Media-Analyse 2012 Radio II: Reaktionen und Meinungen

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Mal eine Frage: Wie muß ich mir das vorstellen. Wie läuft eine MA ab und welche Fragen werden gestellt?
Ich wurde vor einigen Jahren (ca. 8-9 Jahre her) an einem Samstagvormittag mal angerufen.
Die Telefonnummer wird, weil ich "fragte", woher das Institut meine Nummer hat, von einem PC-Programm willkürlich erstellt - meine Nummer steht nämlich nicht im Telefonbuch.
Es wurde nach Alter und Geschlecht gefragt. Es wurde gefragt, welchen Radiosender ich kenne, welchen Radiosender ich gestern gehört habe von ... bis (Uhrzeit). Es wurde gefragt ob ich Radio xy und Radio yz und Radio 123 und, und und... Radio sowieso kenne oder höre. Und noch einiges mehr.
Auffällig war, dass der Interviewer nicht wusste, dass einige von ihm genannte Sender bei uns in der Stadt überhaupt nicht ins Kabelnetz eingespeist sind.
Als ich ihm nämlich sagte, dass ich gerne KIIS aus Los Angeles oder Pirate Radio aus San Francisco höre, kam er ins Schleudern: "Diese Sender sind bei mir nicht aufgeführt."
Es wurde nach einer vorgegebenen Liste abgefragt - wann, wie lange, um welche Uhrzeit, wann ich das Haus verlasse, wann ich nach der Arbeit wieder heimkomme, wann ich den Fernseher einschalte....
Die gesamte Befragung dauerte, so ist es in meiner Erinnerung, ca. 15 - 20 Minuten.

Ich persönlich sehe das Problem darin, dass die Befragung relativ lange gedauert hat und mir als damaliger Moderator und Redakteur bei einem überregionalen Radiosender das alles unglaublich lustig vor kam - ich habe sozusagen Auskunft über meinen Arbeitgeber und mich erteilt.

Aber da müsste noch ein Thread hier in den Radioforen existieren, in dem Deine Frage ausführlicher beantwortet wird.

2Stain
 
@2Stain: Vielen Dank!
So wie du es schilderst gibt die Media-Analyse schon das Hörverhalten wieder, wenn in allen Bundesländern die gleichen Fragen gestellt werden.
Darauf bauen die Sender und legen dann die Preise für Werbung fest.
 
Was hat denn bitte das :
Es wurde nach einer vorgegebenen Liste abgefragt - wann, wie lange, um welche Uhrzeit, wann ich das Haus verlasse, wann ich nach der Arbeit wieder heimkomme, wann ich den Fernseher einschalte....
Die gesamte Befragung dauerte, so ist es in meiner Erinnerung, ca. 15 - 20 Minuten.


2Stain

...mit dem Hörverhalten zu tun?
 
@micha774
Bitte denke einfach einen Schritt weiter, wenn möglich:

wenn ich aus dem Haus gehe und mit dem ÖPNV zur Arbeit fahre, kann ich nicht zu Hause Radio hören, soweit verstanden?
Wenn ich in der Arbeit Radio hören möchte, ist es nicht möglich, da von der Geschäftsleitung lt. Arbeitsvertrag verboten.
Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, kann ich zu Hause Radio hören, soweit verstanden?
Wenn ich um, sagen wir mal 20 Uhr das Radio aus- und die Tagesschau einschalte, kann ich kein Radio hören, soweit verstanden?

Und was schließen wir jetzt aus meinem bei der Befragung angegebenen Hörverhalten für die Viertelstundenreichweiten messerscharf?
Ich bitte um Antwort, micha774

2Stain
 
2Stain schrieb:
Und was passiert, wenn der/die Angerufene lügt?

Das ist in den Auswertungen mehr oder weniger eingepreist. Da ja nur Positivabfragen stattfinden (was hörst Du und wie lange?), und nicht gefragt wird, was hörst Du nicht und warum nicht? , gehen Lügen immer zugunsten eines Senders aus.
 
Das ist in den Auswertungen mehr oder weniger eingepreist. Da ja nur Positivabfragen stattfinden (was hörst Du und wie lange?), und nicht gefragt wird, was hörst Du nicht und warum nicht? , gehen Lügen immer zugunsten eines Senders aus.
So isses, Mannis Fan.
Ich habe meine Frage aus gutem Grund gestellt, denn ich habe im Laufe der Jahre beim Radio hautnah verfolgen können, wie eine ganze tiefe und vor allem irreale Beziehung von Radiohörern (speziell -innen) zu einem Sender und einem Moderator sein können.

Wenn bei einer Umfrage zur MA ausgerechnet mehrere Menschen mit dieser besonderen Affinität zu einem Sender/Moderator befragt werden, kannst Du Dir vorstellen und vor allem ausrechnen was passiert, wenn aufgrund der geringen Grundgesamtheit bei der Befragung, die Antworten dieser "Fans oder Lügner" hochgerechnet werden und in das Ergebnis der MA einfließen.

2Stain

P.S.: Ich persönlich bin dafür, dass wieder das alte "Tagebuch" eingeführt wird und face to face Befragungen durchgeführt werden.
 
@micha774
Bitte denke einfach einen Schritt weiter, wenn möglich:

wenn ich aus dem Haus gehe und mit dem ÖPNV zur Arbeit fahre, kann ich nicht zu Hause Radio hören, soweit verstanden?
Wenn ich in der Arbeit Radio hören möchte, ist es nicht möglich, da von der Geschäftsleitung lt. Arbeitsvertrag verboten.
Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, kann ich zu Hause Radio hören, soweit verstanden?
Wenn ich um, sagen wir mal 20 Uhr das Radio aus- und die Tagesschau einschalte, kann ich kein Radio hören, soweit verstanden?

Und was schließen wir jetzt aus meinem bei der Befragung angegebenen Hörverhalten für die Viertelstundenreichweiten messerscharf?
Ich bitte um Antwort, micha774

2Stain

Ist mir doch egal :p

Aber mal ehrlich: Es geht bei der Umfrage darum WANN ich WELCHEN Sender höre oder?
Da kann es der Agentur die mich fragt, doch sch***egal sein WO ich diesen Sender höre
oder geht es darum GEZ-Gebühren einzutreiben?
 
Micha774

Es wird schon auch darum gehen eine vermeintliche Reichweite
Wenn ein Radiosender in einem Großraumbüro im Hintergrund spielt sind das mehr Zuhörer, als bei mir zu Haus
 
Da kann es der Agentur die mich fragt, doch sch***egal sein WO ich diesen Sender höre oder geht es darum GEZ-Gebühren einzutreiben?
Zu Teil 1 Deines "Satzes": Eben nicht.
Warum sollte ein Auto-, Möbel- oder sonstiges Haus gezielt diversifiziert Werbung in einem Gebiet machen, in dem diese, durch die Werbung angebotenen Teile, Leistungen, usw. nicht vorhanden sind, da es den Werbenden nur lokal oder regional gibt?
Du hast vergessen, dass die MA und FAB die "Währung" für die - ich sag es mal salopp - werbenden Unternehmen ist.

Zu Teil 2 Deiner Frage: Was hat denn die GEZ mit der MA und der FAB zu tun?

Teil 3 von mir: Durchforste dieses Forum - Du findest auf fast alle Fragen eine Antwort. Sollte dem nicht so sein, dann frage einfach (es gibt keine dummen Fragen - nur dumme Antworten, aber das ist wiederum eine andere Geschichte).
Ich bin auch gerne bereit Dir, aber nur Dir, Hilfestellung zur Beantwortung Deiner Fragen zu geben.

2Stain
 
Wenn ein Radiosender in einem Großraumbüro im Hintergrund spielt sind das mehr Zuhörer, als bei mir zu Haus
Hoppla, welch Fehltritt.
Eine Person wird befragt über deren Verhalten beim Radioverhalten an welchen Tagen und Uhrzeiten.
Was haben denn die Mitarbeiter im Büro mit der Befragung zu tun?
Kennen wir das Hörverhalten und sind berechtigt darüber Auskunft zu erteilen? Nein, 3 x Nein.
2Stain
 
Vielleicht wäre ein Studiengang als Gasthörer für Dich interessant. Der "große Statistikschein" sollte den Abschluss bilden.

Dass sich die "MA Radio" auf statistische Kniffe beruft ändert doch nichts daran dass das Verfahren völlig ungeeignet ist, um Marktanteile zu ermitteln oder das tatsächliche Hörverhalten hochzurechnern. Dazu bedarf es zumindest der längerfristigen Beobachtung einer repräsenetativen Auswahlgruppe, keiner informellen Telefonumfrage. Dass sich die Insider mal mehr, mal weniger euphorisch auf dieses Verfahren geeignet haben sagt nichts über die Verlässlichkeit der Methodik aus, im Gegenteil, die Zurückhaltung der Werbetreibenden lässt ganz erheblich am Vertrauen der Wirtschaft in die Aussgekraft der MA-Zahlen zweifeln.

Allein die Begrifflichkeiten, mit denen die MA-Ersteller jonglieren sind abstrus bis abenteuerlich. Welchen Sinn macht es beispielsweise, zwischen Hör- und Verweildauer zu unterscheiden, wenn die Verantwortlichen nicht einmal in der Lage sind, diese Termini mit Leben zu erfüllen, will heißen, sie allgemein nachvollziehbar zu erklären. Das riecht doch verdächtig nach statistischer Trickkiste.
 
Dass sich die "MA Radio" auf statistische Kniffe beruft ändert doch nichts daran dass das Verfahren völlig ungeeignet ist, um Marktanteile zu ermitteln oder das tatsächliche Hörverhalten hochzurechnern. Dazu bedarf es zumindest der längerfristigen Beobachtung einer repräsenetativen Auswahlgruppe, keiner informellen Telefonumfrage. Dass sich die Insider mal mehr, mal weniger euphorisch auf dieses Verfahren geeignet haben sagt nichts über die Verlässlichkeit der Methodik aus, im Gegenteil, die Zurückhaltung der Werbetreibenden lässt ganz erheblich am Vertrauen der Wirtschaft in die Aussgekraft der MA-Zahlen zweifeln.

Allein die Begrifflichkeiten, mit denen die MA-Ersteller jonglieren sind abstrus bis abenteuerlich. Welchen Sinn macht es beispielsweise, zwischen Hör- und Verweildauer zu unterscheiden, wenn die Verantwortlichen nicht einmal in der Lage sind, diese Termini mit Leben zu erfüllen, will heißen, sie allgemein nachvollziehbar zu erklären. Das riecht doch verdächtig nach statistischer Trickkiste.
@ricochet
Es ist sehr schade, dass Du scheinbar nicht in der Lage bist, auf meine Antworten logisch zu antworten. Du kommst mir vor wie ein teilweise zu Recht zorniger, mit dem Fuß aufstampfender, relativ unwissender aber sehr interessierter Fragender, der von völlig falschen Voraussetzungen ausgeht.

1. Ich habe nie behauptet, dass das aktuell gültige Verfahren zur Erhebung der MA und FAB geeignet ist, um eine allgemein gültige und repräsentative Aussage zu erstellen. Im Gegenteil, ich habe darauf hingewiesen, dass die Mängel bei der Erhebung bekannt sind. Was sollen "statistische Kniffe" sein?
Ich hatte Dich gebeten von Deiner Seite aus dafür zu sorgen, dass eine mögliche Schwäche bei bei der Erstellung und der Interpretation der Ergebnisse der MA und der FAB durch Kurse und Studium mit Statistikschein ausgeglichen werden könnten - ich benutze bewusst den Konjunktiv.

2. Du lieferst keine Definitionen und nachvollziehbaren, geschweige denn belegbaren Quellen für die von Dir geschriebenen Kriterien "langfristig" (wer zahlt das, wie aussagekräftig ist es rückwirkend, warum langfristig)?
Die Befragung läuft über ca. drei Monate und die Antworten des Rezepienten beim Anruf sind lediglich eine Momentaufnahme, rufst Du ihn morgen, kann es sein, dass Du eine völlig andere Aussage erhältst, deswegen face2face oder Viertelstundentagebuch.

3. Die Definitionen für Hördauer, Verweildauer, WHK, Stammhörer usw. sind definiert, es ist nichts abstrus - benutze einfach die Suchmaschine Deines Vertrauens, da wirst Du fündig. Und wenn Du nicht in der Lage bist, dann riecht das nicht nach statistischer Trickkiste (wie Du schreibst), sondern eher nach nach fehlenden Grundlagen Deinerseits, um statistisch Werte interpretieren zu können.

4. Bevor Du jetzt möglicherweise zum "Rundumschlag" ansetzt, alles erneut bezweifelst, in Frage stellst und was weiß ich noch alles tust, versuche einfach mal die letzte FAB mit der vorletzten FAB zu vergleichen, drucke Dir die pdfs aus, nimm am besten Mehrfrequenzstandorte, da ist es von den Musikformaten her einfacher, Du wirst sogar bei der FAB den Ansatz, wohlgemerkt nur den Ansatz einer qualitativen Aussage finden.
Und wenn Du diese Hausaufgabe geschafft hast (wohlgemerkt im Hinterkopf die möglichen plus und minus Ergebnisse wegen der bereits von mir früher angesprochenen Formel, die aus einer Wurzel berechnet wird, bei telefonischen Umfragen + - 10% - da kommt schon was zusammen im schlimmsten Fall), dann, aber erst dann kannst Du motzen.

5. Jetzt mach mal, gib Gas, Dein Kopf soll rauchen. Lediglich am Wochenende habe ich Zeit, da wirst Du geholfen, denn momentan läuft ja wieder die Umfragewelle.

2Stain
 
Die Definitionen für Hördauer, Verweildauer, WHK, Stammhörer usw. sind definiert, es ist nichts abstrus - benutze einfach die Suchmaschine Deines Vertrauens, da wirst Du fündig.

Ja, sie ist definiert. Nur der inhaltliche Unterschied bzw. die Notwendigkeit einer Unterscheidung der beiden Größen will sich mir nicht erschließen und da wähne ich mich in guter Gesellschaft. Man kann viele statistische Größen einführen, sie mit wolkigen Umschreibungen legitimieren und in eindrucksvolle Formeln pressen. Doch wozu der ganze Zauber, wenn sie doch niemand versteht oder im konkreten Fall nutzbringend anwenden kann.
 
Ja, sie ist definiert. Nur der inhaltliche Unterschied bzw. die Notwendigkeit einer Unterscheidung der beiden Größen will sich mir nicht erschließen und da wähne ich mich in guter Gesellschaft. Man kann viele statistische Größen einführen, sie mit wolkigen Umschreibungen legitimieren und in eindrucksvolle Formeln pressen. Doch wozu der ganze Zauber, wenn sie doch niemand versteht oder im konkreten Fall nutzbringend anwenden kann.
Der letzte Satz ist entlarvend falsch:
Du verstehst die Unterschiede bei den Definitionen nicht und stellst deswegen gleichzeitig die Notwendigkeit in Frage.
In den naturwissenschaftlichen Fächern ging es in meiner Klasse damals im Gymnasium ab der Obersekunda ähnlich, Vektorenrechnung, bääh, Integral- und Differentialrechnung, igitt, die vier Grundrechenarten reichen doch aus - setzen, sechs.
Wissen ist Macht - nichts wissen macht auch nichts, oder?

Du wähnst Dich, wie Du schreibst, in "guter Gesellschaft" - wer ist das denn, bitte?
Ein "Radiomacher", ein Geschäftsführer, ein Programmdirektor, jeder, aber wirklich jeder wird Dir die Interpretation der Zahlen bei Hör- und Verweildauer um die Ohren schlagen. Wer die MA und FAB nicht entsprechen interpretieren kann, hat im Radiogeschäft als Macher nichts verloren.
Dagegen müssen Redakteure und Moderatoren nicht zwingend die Aussagekraft der Statistik interpretieren können, es wäre aber für sie selbst gut, dies zu können.
Und welchen "konkreten Fall" meinst Du denn?

2Stain
 
Inhaltliche Ausgestaltung der Programme und das Auf und Ab der Sender in der Quotenresonanz lassen allerdings den Verdacht aufkeimen, dass es in den Führungsetagen der "Radiomacher" mit der Fähigkeit, richtige Schlüsse aus einer MA zu ziehen, auch nicht besonders weit her ist.
 
Inhaltliche Ausgestaltung der Programme und das Auf und Ab der Sender in der Quotenresonanz lassen allerdings den Verdacht aufkeimen, dass es in den Führungsetagen der "Radiomacher" mit der Fähigkeit, richtige Schlüsse aus einer MA zu ziehen, auch nicht besonders weit her ist.
Manni, mit einem leicht diabolischen Grinsen stimme ich Deiner Aussage zu 100% zu.
Ich habe das selbst erlebt (erleben müssen, dürfen...).
Von Beruf war man(n) damals Sohn. Man(n) hatte als Yuppie den entsprechenden Sportwagen und man(n) hatte einen Radiosender.
Was er heute macht, interessiert mich nicht.
 
Ja, sie ist definiert. Nur der inhaltliche Unterschied bzw. die Notwendigkeit einer Unterscheidung der beiden Größen will sich mir nicht erschließen und da wähne ich mich in guter Gesellschaft.

Ich kann Dich wirklich verstehen, es gibt Fachbegriffe, die versteht man nicht. Da bekanntlich der Mensch (Ich, Ich, Ich) das Maß aller Dinge ist, muss "Ich" verstehen können, wenn "ich" es nicht verstehe, dann ist da der berühmte Wurm und zum Glück gibt es viele andere Menschen, den es ähnlich geht. Mein Vorschlag: Dann schaffen wir doch auch Kernphysik, Medizin und noch ein paar andere Wissenschaften ab. Deren Fachbegriffe werden bekanntlich auch von der Mehrheit der Bevölkerung nicht kapiert. Uups, Du kannst Dein Auto nicht selber reparieren, weil die Fachsprache der Mechaniker kannst Du nicht so nachvollziehen - ganz einfach sagt dann der Klaus: Fahrradfahren.
 
@Dr. Fu Man Chu
Nur mit dem Unterschied, dass Kernphysik und Medizin tatsächlich eine Wissenschaft sind, RadioMA hingegen eine Kaffeesatzleserei.
 
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