Ich kann es einfach nicht mehr hören: Zu wenig/die falsche/schlechte Klassik. Zuviel Geld für Fußball. Schlechte Musik/Keine Infos in den Popularwellen, etc.

Dann können sich alle ganz in Ruhe dem geheimen Geräusch und den gewinnversprechenden Zuhöreraktionen widmen. Nachrichten, Entschuldigung: Die News liest im Fernsehen dann Ilka Essmüller. Neben süßen Robbenbabys gibts bestimmt noch Platz für einen Trailer für "Die Niederkunft der Wanderhure".

Unsere Bevölkerung will so etwas leider. Und da sie es wollen, machen ARD/ZDF das auch. So wie den Stadl am Samstag, den Fernsehgarten am Sonntag, oder Tina Turner im Radio unter der Woche.

So ein Medienunternehmen kostet Geld. Der Rundfunkbeitrag sollte das eigentlich decken. Aber wenn im Monat nur 60.000 Menschen Funkhaus Europa hören, muss man über so ein Format nachdenken. Löhne/Renten, Ausgaben für Strom, Mieten, Kraftstoffe, Technik, Erhaltung usw. steigen. Der Beitrag seit Jahren nicht und wohl nie mehr. Da muss man dann Programm abschalten. Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder? Von den gut 4000 Festen baut der WDR in den nächsten paar Jahren schon 500 ab. Mehr werden sicher folgen. Doch selbst wenn der große Verwaltungsapparat eingedampt wurde, geht es nicht ohne Programmeinsparungen.

Aber wie gesagt. Freut euch doch einfach auf die Zeit nach der öff-recht. Ära, die sicher in den kommenden 10 Jahren beendet sein wird. Freut euch auf einen endlich von den Fesseln befreiten, freien Radio- und Fernseh-Markt und ein bundesweit empfangbares "Antenne"-Programm, oder auf die Dschungel-News. Ich bin dann hoffentlich ganz weit weg.
 
Aber wenn im Monat nur 60.000 Menschen Funkhaus Europa hören, muss man über so ein Format nachdenken.

Richtig. Nur bedeutet "Nachdenken" nicht unbedingt das, was es heute meist bedeutet: Abspecken, Entwerten, Abwickeln. Es gibt durchaus mehrere mögliche Gründe, warum ein Hörfunkprogramm wenige Hörer hat. Sie decken von "wirklich handwerklich schlecht gemacht" bis zu "einfach zu anspruchsvoll, um von einer Mehrheit als Nebenbeibeschallung genommen zu werden" vermutlich alle möglichen Dinge ab.

Wenn man nach dem Nachdenken (und bitte auch Reinfühlen!) an den Punkt kommt, daß ein Programm wirklich wertvoll ist, so wie es ist, wertvoll für eine gesunden Entwicklung der Gesellschaft (also weg von Dumpfheit, Stumpfheit, Gewalt, Verrohung, Ausgrenzung, Primitivität), wertvoll aufgrund seiner "Zutaten" und nur von wenigen Menschen genutzt wird, dann muß man es lassen, wie es ist, aber bekannter machen, mehr unters Volk gehen damit, ggf. auch bessere Frequenzabdeckungen realisieren (das Gegenteil haben hr und SWR mit ihren jeweils wertvollsten Programmen getan!).

Ich schrieb das hier irgendwo schonmal: wenn eine Tierart am Aussterben ist, stellen wir sie unter Schutz, richten Habitate ein, betreiben durchaus Aufwand zur Rettung der Art. Die Menschenart "lebendig, interessiert, je nach Situation tiefgründig ernsthaft oder auch authentisch fröhlich" ist am Aussterben. Und was tun wir? Wir führen Brandrodungen durch, damits noch schneller geht.

Ja, "hoffentlich ganz weit weg" triffts gut. Eine meiner zentralen Fragen derzeit: wohin?
 
Wenn man nach dem Nachdenken (und bitte auch Reinfühlen!) an den Punkt kommt, daß ein Programm wirklich wertvoll ist, so wie es ist, wertvoll für eine gesunden Entwicklung der Gesellschaft (also weg von Dumpfheit, Stumpfheit, Gewalt, Verrohung, Ausgrenzung, Primitivität), wertvoll aufgrund seiner "Zutaten" und nur von wenigen Menschen genutzt wird, dann muß man es lassen, wie es ist, aber bekannter machen, mehr unters Volk gehen damit, ggf. auch bessere Frequenzabdeckungen realisieren (das Gegenteil haben hr und SWR mit ihren jeweils wertvollsten Programmen getan!).

Da bin ich ja auch ganz deiner Meinung. Eine differenzierte Debatte ist aber leider schon nicht mehr möglich. Der Lügenpresse-Zwangsgebühren-Wutbürger, von denen hier auch einige unterwegs sind, haben von den Qualitätsprogrammen, die du nanntest, noch nie gehört und wären bei den Inhalten kognitiv auch sicher vollkommen überfordert. Es geht aber nicht mehr darum, mehr von dem guten zu bewahren oder einzufordern. Es geht schon länger nur noch um die Komplett-Abschaltung. Und über deren Konsequenzen lese ich hier zu wenig.

Solange jemand nicht für den Erhalt des Rundfunkbeitrages wirbt oder kämpft, hat er auch kein Anrecht auf ein kulturell wertvolles Programm. Selbstverständlich darf er die in seinen Augen schreckliche Verflachung der Popularprogramme beweinen, aber solange es Sendungen wie Leonardo auf WDR5, oder die Echo-Sendungen morgens und mittags, oder Scala oder, oder, oder gibt, wird ihm doch geholfen. Nein, stattdessen muss gleich alles abgeschaltet werden. Medien-Zustände wie in Polen oder Ungarn sind bei uns nicht möglich? Noch nicht.

Ich zahle den Beitrag jedenfalls gerne. Und würde auch jede gerechtfertigte Erhöhung ertragen.
 
Oder anders gefragt: Was kann, was muss der Rundfunk dafür tun, dass die Bürger zu einer aufklärerischen, differenzierten Haltung gelangen? Zu welchem Preis?

Der Rundfunk kann dazu gar nichts tun. Die Bevölkerung muß es WOLLEN. Die Mehrheit will es nicht. Punkt. Alle Versuche, Bildung und "Niveau" jedweder Art in die Menschen zu "prügeln", sind zum Scheitern verurteilt.

Richtig - der Rundfunk kann den Menschen höchstens ein Angebot machen, ob sie es annehmen steht auf einem anderen Blatt. Weder sind die ARD-Wellen in allen Belangen unvoreingenommen (schon gar nicht in eigenen), noch kann der Rundfunk Menschen zu "aufgeklärten" Bürgern erziehen ohne Widerstände zu erzeugen.

Denn hinter jedem Aufklärungsversuch steckt in Wahrheit eine subjektive Gesinnung, die bei fehlendem Gegenstandpunkt Proteste provoziert; die Klärung erfolgt in jedem Fall aus der Abwägung und vorbehaltlosen Gegenüberstellung der unterschiedlichen Standpunkte. Vergleiche dazu die unreflektierte Haltung zum Thema "Willkommenskultur" / "Wir schaffen das", deren Vertreter sich selbst zur medialen Meinungsführerschaft aufschwangen, obwohl es im Volk schon längst zu gären begonnen hatte und viele ernstzunehmende Bedenken von nahezu allen führenden Journalisten pauschal als fremdenfeindlich diffamiert und infolge dessen barsch vom Tisch gewischt wurden.

Jeder Psychotherapeut wird euch sagen dass Verdrängtes mit aller Macht nach außen zurückdrängt und bei abermaliger Verdrängung zu Aggressionen und gefährlichen Symptomverschiebungen führt, mittels derer sich das Verdrängte Bahn bricht, weil eine Aufarbeitung mit einem (schein)moralischen Tabu belegt wurde.
 
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Interessant dieser Wutbürger-Vergleich. Wenn es um den ÖR geht, gibt es diese Haltung ja schon sehr lange. Besonders hier im Forum bei vielen Menschen.

Es ist egal, was in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt gemacht, getan, gesendet, nicht gesendet, eingespart oder nicht eingespart wird: Es wird sich immer eine Rechtfertigung finden, für eine totale Abschaffung des Systems zu plädieren. Alle sagen überall immer und jederzeit, dass die ÖRs unbedingt sparen müssen. Der Jubel ist groß, wenn die bösen Zwangsgebühren eingefroren, gekürzt etc. werden. Da können die faulen, verwöhnten Wasserköpfe mal gucken.

Und dann die Schmarotzer, die eine Betriebsrente vom WDR kriegen. Gibt es ja in anderen Unternehmen gar nicht. Oder im gesamten öffentlichen Dienst. Menschen, die jahrzehntelang ganz normal gearbeitet haben, wie Millionen andere Beamte in diesem Land verdient haben. Wenn sie Redakteure waren vielleicht wie Lehrer oder etwas besser als die. Ein System, das möglicherweise heute aufgrund der demographischen Entwicklung Probleme bereitet, die man bei Einführung vor Jahrzehnten gar nicht absehen konnte.

Egal: Alles Schmarotzer, alle faul. Auf sie mit Gebrüll. Und erstmal davon ausgehen, dass jeder, der jemals in der ARD gearbeitet hat, MILLIONEN bekommt. Vermutlich MONATLICH. Kriegt der Buhrow ja auch und die Piel, die kriegen doch beide über 3 Millionen Euro Rente. Dass es dabei nur um die Rückstellung geht, also um den kalkulatorischen Wert, den eine Versicherung berechnet als theoretische Gesamtrente über den potentiellen gesamten Rentenzeitraum, egal. Es wird ja auch kein Vergleichswert dazu geschrieben, also wie viel zum Beispiel für jemanden, der 70.000 oder 80.000 Euro im Jahr verdient, an Rückstellung in der Rente steht. Aber das wäre ja verwirrend, oder doch nicht? Würde das etwa die Rentenrückstellung eines Intendanten in ein anderes Licht rücken? Besser nicht, lieber eine dicke Schlagzeile:

BUHROW KASSIERT ÜBER 3 MILLIONEN EURO RENTE VON UNSEREN ZWANGSGEBÜHREN

Ja, das liest sich super.

In der Printpresse wird seit Jahren fernab jeglicher Neutralität über die Öffis geschrieben. Weil die Zeitungen und die dahinter stehenden Verlage wirtschaftlich interessierte Parteien in einem medialen Verteilungskampf um Milliarden der Zukunft sind. Nur leider vergessen sie permanent zu erwähnen, dass sie nicht unbefangen sind und geben ihrer Berichterstattung den Anschein von Objektivität. Die schreiben aber nicht ÜBER, sondern GEGEN. Das ist ja auch okay, man sollte das nur nicht verschweigen und so tun, als sei man neutraler Beobachter einer Sache.

So schrieb die FAZ erst letzte Woche, in diesem Fall nicht mal durch ihre anti-öffentlichrechtliche Kavallerie Haneke, ganz ungeniert davon, durch die Umstellung auf die Haushaltsabgabe sei die Rundfunkgebühr zur Zwangsgebühr geworden. Als wäre die an Geräte gebundene GEZ vorher freiwillig gewesen. Und als hätten die ARD- und ZDF-Oberen die Umstellung gewollt. Dabei wurde dies seitens der Politik eingeführt, weil es jahrelang das Geschrei gab, wie ungerecht diese Geräteabgabe sei. Dann eben pro Haushalt. Plötzlich kommt dabei mehr rum. Jetzt waren es auf einmal die Anstalten selber. Mehreinnahmen werden eingefroren? Bis heute weiß keiner, was damit geschieht? Völlig unklar, ob ARD und ZDF das jemals kriegen? Scheißegal, schreiben wir einfach:

ARD UND ZDF KASSIEREN MILLIARDEN MEHR DURCH NEUE ZWANGSGEBÜHR


Ja, super. Schreiben wir so. Am besten jeden zweiten Tag. Da bleiben die Werbekunden bestimmt bei uns. Was in der Zeit Google, Apple und Co machen, interessiert uns nicht. Wir arbeiten uns weiter an ARD und ZDF ab, andere Gefahren sehen wir nicht. Die bei uns im vergreisten Aufsichtsrat auch nicht. Die sind sich noch nicht so sicher, ob sich dieses Internet überhaupt durchsetzt. Also weiter ARD und ZDF vernichten. Dann haben wir kein Problem mehr, Zukunft gesichert. Weshalb ist uns noch der Kleinanzeigenmarkt unter dem Ar... weggebrochen? Ach, waren gar nicht die Öffis schuld? Haben wir selbst verpennt? Die Entwicklungen falsch eingeschätzt? Macht nix, weiter so.

Mittlerweile fällt den deutschen Medien der ganze Mist vor die eigenen Füße, weil man bei Pegida, AfD und Co die einst gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesäte Saat von der Lügenpresse und System-/Staatsmedien inzwischen gar nicht mehr differenziert. Presse ist auf einmal pauschal Lügenpresse. Die Fragen gar nicht mehr, ob ein Reporter vom NDR oder der BILD kommt, die hauen einfach so auf's Maul. Wie doof, da werden auf einmal Leute an genau die Wand gestellt, die sie selbst gemauert haben.

Das Problem ist, auch hier, das jeder sich immer nur für das stark macht, was ihn persönlich interessiert. Ich mag nur Klassik hören oder Info oder Indienmusik. Deshalb hat alles andere immer keine Berechtigung. Popwellen, die viel Quote haben? Nein, das ist nicht öffentlich-rechtlich. Öffentlich-rechtlich sind nur die "hochwertigen" Programme.

Die sollen sparen, ja, ja, sparen müssen die. Oh, jetzt sparen die aber an MEINEM Lieblingsprogramm. Nein, nein, die sollen nicht sparen. Also woanders sollen die sparen, aber nie, nie, nie da, wo es mich stört.

Fällt eine Kultursendung weg, organisiert sich die Kulturlobby, bei Wissenschaft die Wissenschaftler, irgendwie geht es dann immer gegen Sportrechte. Die melden sich aber alle immer erst, wenn was wegfällt. Vorher ducken die sich und hoffen, dass es sie nicht trifft. Wo sind die alle bei medienpolitischen Entscheidungen der Politik, der KEF?

Der WDR baut über 500 Stellen ab, also mehr als 10 Prozent der Belegschaft, dazu jährlich Programmmittel in zweistelliger Millionenhöhe. Aber ich rufe noch lauter: Wann sparen die endlich mal??? Überall werden Programme eingestellt. Lokalzeiten zusammengelegt, diverse Sendungen im WDR-Fernsehen, Wissenschaftssendungen etc. etc. ALLE Programmbereiche müssen massive Einsparungen verarbeiten.

Nehme ich alles nicht wahr. Aber dann werden bei Funkhaus Europa Sendungen von einer auf eine halbe Stunde gekürzt. Und die TAZ hat irgendwas dazu geschrieben. Da schrei ich: Warum wird NUR HIER gespart?

Ich vergleiche auch immer nur Spitzen. ÖR können keine Unterhaltung. Was nehme ich denn da. Moment, Show, jaja, die haben "Schlag den Raab" bei den Privaten, das können die Öffis nicht, da gibt es nur den Fernsehgarten. Das ist ja so, als würde ich die Stones und die Beatles vergleichen und nehme bei den einen Hey Jude und tue bei den Stones so, als hätten sie außer dem Cocksucker Blues nie was anderes komponiert.

Fiktionale Unterhaltung: Da Stromberg, hier Rote Rosen. Aber sonst nix. Tatortreiniger, Im Angesicht des Verbrechens, unzählige andere TV-Produktionen, Tatort, was weiß ich, nicht drüber reden. Ich tue so, als könnten die NUR Rote Rosen oder Marienhof. Klingt als Beweis dafür, dass die es nicht können, besser.

Comedy: Können nur die Privaten, besonders im Radio. Mir fällt zwar seit der Frühzeit des Frühstyxradios nichts ein, was im Privatfunk entstanden ist außer dem Kleinen Nils und Paul Panzer, egal. Können nur die Privaten. Kabarett und hochwertige Satire in TV und Radio, wo gibt es die bei Privaten? Neo Magazin, Pussyterror TV, Dittsche, Heute-Show, Die Anstalt, Mitternachtsspitzen und und und, Kabarettsendungen im Hörfunk, Sanft und Sorgfältig

Wo sind die vergleichbaren Angebote bei den Privaten?

Aber ÖR? Brauchen wir nicht.

Ich möchte hochwertige Informationsprogramme im ÖR ebenso wie Populärwellen. Ich finde auch, dass das eine das andere bedingt. Die große Masse der Menschen hört nun mal tagesbegleitende Programme. Das kann man noch so ignorant wegdiskutieren wollen, es ist aber ein Fakt. Niemand gibt irgendwem das Recht, dass er, nur weil er privatwirtschaftlich arbeiten muss, das alleinige Recht auf quotenstarke Zielgruppen hat. Vor allem nicht, wenn man, mit Verlaub, seit mittlerweile zwei Jahrzehnten den Beweis schuldig geblieben ist, dass Privatsender in Deutschland strukturell mehr können als "Das geheime Geräusch". Auch das ist eine Zuspitzung, aber unterm Strich bleibt, dass ich auch bei den Popwellen himmelweite Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Programmen höre.

Ja, es gibt auch welche, wo das nicht so ist. Es gibt einige ÖR-Wellen, wo das nicht erkennbar ist. Das ist schlecht, daran muss man arbeiten. Das ist ein Fehler.

Ja, da läuft unter der Woche Coldplay oder Tina Turner, je nach Programm. Und das sogar nach Rotationsregeln, die modernes Formatradio wohl erfordert. Aber meistens fühle ich mich nicht verarscht, wenn zwischen den Titel ein Moderator eines ÖR-Programms seinen Mund aufmacht. Und das setzt bei mir schon ein, bevor bei Privatsender XY die Wetterfee über den Witz vom Gagfax lachen muss.

Man müsste vielleicht eines mal begreifen: Das eine legitimiert das andere, wenn man ein öffentlich-rechtliches System haben will. Die wenig gehörten, sehr teuren Info- und Kulturprogramme lassen sich gesellschaftlich nur rechtfertigen, wenn man auf der anderen Seite auch eine relevante MASSE an Menschen erreicht. Und andersherum.

Das erspart niemandem in den Anstalten eine berechtigte und angemessene Spardebatte. Aber die blinde Wut, mit der man hierzulande auf ein vielfältiges und gutes pluralistisches Mediensystem einhaut, erschreckt mich seit Jahren zutiefst.

Mittlerweile hat eine Partei, die allen Ernstes sagt, dass man die öffentlich-rechtlichen Medien, weil sie zu starkem politischen Einfluss unterstehen würden, unter PARLAMENTARISCHE Kontrolle stellen müsse (muss man sich auf der Zunge zergehen lassen) 12 Prozent. Und bei solchen Sätzen wird gejubelt.

Und dann wundern wir uns, was da in Polen abgeht.
 
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Denn hinter jedem Aufklärungsversuch steckt in Wahrheit eine subjektive Gesinnung

Oh, jetzt wird es philosophisch und da steige ich meist wegen des hohen Nerv-Faktors aus. Merke ich auch bei (schriftlich) geführten) Kommunikationen mit einem sehr philosophisch aktiven Freund (eigentlich auch Naturwissenschaftler). Er hats viel mit Theorien, auch beim Thema Philosophie, ich bin aber weder theoretischer Physiker noch bin ich, was gesellschaftliche Dinge betrifft, Theoretiker. Ich sehe mich als Praktiver und sage eher einfach so raus, was ich empfinde, statt erst ne große Theorie zu machen.

Und mein Empfinden sagt mir hier: es gibt Dinge, die kann, sollte und muß man vermitteln - und die haben absolut gar nichts mit "subjektiver Gesinnung" zu tun. Würden diese Dinge vermittelt, sähe es auf der Welt schon völlig anders aus. Das fängt bei den elementaren Naturgesetzen an. Also Gesetzen, die völlig anders sind als die "Gesetze", die wir Menschen uns in parlamentarischen oder auch willkürlichen Prozessen auferlegt haben und von denen manche behaupten, sie wären "alternativlos". Sind sie nicht, wie das Beispiel DDR eindrucksvoll zeigt. Über Nacht war ein komplettes Staatssystem nebst seinen gesetzen einfach ausgetauscht. Aber die Naturgesetze, die tatsächlich alternativlos (dafür uns Menschen unverhandelbar) sind, die werden behandelt, als wären sie austauschbar, übergehbar, verhandelbar. Aus meiner Sicht ist es das absolut notwendigste überhaupt, darüber aufzuklären, wie irre dieses Verhalten ist. Und das ist keine "subjektive Gesinnung", sondern knallharte, uns von unserem Heimatplaneten - sogar von diesem Universum - aufgedrückte "Hausordnung".

Das gleiche betrifft die elementaren Gesetze der formalen Logik, die teils Kinder besser verinnerlicht haben als wir Erwachsene. Ein Kind, das aus der "magischen Phase" raus ist, weiß, daß, wenn es die 3 Schokoriegel, die es im elterlichen Süßwarenversteck gefunden hat, wegfuttert und die Eltern nichts nachfüllen, der Bestand auf 0 gesunken ist und auch 0 bleiben wird. Wir Erwachsenen haben sogar einen extra Berufsstand erfunden, der diese Gesetze der Logik tagtäglich leugnet und genau dafür immer wieder gewählt wird: Politiker. So wie wir mit unserem Heimatplaneten umgehen, verstoßen wir ständig gegen die Gesetze der Logik. Ist die Vermittelung dessen auch "subjektive Gesinnung"?

War es bis hierhin vielleicht noch verständlich, wirds nun für die meisten Menschen kaum noch handhabbar. Ich behaupte: ebenfalls betroffen sind die "universellen Gesetze der Liebe", die so natürlich auch in keinem Physikbuch stehen. Von ihrer Gültigkeit bin ich nach den Erfahrungen, die ich in den vergangenen 4 Jahren machen durfte, inzwischen aber überzeugt. Es gibt zaghafte Ansätze, einzelne Bereiche davon halbwissenschaftlich zu beleuchten, z.B. in den Theorien zur "Gütekraft". Da wir uns aber anmaßen, nur das, was in offiziellen Physikbüchern steht, als existierend anzuerkennen, kommen wir bislang nicht allzu weit bei solchen schwer quantifizierbaren Dingen.

Ist wirklich alles "subjektive Gesinnung"? Führt derjenige, der tief in der Nacht die Leute wachklingelt, deren Haus gerade am Abbrennen ist, um sie zum Verlassen des Gebäudes zu bewegen, vielleicht wirklich immer etwas im Schilde, das man "Gesinnung" nennen muß? Und muß man es stets ablehnen, weils Fremdbestimmung ist? Klar, man kann das Klingeln und das seltsame orange flackernde Licht vorm Fenster auch ignorieren und mit dem guten trotzigen Gefühl, sich von niemandem fremdbestimmen zu lassen, ein letztes mal einschlafen.

Zurück zum Radio: ich halte es dort und auch an allen anderen Plätzen der Gesellschaft für dringlichste Aufgabe, oben geschildertes tagtäglich zu vermitteln und danach so gut wie möglich zu leben. Natürlich kann man da eine "Gesinnung" draus machen, wenn man es nicht mag und dann hat man wenigstens ein handhabbares Schlagwort, das man bekämpfen kann. Ich halte es aber für reichlich bescheuert, sich z.B. gegen Naturgesetze zu wehren. Sie sind keine "subjektive Gesinnung", sondern uns schlichtweg vorgegeben. Punkt.

Natürlich (?) ist es eine mitunter sehr schwere Aufgabe, in dem, was ein Mensch gegenüber einem anderen vermittelt, zu erkennen, bis wohin es sich um solche "unverhandelbaren" Naturgesetze handelt und wo die tatsächlich subjektive Einflußnahme dieses Menschen auf den/die anderen beginnt. Also das Erkennen der Stelle, an der der andere vom "Anwalt des Universums und seiner Gesetze" zu einem nach eigenem Vorteil und Machtergreifung Suchenden wird. Bis zu dieser Stelle müssen wir folgen, ab dieser Stelle dürfen wir, wenn es sich für uns gut anfühlt, müssen es aber nicht, weils wirklich subjektiv wird. Diese Stelle zu erkennen, ist ein ständiger, dynamischer Prozeß.

Und dieser Prozeß ist der Mehrheit der "westlichen" Bevölkerung völlig unbekannt. Wesentlich weiter verbreitet ist das massive, reflexhafte Abwehren von allem, was von außen kommt. Mich wundert angesichts dieser Tatsache, daß Schulbildung noch nicht als Gewalt an Kindern aufgefasst und bekämpft wird. Auf anderen Gebieten wird gegen jede Vermittelung elementarer Tatsachen inzwischen mit einem Hass reagiert, der unbeschreiblich ist. Ein Volk, das mehrheitlich so handelt, ist zum Scheitern verurteilt und muß in den Krieg ziehen. Das deutsche Volk, vor allem das ostdeutsche, bereitet sich darauf gerade vor.

Vergleiche dazu die unreflektierte Haltung zum Thema "Willkommenskultur" / "Wir schaffen das", deren Vertreter sich selbst zur medialen Meinungsführerschaft aufschwangen, obwohl es im Volk schon längst zu gären begonnen hatte und viele ernstzunehmende Bedenken von nahezu allen führenden Journalisten pauschal als fremdenfeindlich diffamiert und infolge dessen barsch vom Tisch gewischt wurden.

"Das Volk" ist auch da nicht homogen. Das Umfeld in meinem Heimatort ist z.B. inzwischen offen nationalsozialistisch und rechtsextrem, während 45 km weiter westlich die Faschisten nichtmal aufmarschieren können, weil die halbe Stadt einfach auf die Straße geht und alles blockiert. Da hängt in der Glastür einer Schule von außen sichtbar ein Plakat mit dem Aufruf zur Blockade gegen die Faschisten. In meiner heimatstadt würde das vermutlich zu einer Beschwerde von Eltern beim Schulamt reichen - die Kinder würden ja von "Kommunisten" manipuliert.

Ich könnte jetzt viel schreiben zu diesem Thema - auch, weils mit dem Rundfunk meiner Meinung nach sehr viel zu tun hat, denn gerade da, wo die öffentlich-rechtlichen Programme am ehesten mit einer "Kultur" der Abgrenzung, des Ausschließens von Vielfalt, des Boulevardisierens, des Oberflächlichen ausgestattet sind, ists draußen auf der Straße am schlimmsten. Aber ich möchte das Thema Flüchtlinge hier mal raushalten, sonst werden wir nicht fertig mit der Diskussion. Nur so viel: das "wir schaffen das" ist für mich eher eine Aufforderung als eine Feststellung gewesen, mehr eine Hoffnung als eine Tatsache. Dahinter steht für mich ein christlicher (!) Grundwert, den Frau Merkel da bemerkenswert deutlich vertritt. Damit ist sie aber dummerweise in der CDU ziemlich falsch. Über das "C" in der CDU wurde so viele Jahre oder Jahrzehnte gespottet, wurde sich gefragt, wie es da überhaupt hineinkommen konnte - nun versucht es eine Frau aus der CDU zu leben - klar, daß sie damit auf Widerstand stößt. Mir wurde Frau Merkel erst dadurch regelrecht sympathisch, denn mit der CDU und ihrer Politik hatte ich als Annektierter (1990) eigentlich nie wirklich angenehme Erfahrungen gemacht.

Jeder Psychotherapeut wird euch sagen dass Verdrängtes mit aller Macht nach außen zurückdrängt und bei abermaliger Verdrängung zu Aggressionen und gefährlichen Symptomverschiebungen führt, mittels derer sich das Verdrängte Bahn bricht

Hans-Joachim Maaz, Der Gefühlsstau. Und ich behaupte: nur weils Begrüßungsgeld, Bananen, das BILD-Girl und schrottreife Audio Quattro gab, wurde der am Ende rechtsreaktionäre Konsumputsch von 1989/90 das, was wir heute politisch korrekt "friedliche Revolution" nennen müssen. Wäre das alles nicht gekommen, hätte das Ostvolk dieses Land verbrannt und langfristig Zustände wie in Jugoslawien geschaffen. Die Gier ist grenzenlos und konnte 25 Jahre lang halbwegs mit finanziellen Dingen gestopft werden. Jetzt wo fast überall fast alles Materielle vorhanden ist und das Volk klar in den nächsten Faschismus steuert, wird vielleicht deutlicher, worin der eigentliche Mangel besteht und immer bestand: die Menschen sind materiell unfassbar reich (das waren sie, an globalen Maßstäben gemessen, auch in der DDR), aber seelisch komplett verarmt, mehr noch: regelrecht verwahrlost. Da hat die DDR mit ihrer professionell und konsequent betriebenen "Entseelung" des Volkes maßgeblichen Anteil. Ein solches Volk muß töten, es hat gar keine andere Chance, um den Schmerz wegen dieses Defizites zu unterdrücken. Und die wenigen, die anfangs mit der Forderung nach echten Werten mutig vorneweg gegangen sind, die waren im Frühjahr 1990 bereits kaltgestellt und aus dem Verkehr gezogen worden. Die letzten von denen sind Ende 1990 weitgehend in der Versenkung verschwunden und gelten heute beinahe schon wieder als "Volksschädling", weil sie zum Verzicht auf Gewalt aufrufen.

Es gab mal eine kurze Zeitspanne, in der Menschen, die nicht entseelt worden waren, sogar Politik machen durften. Michael Succow beispielsweise, der letzte stellvertretende Umweltminister der DDR. Ihm verdanken wir die ausgedehnten Biosphärenreservate in Ostdeutschland, schnell vor der freiwilligen Annektion noch festgezurrt. Wenn ich Succow heute mal irgendwo im Fernsehen zu sehen bekomme (letzten Herbst gab es einen Bericht über ihn im NDR-Nordmagazin), muß ich oft spontan weinen. Selbst die Distanz eines Fernsehers und eines redaktionellen Beitrages kann nicht verhindern, daß Succows tiefe Liebe zum Universum bis zum Zuschauer vordringt und ihn erfasst.

Gerade wegen solcher Dinge halte ich ein Hörfunkprogramm wie Bayern 2, das für viele vielleicht wirklich aus einer Aneinanderreihung von "subjektiven Gesinnungen" besteht, für absolut wichtig. Es müßte bundesweit auf UKW ausgestrahlt werden, damit die Angebote zur "Gesundung" auch wirklich in der breiten Masse verfügbar werden - wenigstens als Angebot, denn als Pflicht funktioniert es natürlich nicht.

Und deshalb halte ich es auch für so brandgefährlich, wenn die letzten hochwertigen Angebote der ARD aus Kostengründen eingestellt werden, wie z.B. "Weitwinkel" auf Bayern 2. Ohne diesen Weitwinkel-Blick ist die Gesellschaft zum Scheitern verurteilt. Ohne "Sturm der Liebe" (der mit "liebe soviel zu tun hat wie ein Mutter-Kind-Sanatorium mit einem Schlachthof), kanns nur besser weitergehen als bisher. Man muß also endlich mal die richtigen Prioritäten setzen. Genau das ist jedoch leider nicht zu erkennen - im Gegenteil.


weil eine Aufarbeitung mit einem (schein)moralischen Tabu belegt wurde.

Geht es z.B. dem Ostvolk um "Aufarbeitung? Nein, geht es ihm nicht. Hätte es die gewollt, dann hätte es die auch geben können. Aufzuarbeiten wäre u.a. gewesen, welchen seelischen Schaden das DDR-System in den Menschen hinterlassen hat. Aufzuarbeiten wäre aber auch im Westen gewesen, welchen seelischen Schaden das dortige System in den Menschen anrichtet. Dann hätte man sich gegenseitig erkennen können (daß man aus den gleichen kranken Zuständen kommt) und gemeinsam was besseres aufbauen können. Nichts von alldem ist geschehen, stattdessen hat man einfach von einem perversen System ins andere gewechselt und will bis heute seine eigene Verantwortung weder erkennen noch wahrnehmen.

Deutschland hat auch ohne Flüchtlinge, denen es jetzt eine "Perspektive" bieten soll, schon keine Perspektive gehabt. Man könnte den Flüchtlingen beinahe dankbar dafür sein, daß sie unbewußt und ungeplant die Situation so eskalieren lassen haben, daß mans endlich mal merkt. Blöderweise ist man nicht dazu in der Lage zu erkennen, daß das Thema Zukunfts-Unfähigkeit mit den Flüchtlingen gar nichts zu tun hat. Man projezierts also auf die Flüchtlinge, ist ja auch das einfachste.

Ein Volk, das in seiner Masse keine sinnvolle Arbeit mehr verrichten kann, muß in psychische Extremzustände kommen. Die Menschen können es vielleicht nicht benennen, aber im Inneren fühlen sie doch: da stimmt was nicht. Ein Leben als Claimaufsager im Popfunk (egal ob öffentlich-rechtlich oder privat) ist doch ebenso sinnlos entwertet wie ein Leben als Vorzimmerdame in einer Anwaltskanzlei, die jeden Tag 100 Serienabmahnungen eintüten und abschicken muß oder ein Leben als Zeitdieb und Lügner im Call-Center, mit dem Auftrag, den Kunden so lange es geht sinnlos in der Leitung hängen zu lassen. Oder die Heerscharen der in Berlin herumhängenden "ich-mach-was-mit-Werbung" und "ich-mach-was-mit-Medien"-Leute. Wenn die sich dann im Berghain 2 Tage lang in Trance tanzen, kann das doch kaum etwas anderem dienen als dem Wegdrücken der im Inneren zutiefst empfundenen Sinnlosigkeit ihrer Existenz, selbst wenn sie es nicht aussprechen können.

Succow hat sowas mal "die Umsonstgeborenen" genannt, denen die Gesellschaft keine Perspektive mehr bieten kann. Das war 2000, lange vor den Flüchtlingsströmen. Succow meinte damals sogar Akademiker, er sprach explizit von Biologie-Studenten. Er fragte sie, ws es denn bringe, sich heute noch akademisch hochstylen zu lassen und riet ihnen stattdessen, eine solide (Agrar-)Ausbildung zu machen, sich auf dem Land niederzulassen, Gemeinschaften zu gründen und so zukunftsfähige Strukturen aufzubauen. Eine Freundin von mir ist Biologin und erlebt es selbst. Sie wollte am Ende nicht Karriere in einer der Saatgut/Pestizid-Mafia-Firmen machen wollen und stieg aus. Ob sie mit dem, was sie nun stattdessen versucht, wirklich klarkommen wird, ist noch unklar.

Anfangs war ich noch so naiv zu glauben, daß z.B. Ärzte dieses Sinnfragen-Problem nicht haben. Seitdem ich mehrere stockfrustrierte Ärzte jeglichen Alters kenne, seitdem mir eine junge Krankenhaus-Internistin sagte, sie fühle sich nicht als jemand, der Menschen gesund macht, sondern als Kostenfaktor in einem Konzern, von dem sie jeden Tag "gefickt" würde, seitdem ist auch diese Blase zerplatzt. Selbst die eigentlich "edelsten" Tätigkeiten, selbst die höchsten Berufungen verwandelt unser Gesellschaftssystem in einen sinnlosen Job. Und der einstige ARD-Kulturradio-Sprecher, ARD-Urgestein, jahrzehntelang leidenschaftlich dabeigewesen und irgendwann aus persönlichen Grunden aus der Kulturwelle ausgestiegen, freut sich nun auf den Vorruhestand. Das System zerstört jede Lust.

Ich hätte auch keine Lust, mit viel Liebe meine Wohnung zu renovieren und neu einzurichten, wenn ich wüßte, daß das Haus in 2 Wochen sowieso abbrennt durch Trotteligkeit eines Nachbarn. Genau so unlustig erlebe ich einen Großteil der deutschen Gesellschaft, egal auf welchem Gebiet, egal wie teuer bezahlt. Das fällt meist erst dann auf, wenn man mal auf Menschen trifft, die anders drauf sind. Ich hatte die Chance dazu 2013, als ich Tontechnik auf der Weltkonferenz der Ökodörfer gemacht habe. 300 Leute aus 50 Nationen, eine Woche mit einer Energie, die mir bis dahin unbekannt war, voller Lebensfreude - manche Flugtickets waren via Fundraising finanziert worden, manchen sind Autos und Eigentum (!) fremd. Keiner von denen war aktiv in Kriegstreiben und Hass, etliche von ihnen arbeiteten in Friedensprojekten oder wissen wie es ist, wenn einem beim Gärtnern die Granaten über den Kopf wegfliegen. Was diese Menschen hatten, haben die Deutschen meist nicht: ein klares Gefühl für eine lebenswerte Zukunft und die Freiheit, dafür arbeiten zu können.

Und dabei geht es nicht um den neuen SUV für die Einkaufstour in der Innenstadt, nicht um den neuen 60" curved UHD-TV, nicht um das neue iPhone (obwohl erschreckend viele von ihnen mit Apple-Technik ihre Vorträge hielten). Wir Deutschen sehen aber mehrheitlich (?) genau darin unsere Lebenserfüllung - und müssen zwangsläufig enttäuscht werden. Wie eine Nachbarin meiner Eltern, anfang-mitte 60, alleinstehend, Kinder ausm Haus. Sie fragte mich kürzlich, worauf sie beim Fernseher-Kauf achten müsse. Ich entgegnete, sie habe doch einen großen Fernseher, der formal eine bessere Bildqualität erlaube, als HDTV überhaupt liefern kann. Ihre antwort: "naja, aber die Fernseher sind doch jetzt so billig geworden, da kann ich mir doch mal einen neuen kaufen." Die gleiche Frau schiebt rasende Panik vor den "Asylanten". Für mich passt das alles zusammen: getrennt von der Welt, abgeschnitten von dem Bewußtsein, daß wir alle auf dem gleichen Planeten zu Gast sind, deshalb einerseits Angst vor der Welt und andererseits der verzweifelte Versuch, das seelische Loch durch Konsum zu stopfen.

Das Gefühl vieler, daß hier gerade etwas zuende geht, trügt nicht und es wäre eigentlich sogar ein Grund zum erleichterten Aufatmen: dieses System, das den Planeten nachhaltig zerstört, hat fertig. Ende Gelände. Nur leider sind wir mehrheitlich weder in der Lage noch gewillt, die jetzt notwendigen Dinge zu tun, um ein Überleben der Menschheit zu ermöglichen und - mehr als das - ein lebenswertes Leben. Diejenigen, die in diese Richtung aufbrechen könnten, sind zu wenige und die Mehrheit hasst sie, weil sie in ihnen nur Verzichtsprediger sehen. Also stehen die Zeichen auf Krieg. Eine andere "Lösung" hat die Menschheit gar nicht. Solange der Krieg nicht atomar oder chemisch geführt wird, wäre es dem Planeten auch nicht schädlich. Der kann auch ohne Menschen. Konnte er Milliarden von Jahren lang auch und hats bis hierher geschafft. Blöd nur, daß wir zur atomaren Komplettvernichtung heute nichtmal Atomkrieg brauchen. Es reichen ein paar Tage Chaos und Stromausfall und dann besorgen das unsere Atomkraftwerke von selbst. Anlagen, die aus der grenzenlosen Arroganz heraus gebaut wurden (und werden!), wir Menschen wären die höchste macht auf diesem Planeten und Naturgesetze wären verhandel- und ignorierbar.


Es geht also dem Volk heute meiner Ansicht nach nicht um "Aufarbeitung", es geht um das offene Verlangen nach Nationalsozialismus und Krieg. Nach Besserstellung gegenüber anderen Erdenbewohnern. Das Mantra "aber wir sind doch die Deutschen, aber wir sind doch die Deutschen, aber wir sind doch die Deutschen..." einer Nachbarin meiner Eltern kenne ich inzwischen in- und auswendig. Ist leider kein Einzelfall.

Und Gewalt, Krieg und ähnliches sind tatsächlich mit etwas belegt, das man "Tabu" nennen könnte. Und das finde ich gut so. Wenn die "Aufarbeitung" also keine sein will, sondern nur versteckter oder offener Krieg, dann ist ein klares Nein die einzig richtige Antwort. Und genau deswegen murrt das Volk. Das vermeintliche Grundrecht auf Gewalttätigkeit ist aber nirgendwo verankert.


Es ist egal, was in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt gemacht, getan, gesendet, nicht gesendet, eingespart oder nicht eingespart wird: Es wird sich immer eine Rechtfertigung finden, für eine totale Abschaffung des Systems zu plädieren.

Natürlich wird es die immer geben, @Keek. Nur kommt sie nicht immer von den gleichen Leuten.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat - zumindest aus meiner Sicht - die Wahl zwischen zwei möglichen Toden, die er sterben kann. Eine von beiden ist "todsicher" tödlich, die andere hat noch eine Restchance auf Überleben.

Die absolut sicher tödliche: im verzweifelten Bemühen darum, sich mehr Existenzberechtigung durch höhere Nutzungszahlen seitens der Bevölkerung zu verschaffen, passt er seine Programme immer weiter "nach unten" an. Dabei entstehen Programme wie Jump, You FM, N-Joy, es mutieren aber auch bestehende Programme in diese Richtung: MDR 1, NDR 2, hr 1, hr 3, Bayern 1, Bayern 3, SWR 3, WDR 2 - die Liste ist bekannt und ließe sich fortsetzen. Das gleiche macht man auf etwas höherem Niveau mit den sogenannten "Kulturwellen", die ja oft nur noch Resterampen sind für alles, was aus den einstigen Vollprogrammen zwecks besserer "Durchhörbarkeit" rausgeflogen ist. Im Extremfalls kommt dabei sowas raus wie NDR Kultur, also ein klanglich etwas besseres Klassikradio.

Ergebnis: vielleicht wirklich mehr Hörer - aber nicht mehr Rückhalt in der Bevölkerung. Wenn ein Jump oder ein hr 3 nicht mehr dudeln würden, gäbe es vemrutlich kaum qualifizierte (!) Proteste. Man könnte gar nicht qualifiziert protestieren, weil es nichts gäbe, gegen dessen Einstellung man glaubhaft qualifiziert protestieren könnte. Da das lustige Moderatoren-Herumtauschen zwischen Privatdudlern und Öffi-Dudlern sowieso absolut üblich ist, gibt es nichts, was wegbräche, verschwänden die Öffi-Dudler. Dann hört man halt die privaten Originale.

Mit der Anpassung an das niedrigst mögliche Niveau machen sich die Öffis zwei Sorten von nicht-Unterstützern: aktive und passive. Die passiven nutzen die Angebote, sind aber aus verständlichen Gründen (nämlich aus dem Grund, daß es keinen Grund gibt) nicht bereit, für das öffentlich-rechtliche System einzutreten. Wenns weg ist, ist es weg, so what? Außerdem: wieso kostet das eigentlich jeden Monat geld? Die Privaten können es doch auch ohne...

Die "aktiven" nicht-Unterstützer sind diejenigen, die eigentlich sehr an einem öffentlich-rechtlichen System interessiert wären, weil sie dessen unverzichtbaren Wert für eine gesunde Entwicklung de Gesesllchaft erkannt haben. Nur: wenn das öffentlich-rechtliche System nicht mehr vom Privatfunk zu unterscheiden ist, dann ist es mehr als nur überflüssig. Es ist sogar schädlich, da es etwas vortäuscht, was es nicht ist und nicht sein will: etwas wichtiges für die Gesellschaft. So ein (!) öffentlich-rechtliches System kann gerne weg, muß sogar weg. Es blockiert Frequenzen und Aufmerksamkeit, die andere wesentlich mehr verdient hätten.

Zu diesen "aktiven" nicht-Unterstützern zähle z.B. ich, wenns um den MDR-Hörfunk geht. Bis auf wenige Elemente von MDR Figaro kann das alles ersatzlos weg. Die Privaten unterhalten nicht schlechter und inhaltlich sind die einen und die anderen Nullnummern.

Etwas anders sieht es bei der vielleicht nicht sicher tödlichen Variante aus: der öffentlich-rechtliche Rundfunk besinnt sich auf seine herausgehobene und mit in der Bevölkerung eingetriebenen Geldern abgesicherten Funktion und macht nur noch Programm, das wahr, gut, schön und im Sinne der ganz weit oben von mir dargestellten Naturgesetze (im erweiterten Begriff) notwendig ist. Das schließt nicht einmal Unterhaltung aus.

Ergebnis: es gäbe fast nur noch so "Langweiler-Programme mit viel Gelaber und Musik, die man nicht kennt" wie Bayern 2 oder WDR 5, dazu noch solche komischen "Klassikprogramme" wie WDR 3 - die, die damit nichts anfangen können, erreicht man genausowenig wie zuvor. Und die würden auch weiterhin nicht einsehen, warum sie dafür bezahlen müssen. Man würde sich unter diesen bislang "passiven nicht-Untertützern" sogar neue "aktive nicht-Unterstützer" generieren - wenn der Lieblingsdudler (der zufällig ein Öffi war) künftig wegfiele.

Aber: diejenigen, die heute bereits solche Programme nutzen, würde man damit nicht verlieren, im Gegenteil. Nutze man konsequent die zur Verfügung stehenden Mittel, die Programme auszubauen und mit hochwertigem Inhalt zu füllen, bekäme man nun von den "aktiven nicht-Unterstützern" (nicht-Unterstützern des Kahlschlages) auf einmal Unterstützung. Und das ist eine ganz andere Energie. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hätte plötzlich Befürworter, die sich nicht lächerlich machen, wenn sie die Programme loben und für sie werben. Wer z.B. Bayern 2 kennt, weiß vielleicht, was ich meine: ich mache wo immer es geht Werbung für Bayern 2, auch hier in Berlin. Wenn ich jemanden kennenlerne und merke, da besteht geringe Hoffnung auf Empfänglichkeit auf diesem Gebiet, erwähne ich dieses Programm und werbe dafür. Das geht sicher auch mit WDR 5, das geht auch ganz pauschal mit "gezieltem Hörern ausgewählter Sendungen auf manchen Kulturwellen".

Ich behaupte: Variante 2 ist die einzige Überlebenschance des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Nur bei dieser Variante hat man neben Ablehnenden auch aktive Unterstützer. Die Anpassung an die Privaten bringt hingegen eine passive Hörerschaft (da sie private Ausweichmöglichkeiten hat) und aktive Ablehnung seitens derer, die eigentlich die Befürworter des öffentlich-rechtlichen Systems sind.

Nun liebe ARD, du hast die Wahl...

Da können die faulen, verwöhnten Wasserköpfe mal gucken.

Ok, jetzt sage ichs. Ich saß vor paar Monaten im ICE und mir schräg gegenüber saß eine Gruppe gemeinsam Reisender, sie sahen schon kleidungsmäßig wie Geschäftsreisende aus. Es kam zufällig eine weitere Frau dazu, die sie kannten und man kam ins Gespräch. Großraum... ich konnte freilich alles mithören. Es waren Mitarbeiter einer ARD-Anstalt, die von einer Konferenz (ARD-Anstalten, irgendwas gemeinsames) kamen. Es waren Journalisten, Programmleute und wohl auch Verwaltungs-Leute, keine Techniker. Einen glaubte ich optisch zu erkennen - er war es dann auch, ich sprach ihn beim Aussteigen an.

Die Themen waren nicht anders als bei Geschäftsreisenden jeglicher Branche - was allerdings auch solche Themen beinhaltete, wie ich sie teils von börsennotierten Unternehmen und ihrem Buhlen um das beste Image, um die "dickste Hose" kenne und wie ich es nie ertragen konnte: Anstalt xy hat die Teilnehmer der Konferenz in einem Hotel einquartiert und einen Busshuttle eingerichtet zwischen Hotel und Tagungsort/Funkhaus. Wir müssen das auch machen, wenn wir diese Konferenz ausrichten. Und wir können nicht das Hotel ... nehmen, das ist nicht angemessen, wir müssen dann schon wenigstens das Hotel ... anbieten.

Ein anderes Thema betraf den jüngsten in der Runde, offenbar erst frisch dazugekommen, noch etwas unsicher wirkend und versuchend, dies durch optimierte "Stromlinienförmigkeit" (diesen Eindruck hinterließ er optisch und energetisch bei mir) zu kompensieren. Ihm hatte die IT zu Dienstantritt ein Laptop hingestellt, das offensichtlich deutliche Gebrauchsspuren aufwies. Das mißfiel ihm (er hätte wohl nicht gewagt, etwas zu sagen), aber es mißfiel auch den Kollegen und soweit ich mich erinnere auch der Büroleiterin. Die hat dann der IT wohl dermaßen deutlich was gegeigt, daß am Tag darauf ein neues oder neu aussehendes Laptop bereitstand. Die Empörung war noch im ICE zu spüren, als das Thema darauf kam. Wie konnte die IT wagen, ...

Da kommt bei mir der Zorn. Immerhin wird diese gesamte Einrichtung aus Rundfunkgebühren bezahlt. Wenn ich alleine auf Dienstreise ging in der Industrie (z.B. mal eine Woche in eine andere Business Unit unseres Konzerns), übernachtete ich so günstig wie möglich, saß abends dort mit den Azubis zusammen in der Pizzaria oder beim Döner und habe mich früh von ihnen mit dem Auto mitnehmen lassen ins Werk, statt ein Taxi zu rufen. Da bin ich mir auch als Promovierter nicht zu "fein" für gewesen. Und mit meinem privaten Laptop (gebraucht gekauft, als es 3 Jahre alt war, nun ist es 12 Jahre alt) tippe ich gerade diesen Text und habe ich noch weitaus produktivere Dinge gemacht, z.B. Audioschnitt für die Ökodorf-Konferenz oder für Friedens-Konferenzen. Manche Tasten haben schon keine Beschriftung mehr, aber hey, es läuft und ich kann Gutes damit machen.

Wenn es bei der ARD schon so weit ist, daß der optische Zustand eines technisch intakten und von der IT bereitgestellten Laptops zum Aufreger fürs ganze Büro wird, dann läuft da irgendwas deutlisch schief. Dann ist der eigentliche Sinn einer Arbei in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt offenbar längst nicht mehr vorhanden oder wenigstens in den Hintergrund getreten zugunsten von oberflächlicher Wichtigkeits-Hascherei. Ich halte das für ein bedenkliches Zeichen, sollte so etwas Normalität sein.

Und erstmal davon ausgehen, dass jeder, der jemals in der ARD gearbeitet hat, MILLIONEN bekommt. Vermutlich MONATLICH.

Ist das im Volk wirklich so drin? Kann ich mir kaum vorstellen, auch wenn die Berichterstattung darüber natürlich gerne etwas in diese Richtung arbeitet. Jeder, der freie Mitarbeiter kennt, sollte doch wissen, daß es da ganz anders aussieht.

Es ändert aber meiner Meinung nach nichts daran, daß manches schon obskur ist:

Kriegt der Buhrow ja auch und die Piel

Intendantengehälter sind schon auffällig hoch. Klar, sind viele Mitarbeiter untendrunter, aber die Summen sind für mich abstrus, genau wie die Gehälter von Berufspolitikern, die sich noch alles rundherum "entschädigen" lassen können. Die Frage, die ich dann ganz einfach stelle, lautet: kann ein Mensch soviel Geld eigentlich ausgeben, ohne sich dabei selbst zu schädigen?

In der Summe aller Ausgaben gehen die Intendantengehälter natürlich unter, aber welche wöchentliche, liebevoll gemachte und authentische Sendung könnte es noch geben, wenns für die obersten 3 in der Anstalt jeweils 50 kEUR jährlich weniger gewesen wären? Da werden solche Dinge dann wieder messbar.

Das gleiche betrifft freilich auch Neubauten aus Umstrukturierungs-Wahn. Der MDR muß neue Hörfunkstudios in Leipzig bauen (MDR Info) und im gegenzug Fernsehstudios in Halle, wo die Kulturredaktionen zusammengezogen werden. Am Ende kostet das ne riesige menge Geld und auch im MDR fragen sich soweit mir bekannt viele Mitarbeiter, was damit bezweckt wird, da hinterher nicht mehr und nicht besseres Programm entstehen wird als derzeit.

also wie viel zum Beispiel für jemanden, der 70.000 oder 80.000 Euro im Jahr verdient, an Rückstellung in der Rente steht

Selbst wenns Brutto wäre und nicht netto: unsere Physiklaboranten, die den Laden am Laufen gehalten haben, sind mit ca. 1300 EUR netto im Monat nach Hause geschickt worden. Und dabeigebleiben. Die promovierten Physiker, Abteilungsleiter etc. sind mit ca. 45-50 kEUR Jahres-Brutto nach Hause geschickt worden. Vielleicht bin ich weltfremd, aber da wirken auf mich Zahlen wie 70 oder 80 kEUR einfach abstrus hoch. Was kann man damit mehr machen als die, die mit der Hälfte auskommen müssen und es auch tun? Deren Tag ist doch auch voll...

Mir war das schonmal vor Jahren aufgefallen, als ich die Gehaltszahlen eines jahrzehntelangen ARD-Berufssprechers erfuhr. Der konnte monatlich auf etwa das 3-fache eines täglich in Öl, Dreck und Lärm stehenden und Knochenarbeit ausübenden Fabrikarbeiters zurückgreifen. Abgesehen von der Gefahr einer Verfettung bei unausgewogener Freizeitgestaltung sehe ich nicht annähernd so große Gesundheitsrisiken beim Berufssprecher. Ist das normal? Wenns früher problemlos war und heute vielleicht nicht mehr, warum läuft das heute dann noch so? Oder kann man innerlich gekündigte (womit wir wieder beim Inhalt der Arbeit wären) Menschen nur so bei der Stange halten? Ist ein ARD-Gehalt inzwischen wie vielerorts anderswo auch nur noch Schmerzensgeld?

In der Printpresse wird seit Jahren fernab jeglicher Neutralität über die Öffis geschrieben. Weil die Zeitungen und die dahinter stehenden Verlage wirtschaftlich interessierte Parteien in einem medialen Verteilungskampf um Milliarden der Zukunft sind. Nur leider vergessen sie permanent zu erwähnen, dass sie nicht unbefangen sind und geben ihrer Berichterstattung den Anschein von Objektivität. Die schreiben aber nicht ÜBER, sondern GEGEN. Das ist ja auch okay, man sollte das nur nicht verschweigen und so tun, als sei man neutraler Beobachter einer Sache.

Zustimmung meinerseits.

So schrieb die FAZ erst letzte Woche, in diesem Fall nicht mal durch ihre anti-öffentlichrechtliche Kavallerie Haneke, ganz ungeniert davon, durch die Umstellung auf die Haushaltsabgabe sei die Rundfunkgebühr zur Zwangsgebühr geworden. Als wäre die an Geräte gebundene GEZ vorher freiwillig gewesen.

Ist doch auch so. Schlimmer noch: das System - von der Politik so gewollt - degradiert viele Menschen zu Schizophrenen, die an mehreren Orten gleichzeitig sind, also auch an mehreren Orten gleichzeitg die Angebote der Lffis nutzen - und entsprechend mehrfach dafür zahlen müssen.

Ich hatte jahrelang berufsbedingt 2 Unterkünfte: eine Wohnung am Wohnort und ein möbliertes Zimmer am Arbeitsort. Eine richtige Wohnung fand ich dort auch in einem Jahr Suche nicht, anderen ging es genauso. Also die Lösung mit dem Zweitwohnsitz: Tisch, Stuhl, Schrank, Bett, Kühlschrank, Dusche, Waschbecken, Toilette. Funkloch. Kein Internet, kein Radio und kein TV. War nur zum Schlafen dort. Habe nicht bezahlt, mangels "Empfangsgeräte". In meiner richtigen Wohnung gibt es Internet und Radio, aber keinen TV. 5,95 EUR warens glaube ich monatlich. Hätte ich dieses Zimmer nicht abgegeben, weil der Job weg ist, müßte ich nun 2 mal 18 EUR monatlich bezahlen - für etwas, das ich wenn überhaupt immer nur an einem Ort nutzen kann.

Darüber, daß ich nichtmal einen TV besitze, will ich mich jetzt gar nicht auslassen, dann leiste ich halt solidarisch meinen Beitrag auch für die TV-Nutzer mit. Aber wenn ich dann bei meiner Mutter sehe, was ich damit bezahle ("Sturm der Liebe", "In aller Freundschaft", "Brisant", ...), frage ich mich schon, was hier gerade hochgradig schief läuft. Und für die dank nur noch einer Wohnung nur verdreifachte Gebühr bekomme ich nun weniger im Radio als zuvor, weil wichtige Sendungen aus "Kostengründen" eingestellt wurden und weil inzwischen die Programme der Anstalt, für die ich zahlen muß (RBB) klanglich dermaßen entstellt sind, daß sie unbenutzbar sind.

Ich bin kein visueller Mensch, vor Bildschirmen mit Filmen halte ichs normalerweise nicht lange aus. Aber die bewegendsten und wichtigsten Filme, die ich in den vergangenen Jahren zu sehen bekam, waren allesamt nicht im Fernsehen gelaufen. Sie fanden sich viral verbreitet auf den Festplatten von Ökodorf-Bewohnern und anderem "seltsamen Volk" oder im Programmkino: "In Transition 1.0", "In Transition 2.0", "More than Honey", "Das Salz der Erde". gehe ich eine Treppe runter zu meinen Nachbarn, laufen jeden Abend Krimis, meist zwei hintereinander. Meist öffentlich-rechtlich. Ständig Tote, ständig eine gewalttätige Atmosphäre. Manchmal gehe ich gleich wieder raus, weil ichs nicht ertragen kann.

Mittlerweile fällt den deutschen Medien der ganze Mist vor die eigenen Füße, weil man bei Pegida, AfD und Co die einst gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gesäte Saat von der Lügenpresse und System-/Staatsmedien inzwischen gar nicht mehr differenziert. Presse ist auf einmal pauschal Lügenpresse.

Und alles, was privat und teils aus eigener Blödheit schief läuft ist "dieser scheiß Staat!" ist doch auch viel einfacher so, wenn man einen Schuldigen hat.

Das Problem ist, auch hier, das jeder sich immer nur für das stark macht, was ihn persönlich interessiert. Ich mag nur Klassik hören oder Info oder Indienmusik. Deshalb hat alles andere immer keine Berechtigung. Popwellen, die viel Quote haben? Nein, das ist nicht öffentlich-rechtlich. Öffentlich-rechtlich sind nur die "hochwertigen" Programme.

Och mensch, supergerne eine Popwelle mit viel Quote und dennoch Niveau. Es soll Leute geben, die SDR 3 nachtrauern. Die hatten einst den ganzen Süden wild gemacht auf Radio. Dann kam dieser SWR 3 und damit das infantile Dauergeclaime.

Wenns doch nur eine Popwelle schaffen würde erfolgreich zu sein, ohne in Peinlichkeit, Nuttigkeit und schleimiger Anbiederung zu versinken, das wäre doch mal was! Radio Eins schaffts halbwegs, wobei ich da das Tagesprogramm unfassbar arrogant finde und das geclaime nicht weniger penetrant ist als bei denen, die weniger rockig dudeln. Ich muß es mir doch nicht anhören, ich schätze die Abendsendungen, kann sie aber aus Ton-qualitativen Gründen nicht mehr hören.

Ja, öffentlich-rechtlich sollte schon "hochwertig" sein. Für "billig" inhaltlich gesehen haben wir die, die aufgrund ihres Existenzauftrages gar nicht anders können: die Privaten. Also öffentlich-rechtlich bitte hochwertig (auch die Popwellen) oder konsequent bleiben lassen. Alles andere führt in die Selbstzerstörung der ARD.

Die sollen sparen, ja, ja, sparen müssen die. Oh, jetzt sparen die aber an MEINEM Lieblingsprogramm. Nein, nein, die sollen nicht sparen. Also woanders sollen die sparen, aber nie, nie, nie da, wo es mich stört.

Ich kann nicht behaupten, militanter Klassik-Fan zu sein. Aber es macht mich wütend, wenn eine Sendung wie "taktlos" bei BR Klassik eingestellt wird. Selbst dann, wenn ich sie nur einige male gehört und meist verpasst habe. Ich weiß um den generellen Wert dieser Sendung, warum sollte mir sie dann egal sein?

Ich habe leider keine Familie und keine Kinder, aber wenn Kinderprogramm auch nur noch weitgehend aus Pop-Abdudeln besteht, bin ich ebenfalls verschnupft. Weil Radio für Kinder viel mehr könnte, weils die Phantasie anregt, weil es Bilder im Kopf entstehen lassen kann.

Aber ich kann nicht den ganzen Tag für alles in diesem Land kämpfen, was mir etwas bedeutet oder wenigstens prinzipiell wichtig ist, auch wenn ichs nicht primäre nutze. Auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Und ich kann Dir versichern, daß hinter den kulissen auch manches läuft, was ich hier nicht in die Radioforen schreibe.

Wo sind die alle bei medienpolitischen Entscheidungen der Politik, der KEF?

Die KEF legt doch großen Wert darauf, über die Verwendung der Gelder im Programm nicht zu befinden. Meine Frage heißt eher: was sitzen denn für unfähige Leute in den sogenannten Rundfunkräten, wenn sie oftmals selbst offenbar gar nicht wissen, wozu öffentlich-rechtlicher Rundfunk sein soll? Wie dieser Linke aus Sachsen-Anhalt, der ein Audi-verlosendes Gewinnspiel auf Jump rechtfertigte, weil diese Aktionswochen (mit täglicher Dauerfeuer-Bewerbung) die Wettbewerbsposition von Jump festige. Unfassbar sowas. Raus mit solchen Leuten aus Gremien, die einen wichtigen Auftrag haben!

Der WDR baut über 500 Stellen ab, also mehr als 10 Prozent der Belegschaft, dazu jährlich Programmmittel in zweistelliger Millionenhöhe. Aber ich rufe noch lauter: Wann sparen die endlich mal??? Überall werden Programme eingestellt. Lokalzeiten zusammengelegt, diverse Sendungen im WDR-Fernsehen, Wissenschaftssendungen etc. etc. ALLE Programmbereiche müssen massive Einsparungen verarbeiten.

In meiner Wahrnehmung sind es nicht "alle", sondern nur die, die Relevanz haben. Ist ja auch klar: die bereits irrelevanten sind ja kaum noch einsparungsfähig. Diesen toten Dunkelstern namens "kaputtgesparte ARD" brauchen wir aber nicht wirklich.

Sanft und Sorgfältig

Ist das das, was man angeblich gut finden muß, wenn man jung, cool und intelligent ist? Das, wovon andere sagen, was soll das auf dem Programm "nur für Erwachsene"? Ich schätzte Olli Schulz als Musiker (mit teils sehr guten Texten) und als schelmischen Entertainer auf der Bühne bei seinen Konzerten. Seitdem er unbedingt Radio machen mußte, ist mein Interesse erloschen. "Fremdschämen" war mein Gefühl, als ich die ersten Sendungen von ihm hörte. Nun gut, seis drum, ich muß es mir ja nicht anhören.

Ich möchte hochwertige Informationsprogramme im ÖR ebenso wie Populärwellen.

Ist doch ok. Aber dann mögen die Populärwellen bitte angenehm unterscheidbar sein von den Privaten. Sind sie aber nicht. Ich habe im Dezember eine Kabelkopfstelle erneuert, das UKW-Angebot komplett renoviert (hatte alles gerauscht wegen falsch geplanter Frequenzen und Mischprodukten) und dabei u.a. WDR 2 und NDR 2 (in Ostthüringen!) rausgenommen. Dafür kamen WDR 3 und Funkhaus Europa, SWR 2 und Radio Eins, NDR Info und BR Heimat. Es gab Protest: wo ist unser WDR 2? Zum Thema liegt mir ein mit Mühe noch höflich formuliertes Schreiben eines Kunden vor, der sogar ein Ultimatum beim Kabelnetzbetreiber (!) stellte (die Kabel Deutschland würde nichtmal drüber lachen können, weils bei denen gleich im Mülleimer landen würde). Ein Freund aus NRW (etwa 30, Physiker, Philosoph, hört alles zwischen sperrigen Klängen und Klassik, zwischen Reportagen und alternativer Kunst, "Klassik-Forum" und 100,7 Letzebürg) meinte, witzig, die Beschreibung von WDR 2, die der Kunde von euch da gab, die paßt perfekt - aber zum WDR 2 von vor 25 Jahren. Da hat wohl jemand die Entwicklung nicht mitbekommen, scheint ja recht oft so zu sein, daß man schleichende Veränderungen nicht bemerkt.

Wir haben WDR 2 also nachträglich wieder mit reingenommen. Ich mußte beim Einstellen natürlich mal ins Programm reinhören. Die gleiche schleimig-anbiedernde Moderation, Auslassungen über den Schneemangel im Dezember, im RDS scrollte dann zu den Heulbojengesängen, die da nacheinander folgten, als wäre es ein Naturgesetz sowas wie "immer Ihre Musik: ....". Meine? Nö. Also, was soll dieses Suggerieren von etwas, das sowieso nicht stimmt und auch sofort als solches zu erkennen ist?

Kann man öffentlich-rechtliches Popradio nicht auch ohne solche ekligen Zutaten machen? Einfach nur natürlich-gesunde Vollwertkost? Ohne es ständig sagen zu müssen?

Die große Masse der Menschen hört nun mal tagesbegleitende Programme. Das kann man noch so ignorant wegdiskutieren wollen, es ist aber ein Fakt. Niemand gibt irgendwem das Recht, dass er, nur weil er privatwirtschaftlich arbeiten muss, das alleinige Recht auf quotenstarke Zielgruppen hat.

Stop. "Quote" und "Qualität" haben nicht zwingend etwas miteinander zu tun. Alleine deshalb, weil dies bei denen, die sich mit solchen Planungen und Entscheidungen befassen, nicht angekommen ist, ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk so, wie er heute meist ist.

Sollen doch die Privaten Quote machen und die Öffis dafür geachtetes Programm. Auf jeden Fall ehrlicher und besser als eine Kopie abzuliefern und die gegner damit erst richtig auf den Plan zu rufen.


Aber meistens fühle ich mich nicht verarscht, wenn zwischen den Titel ein Moderator eines ÖR-Programms seinen Mund aufmacht. Und das setzt bei mir schon ein, bevor bei Privatsender XY die Wetterfee über den Witz vom Gagfax lachen muss.

Komisch. Auf Jump, Bayern 3 und den anderen Popwellen, die ich kenne, gehts mir völlig anders. Im Falle mancher Programme ists nichtmal "verarscht", sondern schlichtweg "angewidert". Vor allem wenn die heute so angesagten jungen weiblichen Quäkestimmen loslegen und einem dann was erzählen, das über "Schnaps und Zigaretten" niveaumäßig nicht hinausgeht.

Ich halte ja nichtmal das Gerede bei D-Wissen aus. Weils gescriptet wirkt: hey, wir sind cool und super intelligent, wir sind voll 2.0, ach, eher schon 3.0, wir sind so super digital lifestyle und checken voll das System. Dazu dann der Lauftext "Es ist kompliziert - dazu guter Pop."


Man müsste vielleicht eines mal begreifen: Das eine legitimiert das andere, wenn man ein öffentlich-rechtliches System haben will. Die wenig gehörten, sehr teuren Info- und Kulturprogramme lassen sich gesellschaftlich nur rechtfertigen, wenn man auf der anderen Seite auch eine relevante MASSE an Menschen erreicht. Und andersherum.

Das sehe ich völlig anders. Das mag so gewesen sein, als es nur den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gab. Es gibt aber seit 30 Jahren die Privaten. Da besteht nun wirklich keinerlei Grund, mit Gebührengeldern das, was die privaten machen, gleichwertig ode rnoch midnerwertiger zu kopieren. Wozu? Nur, weil man glaubt, man habe das Grundrecht dazu?

Sehr gerne eine hochwertige Alternative, auch im Bereich Tagesbegleitprogramm. Aber bitte nicht das, was uns heute als die einzigen Öffi-Wellen verbleibt, bei denen nicht erkennbar gespart wird.

Die Masse der Menschen hat natürlich eine wichtige Macht - letztlich die wichtigste überhaupt in einer Gesellschaft. Alleine daraus erwächst aber nicht der Automatismus, daß die Masse auch wirklich recht hat in dem, was sie fordert und tut. Das hat man gerade in Deutschland in den 1930er Jahren eindrucksvoll sehen können und heute siehts genauso aus, denn wir stehen wieder kurz vor 1936. Man darf nicht Mehrheit und Wahrheit verwechseln (nicht von mir, ist ja klar).

Also bitte bei den Öffis: das Wahre, Gute und Schöne - und wenn das Wahre mal unschön ist fürs Volk, dann trotzdem das Wahre. Wen man damit nicht anfüttern kann, den erreicht man halt nicht.


Mittlerweile hat eine Partei, die allen Ernstes sagt, dass man die öffentlich-rechtlichen Medien, weil sie zu starkem politischen Einfluss unterstehen würden, unter PARLAMENTARISCHE Kontrolle stellen müsse (muss man sich auf der Zunge zergehen lassen) 12 Prozent. Und bei solchen Sätzen wird gejubelt.

Ach habt ihrs gut im Westen. Ich schätze, daß diese Partei in Sachsen und Thüringen zwischen 50 und 75% stille und auch aktive Zustimmung hat. Die Massenflucht derjenigen, die sich dem dort kommenden System nicht unterordnen wollen, wird bald einsetzen.

Um Sinn und Logik gehts doch gar nicht, es geht ums Draufhauen. Jjeder, der mit seiner elenden, beschissenen, völlig unwerten Existenz in diesem tatsächlich perspektivlosen Land nicht klarkommt, jeder, der auch nach Ausschöpfung aller konsumtechnischen Mittel immer noch ein Defizit verspürt, klammert sich gerne an jemanden, der ihm sagt, daß andere schuld sind. Ausländer, Künstler (in Dresden bespucken sie inzwischen Mitglieder des Ensembles der Semperoper, meldete DKultur), demnächst vermutlich auch wieder Pfarrer, wahlweise auch Ökos, Vegetarier, Radfahrer, Schwule, wer auch immer. Wo das hinführt, sollten wir in Deutschland besonders gut wissen.

Und hätte die CDU nicht um 1991-93 herum aktiv und die SPD passiv DT64 zerstört, sähe heute vielleicht manches im Osten etwas weniger beängstigend aus. Vielleicht überschätze ich aber auch die Wirkung des Programms. An die Demütigungen von uns Hörern seitens der Politik und später auch seitens des MDR erinnere ich mich aber zu gut. Die prägten fürs ganze Leben.

So, ich schick das jetzt ohne Korrekturlesen ab. Sitze seit 10 Uhr hier dran. Sorry, bin platt.
 
Deshalb könnte man eher endlich mal die öffentlich-rechtlichen Popwellen fusionieren oder gleich komplett einstellen, solange sie nichts anderes anbieten wollen als das, was die Privaten auch ohne Gebühren hinbekommen.
Das predige ich schon lange.
Ebenso die Alternative:
der öffentlich-rechtliche Rundfunk besinnt sich auf seine herausgehobene und mit in der Bevölkerung eingetriebenen Geldern abgesicherten Funktion und macht nur noch Programm, das wahr, gut, schön und im Sinne der ganz weit oben von mir dargestellten Naturgesetze (im erweiterten Begriff) notwendig ist. Das schließt nicht einmal Unterhaltung aus.

Da treffen wir uns also im Kern.
Ansonsten ist mir Dein Beitrag zu pessimistisch. Ich weiß, die Dummheit der Menschen ist grenzenlos, ihre Ignoranz und ihr Egoismus ebenso. Aber ebenso habe ich die Erfahtrung gemacht: Das sind nicht alle. Es gibt immer eine Speerspitze von Menschen, die heben sich aus der Masse der überflüssigen, dumpfen, unreflektierten Mitläufer und Mitschreier hervor. Dort spielt am Ende die Musik. Dort werden die Dinge bewegt. Ich habe mir zur Devise gemacht, mich von all den Miesepetern und Defätisten dieser Welt nicht anstecken zu lassen, ebensowenig, mich ernsthaft mit all den Dumpfbacken zu beschäftigen, die vor lauter Konsumonanie süchtig nach Trash und Fastfood in allen Lebensbereichen sind.

Deine hier in Überlänge ausgebreiteten Überlegungen sind Perlen vor die Säue geschmissen, wenn ich erwäge, was für Diskussionsteilnehmer in diesen Foren teilweise unterwegs sind. Es kommt hinzu, dass Ausführungen in dieser Länge sowieso von den Schnell- und Lautschreiern gar nicht erst bis zum Ende durchgelesen werden. Dennoch: Danke für die Mühe. Es zeigt: Im Kern gibt es immer noch Gleichgesinnte.
Meine Empfehlung: Halte Dich nicht mit denen auf, die dich weder verstehen können noch wollen, sondern wende dich an die optimistischen, die hier unerschrocken immer wieder argumentieren, begründen, erklären und differenzieren. Auch die gibt es. Und die werden es sein, die eines Tages das Radio wieder aus der Bedeutungslosigkeit holen und ihm jene Relevanz zurückgeben, die diesem Medium wie keinem anderen zukommt. Das ist der Optimismus, den ich pflege. Ich hoffe, er ist ansteckend.
 
Ich fasse mich verhältnismäßig kurz: Ich bin froh, dass meine drei Fragen genau das hervorgerufen haben, was ich mir erhofft hatte - Radiowaves hatte, bei allem Pessimismus, seit Jahren recht. Wäre es nicht so entsetzlich, würde ich gratulieren.

Und Mannis Fan, zu deinem Optimismus: Es gibt sie, die Leute, die den Spagat versuchen, im Radio eine unterhaltsame und zugleich anregende Alltagskultur zu widerspiegeln und Eingängigkeit mit Abenteuerlust zu verbinden. Fernab von "Endlich Freitag!" und "Also, jetzt sind wir mal ganz hart: Hier sind The Rasmus".

Ich kenne nur keinen, der mit diesem Anspruch besonders glücklich wirkt.
 
Zunächst möchte ich dir gratulieren, Radiowaves, dass du es geschafft hast, auf meinen rekordverdächtig langen Beitrag noch länger zu antworten:)

Mal kurz zu den einzelnen Punkten:

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat - zumindest aus meiner Sicht - die Wahl zwischen zwei möglichen Toden, die er sterben kann. Eine von beiden ist "todsicher" tödlich, die andere hat noch eine Restchance auf Überleben.

Das gilt in meinen Augen für den Rundfunk als solches, also auch für die Privaten. Die Zeiten, wo man sich unverzichtbar durch möglichst wenige Reibungsverluste, sprich Ausschaltimpulse wie lästiges Wort, attraktiv machen konnte, sind vorbei. In den 90ern ging das noch als Begleitmedium und 11 Hits am Stück. Heute können das Spotify und wie sie alle heißen besser anbieten als jeder "herkömmliche" Radiosender. Also wird sich das Medium Radio insgesamt auf seine Tugenden besinnen müssen, um zu überleben. Nur in Deutschland fällt die Komponente des gebührenfinanzierten dualen Systems dabei stärker ins Gewicht dieser Debatte. Aber jeder Radiomacher wird sich fragen müssen, welchen Einschaltgrund er seinen Hörern geben will, wenn der Musikteppich alleine dafür künftig nicht mehr reicht, um zu bestehen. Dann wird es mehr denn je um Persönlichkeiten, Hörerbindung und relevante Inhalte gehen, wie auch immer die für das jeweilige Format aussehen mögen.

Ist das im Volk wirklich so drin? Kann ich mir kaum vorstellen, auch wenn die Berichterstattung darüber natürlich gerne etwas in diese Richtung arbeitet. Jeder, der freie Mitarbeiter kennt, sollte doch wissen, daß es da ganz anders aussieht.

Frag dich mal, wie viele Menschen in der Bevölkerung tatsächlich freie Mitarbeiter eines öffentlich-rechtlichen Senders kennen.

Intendantengehälter sind schon auffällig hoch. Klar, sind viele Mitarbeiter untendrunter, aber die Summen sind für mich abstrus, genau wie die Gehälter von Berufspolitikern, die sich noch alles rundherum "entschädigen" lassen können. Die Frage, die ich dann ganz einfach stelle, lautet: kann ein Mensch soviel Geld eigentlich ausgeben, ohne sich dabei selbst zu schädigen?

In der Summe aller Ausgaben gehen die Intendantengehälter natürlich unter, aber welche wöchentliche, liebevoll gemachte und authentische Sendung könnte es noch geben, wenns für die obersten 3 in der Anstalt jeweils 50 kEUR jährlich weniger gewesen wären? Da werden solche Dinge dann wieder messbar.

Das gleiche betrifft freilich auch Neubauten aus Umstrukturierungs-Wahn. Der MDR muß neue Hörfunkstudios in Leipzig bauen (MDR Info) und im gegenzug Fernsehstudios in Halle, wo die Kulturredaktionen zusammengezogen werden. Am Ende kostet das ne riesige menge Geld und auch im MDR fragen sich soweit mir bekannt viele Mitarbeiter, was damit bezweckt wird, da hinterher nicht mehr und nicht besseres Programm entstehen wird als derzeit.

Inwiefern sind Intendantengehälter hoch? Im Verhältnis wozu? Zum Fabrikarbeiter? Ja. Im Verhältnis zu anderen vergleichbaren Jobs in der Branche? Wohl kaum. Was verdienen denn die Geschäftsführer von anderen, mitunter weitaus kleineren Medienunternehmen? Die lachen doch über ein Buhrow-Gehalt. Für mich ist so ein sechsstelliges Gehalt auch unvorstellbar, aber wie viel weniger müsste er denn verdienen, damit es gerecht erscheint? Und gegenüber wem? Und mal angenommen, die Top-Positionen in ÖR-Sendern werden im Vergleich zu Privaten nur noch in Bruchteilen dessen entlohnt, was kriegt man denn dann für Leute?

Was verdient ein Spitzenmanager bei einem Automobilkonzern, bei einer Bank in diversen anderen Branchen? Ein niedergelassener Arzt? Und jetzt argumentiere bitte nicht mit dem Beitrag, aus dem das finanziert wird. Nur also, weil diese Bezahlung unmittelbarer ist? Ärzte verdienen mitunter locker das, was ein WDR-Intendant bekommt. Das wird übrigens auch aus Beiträgen finanziert. Ein Arzt verkauft nichts, was er selbst hergestellt hat. Er bezieht aus einer nach dem Solidarprinzip finanzierten Kasse. Und dazu aus der unsolidarischen privaten KV. Ist es dann zu rechtfertigen, dass ein Arzt sechsstellig verdient? Woher stammen letztlich zweistellige Millionengehälter oder schwindelerregende Boni von Top-Managern bei Banken? Oder bei anderen Managern in irgendwelchen Konzernen. Kann man das als selbst erwirtschaftet bezeichnen, wenn möglicherweise Steuererleichterungen oder Subventionen in Milliardenhöhe auf der anderen Seite stehen? Gibt es dafür überhaupt irgendeine Rechtfertigung? Warum verdient ein Arzt dutzendfach mehr als eine Intensiv-Krankenschwester, die auch Leben rettet? Selbst wenn man die vermeintlich höhere Qualifikation zugrunde legt, sind die Unterschiede zu rechtfertigen? Im Grunde nicht. Warum darf ein Schauspieler Millionen verdienen, die mitunter aus Filmförderung stammen?

Die Antwort auf deine Frage ist doch im Grunde genommen Sozialismus.

Und nicht alle Neubauten oder Umbauten entstehen aus irgendeinem Wahn, sondern in der Regel aus dem Umstand, dass Unternehmen, auch ÖR-Anstalten, sowieso aufgrund von Brandschutz-Geschichten etc. zur Sanierung von Gebäuden verpflichtet sind. Die Zeiten, wo sich irgendeine ARD-Anstalt "einfach mal so" einen Palast irgendwo hinbaut, sind sicherlich vorbei.

Ich hatte jahrelang berufsbedingt 2 Unterkünfte: eine Wohnung am Wohnort und ein möbliertes Zimmer am Arbeitsort. Eine richtige Wohnung fand ich dort auch in einem Jahr Suche nicht, anderen ging es genauso. Also die Lösung mit dem Zweitwohnsitz: Tisch, Stuhl, Schrank, Bett, Kühlschrank, Dusche, Waschbecken, Toilette. Funkloch. Kein Internet, kein Radio und kein TV. War nur zum Schlafen dort. Habe nicht bezahlt, mangels "Empfangsgeräte". In meiner richtigen Wohnung gibt es Internet und Radio, aber keinen TV. 5,95 EUR warens glaube ich monatlich. Hätte ich dieses Zimmer nicht abgegeben, weil der Job weg ist, müßte ich nun 2 mal 18 EUR monatlich bezahlen - für etwas, das ich wenn überhaupt immer nur an einem Ort nutzen kann.

Ich würde auch nicht auf den Gedanken kommen, die Haushaltsabgabe in einem solchen Fall gerecht zu nennen.

Abgesehen davon sind wir in dem Punkt der Popwellen wohl nicht einer Meinung. Du führst allerdings als Beispiele die an, wo ich mit dir übereinstimme. Das sind keine gut gemachten, als öffentlich-rechtlich erkennbare Programme. Es gibt aber welche, wo ich den Unterschied mehr als deutlich höre. Dazu zähle ich auch das hier viel gedisste WDR 2, aber auch 1LIVE, Bremen 4, Fritz, Radio Eins, NDR 1 Radio Niedersachsen oder Puls.

Es müssten aber mehr sein.
 
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Und nicht alle Neubauten oder Umbauten entstehen aus irgendeinem Wahn, sondern in der Regel aus dem Umstand, dass Unternehmen, auch ÖR-Anstalten, sowieso aufgrund von Brandschutz-Geschichten etc. zur Sanierung von Gebäuden verpflichtet sind. Die Zeiten, wo sich irgendeine ARD-Anstalt "einfach mal so" einen Palast irgendwo hinbaut, sind sicherlich vorbei.

Da irrst Du.

Ich verweise hier auf das Posting #15 imFaden:
http://www.radioforen.de/index.php?threads/funkhaeuser-muessen-glaspalaeste-sein.38833/
 
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