Mediaanalysen = Wirklichkeit?

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Was denkt ihr: Wie genau spiegeln die MA die Wirklichkeit wider?

Ich weiß, dass bei der Ermittlung der Fernsehquoten z.B. Schwankungen auftreten und die wirklichen Zuschauerzahlen teils erheblich abweichen.

Doch wie ist es bei den Radiozahlen? Wurdet Ihr schon mal befragt??
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Also ich wurde noch nie gefragt, ist glaub in unserer Region Oberfranken eher unüblich. Die Mehrheit hat früher ABY gehört, das hat sich jetzt mittlerweile ein bisschen geändert. Hat ja auch die diesjährige MA gezeigt.
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Bitte einmal die Suchfunktion benutzen Du wirst jede Menge Meinungen zu diesem Thema finden.
...und beim lesen könntest Du dich fragen, ob eine Reichweitenerhebung, die ca. 1% der Bevölkerung eines Bundeslandes nach deren Hörgewohnheiten in langwierigen, teilweise mehr als 25 Minuten dauernden Telefon-Interviews abfragt, genau sein oder auch nur ansatzweise die Wirklichkeit abbilden kann. Dabei solltest Du auch bedenken, dass die Reichweiten, die in der MA ausgewiesen werden, lediglich auf dem Erinnerungsvermögen der o.g. Befragten beruhen.
Noch Fragen?
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

außerdem, habe ich in meiner zeit beim radio gelernt, dass man sich auch eigentlich schlechte zahlen schön reden kann. :wow:


zu den tv-erhebungen. ich habe genau das gegenteil gehört. die erhebungen sind in deutschland angeblich sogar sehr genau, mit einer genauigkeit von etwa 95 - 98%.
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

zu den tv-erhebungen. ich habe genau das gegenteil gehört. die erhebungen sind in deutschland angeblich sogar sehr genau, mit einer genauigkeit von etwa 95 - 98%
Quatsch. Setze die Anzahl der Geräte, welche die Sehgewohnheiten registrieren in Relation zur Gesamtbevölkerung und schau dir dann noch die Verteilung dieser Geräte an und du wirst relativ schnell merken, dass das so genau nicht aufgehen kann.
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Die meisten Medieanalysebn sind wie Lotto oder andere Gewinnspiele:
Mit zufälligen Ergebnissen wird die Verteilung von viel Kohle festgelegt.

Alle wissen, daß das Ergebnis willkürlich ist, aber viele machen mit, wie die gläubigen Schafe einem Hirten folgen ohne mal die Hintergründe nachzufragen oder gar ganz in Frage zu stellen...

Profitieren tut nur der, der viel Kohle ins System reinpumpt.
Bei den Medianalaysen erreicht man das dadurch, daß schon die Fragestellungen auf den dümmsten anzunehmenden und marken-werbe-konsum-freundlichen Hörer abgestimmt sind.
Damit bestätigen sich dann natürlich die Flachfunkpropheten in den Ergebnissen, mit eher marginalen Verschiebungen untereinander und Verlustmeldungen, wenn das Spielchen nicht konsequent genug mitgespielt wird...

Oder das ganze etwas anders ausgedrückt: Mit der Wirklichkeit haben selbst die die "seriöseren" Varianten der im Privatfunkauftrag erstellten Mediaanalysen nur insofern etwas zu tun, als sie die Eignung für die gewinnbringende Platzierung von Werbung auf Dudelwellen bewerten. Aber in Bezug auf das Hörverhalten zu Programelementen- und Inhalten sind die Aussagen der Medianalysen größenteils unbrauchbar und irreführend.
Die gerade zitierte Genauigkeit von 95-98% bezieht, falls sie denn annähernd zutreffen sollte, sich sicherlich auf die erreichbare Gesamthörerzahl. Damit ist dann aber auch unter diesem angeblich sehr genauen Bedingungen die Aussagefähigkeit zu Programmen mit unter 5% Hörerantteil eher fraglich. Für Spartenprogramme also ungeeignet und mein Pseudonym fördernd...
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Profitieren tut nur der, der viel Kohle ins System reinpumpt.
Bei den Medianalaysen erreicht man das dadurch, daß schon die Fragestellungen auf den dümmsten anzunehmenden und marken-werbe-konsum-freundlichen Hörer abgestimmt sind.
Damit bestätigen sich dann natürlich die Flachfunkpropheten in den Ergebnissen, mit eher marginalen Verschiebungen untereinander und Verlustmeldungen, wenn das Spielchen nicht konsequent genug mitgespielt wird...

Sehr treffend formuliert. Man kann das auch an den Pressemeldungen der bewerteten Sender feststellen wenn die MA bekannt wird. Es gibt nie Verlierer...
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Die gerade zitierte Genauigkeit von 95-98% bezieht, falls sie denn annähernd zutreffen sollte, sich sicherlich auf die erreichbare Gesamthörerzahl.
Nein, sie bezieht sich aufs Fernsehen. Die ca. 5000 GfK-Boxen, die in deutschen Haushalten die TV-Einschaltquoten ermitteln, haben eine Genauigkeit von 95 - 98 %. Das heißt sie ermitteln, was in den ca. 5000 Haushalten jeden Tag geschaut wird. Diese 5000 hochzurechnen auf die Gesamtbevölkerung ist die eigentliche, blauäugige Lotterie. Ein kritikwürdiger Punkt dabei ist, dass nur ARD, ZDF, RTL, RTL II, SuperRTL, SAT.1, ProSieben, Kabel 1, VOX, Neun Live, alle Dritten, 3sat, arte, n-tv, Eurosport und das DSF an dieser Form der Quotenmessung beteiligt sind. Bei dem Rest erfolgt es so wie beim Radio per Umfrage.
Die Erfassung der 5000 ist dennoch genauer als beim Radio, weil der Zuschauer, wenn er sich was anschaut, dieses per Knopfdruck der GfK-Box mitteilen muss, übrigens nach Alter des Familienmitglieds gestaffelt. Insofern kommt zumindest für diese 5000 Haushalte und die genannten Sender am Ende ein relativ genaues Quotenbild zustande.
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Medienanalysen analysieren etwas aus der Medienwelt. Was ist das eine. Wozu ist das Wichtige. Daraus ergibt sich dann auch, wie die Analysen aufgebaut sind, was wie abgefragt wird. Dass sie möglicherweise nicht die Wirklichkeit abbilden, mag auch ein wenig an der Problematik "Wirklichkeit" liegen. Anders: Zahlen sind das eine, was sie aussagen, ist fast immer Interpretation. Die kann dann mehr oder weniger schlüssig sein.
Medienanalysen bilden also kaum die Wirklichkeit ab, sie liefern Zahlen aus der Wirklichkeit, die mit Hilfe von Interpretationen ein Bild von Wirklichkeit zu erstellen erlauben. Wer mehr erwartet, ist cerebral vielleicht ein wenig knapp vernetzt.
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Was denkt ihr: Wie genau spiegeln die MA die Wirklichkeit wider?

Ich weiß, dass bei der Ermittlung der Fernsehquoten z.B. Schwankungen auftreten und die wirklichen Zuschauerzahlen teils erheblich abweichen.

Doch wie ist es bei den Radiozahlen?

Was ist denn die "Realität"? Was sind denn die "wirklichen Zuschauerzahlen"? Wie auch immer man rangeht, man wird nie die Wirklichkeit abbilden können. Insofern ist deine Fragestellung schlicht naiv.

Zu Kritik an der Hörfunk-MA-Erhebung ist hier wie schon erwähnt viel diskutiert worden in den vergangenen Jahren. Die Kernthemen der Diskussion im Moment: Problem Handybefragung, Messung statt Befragung (bei dem Punkt macht die Diskussion allerdings um Deutschland einen merkwürdigen Bogen), Umgang mit EU-Ausländern in Deutschland (bisher ausgeschlossen, soll sich aber wohl bald ändern), Umgang mit Kindern unter 14 Jahren, Aktualität der Daten (mehr befragen? öfter veröffentlichen?). Über allem schwebt aber immer das Kostenschwert. Niemand will Verbesserungen bezahlen, und vor allem will niemand die Erforschung neuer Methoden bezahlen. Während z.B. in GB schon lange an Metersystemen geforscht wird (z.T. auch mit sehr konkreten Ergebnissen und Auswirkungen), ignoriert man das Thema in Deutschland konsequent und steckt den Kopf in den Sand nach dem Motto: "Wird schon irgendwie alles beim alten bleiben". Es haben auch Metersysteme ihre Nachteile, aber spätestens seit der Erkenntnisse aus GB, und seit Arbitron in diesem Jahr endgültig in Europa angekommen ist mit dem PPM, muss sich die AG.MA den Vorwurf gefallen lassen, dass Deutschland in der Methodenforschung in dem Bereich deutlich hinterherhinkt.
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Wie auch immer man rangeht, man wird nie die Wirklichkeit abbilden können.
Wenn unser Innenminister so weiter macht, wird man von Staats wegen bald auch die Fernsehgewohnheiten aller Bürger überwachen, im Namen des Anti-Terror-Kampfes, versteht sich. Dann wissen wir auch ganz genau, wer und wieviele wann was gesehen haben... :mad:
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Die meisten Medieanalysebn sind wie Lotto oder andere Gewinnspiele:
Mit zufälligen Ergebnissen wird die Verteilung von viel Kohle festgelegt.

Alle wissen, daß das Ergebnis willkürlich ist, aber viele machen mit, wie die gläubigen Schafe einem Hirten folgen ohne mal die Hintergründe nachzufragen oder gar ganz in Frage zu stellen...

Profitieren tut nur der, der viel Kohle ins System reinpumpt.
Bei den Medianalaysen erreicht man das dadurch, daß schon die Fragestellungen auf den dümmsten anzunehmenden und marken-werbe-konsum-freundlichen Hörer abgestimmt sind.
Damit bestätigen sich dann natürlich die Flachfunkpropheten in den Ergebnissen, mit eher marginalen Verschiebungen untereinander und Verlustmeldungen, wenn das Spielchen nicht konsequent genug mitgespielt wird...

Oder das ganze etwas anders ausgedrückt: Mit der Wirklichkeit haben selbst die die "seriöseren" Varianten der im Privatfunkauftrag erstellten Mediaanalysen nur insofern etwas zu tun, als sie die Eignung für die gewinnbringende Platzierung von Werbung auf Dudelwellen bewerten. Aber in Bezug auf das Hörverhalten zu Programelementen- und Inhalten sind die Aussagen der Medianalysen größenteils unbrauchbar und irreführend.
Die gerade zitierte Genauigkeit von 95-98% bezieht, falls sie denn annähernd zutreffen sollte, sich sicherlich auf die erreichbare Gesamthörerzahl. Damit ist dann aber auch unter diesem angeblich sehr genauen Bedingungen die Aussagefähigkeit zu Programmen mit unter 5% Hörerantteil eher fraglich. Für Spartenprogramme also ungeeignet und mein Pseudonym fördernd...

Dies ist der ultimative Beitrag zum Thema!
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Das ist der ultimative Beitrag? Ich darf mich wundern. Mediananalysen fragen nach der Erinnerung des Hörers. das ist sehr geschickt. Denn Werbekunden interessiert, ob sie bei einer Kaufentscheidung erinnert werden. Ob die MA die tatsächlichen Hörerzahlen abbildet, darüber kann angesichts dieses Sachverhalts diskutieren. Wie stark die "Erinneringsfunktion" ihren Dienst tut, sagt sie ganz gut aus. Und wer in Statistik aufgepasst hat, weiß auch, ab wann die Repräsentativität einer Umfrage einsetzt.
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Repräsentativ kann eine Umfrage doch nur sein, wenn sich alle Beteiligten über die Wirksamkeit der Methodik einig sind. Davon kann aber nicht die Rede sein. Umstellungen, wie seinerzeit auf CAPI, haben dazu geführt, dass sich einige Station-Manager die Hände rieben. Andere mussten bitterlich weinen, was aber angesichts ihrer subalternen Bedeutung den meisten egal blieb.
 
AW: Mediaanalysen = Wirklichkeit?

Beim Medienmagazin "Frequenzfieber" gabs mal ein Interview mit Dennis King, in dem diese Problematik auch geschildert wurde. Das Interview war auch mal im Internet hochgeladen, die Internetseite ist aber z.Z. nicht erreichbar! schade!

toktok

P.S.: Webtipp: www.formatlos.de.ki
 
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