Luftleeres Bla-Bla im Radio

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Über das Niveau von Privatsendern lässt sich prima streiten - da gibts auch riesengroße Unterschiede.

Der Privatfunk wird dadurch sicher nicht mehr Wortbeiträge machen, aber
mehr Musik spielen fürs gleiche Geld?

Das ist doch ne prima Sache ... :)
 
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Wir sind uns aber schon einig darüber, dass 40 Sekunden Claim weniger Kosten verursachen als die gleiche Zeit Musik oder?
Ich würde eher felsenfest behaupten wollen, dass die Produktion des Claims teurer ist als die 40 sec. GEMA.
 
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Diese Diskussion hätte auch vor zehn Jahren schon stattfinden können, die Gründe für das "Bla-Bla" sind geblieben: solange die Mehrheit der Befragten diesen Blödsinn glaubt und diese Sender einschaltet, werden private Sender auch auf diese Strategie setzen. Ist doch ganz einfach.

Nein? Gut, ich habe es zwar in den letzten Jahren immer wieder erklärt, aber wiederholen wir es trotzdem gerne mal.
Ein Privatsender ist eine Firma wie jede andere. Sie könnte ebensogut Sprengsätze herstellen, Briefbögen bedrucken, Schrauben herstellen oder sonstwas machen. Das ist eine Firma, die mehreren Leuten oder anderen Firmen (z. B. Verlagen) gehört und das Ziel hat, Geld zu machen. Das ist der Sinn eines Privatsenders: es geht hier um Geld und nicht ums Programm. Das Programm wird so ausgerichtet, daß es mit möglichst kleinem Aufwand möglichst hohe Gewinne abwirft. Und wie macht man das? Nun, man erkundigt sich, was die Kunden dieser Firma gerne haben wollen und liefert ihnen exakt das. Und das machen die Privaten auch: sie starten Umfragen, was die Leute haben wollen. Und wenn die Leute die Superhits wollen und das Beste aus den 80ern, 90ern und von heute, dann bekommen sie das auch. Und weil die Leute per se alle doof sind, muß man denen das auch erklären: "Wir spielen die Superhits der 80er, der 90er, und das beste von heute. Hitradio Antenne Supermix mit den stärksten Hits und noch mehr Abwechslug! Gleich für Sie Schmusestar Robbie Williams, und vorher noch einen Kulthit aus den 80ern: Alphaville und 'Forever young'". Sage das den Leuten 100 mal am Tag, und sie glauben es irgendwann. Fragt man dann die Leute, weshalb sie Hitradio Antenne Supermix hören, sagen sie: "Ei, weil isch da dat Beste aus den 80ern hören kann, und weil die immer die Superhits spielen!". Zack, und schon funktioniert's.

Da fragst Du noch nach Anspruch? Wozu?
Inhalt kostet, und was kostet, ist erstmal schlecht. Denn eine profitorientierte Firma wird alles, was Kosten verursacht, kleinhalten. Sei es Personal, seien es Inhalte. Nur so viele Kosten halten, wie es für den Erhalt des Konstrukts erforderlich ist, aber der Fokus liegt auf der Gewinnmaximierung.

Ein Privatsender macht nicht Radio, um Radio zu machen, sondern um damit Geld zu verdienen. Die Grundmotivation ist eine andere als beim Öffentlich-Rechtlichen, und deshalb sind beide Senderformate auch überhaupt nicht miteinander zu vergleichen. Die Privaten müssen diesen Dreck machen, weil sie in den letzten Jahren festgestellt haben, daß sie mit dieser Form von Programm (Produkt) geringe Kosten und verhältnismäßig hohen Ertrag haben, denn die Mehrheit der Menschen ist nunmal ziemlich anspruchslos, Stichwort Bildungspyramide. Den Privaten ist es im Grunde genommen auch scheißegal, was in ihrem Programm stattfindet - Hauptsache, die Quote stimmt, und damit der Preis für die Werbesekunde. Das ist es, worauf es den Privaten ankommt, und das ist das, worauf ein Privater ausgelegt ist. Nicht auf Abwechslung, Originalität oder gar Anspruch, nein. Auf eine möglichst teure Werbesekunde.
Und wie steigert man den Preis für die Werbesekunde? Durch steigende Hörerzahlen! Wenn Haribo zu mir kommt und einen Spot schalten will, kann ich sagen, daß bei mir in der Stunde 20.000 Hörer zuhören. Dann kann ich eine Werbesekunde für a EUR verkaufen. Beweise ich aber, daß bei mir 80.000 (= 4 x 20.000) Hörer in derselben Stunde zuhören, liegt der Preis vielleicht auch bei a x 4 EUR. Also, versuche ich als Geschäftsmann doch, mein Programm so zu gestalten, daß ich möglichst viele Hörer ziehe. Und wie erreiche ich das? ...Eben...! Genau so. Privatradio hat also wenig mit Radio, dafür umso mehr mit Betriebswirtschaft zu tun. Wen wundert es da, daß Geschäftsführer von Privatsendern oftmals reine Kaufmänner sind und keine Radioleute?

Und bevor ich jetzt wieder angegriffen werde: ich habe das nur erklärt, nicht gerechtfertigt. Ich bin auf der anderen Seite.
 
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Luftleeres Bla-Bla im Radio
Luftleere = Vakuum. Und wenn bei dir das Vakuum blubbert, dann isses wohl nicht dicht, also physikalisch instabil. Wo zum Henker hast du deinen Rundfunkempfänger gekauft? In Polen? :wow:







Sorry, mußte sein. :D
 
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Dem Themeneröffner vielleicht? Oder wer hat Deiner Meinung nach sonst diese Bezeichnung in den Raum geworfen?
 
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Okay ... das heißt also deiner Ansicht nach:

24 Stunden Musik am Tag, kosten das gleiche wie 12.

Was kleine Privatsender betrifft, ist da nicht nur Tondose dieser Ansicht: Kleine Sender bezahlen die Gema nicht pro Lied, sie zahlen einen festen Betrag.
Zu dem Ganzen sei nun aber noch gesagt, dass es in Deutschland keine Landesmedienanstalt gibt, die ein 24-stündiges, pures Musikprogramm auf UKW zulassen würde. Hierbei handelt es sich also nicht um ein finanzielles, sondern um ein rechtliches Problem.

Was nun das luftleere Bla Bla betrifft, so habe ich schon von vielen Nur-Hörern gesagt bekommen, dass es ihnen fürchterlich auf den Geist geht. Dies gilt bei den meisten Hörern aber für jegliche Form des gesprochenen Wortes.
Um den "Schaden" durch die Moderation möglichst gering zu halten eignet es sich dann schließlich am Besten, die immer gleichen Sprüche in das Gehirn der Hörer einzubrennen: Das geht schnell, der Hörer gewöhnt sich nach und nach dran, und mit dem richtigen Musikbett nimmt er es idealerweise gar nicht mehr wahr, bis es irgendwann bei der MA-Befragung wieder aus der Versenkung kommt.

Außerdem spart der Sender Geld für teure Beiträge, die "leider" auch heute noch von gelernten Journalisten erstellt werden müssen, damit sie tatsächlich jemanden dazu bewegen, sich diese auch anzuhören und nicht genervt wegzuschalten.

Als letzter Grund seien noch schlichtweg die Fähigkeiten der Moderatoren genannt. Es steckt nunmal nicht in jedem ein Elmar Hörig.
Gute Stimme, Spontanität, Ausstrahlung und technische Begabung: Selten fällt das alles auf eine Person.
Moderieren ist längst nicht so einfach, wie man sich das immer vorstellt.
 
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Luftleere = Vakuum.

Da möchte ich jetzt mal widersprechen: Die Abwesenheit von Luft, also einem sehr speziellen Gasgemisch, bedeutet noch lange nicht die Anwesenheit eines Vakuum. Könnte ja reines Argon sein. Oder Radon. Oder ein noch unentdecktes Gas namens Bla-Bla. Allerdings bin ich unsicher, ob diese Faktenlage dieser angeregten Debatte hier wirklich einen qualitativen Schub verleihen kann...
 
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Ich stimme Gelb voll zu
Diese Diskussion hätte auch vor zehn Jahren schon stattfinden können,
.
Leider , so denke ich , wird man dieses auch in 10 jahren noch diskutieren.
Und leider gibt es viel zu viele Hörer-?- die es überhauptnicht interessiert, was im Radio läuft. Für diese also den Dudelfunk. Wer jedoch etwas Anspruchsvolles sucht ist, wie schon gesagt worden ist, nicht gezwungen diese Dudelwelle xy zu hören.
Nur wo führt diese Diskusion hin ?
Wenn sogar schon in den Foren gefragt wird
Gibt es Webradios, die nur Musik spielen?
http://radioforen.de/showthread.php?t=37657.....
Gut Webradio kann man jetzt lästern , aber gerade dort liegt doch Potenzial.Gerade dort könnte man anspruchsvolles Radio machen , nur wie man sieht ... die breite Masse , und die ist es wohl die zählt , interessiert es nicht.
vielen Dank für die Aufmerksamkeit
 
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Lieber Gelb,

ich habe Deine Ausführungen mit Interesse gelesen und muss feststellen, dass Du richtig und komplett daneben liegst. Geht das gleichzeitig? Ja, auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht so anhört. Es liegt aber an der Pauschalisierung des Privatradios. Das grundsätzliche Streben nach höheren Einnahmen als Ausgaben ist natürlich richtig, von Gewinnmaximierung zu sprechen, halte ich wegen der damit verbundenen negativen Konnotationen aber für schwierig. Bei zahlreichen Sendern wird der Gewinn durchaus nicht maximiert, vielmehr wird die Gewinnzone oft mit Mühe erreicht - und damit sind die grundlegenden Investitionen noch lange nicht kompensiert. Nein, Privatradiostationen sind deshalb auch nicht per se wirtschaftliche Hungerleider, aber so sehr im Geld schwimmen viele durchaus nicht, dass der Begriff "Gewinnmaximierung" treffend wäre, auch wenn das Ziel grundsätzlich darin liegt, Geld zu verdienen - und sich insofern natürlich vom öffentlich-rechtlichen Ansatz unterscheidet. Da geht's ja ums Geld ausgeben ;).

Wichtiger ist mir aber, dass es auch beim Privatradio durchaus noch Leute gibt, die aus inhaltlichen Gründen dort arbeiten, die in der Lage sind, interessant auf den Punkt zu informieren und unterhalten. Die machen das, weil sie das für wichtig halten, weil sie das können, weil es ihnen Spaß macht - und sie machen es natürlich so lange, wie die Sender zahlen. Nur zur Ehrenrettung, wohlwissend, dass diese Leute gelegentlich lange Gespräche mit den Programmverantwortlichen und Geschäftsführern führen müssen. Aber auch auf der Ebene der Programmverantwortlichen gibt es gelegentlich offene Ohren. Problematisch, aber das habe ich hier schon öfter geschrieben, ist, dass die Zahl halbwegs vernünftig ausgebildeter und systematisch arbeitender und denkender Redakteure in den letzten Jahren deutlich abgenommen zu haben scheint. Ich will die Diskussionen, die ich fast täglich führe/führen muss, hier gar nicht schildern.

Nachtrag für k-projekt: Woher sollen die Webradiomacher auch wissen, wie Inhalt geht? Sie haben Radio als Musikmaschine kennengelernt. Dann wollen sie selbst Radio machen, aber besser. "Besser" heißt für sie vor allem bessere Musik. Das ist dann ihre Musik. Außerdem weniger "Gelaber", also gar kein Wort mehr. Zwischen Claimen, redaktionellem Wort und Werbung wird da nicht unterschieden. Da kann man diese Leute durchaus mal in Schutz nehmen.
 
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Warum wird hier nur vom Privatradio geschrieben? - Frau Uphoff brachte heute kurz nach 6.30 Uhr auf Bremen 1 eine Moderation, die der des Beitrages #1 sehr stark ähnelte. Scheint also ein generelles Problem zu sein.

Wenn aber die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, und bei der Moderation nur Sprechblasen erlaubt sind, warum leisten sich die Sender dann noch Moderatoren? Reicht es nicht, eine gewisse Anzahl dieser Hülsen und die 100 Titel der Rotation einzusprechen und dann entsprechend zu mischen?
 
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Die Masse will die neusten Suppenhits im 4-Stunden-Takt, nur unterbrochen von Werbung und massivster Selbstbeweihreäucherung - das ist halt Kommerzfunk des Jahres 2008 :wall:

Ich glaube nicht (bzw. will nicht glauben), dass die Masse das wirklich will, sondern vielmehr mangels wirklicher Alternativen resigniert hat und bereit ist, diesen Quatsch gerade so noch zu ertragen.
 
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Eben, warum nicht 24 Stunden Voicetracking, wenn es doch viel billiger ist?
Wenn, dann wenigstens konsequent.
 
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[...]
sondern vielmehr mangels wirklicher Alternativen resigniert hat und bereit ist, diesen Quatsch gerade so noch zu ertragen.
Ich glaube, das siehst Du falsch.

Wirkliche Alternativen gibt es in rauhen Mengen!
Sie werden nur nicht genutzt!

Was ist mit den ganzen Infoprogrammen, Kulturprogrammen, den ganzen Klassikprogrammen, etc.?
Alternativen sind also definitiv gegeben.
 
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Warum wird hier nur vom Privatradio geschrieben? - Frau Uphoff brachte heute kurz nach 6.30 Uhr auf Bremen 1 eine Moderation, die der des Beitrages #1 sehr stark ähnelte. Scheint also ein generelles Problem zu sein.
Nun, vergeigte Moderationen gibt es auch beim ÖR zur genüge, dennoch behaupte ich, daß der Grundanspruch ein anderer ist. Bei dem ÖR-Sender, der mich tagtäglich mit seinen 100 kW volldröhnt, vernehme ich auch des öfteren Moderationen, bei denen es mir die Schuhe auszieht, aber die Tatsache, daß es hier grundsätzlich um mehr geht als um Superhits und die besten Gewinnspiele aller Zeiten, beruhigt mich dann doch etwas.

Wenn aber die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, und bei der Moderation nur Sprechblasen erlaubt sind, warum leisten sich die Sender dann noch Moderatoren?
Nun, es gibt viele mögliche Antworten auf diese Frage. Eine könnte sein, daß es inzwischen Sender gibt, bei denen viele Sendestrecken gevoicetrackt sind und sich die meiste Zeit über niemand im Sendestudio befindet. Sofern hier von "Sendestudio" überhaupt noch die Rede sein kann.
Eine andere mögliche Antworte wäre, daß Moderatoren das bißchen Pseudo-Information und die Weichspülerunterhaltung ("...und jetzt wieder ein aktueller Superhit für Sie aus den 90ern: die Backstreet Boys, jetzt hier auf Hitradio 102 Punkt 4, die Superhits für wo-auch-immer. Kommen Sie gut aus den Federn!") noch einen Ticken glaubwürdiger verkaufen können als wenn es nur Musik gäbe. Von rechtlichen Vorschriften, wie etwa der Ausstrahlung von Nachrichten, ganz zu schweigen. Aber auch hierfür gibt es ja mittlerweile Zentralversorger, wie die BLR beweist.

@debe:
Nun, von "richtg und komplett danebenliegen" kann wohl auch keine Rede sein, denn Du hängst Dich nur an dem von mir gewählten Begriff "Gewinnmaximierung" auf. Nun, was ist denn das Ziel eines privaten Radiosenders? Doch eben das, möglichst viel Geld zu verdienen, möglichst hohe Gewinne abzuwerfen, die Gewinne zu maximieren: Gewinnmaximierung. Ob die immer klappt und ob ein Privatsender im Geld schimmt, wie Du Dich ausgedrückt hast, steht auf einem anderen Blatt. Wenn ich mir große Private wie Antenne Bayern oder FFH ansehe, mache ich mir um deren Liquidität allerdings keine Sorgen. Wenn ich damals in der BWL-Vorlesung richtig aufgepaßt habe, dann rechnet man für ein mittelständisches Unternehmen mit etwa zahn Jahren ab Gründung, bis das Unternehmen auf Null ist. Erst danach werden, die richtigen Strategien und etwas marktwirtschaftliches Glück vorausgesetzt, schwarze Zahlen geschrieben. Dies dürfte bei den eben genannten der Fall sein, und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein FFH mit mittelmäßigen Zahlen zufrieden wäre. Warum sind die wohl vor ein paar Jahren aus Frankfurt weggezogen? Weil ihnen die Gewerbesteuer zu hoch war. Das nur als Beispiel. Ich werfe ihnen das nicht vor, ich selbst suche ja auch nach der günstigsten Tankstelle (und finde sie nie) und habe letztens ein Giro-Konto aufgelöst, das ich seit 15 Jahren hatte, weil mir die Kontoführungsgebühren zu hoch geworden sind. Warum sollte eine Firma das nicht auch machen?

Und natürlich gibt es auch beim Privatfunk fähige Leute, das will ich gar nicht bestreiten, nur habe ich selber auch schon bei solchen Sendern gearbeitet und bin erschrocken! Da lassen sich Moderatoren Wort für Wort vorschreiben, was sie wie zu machen haben und werden dazu verdonnert, alles 1:1 abzulesen, weil es sonst am nächsten Tag einen riesen Zoff mit dem PD gibt. Beim Privaten hast Du zu funktionieren, da interessiert es keinen, was Du selber empfindest oder wie Du Deine Kreativität ins Programm einbringen könntest. Wer nicht spurt, kriegt was vor den Bug. Da geht's nicht um Individualismus, und es hatte mich damals auch erstaunt, daß Leute, denen ich das nie und nimmer zugetraut hätte, tatsächlich diese Haltung annehmen und erwarten, daß sie vorgeschrieben bekommen, was sie zu tun und zu lassen haben. Wenn dann am Ende formatiertes Bla-Bla herauskommt, wundert mich das gar nicht. Aber natürlich gibt es Private, bei denen das stärker oder schwächer ausgeprägt ist, aber in erster Linie geht's mal um Kohle, und die kriegt man eben nur, wenn man das macht, was der Kunde will. Und wenn der Kunde lieber Superhits und tolle Gewinnspiele hört anstatt mal fünf Minuten einem anständig recherchierten Beitrag zuzuhören, dann bekommt der Kunde eben Superhits und tolle Gewinnspiele, ist doch klar. Wozu das führt, können wir uns jeden Tag auf der Skala von 87,5 bis 108 anhören. Irgendein privater Laberhannes ist immer dabei.
 
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Eben, warum nicht 24 Stunden Voicetracking, wenn es doch viel billiger ist?
Wenn, dann wenigstens konsequent.

Richtig, Tim. Es reicht doch vollkommen eine Moderation (ist das wirklich noch der richtige Begriff?) über Britney Spears Eskapaden aufzuzeichnen. Die kann man dann mindestens fünfhundertmal senden.
 
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Ich glaube, das siehst Du falsch.

Wirkliche Alternativen gibt es in rauhen Mengen!
Sie werden nur nicht genutzt!

Was ist mit den ganzen Infoprogrammen, Kulturprogrammen, den ganzen Klassikprogrammen, etc.?
Alternativen sind also definitiv gegeben.

Nein, ich denke nicht, dass Info-, Klassik- und Kulturprogramme eine wirkliche Alternative für denjenigen sind, der hauptsächlich Musik hören und daneben auch mit wichtigen Informationen versorgt werden will.

Es ist mir ehrlich gesagt unbegreiflich, warum es nicht in mehr Sendern wenigstens mal versucht wird, eine Richtung einzuschlagen, wie es z.B. radioeins in Berlin getan hat. Ganz bestimmt ist auch der Sender nicht frei von Mängeln und Macken - aber es trennen ihn doch Welten vom allgegenwärtigen Dumpffunk.
 
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Natürlich, Gelb, geht es in diesem Sinne um Gewinnmaximierung, das habe ich auch nicht bestritten. Gewinnmaximierung klingt aber eben nach Taschen voller Geld, die man sich nur noch voller machen will. Das ist bei vielen Sendern nicht der Fall. Darauf habe ich aufmerksam gemacht, ohne mich daran aufzuhängen.

Der andere Punkt, der mir zudem wichtiger war, ist, dass es beim Privatfunk durchaus Menschen gibt, die inhaltliche Ansprüche haben und auch Kraft und Zeit aufwenden, sie durchzusetzen. Deshalb habe ich mich gegen die Pauschalisierung "des" Privatradios gewandt, auch wenn es im Wesentlichen so abläuft, wie Du es schilderst. Es darf aber auch darauf hingewiesen werden, dass Personal- und Programmverantwortliche von meist kleineren Sendern klagen, dass "die Guten" früher oder später immer zu den Öffentlich-Rechtlichen abwandern. Weil die Mitarbeiter auf ihre persönliche Gewinnmaximierung schauen, für die im kleineren Privatradio die Chancen kleiner sind als bei einem Öffentlich-Rechtlichen. Diese Klage mag man als vorgeschoben abtun, ganz daneben ist sie meiner Meinung nach nicht.
 
AW: Luftleeres Bla-Bla im Radio

[...]
Es ist mir ehrlich gesagt unbegreiflich, warum es nicht in mehr Sendern wenigstens mal versucht wird, eine Richtung einzuschlagen, wie es z.B. radioeins in Berlin getan hat. Ganz bestimmt ist auch der Sender nicht frei von Mängeln und Macken - aber es trennen ihn doch Welten vom allgegenwärtigen Dumpffunk.

Weils nicht gewollt ist!
Solange dier Hoererzahlen stimmen, stimmen auch die Einnahmen (i. d. R.), und damit hat sich die Frage nach dem "warum" schon von selbst erklaert.

Wie ich bereits in einem anderen Beitrag in diesem Faden schrieb:
[...]
wen interessierst DU als einzelner Hoerer denn schon?
Quote und Kohle, die muessen stimmen!
Der Rest - nach mir die Sintflut!
 
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Nun ja, bei manchen Öffis ...

... lassen sich Moderatoren Wort für Wort vorschreiben, was sie wie zu machen haben und werden dazu verdonnert, alles 1:1 abzulesen, weil es sonst am nächsten Tag einen riesen Zoff mit dem PD gibt.

Und bei anderen Öffis ...

... hast Du zu funktionieren, da interessiert es keinen, was Du selber empfindest oder wie Du Deine Kreativität ins Programm einbringen könntest. Wer nicht spurt, kriegt was vor den Bug. Da geht's nicht um Individualismus, und es hatte mich damals auch erstaunt, daß Leute, denen ich das nie und nimmer zugetraut hätte, tatsächlich diese Haltung annehmen und erwarten, daß sie vorgeschrieben bekommen, was sie zu tun und zu lassen haben. Wenn dann am Ende formatiertes Bla-Bla herauskommt, wundert mich das gar nicht.

Und gerade bei verschiedenen Öffis kenn ich viele, ...

... denen ich das nie und nimmer zugetraut hätte, tatsächlich diese Haltung annehmen und erwarten, daß sie vorgeschrieben bekommen, was sie zu tun und zu lassen haben. Wenn dann am Ende formatiertes Bla-Bla herauskommt, wundert mich das gar nicht.

Das Problem ist nicht unbedingt die vielgescholtene Gewinnmaximierung (jaja, die gibts bei den Öffentlich - Rechtlichen auch), sondern der menschliche Umgang.
 
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