Media-Analyse 2013 Radio I: Reaktionen und Meinungen

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Kann hier bitte einer beziffern wie sich diese MA finanziell auf die Sender auswirkt?
Um wieviel Prozent/ Euro steigen/ sinken die Werbepreise ungefähr?
 
Vielleicht, weil das bei dieser Art von Astrologie kaum möglich ist.

Den Vergleich landes- oder bunderweiter Sender könnte man noch halbwegs statische Glaubwürdigkeit beimessen. Bei den Lokal-/Regionalsendern, auch in Ballungsräumen, sagen Fallzahlen und
Fragestellungen gerade mal was über die Eignung als Trägermedium für die dümmsten Werbebotschaften aus, aber nicht über die tatsächliche Nutzung. Grad die seltsam unterschiedlichen Zahlen des
DLF in verschiedenen Bundesländern z.B. beweisen eher die riesige Ungenauigkeit der Zahlen, als dass sie Beleg für regionale Unterschiede wären... (könnte man jetzt alles mögliche rein orakeln, wie
hier bereits geschehen...).
In Ballungsräumen wird die Fallzahl sehr stark aufgestockt. Einfach einmal in den AGMa-Bericht schauen. Lokalradios gibt es hauptsächlich in Bayern und in NRW, die haben ihre eigene Analyse.
Bevor über die seltsam unterschiedlichen Zahlen des DLF seniert wird, hätte ich die Hörer/Tag und WHK Zahlen gern gesehen. Der DLF hat eine sehr unterschiedliche Frequenzabdeckung, allein schon daraus ergeben sich Unterschiede. Weiterhin ist die Wettbewerbssituation auch unterschiedlich von Bundesland zu Bundesland.
Die regional sehr unterschiedliche Qualität und Anzahl von Programmangeboten kann eine solche MA ja gar nicht erkennen. Und abweichende Hörgewohnheiten bei Spartenkanälen fallen auch unter den Tisch.
Deshalb sind insbesondere auch die Aussagen z.B. zum Jazzradio oder zu FluxxFM, aber auch für Klassikradio der Qualität von Lottozahlen gleichzusetzen.
Die MA misst keine Programmqualität, insofern ist auch eine Auswertung nicht möglich. Die MA teilt sich in eine Vielzahl von Unterstichproben auf, die einzelnen Märkte werden somit abgebildet.
Richtig, gerade kleine Stationen lassen sich nur in einige Kernkennzahlen abbilden. Wollte man diese Sender valider abbilden, dann müsste die Stichprobe noch einmal nachhaltig aufgestockt werden. Nur wer soll das finanzieren. Den kleinen Sendern fehlt sowie schon die Mittel und die Marktführer haben kein Interesse daran.
Jazzradio laviert seit Jahren mehr oder weniger in der Insolvenzzone, bzw. war mindestens zweimal in der Insolvenz, FluxxFM macht auch mehr als ein Minderheitenprogramm in Berlin/Brandenburg hat jedenfalls die Stichprobe ausreichend Fallzahlen.

Ansonsten gilt, bevor ich auswerte schaue ich mir die Fallzahlen an. Das gilt in der Statistik immer, wenn zu vermuten ist, dass die Fallzahl sehr gering ist.
 
Das DR verloren hat wundert mich nicht. Der Kulturbegriff von DR ist manchmal irre und enorm irrelevant, dazu dann noch diese oftmals überhaupt nicht aufeinander abgestimmte Doppelmoderation verbunden mit einem betulichen Gutmemschentum oder Pseudo-Wild. Dazu dann noch die Berlin-zentrierte Berichterstattung, die scheinbar nicht mal in Berlin ankommt. Aber Kulturradios haben einen Heiligenschein in Deutschland und man könnte denken, dass sie stolz darauf sind die Öffentlichkeit ausschließen. Einige Theatermacher denken ja auch, Publikumszuspruch ist etwas grenzwertiges.

Abgesehen davon, dass das das schnell hingeschriebene "Gutmensch" (übrigens das aktuelle Unwort des Jahres, was ich für eine sehr gute Wahl halte) mittlerweile dermaßen inflationär gebraucht wird, dass ich es fast schon als Kompliment ansehe, kann ich mir die Frage nicht verkneifen: "Was glauben Sie denn, ist Kultur?" Ich habe erst gestern wieder ein ganz phantastisches Radiofeuilleton zum Schwerpunktthema "Radio" gehört. Entspricht das deinem Kulturbegriff? Über eine Positivliste kulturrelevanter Themen würde ich mich freuen.
 
Ich habe erst gestern wieder ein ganz phantastisches Radiofeuilleton zum Schwerpunktthema "Radio" gehört. Entspricht das deinem Kulturbegriff?
Du meinst das fantastische Radiofeuilleton, bei dem sich ein Nischen-Internetradio-Macher und der Deutschlandradio-Musikredakteur darüber auslassen durften, wie furchtbar doch das Formatradio ist? Oder das Porträt des WDR-Talkers Jürgen Domian? Fantastisch ist daran rein gar nichts – man überschüttet sich mit Selbstlob und befriedigt auf primitivste Weise das Gefühl des Hörers, etwas Besseres zu konsumieren. Für die Öffentlichkeit haben solche Beiträge jedenfalls keinen Mehrwert. DLF und DRadio schweben in ihrem eigenen, kleinen elitären Kosmos, jazzen ihren Kulturbetrieb hoch und kriegen von der Außenwelt schon lange nichts mehr mit. Was im Rundfunkstaatsvertrag zum publizistischen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks steht, scheint dort niemanden zu kümmern.
 
Ich kann nur hoffen*, dass die Werbeindustrie zeitnah Konsequenzen zieht.

* "Die Hoffnung stirbt zuletzt - den Vorrang hat der Dudelfunk."
 
Abgesehen davon, dass das das schnell hingeschriebene "Gutmensch" (übrigens das aktuelle Unwort des Jahres, was ich für eine sehr gute Wahl halte) mittlerweile dermaßen inflationär gebraucht wird, dass ich es fast schon als Kompliment ansehe, kann ich mir die Frage nicht verkneifen: "Was glauben Sie denn, ist Kultur?" Ich habe erst gestern wieder ein ganz phantastisches Radiofeuilleton zum Schwerpunktthema "Radio" gehört. Entspricht das deinem Kulturbegriff? Über eine Positivliste kulturrelevanter Themen würde ich mich freuen.
Das Radiofeuilleton habe ich nicht gehört, die Wahl der Gesprächspartner lies aber schon einiges erahnen. Die Sprachpolizei, die Unwörter des Jahres wählt, brauche ich erstens nicht, zweitens ist sie selbst ernannt, sprich so eine Art Rächer der Enterben mit Pensionsanspruch, weil sicher im Beamtenverhältnis.

Die Frage nach der Kultur ist in diesem Thread nicht der Diskussionsgegenstand. Hier geht es um die MA-Ergebnisse und die sind für den DR nun nicht gerade berauschend. Ein Programm, dass eine so große technische Reichweite, aber nur 464.000 Hörer/Tag hat, zum Vergleich: 1.625 Tsd. DLF, 600 Tsd. NDR Info, 321 Tsd. NDR Kultur oder selbst ein Kulturradio nur in Berlin/Brandenburg mit 113 Tsd. Hörer. Da stellt sich schon die Frage: senden DR an der Hörerschaft vorbei. Ein ö/r sollte für die Hörer und nicht für die Redaktion gemacht werden. Mir geht es auch gar nicht um einzelne Sendungen oder Moderatoren Die Frage ist doch: Stimmt das Grunddesign des Programms, ist es hörerorientiert im besten Sinn des Wortes. Ich denke allerdings, in den Redaktionen vom DR ist den Machern die Reichweite scheissegal. Das Gehalt wird pünktlich gezahlt und was gehen uns die Hörer die an. Wer Zwangsgebühren erhebt, kann sich zwar so eine Haltung leisten. Aber, seine Glaubwürdigkeit erhöht er damit gerade nicht und ein solches Verhalten stellt die Legitimiät des Systems in Frage. Ach ja und wenn die MA-Ergebnisse nicht passen, dann ist die Methodik schuld oder irrelevant. Allerdings, bei der Rundfunkabgabe wird echtes Geld eingezogen.
 
Was im Rundfunkstaatsvertrag zum publizistischen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks steht, scheint dort niemanden zu kümmern.
Eine seeeehr von politisch-selektiver Wahrnehmung gefärbte Meinung... Ich behaupte das Gegenteil. Die DR-Sender gehören zu den wenigen Programmen des ö.-re. Rdf., die den Auftrag ernst nehmen und ein breites Spektrum bedienen.

Der DLF hat eine sehr unterschiedliche Frequenzabdeckung, allein schon daraus ergeben sich Unterschiede. Weiterhin ist die Wettbewerbssituation auch unterschiedlich von Bundesland zu Bundesland.
Auch innerhalb jedes Bundeslandes ist dies sehr unterschiedlich. Und genau das wird in der Analyse gar nicht beachtet.
Die MA misst keine Programmqualität, insofern ist auch eine Auswertung nicht möglich.
Wenn's das eigene Weltbild bestätigt, orakelst Du dann doch was dazu:
Das DR verloren hat wundert mich nicht. Der Kulturbegriff von DR ist manchmal irre und enorm irrelevant, dazu dann noch diese oftmals überhaupt nicht aufeinander abgestimmte Doppelmoderation verbunden mit einem betulichen Gutmemschentum oder Pseudo-Wild.
Könnte es nicht eher sein, dass sie sich nicht auf einen engen Hochkulturbegriff beschränken, sondern viele verschiedene Spielarten bedienen?

Davon abgesehen, ist es Äpfel mit Birnen zu vergleichen, wenn Du absolute Hörerzahlen und deren Änderung vergleichst, aber gleichzeitig den ganz unterschiedlichen Inhalt und Auftrag in der Analyse nicht betrachten kannst und willst, sondern eben mit Fokus auf Werberelevanz die Fragen stellst...

Das gilt in der Statistik immer, wenn zu vermuten ist, dass die Fallzahl sehr gering ist.
Die Fallzahlen sind dann hoch genug, wenn die Ergebnisse zu den Erwartungen des Auftraggebers passen? :rolleyes: o_O
Lokalradios gibt es hauptsächlich in Bayern und in NRW, die haben ihre eigene Analyse.
Wo die Antworten einer zufällig befragten Person auf 1000 Hörer hochgerechnet werden und dann zu gelegentlich abenteuerlichen Bewertungen führen... Wie die Fallzahlen bei der Media-Analyse 2013 I aussehen, hab ich noch nicht nachgeschaut, die zugrundeliegenden Fallzahlen werden aber sicher auch in Ballungsräumen wie Berlin nicht höher sein.
 
Du meinst das fantastische Radiofeuilleton, bei dem sich ein Nischen-Internetradio-Macher und der Deutschlandradio-Musikredakteur darüber auslassen durften, wie furchtbar doch das Formatradio ist? Oder das Porträt des WDR-Talkers Jürgen Domian? Fantastisch ist daran rein gar nichts – man überschüttet sich mit Selbstlob und befriedigt auf primitivste Weise das Gefühl des Hörers, etwas Besseres zu konsumieren. Für die Öffentlichkeit haben solche Beiträge jedenfalls keinen Mehrwert. DLF und DRadio schweben in ihrem eigenen, kleinen elitären Kosmos, jazzen ihren Kulturbetrieb hoch und kriegen von der Außenwelt schon lange nichts mehr mit. Was im Rundfunkstaatsvertrag zum publizistischen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks steht, scheint dort niemanden zu kümmern.

Genau das Radiofeuilleton meinte ich, korrekt. Das, in dem auch die Geschichte der Geräuschentwicklung im Radio mit Hörbeispielen beleuchtet wurde; das, in dem die mir bislang völlig unbekannte frühere okkulte Deutung des "Äthers" erzählt wurde; das, in dem Deutschlandradio-Moderatoren von ihrer peinlichsten Radiopanne berichteten. Und selbstverständlich gehe ich davon aus, etwas besseres (als den Rest) gehört zu haben. Sollte ich ein Programm wählen, von dem ich annehme, es sei schlechter als andere?

Wahrscheinlich hätte ich besser den MA-Gewinner 104.6 RTL hören sollen, wo wahrscheinlich im gleichen Zeitraum Arno Müller schonungslose kritische Selbstanalyse betrieb und Rundfunkjournalismus auf höchstem Niveau betrieb. Im Ernst: Wenn im Radio das Thema Radio behandelt wird, erwarte ich natürlich auch, dass man etwas von der Begeisterung für das Medium spürt und dass die Moderatoren und Redakteure mit Liebe und Detailfreude Beiträge zu ihrem Medium erstellen. Will sagen: Bei der Berichterstattung über die nächste Bundestagswahl sollte es in der Tat kritischer zugehen als an solch einem Thementag, der mir einfach großen Spaß gemacht hat - mit einer Ausnahme: Der Domian-Bericht hat wirklich sehr genervt, da gebe ich dir voll und ganz recht. Was für ein aufgeblasener Gockel. Wenn ich das schon höre (sinngemäß): "In meinem Urlaub fahre ich in eine einsame Holzhütte nach Lappland und rede drei Wochen lang gar nichts." Pft. Der suhlt sich wirklich eigenen Saft, jedoch - und das ist das eigentlich Furchtbare daran - nehme ich ihm das einfach nicht ab. An Domian ist nichts authentisch, ich halte den nach diesem Bericht für eine Art Kunstfigur (muss aber auch gestehen, dass ich seinen Talk bislang noch nicht oft und noch nie in ganzer Länge gehört habe).
 
Die Frage nach der Kultur ist in diesem Thread nicht der Diskussionsgegenstand. Hier geht es um die MA-Ergebnisse und die sind für den DR nun nicht gerade berauschend.
Du hast zusammen mit TS2010 doch genau den Kulturbegriff in die Diskussion eingebracht, und behauptet, der vom DR verwendete wäre falsch.

Da stellt sich schon die Frage: senden DR an der Hörerschaft vorbei. Ein ö/r sollte für die Hörer und nicht für die Redaktion gemacht werden. Mir geht es auch gar nicht um einzelne Sendungen oder Moderatoren Die Frage ist doch: Stimmt das Grunddesign des Programms, ist es hörerorientiert im besten Sinn des Wortes.
In bezug auf meinen Hörgeschmack absolut. Und ich kenne viele, die das ähnlich wahrnehmen. Dein (von mir aufgrund Deiner Statements vermutetes) Kulturverständnis wird von anderen Sendern ausreichend bedient.

Ich denke allerdings, in den Redaktionen vom DR ist den Machern die Reichweite scheissegal.
Wenn Du weg von den absoluten Zahlen gehen würdest und die Erwartungen der erreichten Hörer sowie die anderswo eben nicht gebotene Qualität berücksichtigen würdest, könntest Du diese Behauptung nicht aufrecht erhalten.
 
Na, dann tut der RBB ja wenigstens den Kids in Mitteldeutschland einen Gefallen...

Kann man wohl sagen. Noch einen Blick auf die Stundenreichweiten Mo-Fr von Fritz unter Teenagern: Berlin 2.000, Brandenburg 2.000, Sachsen-Anhalt 2.000, Sachsen 1.000.

Die Stimme der ostdeutschen Dorfjugend!
 
Für die Öffentlichkeit haben solche Beiträge jedenfalls keinen Mehrwert. DLF und DRadio schweben in ihrem eigenen, kleinen elitären Kosmos, jazzen ihren Kulturbetrieb hoch und kriegen von der Außenwelt schon lange nichts mehr mit.
Jetzt muss ich auch noch ein paar Bemerkungen loswerden. Der Deutschlandfunk ist einer von wenigen Sendern, die von der Ausbreitung der digitalen Medien extrem profitiert und seine hervorragenden, interessensspezifischen und in Summe durchaus massentauglichen Beiträge, Magazine und Reportagen zeitunabhängig anbieten kann, während die unzähligen austauschbaren Dudelwellen von jedem mittelprächtigen USB-Stick übertroffen werden, auf den man seine Lieblings-Musikschleifen zieht, die man während des Surfens aus dem Netz geladen hat.

Der Deutschlandfunk ist nicht von einer MA-Reichweitenstudie abhängig, die mehr denn je auf wankendem Boden steht und wie durch Zufall immer die großen Privatsender an der Spitze der Profitskala sieht, in einigen Ländern sogar weit vor den zum Verwechseln ähnlich klingenden Öffi-Dudlern, denen ihre dürftigen Werte vergönnt seien, mögen sie auch weit von der Realität entfernt sein (was ist an "Antenne Bayern" reizvoller als an "Bayern 3"? Die Reduzierung auf ein paar wenige gezielt platzierte "Superhits", die sich permanent um die eigene Achse drehen?). Die MA hat immer schon die kommerziellen Großanbieter gehätschelt, die öffentlich-rechtliche Konkurrenz wird entweder klein oder alt gerechnet und genau das hat sie auch verdient. Die ARD musste sich ja auf diesen Unfug einlassen und darf in umsatzschwachen Zeiten die Zeche dafür zahlen.

Der Deutschlandfunk ermöglicht als einziger Anbieter eine interessante Rundumversorgung mit hochspezialisierten Informationssendungen, während die Masse der Sender ihr Heil in der totalen Programmverflachung, Infantilisierung und musikalischen Gleichschaltung unter Rückgriff auf zwei Dutzend vorsortierte Promosingles sucht, die bei ein paar wenigen Lobbyisten die Kassen klingeln lassen. Die Hörer lassen sich von dem ewigen MA-Jubelgeschrei genausowenig hinters Licht führen wie die Werbetreibenden, die diese Methode längst durchschaut haben.

P.S.: Den Deutschlandfunk ganztägig durchhören kann ich auch nicht. Das kann niemand, denn der DLF ist ein Einschaltradio, in das sich zu bestimmten Zeiten immer nur ganz bestimmte Hörergruppen einklinken. In neuerer Zeit entwickelt sich der Deutschlandfunk immer mehr zu einer Download- und Streamingplattform, die die Auswahl aus hunderten monothematischen Sendungen ermöglicht, die jeder Nutzer gezielt abrufen kann.

Versucht im Gegenzug mal 4 Stunden bei normaler Zimmerlautstärke und ohne den Raum zu verlassen eines dieser megahippen, wahllos durchgemixten "Hitradios" zu hören; ich möchte nicht wissen, in welchem Gemütszustand ich euch dann vorfinde.
 
Mich schockiert ehrlich gesagt die Medienberichterstattung von den Fachmedien wie HORIZONT über Online-Medienmagazine wie DWDL bis hin zu den Regionalzeitungen in Berlin.

War in Sachsen auch nicht anders. Die eine Zeitung dengelte einen Extrakt aus den Jubelmeldungen zusammen, die andere klebte gleich nur die völlig substanzlose dpa-Meldung rein.

Da entsteht dann eben der Eindruck, das interessiere alles schon niemanden mehr.
 
Die Frage nach der Kultur ist in diesem Thread nicht der Diskussionsgegenstand.

Du hast die Büchse doch aufgemacht! Du eröffnest hier einen Nebenschauplatz und reagierst bei einer Nachfrage dazu derart kleinlaut? Schade.

Im übrigen habe ich lediglich bemerkt, dass ich Wahl von "Gutmensch" zum Unwort des Jahres für gelungen halte. Wer das wählt und mit welchen Mitteln diese Menschen ihren Lebensabend finanzieren erschein mir erstmal nicht so wichtig wie es dir zu ein scheint. (Und dann war ich doch neugierig: Wikipedia sagt, es sei die Gesellschaft für deutsche Sprache, deren Mitglieder - so verstehe ich das - ehrenamtlich tätig sind). Ich bräuchte diese Wahl auch nicht, trotzdem kann man ja mit dem Ergebnis einverstanden sein, oder?

Naja, vielleicht bin ich hier wirklich im falschen Thread gelandet, da mich die MA-Ergebnisse im Grunde nicht die Bohne interessieren. Mehr noch: Meiner Meinung nach sollten sich die ö-r-Sender auch nicht dafür interessieren. Dieses Schielen nach der Quote halte ich (auch beim TV) für einen grundsätzlichen Fehler für das Selbstverständnis des ö-r Rundfunks. Und bevor jetzt wieder das langweilige Totschlagargument mit der Zwangsgebühr kommt: Mit jedem Joghurt, den ich kaufe, bezahle ich den Werbeetat der Molkerei mit und finanziere damit (völlig ungefragt und zwangsweise!) auch die kommerziellen Sender, obwohl ich sie gar nicht höre und sehe.
 
Bremen Vier mit den besten Hits der letzten 20 Jahre, aktuellen News, Infos, Service und Programmaktionen verzeichnet nach den letzten sehr erfolgreichen Jahren Verluste mit einer Tagesreichweite von 20,1 Prozent in Bremen (Vorjahr 24,6 %).

"Wir freuen uns sehr, dass Bremen Eins gewinnt und die neue Nummer eins im Land ist. Auch das Nordwestradio konnte in Bremen und in seinem Ausstrahlungsgebiet in Niedersachsen um 3000 Hörerinnen und Hörer täglich zulegen. Die Werte von Bremen Vier sehen wir als Herausforderung", sagte Radio Bremen-Programmdirektor Jan Weyrauch.

Das dürfte dann ja nicht wirklich heiter werden ... o_O
 
Inwieweit fließen eigentlich Podcastabrufe in die Bewertung der MA bzw. in die Erfolgskontrolle der Sender?

Hintergrund ist, das ich meinen Radiokonsum immer mehr auf "Konserve" dank Podcast umstelle. Ob Radiotatort, Lange Nacht oder Querköpfe im DLF oder Radiofeature oder Zeitzeichen - das meiste kommt bei mir per Podcast auf die Ohren. Viele Sender werben ja auch für dieses Angebot. Kennt da jemand Nutzungszahlen?
 
Kultur ist, wenn die Menschen reden,
singen oder sich bewegen
und dabei zum Ausdruck bringen,
dass aus allen diesen Dingen
sich ein Zauber fein entspannt,
Kommunikation genannt,
wo ein Mensch ganz hautnah spürt,
dass ein andrer ihn berührt,
sei`s mit Worten, Gesten, Taten.
Banause, - dreimal darfst du raten,
was Kultur dann demnach sei.
Jedenfalls nicht dein Geschrei!
(von mir)
 
Auch innerhalb jedes Bundeslandes ist dies sehr unterschiedlich. Und genau das wird in der Analyse gar nicht beachtet.


Die MA erlaubt Auswertungen bis auf Kreisebene. Allerdings sind das Sonderzählungen, die Autorisierung scheinst Du nicht zu haben, sonst wäre dir das bekannt.

Davon abgesehen, ist es Äpfel mit Birnen zu vergleichen, wenn Du absolute Hörerzahlen und deren Änderung vergleichst, aber gleichzeitig den ganz unterschiedlichen Inhalt und Auftrag in der Analyse nicht betrachten kannst und willst, sondern eben mit Fokus auf Werberelevanz die Fragen stellst...


Ein Hörer ist erst einmal ein Hörer. Die MA misst das Hörverhalten für werbungaustrahlende und werbefreie Sender. Wo ist mein Zitat, dass ich nur auf "Werberelevanz" abziele?

Die Fallzahlen sind dann hoch genug, wenn die Ergebnisse zu den Erwartungen des Auftraggebers passen? :rolleyes: o_O
Wo die Antworten einer zufällig befragten Person auf 1000 Hörer hochgerechnet werden und dann zu gelegentlich abenteuerlichen Bewertungen führen... Wie die Fallzahlen bei der Media-Analyse 2013 I aussehen, hab ich noch nicht nachgeschaut, die zugrundeliegenden Fallzahlen werden aber sicher auch in Ballungsräumen wie Berlin nicht höher sein.

Statistik ist schon ein wenig mehr als die berühmten vier Grundrechenarten. Du scheinst nie die Statistikkurse besucht zu haben. Schon in Statistik Eins geht es um Methoden, Fallzahlen und Hochrechnungen. Wenn du dich schlau machen willst, die eine oder andere VHS bietet Statistikkurse zu günstigen Preisen an. Allerdings sollte man schon eine Note in Mathe haben, die über "Teilgenommen" hinaus geht. Wie sagte schon der weise Dichter Hoi Sin aus Kanton: Auch wenn ich nicht weiss warum ein Flugzeug fliegt - ich erhebe mich damit in die Luft.
 
Mal abseits der Diskussionen über das für und wider die Frage ob irgendein Sender auf die MA reagiert hat
und das Programm umgestellt oder die Hörer "belohnt" hat? ;)
 
Wo ist mein Zitat, dass ich nur auf "Werberelevanz" abziele?
Hab ich nirgendwo gelesen, aber als "Spezialist" für das Thema, müsste Dir bekannt sein, dass auf Werberelevanz die Fragestellungen und Befragungsmethoden abzielen.

Statistik ist schon ein wenig mehr als die berühmten vier Grundrechenarten.
Schön und gut. Bloß korelliert werden können nur die tatsächlich erfassten Informationen. Und es hängt davon ab, wie geschickt Merkmale zu Kategorien zusammengefasst werden. Und das klappt nur halbwegs bei formal durchformatierten Sendern.
Beispiele: Ich höre z.B. DRadio Wissen regelmäßig über DVB-C (Digitales Kabel) und werde befragt. Abgefragt werden (war zumindest in der letzten FAB so) die Empfangswege UKW, analoges Kabel, digitaler Satellit, "Digitalradio" DAB+ und Internet. Wo wird das dazu gerechnet? DAB+ (weil nach "Digitalradio" gefragt wurde)? Internet? Oder gar analoges Kabel, wo das Programm gar nicht verbreitet wird? Oder fallen diese DRadio Wissen Hörer dann in der Hörerstatistik ganz unter den Tisch und die Statistik suggeriert folglich deutlich weniger Hörer für das Programm?
Oder: Ich höre zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche Sender, weiß auch wann wo was läuft, was ich hören will. In der Befragung werde ich nach Slogans (die ich gar nicht kenne) oder Servicequalität zu bestimmten Themen gefragt, die mich gar nicht interessieren. Ich antworte irgendwas zufälliges -> wird von der Statistik falsch aufgeblasen...
 
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