Lokalradio-Sendeformat: mp2, MPEG-1 Audio Layer 2

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germancomponist

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Ein kleiner Lokalsender, den ich ab und an mit Radiospots beliefere, sendet in diesem Format, nachdem die Macher dort befunden haben dass dieses Format auch heute noch besser klingt als MP3 mit 320kBts.... .

Ich arbeite mit Cubase 5 und kann damit mein Audio leider nicht mehr in diesem Format exportieren.... . Aber ich weiß halt, dass die dort jegliches zugesandte Audio in dieses Format wandeln.

So weit ich in Erinnerung habe wurden damals für dieses Audio Format 48kHz, 24bit Audiofiles benötigt, um beste Ergebnisse zu erzielen.

War das so, oder sende ich denen besser 48kHz, 16bit files, oder alles in 44,1 kHz, 24- oder 16bit, oder, wie die meisten anderen, lediglich eine 320kBts mp3?

Wer kann mir hier einen Tipp geben?
 
AW: Lokalradio-Sendeformat: mp2, MPEG-1 Audio Layer 2

Die Frage erstaunt mich etwas... wenn es um das Umwandeln in eine mp2-Datei geht, dann beispielsweise den AVS Audi Converter nehmen. Ältere Versionen des Switch Sound Converters hatten das auch drauf. Ansonsten; 44,1 Khz/16bit...
 
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Der grösste "Kappes" passiert durch

- zu häufige Konvertierung und damit Instanzierung der Datenreduktion
- Samplingratenkonvertierung

wenn dein Local in 48 kHz sendet würde ich in 48 kHz produzieren und ihm dann ein FLAC File schicken. Dann kann er dies einmal nach MPEG Layer 2 wandeln und ihr habt das Maximum, was herausgeholt werden kann. Ob 24 oder 16 bit ist unerheblich.
 
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Normalerweise senden die in Broadcast-Standard, das heißt mit 48KHz Sampling Frequenz und 384 kBit/s. Das Format war (zumindest mal eine Weile) das Musicam Format, also eine mp2-Version mit spezielen Hüllkurveninformationen in den Samples.
 
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Bei der ARD sind meist 384 kbps üblich, bei vielen Privaten offenbar 256 kbps. In welchem Container der MPEG-Stream steckt, ist dabei erstmal egal. Neben MUSIFILE und "nacktem" MP2 gibt es ja auch noch das BWF-Format ohne Wave drin. Dalet hat das ganz gerne genommen.

Neben den Bitraten und der Abtastrate von 48 kHz bitte noch auf den Zielpegel achten. Oft liegt der bei -9 dBfs, die, wenn alles richtig eingemessen ist, auf der "analogen" RTW (die, die bis +5 dB geht) zu einer Aussteuerung von 0 dB führt. Also frag mal nach, ob die Spitzen bis 0 dBfs ("digital voll") "normalisiert" sein sollen oder eher bei vielleicht -9 dBfs bis -7 dBfs ankommen sollen.

Ich behaupte aber, daß sauber erstellte 320er MP3s allemal besser (ärmer an Artefakten) sind als 256er MP2s, die man schon mit 192er MP3s an die Wand fahren kann. Hör Dir mal bitte das hier an - das sind die puren Artefakte. So ganz "sauber" ist dieser Test zwar nicht, aber doch sehr eindrucksvoll. Ich würde mir also für den Zweck einer Rundfunkaufführung keine Rübe machen und, wenn die Kollegen einverstanden sind, 320er MP3s schicken, in VBR natürlich. Ob joint stereo oder linear stereo, dürfte bei dieser Bitrate herzlich egal sein. Und auch wenn mich die Voodoo-HiFi-Götter steinigen (die sind eh in nem anderen Forum), ich empfehle den LAME 3.93.1 und nicht einen neueren. Warum, wirst Du im File hören. ;)
 
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Die alte Diskussion - fast so toll wie Kabel.

Zunächst erst einmal wundert mich die Eingangsfrage. Bevor ich Audiomaterial an einen Kunden liefere, frage ich doch zuerst den nach Formatvorgaben und wenn sich die Leute bei dem Sender tatsächlich solche Gedanken um Sound machen (wobei ich mir einen Lachanfall verkneifen musste), dann haben die auf die Frage garantiert auch eine konkrete Antwort.

Dann wird wohl die Differenz 16-/24-Bit immernoch gern mißverstanden. 24 Bit erweitern den Dynamikbereich nur nach unten. Sie machen einfach ausgedrückt nur möglich, extremst leise Signale besser aufzulösen. Für eine Rundfunkproduktion ist das schlicht nicht interessant, weil der fragliche Dynamikbereich gar nicht zur Übertragung kommen wird.
Auf Produktionsebene mit 24 Bit zu arbeiten ist gut und richtig und bei schnellen Rechnern und riesengroßen Datenträgern praktisch kein ernsthaftes Problem mehr. Sinn des ganzen ist jedoch lediglich, während des Produktionsprozesses Quantisierungsfehler vorwiegend in dem Bereich der unteren 8 bit zu halten, die später nicht nur a) keiner hört, sondern die b) auch noch weggesägt werden. Das lässt man im Ideallfall zum Beispiel Apogee UV22(HR) machen, da man sich ansonsten das werkeln auf 24-Bit-Ebene auch fast sparen kann.
Bei MPEG-Encodierung bleiben eh nur 16 Bit übrig, weswegen sich im Zusammenhang mit MP2/3 die Frage nach 24 Bit sowieso nicht stellt.
Bei FLAC wären 24 Bit möglich, wobei die Techniker beim Kunden dann echt die Qual der Wahl hätten, das in ein Format ihrer Wahl zu konvertieren. Ist zwar eine Option, vermutlich aber einfach Quatsch.

Was die Herrschaften bei dem fraglichen Sender gegen MP3 haben und was der Waver gegen Lame 3.98.2 oder mittlerweile gar 3.98.4 und --cbr -b 320 -m s -q 0 --noreplaygain hat, erschließt sich mir nicht. Ich kann auch in Joint-Matsch und ewiger Switcherei so gar keinen Vorteil entdecken. Der Encoder wohl auch nicht, denn er lässt sich signifikant mehr Zeit zum Berechnen von bitrate-balanced Stereo (-m s) bei CBR, als er das bei --insane (VBR, Joint-Stereo) tut. Da hat man sich sicher was bei gedacht und die Ergebnisse hören sich auch entsprechend an - in meinen Ohren nach deutlich mehr Präzision unter anderem gerade im Bassbereich, dem man einen Profit von höherer und vor allem konstanter Bitrate vermutlich zunächst gar nicht zurechnen mag. Aber auch rythmisch und dynamisch wirkt sich weniger Switcherei positiv aus. Wenn das Datenaufkommen es nicht erzwingt, dann scheint es gut zu sein, von VBR die Finger zu lassen. Und Joint-Stereo bei 320 KBaud? Nö - nicht mehr.
 
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