Manfred Sexauer gestorben

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Er war einer meiner wenigen Idole im Radio. Unvergessen seine Sendungen und seine Präsentation vom Beat-Club und Musikladen. Später durfte ich ihn als einen äußerst sympathischen Menschen kennen lernen.

Ich bin bestürzt und traurig. Mein Beileid seinen Angehörigen und Freunden.
 
Ich kannte ihn auch noch von SR1, und wollte mir bei nächster Gelegenheit eine Sendung von ihm auf Popstop anhören. Das kann ich jetzt wohl knicken.
 
Auch wenn ich ihn nur aus dem Musikladen kannte und später die Ansagen bei RSH, in der Zeit wo der Sender noch gut war, hatte mich vorhin bei der Tagesschau die Nachricht bestürzt. Die Meldung vorher war ebenfalls eine Todesnachricht, das die von US-Schauspieler James Garner, bekannt als Detektiv Rockford gesendet wurde.
 
Ich kam gerade aus der Schweiz und habe erst um 17 Uhr vom Tod von Manfred Sexauer in den deutschen Nachrichten im Radio gehört.

Ich möchte den Angehörigen von Manfred Sexauer hiermit mein aufrichtigstes Beileid ausdrücken! Ich weiß wie Sie sich gerade fühlen, denn nichts und niemand - leider auch nicht GOTT selbst - kann einen nahen Angehörigen zurückbringen! Das ist leider so und wir müssen damit leben.

Ich möchte Ihnen jetzt aber mal eine kleine und eigentlich völlig unscheinbare Geschichte eines Kindes erzählen...

Manfred Saxiauer war ein richtig guter Radio/Fernsehmann. Er und seine markante Stimme haben auch mich immer beeindruckt! Natürlich kenne ich ihn nicht aus den Anfangszeiten auf Mittelwelle - ich kenne praktisch nur den "Musikladen" so ab 1976 und halt den "Radowecker" Damals war ich 10-12 Jahre alt...

1979 war ich gerade mal 14 Jahre alt und durfte damit zum ersten Mal die "Leipziger Messe" auch ohne Eltern besuchen. Ich war mit einem Kumpel dort. Natürlich haben wir die Kataloge aller irgendwie greifbaren "Westfirmen" eingesammelt. Selbst das komplette "Unimog"-Programm mit allen lieferbaren Zusatzaufbauten vom MB von damals (das war so ein riesengroßes "Faltblatt") liegt selbst heute noch irgendwo im Keller rum... ;)

Und damals - so mit 14 - war ich mächtig "geil" auf die "N 4520" Tonbandmaschine von Philips. Das Bild der Maschine aus diesem Katalog hing sogar über meinem Bett.

http://philips.pytalhost.com/philips78/philips78-065.jpg

Daneben stand mein leiernder Kassettenrekorder. Okay, damals wußte ich auch nicht, daß das Philips-Ding nur optisches Blendwerk ist und es etwas später eine andere Version (die mit den abgesenkten Tipptasten) geben würde...

Jetzt kommt natürlich die berechtigte Frage, was meine Erinnerungen mit dem Tod von Manfred Sexauer zu tun haben?

Das kann und will ich euch erzählen.

Am Messestand von "Rohde & Schwarz" in Leipzig hat man mich und meinen Freund 1979 mehr oder weniger freundlich vertrieben. Man muß ehrlich sein - ich hatte damals von Physik nun wirklich absolut keine Ahnung! Wir haben die schön anzuschauenden und optisch auch werbewirksamen Lissajous-Figuren (http://de.wikipedia.org/wiki/Lissajous-Figur) an diesen schweineteuren Oszillographen "verstellt". Wenn solch ein Bild bei einigen schweineteuren Geräten am Messestand "durchläuft," ist das natürlich keine gute Werbung! T'schuldigung!

Das Personal vom Messestand hat uns vertrieben. Nicht weit, denn nur wenige Meter weiter lief der "Musikladen" in einer Aufzeichnung und in "Farbe" über ein Fernsehgerät!

Und genau das ist meine wirklich prägende Erinnerung an Manfred Sexauer und den Musikladen! Zum ersten Mal in Farbe gesehen! Natürlich kannte ich den "Muskladen" auch schon vorher. Aber ich hatte diese Sendung noch nie zuvor in Farbe gesehen! Dieser Glanz, diese Farben! Nur nette, ausgelassen tanzende Menschen! (@Ammerlaender - du mußt jetzt nicht unbedingt "reinfunken".)

Sicherlich kann man sich heute alte Folgen vom "Musikladen" im Internet anschauen -. Farbe inklusive. Ich habe es nicht ausprobiert. Aber ob man diese Ansprechhaltung - das ist jetzt schwer auszudrücken - hinbekommt? Sowas klappt nur, wenn man über viele Jahre hinweg wirklich der Freund oder Vertraute der Hörer oder Fernsehzuschauer geworden ist! Und das war er!

Vielen Dank für die vielen netten Stunden!

R.I.P
 
Meine Erinnerungen an Manfred Sexauer reichen zurück bis Mitte der 60er Jahre, als es zum "guten Ton" gehörte, neben dem Hessischen und Bayrischen Rundfunk (und da die 1. Programme - die Dritten brachten damals noch Bildung unters Volk oder sendeten für Gastarbeiter) auf UKW bzw. Radio Luxemburg auf KW und eben neben dem "Deutschen Soldatensender 935" auch die "Europawelle Saar" (damals noch ohne "SR 1" im Namen (ich glaube mich zu erinnern, dass sie bei Programmhinweisen immer auf eine noch vorhandene "Studiowelle" verwiesen) zu hören, also reichlich 45 Jahre.
Seine Stimme war, wie bei vielen anderen Moderatoren/Sprechern auch, markant. Ohne ein Jingle zu hören oder einen Blick auf den Standort des Skalenzeigers wusste man spätestens nach dem zweiten, dritten Wort, bei welchem Perogramm man gelandet war und wer den Hörer in den nächsten ein, zwei Stunden mehr oder weniger kurzweilig begleitete. - Heute kaum denkbar!

Möge er in Frieden ruhen und von seiner Wolke auf das heutige Radiogeschehen schauen.
 
Seine Stimme war, wie bei vielen anderen Moderatoren/Sprechern auch, markant. Ohne ein Jingle zu hören oder einen Blick auf den Standort des Skalenzeigers wusste man spätestens nach dem zweiten, dritten Wort, bei welchem Programm man gelandet war und wer den Hörer in den nächsten ein, zwei Stunden mehr oder weniger kurzweilig begleitete. - Heute kaum denkbar!
("kurzwellig" wäre in diesem Zusammenhang auch ein schönes Wortspiel gewesen... ;))

Genau das ist der Punkt! Letztens hatte ich ja ein ähnliches Beispiel mit Werner Reinke im hr1 gebracht. Ihn erkennt man auch sofort. Ich habe heute beispielsweise übelste Probleme damit, die Moderatoren auf Ö3 stimmlich auseinander halten zu können. Die klingen fast alle gleich!
 
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("kurzwellig" wäre in diesem Zusammenhang auch ein schönes Wortspiel gewesen... ;))

Genau das ist der Punkt! Letztens hatte ich ja ein ähnliches Beispiel mit Werner Reinke im hr1 gebracht. Ihn erkennt man auch sofort. Ich habe heute beispielsweise übelste Probleme damit, die Moderatoren auf Ö3 stimmlich auseinander halten zu können. Die klingen fast alle gleich!
Das sind ja auch zumeist Österreicher. Nein im Ernst, es gibt nur wenige wirklich markante und gute Stimmen, die dann auch noch Moderationstalent haben. Die 70er Jahre, das war der Höhepunkt der Tonbandtechnik, aber da waren AKAI, REVOX und UHER angesagt. Senkrechtbetrieb wurde als professionell verkauft. Komisch, in den Sendern waren immer alle Geräte waagerecht verbaut. Aber, egal war halt ein guter Marktingtrick der Hifi Studios. Bei mir langte es zuerst nur zum Philipps nach der Konfirmation. Dafür dann aber als Student Nakamichi (leider nur kurzzeitig und über Connections) und AIWA, mit regelbarer Vormagnetisierung, das war für mich das absolute Must have.

Sexauer im Radio, war für mich immer nur AM und da ich damals im Norden wohnte, nur wenn's dunkel war. Aber Europawelle Saar war einfach uncool gegen 208 oder die holländischen Piraten. Nachts Autofahren im Norden hieß wirklich NDR Tanzmusik bis der Arzt kommt. Der Truckspot Song "Ich möchte so gern Dave Dudley hören..." war damals die bittere (verschnarchte) Wahrheit. Mit einem guten Autoradio war 208 aber nie ein Problem und Philipps hatte einen besseren AM-Teil als Blaupunkt. Becker war was für Mercedesfahrer und dafür hatte keiner die Kohle.
 
Wir sind leicht OT...

Senkrechtbetrieb wurde als professionell verkauft. Komisch, in den Sendern waren immer alle Geräte waagerecht verbaut. Aber, egal war halt ein guter Marktingtrick der Hifi Studios.
Das lag wohl eher an den offenen Bandwickeln beim Rundfunk. Das macht sich senkrecht ganz schlecht. Und auf einem Glastisch landet definitiv mehr Dreck, als an einem Spiegel an der Wand. Sozusagen.

Bei mir langte es zuerst nur zum Philips nach der Konfirmation. Dafür dann aber als Student Nakamichi (leider nur kurzzeitig und über Connections)...
Ein armer Bettelstudent warst du nicht... ;) Du redest sicher vom "Dragon". Das verstehen heute nur noch die Alten. Hier mal zum "reinschnuppern" - Technik, die (auch heute noch) begeistert:
http://wegavision.pytalhost.com/Nakamichi/nakamichiDragon/
 
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Bobbys sind eben praktisch, es gab nie Mangel an Aschenbechern.... Ja damals durfte noch fast überall geraucht werden. Waren das Zeiten.

Das war eine Nakamichi 1000 zxl http://www.stereo.de/hifi-test/klassiker/cassettendeck-nakamichi-1000-zxl/. Ein guter Freund arbeitete damals beim Deutschen Importeur. Die kosteten am Anfang also Ende 70er/Anfang 80er Jahre um die 5000 Euro. Der Bayrische Rundfunk hat sich damals 20 Maschinen bestellt. Geld spielt eben keine Rolex. Dann wurde der Preis auf 1.400 Euro gesenkt und wir haben versucht Maschinen zu verticken, hat nie geklappt. Der Plan war gut, ein paar Geräte verkaufen und vom Gewinn dann ein eigenes Gerät. Der Grund war einfach, die Reineisenkassetten kamen neu auf, das konnte das Gerät damals noch nicht.

Nakamichi war schon ein esoterische Marke, ziemlich speziell, saugut und sauteuer. War eigentlich nur was für Freaks. Die breite Masse hat Technics und Sony meist als Paketanlage gekauft. So etwas kam mit nicht ins Haus. Es mussten Komponenten sein und ohne Testbericht in der einschlägigen Presse ging gar nichts. Rückblickend war das bescheuert, aber auch verdammt gut. Wir reden mal lieber nicht von der Qualität von Plattenpressungen. Musikhören war eine Wissenschaft für eingeweihte. Mädels hatten schreckliche Kompaktanlagen, hörten noch schlimmere Musik, fassten die Platten mit der Hand an!!!!!
 
Manfred Sexauer war ein ganz Großer! Habe ihn auch sehr gerne im ARD Nachtexpress aus Saarbrücken gehört, welchen er bis Ende 1999 moderierte. Natürlich in seiner unnachahmlichen Art, einfach anders in Moderation und Musikauswahl...einfach Großartig! Ich rief ihn nach seiner letzten Sendung an, er war sehr geknickt, dass er "seinen"Nachtexpress nun nicht mehr moderieren durfte, eigenen Angaben zufolge hat ein damals neuer Chef diese Sendung angepasster gewollt, also wie alle anderen Sender auch...
R I P
 
Im SWR-Fernsehen kommen ihm zum Gedenken heute um 23.30 Uhr "Oldies but Goldies - Manfred Sexauer" und im Anschluss daran "Die Montagsmaler - 'Musikladen' gegen 'Starparade'" vom 15. September 1975.
 
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Schade...wieder einer. Ich stolperte als Jungspund als Erstes über diesen Namen. Ich dachte: Das muss ein Künstlername sein...irgendwann fand ich auf dem Atlas, dass es sogar einen Ort "Sexau" gibt, irgendwo im Schwarzwald. Stellte mir dann vor, dass der Gute vielleicht dort her kam. Internet gab es ja noch nicht für ungelöste Fragen von Grundschulkindern. Hörte dann extra mal die Europawelle, um ihn zu hören. Das Fading war manchmal arg und es dauerte nicht lange, bis die ersten Klagen der Erziehungsfraktion kamen über das scheußliche Geprassel. Aber der Sohnemann hatte sich halt aufs Wellenjagen spezialisiert....und so war auch immer wieder Manfred Sexauer Gast im Kofferradio.
 
Weil wir gerade bei "Stimmen" und "Sunshine Live" sind...

Es gibt dort einen Moderator, der fast so klingt und spricht, wie ein altbekannter Moderator vom Hessischen Rundfunk. Und er moderiert gut - cool und lässig! Mir ist bisher noch nicht eingefallen, wo ich ihn "hinstecken" soll...
 
Ich kenne Manfred Sexauer seit der Sendung Musikladen und er ist Teil meiner Jugendzeit.
"Ruhe in Frieden" Manfred Sexauer.

Zur Erinnerung: Manfred Sexauer mit Frank Laufenberg und Thomas Gottschalk: Rapper's Deutsch
 
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