Media-Analyse 2011 Radio II: Reaktionen und Meinungen

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Die Programmverantwortlichen müssen sich endlich mal entscheiden, was sie eigentlich wollen: Entweder Schlager oder Oldies; - beides zusammen geht nicht.

Etwas Dümmeres habe ich hier kaum gelesen. Warum sollte das Kombinieren von Schlagern und Oldies nicht funktionieren? Das würde sogar sehr gut funktionieren, aber das wollen die Herrschaften bei WDR 4 nicht. Ich finde es zum Beispiel sehr schade, dass kaum noch Schlager aus den Fünfzigerjahren zu hören sind, dabei gäbe es dafür das Publikum.

Und damit sind wir schon beim Thema. Ich bin überzeugt davon, WDR 4 verliert Hörer, weil sich auch dort der Jugendwahn verstärkt. Die meisten deutschen Schlager singen doch die ewig gleichen Interpreten, die zur aktuellen Szene gehören, zum Beispiel Nik P., Andrea Berg und Helene Fischer. Für die älteren Hörer, von denen es bekanntlich immer mehr gibt und die mit Sicherheit auch gern einmal etwas anderes hören würden als dieses Bum-bum-Bum, interessiert sich niemand mehr bei WDR 4.

Und schließlich bietet das Programm keinerlei (musikalische) Überraschungen. Wenn ein Oldie läuft, ist es einer der Standardklassiker, der auf ziemlich jeder Best-of-CD zu finden ist. So etwas langweilt mich - da schalte ich ab.
 
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der bisherige Platzhirsch in Berlin-Brandenburg -Antenne Brandenburg- scheint nun erstmals seit langem kein "Marktführer" mehr zu sein.
Interessant, dass bei den Reichweiten insbesondere bei den über 50-jährigen starke Zuwächse ausgerechnet bei 104.6, BB und 91.4 zu verzeichnen sind.

Antenne legt seit mehreren Wellen nicht mehr zu - ein Indiz dafür, dass selbst die Generation 50+ keine Schlager mehr hören will ??
 
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Antenne legt seit mehreren Wellen nicht mehr zu - ein Indiz dafür, dass selbst die Generation 50+ keine Schlager mehr hören will ??

Oder vielleicht ein Indiz dafür, dass durch den stetigen Abbau des konventionellen Schlagers die Generation 50+ nicht mehr gehalten wird? Die konsequente und unbeirrte Marschrichtung von MDR1 Radio Sachsen zeigt dagegen feste Bindung zu dieser Altersgruppe. Die Marktführerschaft ist seit Jahren dort zementiert.
 
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Das ist relativ. 2,39 Millionen Hörer in NRW sind doch ganz schön.

Ich weiß nicht, ob das für die Macher von WDR 4 so schön ist, wenn man innerhalb von nur 5 Jahren rund 1/4 Marktanteil verliert. Spannend wird es bei der nächsten MA, ob die Verluste durch die Programmreform gestoppt werden konnten, oder ob der Abwärtstrend weiter anhält.
 
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Ich würde mir wünschen, daß man als Schluß daraus zieht, eine klare Zielvorgabe zu formulieren („Welche Zielgruppe(n) wollen wir mit unserem Programm erreichen?“) und dann eine Analyse in Auftrag gibt, den Erfüllungsgrad dieser Vorgabe zu überprüfen.
Wenn sich nämlich herausstellen sollte, daß DKultur mit seinem Programm die angepeilte Hörerschicht ausgesprochen gut bedient, dann hat das Programm auch seine volle Berechtigung, und da müssen absolute Zahlen einfach zweitrangig sein.

Diese von dir gewünschten Zielgruppenformulierungen und Analysen existieren bereits und Deutschlandfunk/Deutschlandradio Kultur sind schon längst Medien für die "Meinungsführer", für die gesamte Öffentlichkeit wurde da noch nie Programm gemacht. :rolleyes:

Über die guten Zahlen von radioeins und Motor FM freue ich mich umso mehr, allerdings wird dabei mal wieder deutlich wie wenig Aussagekraft die MA doch mittlerweile nur noch hat! Solche Extreme, von ganz oben nach ganz unten und wieder zurück gab es zuletzt irgendwie auffallend häufig!

Moment, gute Zahlen für Motor FM? Habe ich da was verpasst? Man hat 8.000 Hörer in der Zielgruppe hinzugewonnen, das ist relativ gesehen viel und absolut gesehen nichts, vor allem, wenn man sich die üblichen Schwankungen bei den MAen anschaut.

Was die heftigen Hörerbewegungen bei radioeins angeht, habe ich die folgende Vermutung: Mit der Umstellung auf die neue Grundgesamtheit auf Deutschsprachige hat man vielleicht in den letzten Erfassungszeiträumen in Berlin etwas zu viele Migranten am Wickel gehabt. RTL, Kiss FM und JAM FM haben jedenfalls deutlich von der Umstellung profitiert.

Andererseits fand ich es schon bei der letzten MA merkwürdig, dass radioeins zwar montags bis freitags heftige Verluste hinnehmen musste, am Wochenende aber nahezu stabil blieb. Zu klären sein wird das wohl nie, irritierend war aber, dass radioeins als einziger Sender von diesem heftigen Hoch und Runter betroffen war. Man kann davon ausgehen, dass der Normalzustand bei radioeins jetzt wiederhergestellt ist – zumindest der direkte Konkurrent Motor FM konnte ja nie vom Hörerverlust bei radioeins profitieren.

Dann wäre ja noch interessant inwiefern die guten Quoten von NRJ München vielleicht mit dem Neuzugang Tommy Wosch in Verbindung gebracht werden können.

Die Abendschau wird wohl nur wenig Einfluss haben, weil Wosch ja erst im Spätherbst anfing mit seiner Sendung, also nur in einem Erhebungszeitraum regelmäßig gesendet hat. Auch dann wird er mit seiner Sendung in der Randzeit nur wenig Einfluss auf den gesamten Durchschnitt des Senders haben. Bin mir auch nicht sicher, wie genau die MA-Erfassung in den Randzeiten sein kann... Wahrscheinlich kann das gar nicht richtig erfasst werden. Zwei Befragte mehr und man hat gleich einen riesigen Hörerzuwachs am Abend.

Bisher kann ich jedenfalls nur bei Berlin einen eindeutigen Hörerzahlenzugang mit 50 % (20:00) bzw. 300 % (21:00) erkennen, aber auch nur hier ist Wosch ja eigentlich wirklich bekannt. In den anderen Energy-Städten sieht's nicht so gut aus.
 
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Aufgrund des demographischen Wandels schon eine interessante Entwicklung, die so überhaupt nicht zu erwarten war. Die junge Welle Eins Live setzt sich als meistgehörter WDR-Sender an der Spitze fest, während bei WDR 4 bald der letzte das Licht ausmacht.

Dass der Relaunch von WDR4 nichts bringt war von Anfang an klar; ein Sender, der nur wegen seiner breiten deutschsprachigen Musikpalette erfolgreich war hat nun keine klare Handschrift mehr. Die abgestandene Oldie-Berater-Melange schmeckt den Hörern erwartungsgemäß weniger als es ein konsequent deutsch ausgerichtetes Musikprogramm, das nur einen ordentlichen Mordernisierungsschub gebraucht hätte, der auch ohne Qualitätsverlust machbar gewesen wäre. Ein bisschen mehr deutscher Rock und etwas mehr Rhythmus hätten dem Sender gut getan.

Vielen fehlt auch das volkstümliche Element, das bei Beratern Pickel auslöst, bei den Leuten aber immer gut ankam. Als die Sender noch mehr volkstümliche Klänge im Repertoir hatten, waren auch wesentlich mehr jüngere Hörer zu verzeichnen - und gerade diese Musikrichtung hat enormes Entwicklungspotential. Der Discofox hingegen hat dem Schlager endgültig den Garaus gemacht, denn schon der moderne Schlager kochte lange Zeit überwiegend auf Sparflamme.

"Eins Live" WDR-Spitzenreiter - das verwundert nur Leute, die die abstruse MA-Messung nicht kennen. Rasend erfolgreich ist nur der Sender, der den höchsten Bekanntheitsgrad hat, der im öffentlichen und halböffentlichen Raum von möglichst vielen unfreiwilligen Hörern mitkonsumiert wird und der die aggressivste Werbung betreibt. Vergesst nicht die vielen Eltern, die mit jungen Formaten zwangsbeglückt werden!

Im Prinzip lässt sich die MA in jede Richtung manipulieren, und niemand wird es je erfahren.
 
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Die Programmverantwortlichen müssen sich endlich mal entscheiden, was sie eigentlich wollen: Entweder Schlager oder Oldies; - beides zusammen geht nicht.

Komisch, Radio Brocken war mit genau dieser Musikzusammenstellung (sogar penibel genau einen Schlager nach einem Oldie) damals sehr erfolgreich in Sachsen-Anhalt und im südöstlichen Niedersachsen. Klar, es ist 15 Jahre her, aber die Schlager, die heute gespielt werden, sind auch nicht viel anders als die früheren - von den Oldies ganz zu schweigen. Dieses Format traut sich nur keiner mehr - selbst damals war Radio Brocken in dieser Art mehr oder weniger einmalig.
 
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Auch auf die Gefahr hin dass ich mich wiederhole, die MA Zahlen sind nur ein "Grauwert" und Keinesfalls 100 prozent zutreffend.

Mir macht was anderes Sorgen. Wenn ich Bezug auf die Zahlen aus Ba.-Wü. nehme bekomme ich Angst. Latriene1 verliert deutlich obwohl sie auf fast das ganze Jinglepaket und "rumgeclaime" verzichten. (Das sie das nicht drauf haben habe ich an anderer Stelle schon geschrieben) Ich warte auf die ersten sog. Berater die Dies als Negativbeispiel nehmen und wieder dieses armselige Zuschütten mit Lobhudeleien auf das eigene Haus in die letzten Studios der Republik tragen werden.

Mir wird Angst und Bange, so langsam ist auch mein letztes Fünkchen Hoffnung auf einigermaßen erträgliches Radioprogramm in Deutschland weg
 
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Zu den bekannten Unschärfen und Schwächen der MA kommt noch hinzu, dass mittlerweile auch die Vergleichbarkeit der Zahlen immens leidet. Erst wurde die Grundgesamtheit in Schritten ständig erweitert, dann der Samstag aus den bisher ausgewiesenen Hörern pro Durchschnittsstunde (Mo-Sa) herausgerechnet ... Vergleiche zu früheren MA-Ergebnissen, insbesondere Langzeitvergleiche, lassen sich nicht mehr vernünftig anstellen. ... Aber diese blödsinnigen Ausweitungen der Grundgesamtheit und das spitzfindige Hin- und Her-Gerechne der Wochentage finde ich wirklich überflüssig. ... Die Radiomacher lügen sich selbst was vor, wenn sie ihre großartigen Reichweiten im Intermediavergleich euphorisch feiern ...

Das Hörverhalten Mo-Fr ist grundsätzlich anderes als am Sonnabend und Sonntag.
Die Mo-Sa schuf ungenaue Werte.
In der Woche waren die Reichweiten in der Morningshow geringer (Am Sonnabend stehen die Menschen z.B. später auf, es gibt wesentlich weniger Berufsverkehr)
Ab Mittag sinken die Reichweiten am Sonnabend überproportional.
Die Folge: Mo-Fr Reichweiten, hier wird die meiste Werbung geschaltet, wurden immer tendenziell zu niedrig ausgewiesen. Oder positiv ausgedrückt, wer zwischen Mo-Fr geworben hat, hatte mehr Hörer als angegeben. Am Sonnabend war es umgekehrt. Wer hier schaltete hatte auf den meisten Programmstunden weniger Hörer.
Das Problem, kleine und mittlere Sender schrammen, wenn man nur einen Tag betrachtet oft sehr dicht an der Ausweisungsgrenze (Fallzahl-Problematik) entlang. Das Grunddesign der MA ist dafür einfach nicht ausgelegt. Hier müssten Aufstockungen anlog zur FAB durchgeführt werden, nur das wäre ein gewaltiger Kostenanstieg und die MA ist schon jetzt eine sehr teure Studie.

Das Fazit: Man kann nur Mo-Fr vergleichen. Langzeitvergleiche mit Mo-Sa sind nicht möglich. Sonnabend-Vergleiche sind nur unter großer Vorsicht möglich, die Datenbasis ist eben sehr dünn. Wenn ich in den Himmel schaue und sagen wir 100.000 Sterne zähle und dann ein Fernrohr benutze und 250.000 Sterne zähle. Hat dann die Anzahl der Sterne tatsächlich zugenommen?

Das rund 70% aller Radiomacher die MA leider nicht richtig interpretieren können und darauf hin auch nicht gerade richtige Entscheidungen treffen, da wären Entscheidungen aus dem Bauch besser, ist leider eine Tatsache. Gute (zielgruppengerechte) Programme setzen sich mittelfristig durch. Aber, viele Sender und gerade ö/r Programme haben nicht die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe im Kopf. Mit Gebührengelder ist man eben satt und macht Programm immer scharf am Hörer vorbei. Das ganze verkauft man dann als "sogenannte" Qualität und Kultur. Hier befriedigen sich nur die Programmmacher. Glück für die Privaten, DLF/DLR und Co. könnten a la Radio Eins kräftig Hörer gewinnen, nur die machen lieber Programm für Gremien.
 
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Dass der Relaunch von WDR4 nichts bringt war von Anfang an klar.
Gib dem Programm eine Chance. Jeder verliert bei einer Formatumstellung. Bisherige Hörer sind immer schneller verloren, als neue gewonnen. In 1-2 Jahren sind wir schlauer.

Im Prinzip lässt sich die MA in jede Richtung manipulieren, und niemand wird es je erfahren.
Bitte nicht schon wieder die Verschwörungstheorie.
 
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Dr. Fu Man Chu schrieb:
DLF/DLR und Co. könnten a la Radio Eins kräftig Hörer gewinnen, nur die machen lieber Programm für Gremien.

Gerade beim DLF möchte ich hier entschieden widersprechen. Der Sender ist verständlich, die Informationen klar formuliert und unkompliziert. Natürlich geht es häufig in die Tiefe, aber genau das soll es auch. Letztendlich ist es gerade in der heutigen Situation, wo man beim Radio auswählen kann, auch ein "In-Anspruch-nehmen" der Gebührenverwendung. Oder andersrum: Es gibt einen Sender, der sowohl reine Informationen als auch Hintergründe und vergleichbares anbietet. Und man hat in vielen Regionen Deutschlands die Möglichkeit, von diesem Angebot Gebrauch zu machen - wenn man es denn will.
 
Zielgruppen des Deutschlandradios

Diese von dir gewünschten Zielgruppenformulierungen und Analysen existieren bereits und Deutschlandfunk/Deutschlandradio Kultur sind schon längst Medien für die "Meinungsführer", für die gesamte Öffentlichkeit wurde da noch nie Programm gemacht. :rolleyes:

Werden diese Ziele und Analysen irgendwo veröffentlicht, oder hält man die unter Verschluß? Wenn ersteres, wäre ich für einen Hinweis auf eine Fundstelle dankbar.

Sollten die Ergebnisse unter Verschluß gehalten werden, fände ich dies sehr fatal, vor allem in bezug auf die dann unvermeidliche Diskussion, laut MA viiiel zuwenig Hörer zu haben. In meinen Augen sollte das Deutschlandradio ganz offensiv vertreten, was man eigentlich will und ob man es erreicht hat. Denn nur damit kann man sich immun machen gegen den immer wieder geäußerten Vorwurf, „zu elitär“ zu sein oder – wird äußerst gern genommen – „an den Hörern vorbeizusenden“:

Aber, viele Sender und gerade ö/r Programme haben nicht die Bedürfnisse ihrer Zielgruppe im Kopf. Mit Gebührengelder ist man eben satt und macht Programm immer scharf am Hörer vorbei. Das ganze verkauft man dann als "sogenannte" Qualität und Kultur. Hier befriedigen sich nur die Programmmacher. Glück für die Privaten, DLF/DLR und Co. könnten a la Radio Eins kräftig Hörer gewinnen, nur die machen lieber Programm für Gremien.

Vielleicht ist letzteres wirklich so, vielleicht aber auch nicht. Diese Vorwürfe können m E nur ausgeräumt werden, wenn das Deutschlandradio Fakten zum Hörverhalten auf den Tisch legt.

Ich gehe auch nicht konform zur Meinung daß alles gut wäre, wenn man „kräftig Hörer gewinnen“ würde, wenn man zu diesem Zweck z B mehr in Richtung Popradio ginge und, darauf kommt es mir an, die bisherige Hörerschicht heimatlos macht.

Das Ziel des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sollte niemals sein, daß jeder Sender für sich die maximalen Quoten hat, sondern, daß jeder Hörer im großen Angebot wenigstens einen Sender findet, den er gern hört – und für den er dann auch gern seine Gebühren zahlt.
 
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Gerade beim DLF möchte ich hier entschieden widersprechen. Der Sender ist verständlich, die Informationen klar formuliert und unkompliziert. Natürlich geht es häufig in die Tiefe, aber genau das soll es auch. Letztendlich ist es gerade in der heutigen Situation, wo man beim Radio auswählen kann, auch ein "In-Anspruch-nehmen" der Gebührenverwendung. Oder andersrum: Es gibt einen Sender, der sowohl reine Informationen als auch Hintergründe und vergleichbares anbietet. Und man hat in vielen Regionen Deutschlands die Möglichkeit, von diesem Angebot Gebrauch zu machen - wenn man es denn will.

Natürlich ist der DLF verständlich, obwohl einen elaborierten Sprachstil pflegt. WEar Basis-Deutschsprech wünscht kann ja eher KISS hören. Warum der DLF im Morgenprogramm unbedingt Fahrstuhlmusik ausstrahlt, erschließt sich mir nun wirklich nicht. Entweder reines Wort, was mir persönlich lieber wäre, oder ausgespielte Musikstücke. So ist es nicht Fisch oder Fleisch und unkonsequent. Gerade im Programm von DLF/DLR lassen sich leider unzählige Beispiele finden. Hier geht es nicht um weniger oder mehr Wort, sondern um eine klare Hörerorientierung, ohne Verflachung oder Anbiederung. Warum bekommt die BBC so etwas hin? Hört mal bei Radio 4 rein.

Aber, die MA sagt etwas über die Reichweiten und soziodemographische Zusammensetzung, nichts über die Qualität. Die Bild hat mehr Leser als z.B. der Spiegel oder die Zeit. Kein Mediaplaner, der noch alle Tassen im Schrank hat, würde den Spiegel oder die Zeit mit der Bild vergleichen, bzw. alternativ belegen. Trotzdem stehen alle drei Titel in der Print-MA mit ihren Reichweiten.
 
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Fu Man Chu schrieb:
Mit Gebührengelder ist man eben satt und macht Programm immer scharf am Hörer vorbei. Das ganze verkauft man dann als "sogenannte" Qualität und Kultur.

Das ist ein bisschen arg pauschal! Was ist denn für Dich tatsächliche Qualität im Gegensatz zur "sogenannten" Qualität?
 
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MaxPower, eigentlich hab ich gar keine Lust mehr auf deine Postings zu antworten, wenn's um Hamburg geht, ist das schon immer abstrus.
Aber mit deiner Betrachtung der Münchner Energy-Variante disqualifizierst du dich jetzt komplett. Tommy Wosch ist mitverantwortlich für den Energy-Erfolg in München? NIEMAND, wirklich NIEMAND kennt in München einen Tommy Wosch. Wirklich, glaube es mir! Dass Energy so erfolgreich ist, liegt zu 98% an der sehr hörbaren und sehr gutgemachten Toastshow (sicher nichts für die ganzen Deutschlandfunkhörer hier, aber für alle anderen). Außerdem spielt Energy München zwar die neuste Musik, aber weniger hiphoplastig und weniger deutschsprachig als Jugendsender in anderen Großstädten. Der Musikmix ist also auch bei 30plus interessant. Außerdem moderieren neben dem genialen Herold Leute wie Edith und Marc, die auch gute Moderatoren sind (auch das ist bei anderen Energystationen anders). Mit einer Syndicationshow im Nachtprogramm hat das sicher nichts zu tun! WAHNSINN!

@alle: wieso senden eigentlich angeblich alle ÖR Programme am Hörer vorbei? Ich kann das in KEINEM Bundesland so erkennen, in KEINEM!
 
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Natürlich ist der DLF verständlich, obwohl einen elaborierten Sprachstil pflegt. WEar Basis-Deutschsprech wünscht kann ja eher KISS hören. Warum der DLF im Morgenprogramm unbedingt Fahrstuhlmusik ausstrahlt, erschließt sich mir nun wirklich nicht. Entweder reines Wort, was mir persönlich lieber wäre, oder ausgespielte Musikstücke. So ist es nicht Fisch oder Fleisch und unkonsequent. Gerade im Programm von DLF/DLR lassen sich leider unzählige Beispiele finden.

Mir persönlich gefällt diese "Fahrstuhlmusik" zwischen den Stücken ganz gut. Sie wird lediglich als Brücke zwischen zwei Themen gewählt. Daher muss sie auch nicht lang, geschweige denn ausgespielt sein. Und sie unterscheidet sich schon innerhalb von Sendungen. Gerade in den Sendungen "Sport am Samstag" und "... am Sonntag" ist die Musik entsprechend temperamentvoller.

Die musikalischen Beiträge in den Informationen am Morgen und Mittag (in der Sendung am Abend wird auf Musik verzichtet) sind mir jedenfalls tausendmal lieber als die Titel, die in den Magazinsendungen auf WDR 2 ausgestrahlt werden. Da bekomme ich Aggressionen. ;)
 
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Was ist denn für Dich tatsächliche Qualität (...)?
Da gibt's eine gute Definition:
'Die Qualität ist der Umfang des Erfolges, der unter optimalen Verhältnissen und vertretbaren Kosten tatsächlich zu erreichen ist'. Donabedian Avedis, 1968
Bleibt die Frage, ob die Kosten für den ö-r Rundfunk "vertretbar" sind?
 
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Mir persönlich gefällt diese "Fahrstuhlmusik" zwischen den Stücken ganz gut. Sie wird lediglich als Brücke zwischen zwei Themen gewählt. Daher muss sie auch nicht lang, geschweige denn ausgespielt sein. Und sie unterscheidet sich schon innerhalb von Sendungen. Gerade in den Sendungen "Sport am Samstag" und "... am Sonntag" ist die Musik entsprechend temperamentvoller.

Die musikalischen Beiträge in den Informationen am Morgen und Mittag (in der Sendung am Abend wird auf Musik verzichtet) sind mir jedenfalls tausendmal lieber als die Titel, die in den Magazinsendungen auf WDR 2 ausgestrahlt werden. Da bekomme ich Aggressionen. ;)

Ich mag die Musik am Morgen auch, so wie heute wieder. Kurz nach fünf passt Herb Alperts Work Song doch vorzüglich.
Zudem werden viele Fahrstuhlstücke gespielt, die bereits die gute alte WDR II Quintessenz sowie teilweise noch Sendungen aus der späteren NDR/WDR I Zeit bereichert haben. So ist auch immer ein Stück Nostalgie dabei. Da mach Wiederhören echt Freunde.
 
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@alle: wieso senden eigentlich angeblich alle ÖR Programme am Hörer vorbei? Ich kann das in KEINEM Bundesland so erkennen, in KEINEM!

Vollkommen richtig. Denn am Hörer kann man ja nicht vorbeisenden, der Hörer schaltet ja ein. Wenn kann man nur an der Zielgruppe vorbeisenden. Das ist bei einigen Stationen dann vielleicht eher der Fall. Da ich nicht die ganze Bandbreite der ÖR-Programme kenne bzw. ausreichend genug kenne, würde ich mich mit diesem Urteil aber nicht aus dem Fenster lehnen, zumal man da auch auf weitere Aspekte achten muss (wird ein Sender vielleicht nur eingeschaltet mangels Alternativen?, usw.).
 
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Da gibt's eine gute Definition:
'Die Qualität ist der Umfang des Erfolges, der unter optimalen Verhältnissen und vertretbaren Kosten tatsächlich zu erreichen ist'. Donabedian Avedis, 1968
Bleibt die Frage, ob die Kosten für den ö-r Rundfunk "vertretbar" sind?
Und sofort kommt die nächste Frage: was bitteschön ist in diesem Zusammenhang "Erfolg"? Ich denke, das definiert jeder anders. "Erfolg" kann kompromißlos "hohe Quote" bedeuten oder auch kompromißlos "hohes intellektulles Niveau" - oder auch irgendwas dazwischen oder etwas völlig anderes.

Wenn kann man nur an der Zielgruppe vorbeisenden.
Oder: man hat Zielgruppen definiert und sendet für sie - und nichtmal an ihnen vorbei. Aber man hat von Anfang an relevante Bevölkerungsschichten komplett außen vor gelassen. Genau das tritt meiner Meinung nach bei den ARD-Anstalten oft auf.
 
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Und sofort kommt die nächste Frage: was bitteschön ist in diesem Zusammenhang "Erfolg"?
Erfolg ist die Art und der Grad einer Zielerreichung -> siehe hier. Ergo: Wer kein Ziel hat, kann keinen Erfolg haben. Bei einem privaten Sender ist das Ziel ein möglichst hoher Gewinn, nicht die Quote. Die ist Mittel zum Zweck. Bei anderen Sendern (z.B. NKLs oder alternativen Sendern wie Radio Z) kann das Ziel natürlich auch anders aussehen (Sparteninteressen befriedigen, politisch überzeugen, o.ä.).
 
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Die Qualität ist der Umfang des Erfolges, der unter optimalen Verhältnissen und vertretbaren Kosten tatsächlich zu erreichen ist'.
Da fehlt aber ein entscheidender Teil in dieser Definition, die ja auch schon Jahrzehnte auf dem Buckel hat. Bei Qualität spielt in der Zwischenzeit der Kunde eine große Rolle, denn gute, schlechte etc. Qualität = gute, schlechte etc. Kundenzufriedenheit.
Nur, wer ist der Kunde bei einem Radioprogramm, die Werbewirtschaft oder der Hörer?

Und wenn ich feststelle, dass WDR 4, zum Beispiel, die Hörer weglaufen, habe ich als großer WDR wirklich analysiert, warum sie wohin weggelaufen sind? - Ich wage es erst einmal zu bezweifeln. Um zu vergleichen, nehmen wir einmal das ähnliche Format von NDR 1 Niedersachsen: Was machen die richtig oder falsch, sind sie doch in Niedersachsen Marktführer mit einem MA von 26,8 % bzw. liegen deutlich vor NDR 2/N-JOY (zusammen 15,4 % MA). Auch den Vergleich mit den Privatsendern (Antenne, FFN und Radio 21) müssen sie nicht scheuen, kommen die drei doch gerade einmal in der Summe auf einen MA von 28,8 %.
 
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Der Vergleich interessiert mich! Da ich das Programm von NDR 1 Niedersachsen nicht kenne, frage ich euch, warum dieser Sender so viel erfolgreicher ist als WDR 4. Irgendwas scheinen die ja besser zu machen. Welche Musik spielt NDR 1 Niedersachsen, nur Schlager, oder auch Volkstümliches, englischsprachige Oldies oder was sonst noch?
 
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