MDR-Hörfunk, einseitiger "Verkehrsservice"

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astranase

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Langsam kommt mir das Erbrechen an wenn ich mir Gedanken über den sogenannten Service dieses Senders mache.
Für Blitzerwarnungen wird endlos Zeit vergeudet, aber für eine große Störung im öffentlichen Nahverkehr hat man kein Wort übrig, zumindest nicht an den Programmstellen wo es hingehört.
Mehr kann ich dazu im Moment nicht schreiben um mich nicht im Ton zu vergreifen.
 
Für Blitzerwarnungen wird endlos Zeit vergeudet, aber für eine große Störung im öffentlichen Nahverkehr hat man kein Wort übrig, zumindest nicht an den Programmstellen wo es hingehört.
Damit ist der MDR nicht allein. Davon mal ganz abgesehen.
Allerdings spielst Du auch hier wieder denjenigen in die Hände, die behaupten, dass sich der mindestens 20 Jahre alte Beratersprech auch heute noch verkauft wie vor 20 Jahren. Damals war es nämlich noch nicht als wichtig erachtet worden, den ÖPNV in den Verkehrsmeldungen zu erwähnen, wogegen er heute in einigen, wenigen Sendern bei größeren Auswirkungen ab und zu mal erwähnt wird, - so zu mindest meine Erfahrung in den vergangenen rund 10 Jahren.

Stellt sich nur noch die Frage:
An welche Programmstellen würde "es" denn gehören?
 
Zumindest am Morgen in den Regionalnachrichten ... hier im Fall für Leipzig, gerade in Bezug auf den Berufsverkehr.
Was ist den wichtiger, Raser (teils sogar vor Schulen) vor Strafe zu warnen oder Nutzer des ÖPN zu informieren das sie sich rechtzeitig eine Alternative aussuchen können?
Und eins darf man nicht vergessen, es war wohl der MDR der zu erst eine ungeschriebene Vereinbarung des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks brach keine Blitzerwarnungen zu senden, aber man kann es eben nicht lassen die Privaten zu kopieren.
 
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An dieser Stelle muss ich glatt mal radioBERLIN88,8 lobend erwähnen, auch wenn ich an deren Programm einiges zu kritisieren habe: Die senden seit vielen Jahren keine Blitzermeldungen* mehr und berücksichtigen im Verkehrsfunk auch den ÖPNV sehr ausführlich. Ich würde mir wünschen, dass auch die zahlreichen Berliner Wasserstraßen nicht unterschlagen werden und z.B. die Sperrung einer Schleuse oder einer Brückendurchfahrt erwähnt wird, aber das ist vermutlich zu speziell und betrifft zu wenige Leute.

Matthias

*Die Blitzermeldungen wurden damals in Zusammenarbeit mit der Berliner Polizei veröffentlicht, also keine Hörer-Sichtungen
 
An dieser Stelle muss ich glatt mal radioBERLIN88,8 lobend erwähnen, auch wenn ich an deren Programm einiges zu kritisieren habe: Die senden seit vielen Jahren keine Blitzermeldungen* mehr und berücksichtigen im Verkehrsfunk auch den ÖPNV sehr ausführlich.
Dafür werden dort nun potentielle Schwarzfahrer vor Fahrscheinkontrollen gewarnt.*

* Auch dies geschieht in Zusammenarbeit mit der BVG, aber ob es nun so viel besser ist als in Kooperation mit der Polizei Raser vor Blitzern zu warnen...

Überhaupt informieren alle Berliner (und Brandenburger) Sender in ihrem Verkehrsservice auch über größere Störungen im öffentlichen Nahverkehr. Diesen Hinweisen dürfte hier auch mindestens dieselbe Bedeutung zukommen wie denen über den täglich verstopften inneren Autobahnring. Immerhin leben von ca. 6 Millionen Menschen im Einzugsgebiet von rbb oder BB Radio etwa 4,5 Millionen im Berliner ABC-Tarifbereich. In Leipzig mag der ÖPNV auch für viele von Bedeutung sein, aber da stehen 500 000 Leipziger, die das betreffen KÖNNTE, 8,5 Millionen Einwohnern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gegenüber. Ich stimme aber zu: in den Lokalnachrichten aus Leipzig sollte so etwas schon vorkommen.
 
Man könnte natürlich andererseits entgegenhalten, dass das gesamte Programmangebot des Mittelmäßigen Rundfunks einseitig ist.

Einseitig nur auf den dümmsten Teil der Bevölkerung ausgerichtet.
 
Dramaking ... ganz so hart hätte ich es nicht ausgedrückt, würde aber zumindest bei MDR 1 Sachsen nicht lange überlegen ob ich das unterschreiben könnte:rolleyes:
Für alle MDR Programme würde zumindest ich nicht so urteilen, den Figaro ist schon nicht schlecht mit seinem Inhalt ... obwohl ich mich gerade bei einem Kulturprogramm auch frage was selbst da Blitzerwarnungen zu suchen habeno_O
UND was ja besonders nachdenklich stimmt, diese Warnungen stammen nicht aus Zusammenarbeit mit der Polizei, sondern es wird ja aufgerufen Blitzer zu melden und manch Depp ist eventuell noch scharf darauf seine Meldung im Radio zu hören.
Erinnert sei ja hier auch dran das es vor vielen Jahren auch der MDR war, der seine Hörer dazu aufrief Blitzerstandorte hoch zu laden und ins Netz zu stellen ... mein Kommentar war und ist "für Quote über Leichen gehen" um dann Abend bei Brisant auf die Tränendrüse drücken zu können.
 
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Der BR verzichtet bis heute auf Blitzermeldungen. BR-Intendant em. Thomas Gruber sagte dazu mal, dass man an die Vernunft der Autofahrer appeliere. Und dass der Autofahrer in Bayern auch auf die Schilder blicken soll, was da für eine Geschwindigkeit steht.
 
Bei Bremen Vier werden sogar einzelne ausgefallene Flüge vom Bremer Flughafen durchgesagt. Aber das kann der Sender auch machen bei diesem verhältnismäßig kleinen Flughafen und Sendegebiet.
 
Vor gut sechs Jahren schrieb ich in diesem Forum

Blitzer haben meiner Meinung nach im Radioprogramm nichts verloren, egal ob privat oder öffentlich-rechtlich.

1. nutzen sie, wenn überhaupt, nur den Rasern, also solchen Leuten, die gegen die StVO verstoßen.
2. müsste ein Blitzerservice, um überhaupt "nutzwertig" zu sein, mehr oder wenig eine Vollabdeckung über alle Blitzer im Sendegebiet liefern. Von 100 Blitzern gegenwärtigen mobilen Blitzern in Bayern nur zufällige vier zu melden ist deshalb
3. Konsumentenverarsche, und steht bei mir deshalb in einer Kategorie mit den besseren-Sex-durch-speziellen-Dauerton-Aktionen, den "unsere-50-Titel-Rotation-ist-besser-als-die-50-Titel-Rotation-des-Wettbewerbers"-Teasern und ähnlichen Verblödungsaktionen des deutschen Dummfunks.

Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Wenn überhaupt, könnte man die Frage stellen, ob Staus überhaupt noch halbstündig im Radio vorgelesen werden sollten - die meisten Autos haben heutzutage Navis, und die Information, dass es auf der Autobahn staut, hilft nur wenig weiter, wenn offengelassen wird, ob die parallele Bundesstraße nicht mindestens genauso verstaut ist, und sich ein tatsächlich nutzwertiger Verkehrsservice gerade auf ÖPNV-Meldungen und beim Straßenverkehr auf ungewöhnliche (im EON nur schwer abbildbare Störungen) konzentrieren sollte.
 
Langsam kommt mir das Erbrechen an wenn ich mir Gedanken über den sogenannten Service dieses Senders mache.

Ist aber laut Eigenaussage (- die nirgendwo belegt werden kann) von MDR Jump der zuverlässigste Verkehrsservice im Osten.
(PS: Dies glaube ich zumindest nicht - auf Nachfrage beim Sender kommt nur bla bla bla zurück.)
 
@freiwild
Der konkrete Nutzwert von Verkehrsfunk im Radio hat sich seit seiner Einführung in den 1970er Jahren in vielfacher Hinsicht erledigt.
Die technischen Alternativen (Navi) hast Du ja bereits erwähnt.
Interessant sind eigentlich die überraschenden Staus auf Nebenstrecken, nicht der allmorgendliche und sowieso planbare Stau im Berufsverkehr und an den Autobahnbaustellen. Aber genau Letzteres wird bis zum Erbrechen gemeldet, während Erstere Stauvorkommnisse gar nicht bis in die Sender durchdringen, bzw. dort dann unter die Nichtigkeitsschwelle fallen.
Hinzu kommt der enorme Streuverlust. Ein Sender, der eine Nettostundenreichweite von 50.000 und mehr Hörer hat, liefert Staumeldungen für vielleicht ein paar Hundert Betroffene (nicht alle, die im Stau stehen, hören auch unbedingt diesen Sender oder überhaupt radio). Wenn man dem gegenüberstellt, welche Diskussionen um die Relevanz einzelner O-Ton Beiträge geführt werden, ehe sie mal ins Programm kommen ("interessiert nur Minderheiten" - "Ist ein Exotenthema" - "kennt keiner" etc), dann muss man sich schon wundern, wie eisern die deutsche Radiowelt an diesem überflüssigen Programmelement "Verkehrsmeldung" festhält.
Aber in diesem Wort "Programmelement" liegt schon ein großer Teil der Erklärung: Es ist ein kostengünstiges Programmelement, es erfüllt die Lizenzvorgabe "Wortanteil" und es suggeriert auch noch Aktualität und Regionalität. Was will man mehr für Umme?
 
Als sinnvolle Verkehrsmeldungen sehe ich "Geisterfahrer", hirnlose Steineschmeißer von Brücken oder Teile auf der Fahrbahn und natürlich der Hinweis auf Unfälle.
 
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Wenn du z.B. unterwegs bist, und jemand wirft Steine auf die Fahrbahn, dann biste froh, vorgewarnt zu sein...

Man kann darüber hinaus auch über die Sinnhaftigkeit des Wetterfunks nachdenken...
 
Wenn jemand Steine von einer Brücke auf Autos wirft, dann ist das für mich kein Verkehrsfunk, sondern eine durchaus sinnvolle Warnmeldung.
Mit Verkehrsfunk meine ich vor allem die minutenlange Aufzählung von Staus in allen Ecken der Republik ("aber wegen der Vielzahl nur die, die länger als fünf Kilometer sind" - was es noch absurder macht).
 
@grün: nicht nur der SWR. Auch im WDR-Hörfunk hört man's und selbst beim DLF.
Warum hat man die Langwelle abgeschaltet?! Hätte man prima für einen "Verkehrsfunk in Dauerschleife" (auch als Voicetracking) nutzen können.
Den "lokalen Verkehrsfunk" hätte man sich erspart und ggf. nur dann, wenn es wirklich eine Gefahr auf der Straße gibt, einschließen können.
Ja, @Mannis Fan: diese Argumentation, diese langen Verkehrsdienste nerven wirklich. Zumal es mehr ein "Traffic Entertainment" ist, wo jeder Dorfdepp, der irgendwo einen Blitzer gesehen hat, profilieren möchte und gleich beim x-beliebigen Sender anruft, um den durchzubringen. Verkehrsrechtler warnen sogar davor, Blitzer durchzugeben, weil es eine "polizeiliche Aktion" gefährde. Daher finde ich es vielleicht wichtig, auch im Verkehrsfunk diese lästigen "Whatsapp-Petzereien" schnellstmöglich einzustellen.
A) gefährdet es die eigene Verkehrssicherheit, wenn man, ohne Freisprecheinrichtung zu nutzen, Whatsapp schreibt, oder was einplaudert, b) ist man dabei, eine in der rechtlichen Grauzone befindliche Handlung auszuführen und c) glaube ich, wird die Verkehrssicherheit und der Verkehrsfluss sicher nicht wesentlich besser, wenn ständig der Klaus aus Mannheim meint, sich im Radio mit irgendwelchen Blitzermeldungen in 30er-Zonen profilieren zu müssen.
 
Viel grotesker finde ich gerade im MDR-Hörfunk die Einteilung der Streckenabschnitte auf den Autobahnen. Habt Ihr mal den Verkehrsdurchsagen während der ARD-Infonacht gelauscht?
A3 Passau Richtung Oberhausen, A7 Ulm Richtung Hamburg, A8 München Richtung Saarbrücken...
 
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