Medien und die neue Linkspartei

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AW: Medien und die neue Linkspartei

Etwas Sensationsgier ist sicher mit im Spiel. Andererseits ist dieses Erstarken der Linken momentan schon von großer Bedeutung. Also muss man darüber berichten. Und fein ist man mit der Linkspartei nicht immer umgegangen. Von hofieren kann keine Rede sein. Zumal der Vergleich PDS - NPD doch sehr hinkt.

@Makeitso: Warum hast Du eigentlich diesen Nick und diesen Avatar? Weißt Du nicht, das Picard in einer kommunistischen Gesellschaft lebt? :D
 
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Rösselmann schrieb:
Das ist in meinen Augen schon eine politische Stellungnahme. Und:

"NU macht Euch ma nich so 'ne Sorgen, die werden den Sozialismus schon nicht wieder einführen... :p *kicha*"

Kann man dann auch NPD wählen? Ich meine, die werden das Dritte Reich schon nicht wieder einführen...

Also die ewige Gleichsetzung und Durcheinanderrührung vermeintlicher Extrempositionen von Links und Rechts durch den sogenannten Mainstream find ich eher ärgerlich, als hilfreich. Gemeinsam ist denen höchstens, daß sie von den etablierten Parteien ignorierte (gerechtfertigte oder auch irreale) Ängste und Befindlichkeiten aufgreifen. Ein mediales Totschweigen oder Drauf-Ein-Dreschen würde eine inhaltliche Auseinandersetzung verhindern.
 
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LeoBerlin schrieb:
@Makeitso: Warum hast Du eigentlich diesen Nick und diesen Avatar? Weißt Du nicht, das Picard in einer kommunistischen Gesellschaft lebt?
Ach ja? Ich hatte im Gegenteil den Eindruck, daß in der dort gezeigten Gesellschaft jeder nach seiner Facon selig werden und auch seine Meinung frei äußern kann. Aber ich kenne ja auch nur die ersten sieben Staffeln... :rolleyes:
 
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Die neue Linkspartei hat mittlerweile doppelt so viele Prozente wie z.B. die FPD oder die GRÜNEN. Da ist es doch nur logisch, dass ich in meinen Nachrichten auch doppelt so oft über die neue LINKE berichte. Das ist reine Bürgernähe.
 
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@Makeitso
Makeitso schrieb:
Ach ja? Ich hatte im Gegenteil den Eindruck, daß in der dort gezeigten Gesellschaft jeder nach seiner Facon selig werden und auch seine Meinung frei äußern kann. Aber ich kenne ja auch nur die ersten sieben Staffeln...
Vielleicht solltest du dich mal mit dem Kommunismus an sich beschäftigen und nicht nur damit, wie er im Ostblock praktiziert wurde. Übrigens: Die einzigen kommunistischen Ansätze, die es in der Weltgeschichte je gegeben hat fanden bei den Jägern und Sammlern statt. Das lernt man auch heute noch in jedem Geschichtsstudium. :p
 
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Überwog damals der noch der Instinkt oder bereits die Vernunft?

Oder ist es heute so?

Aber es war wohl eher wie im Tierreich. Der stärkere setzte sich durch. Heute ist es nicht viel anders in der Gesellschaft. Nur das physische Stärke weniger zählt...
 
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mehr-privatradio schrieb:
Wenn die Medien weiter die Linkspartei loben werden, dann werden die bei der Bundestagswahl 15 % erreichen. Das ist meine SChätzung die sich auf die letzen Wochen beruht, in letzter Woche haben die Konstant immer einige Prozente hinzugewinnen können.
Ich habe nicht das Gefühl, dass die (großen) Medien die Linkspartei loben. Kannst Du dafür Belege vorweisen?
 
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Die Aufmerksamkeit, die die WASG in den Medien erhält, trägt Zeugnis von enttäuschten Hoffnungen, die einhergehen mit dem Regierungswechsel in 1998. Möglicherweise sieht man nun in einer sich neu (?) formierenden Linken eine potentiell starke Opposition in einer potentiell neuen Regierung ab Herbst 2005. Warten wir doch erst einmal die Entscheidung der Verfassungsrichter ab...

@makeitso
Gab es jemals ausgewogene Berichterstattung? Was seinerzeit (Stichwort Kommunistengesetz) an Meinungsmache wider Links geschah, entzieht sich doch ebenso ausgewogenen Urteils, wie möglicherweise nun pro Links berichtet wird. Da hilft nur gutes Hinschauen, benennen - so wie Du es tust - und Obacht. D'accord.

LG
Kobold
 
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Die Aufmerksamkeit, die die WASG in den Medien erhält, trägt Zeugnis von enttäuschten Hoffnungen, die einhergehen mit dem Regierungswechsel in 1998. Möglicherweise sieht man nun in einer sich neu (?) formierenden Linken eine potentiell starke Opposition in einer potentiell neuen Regierung ab Herbst 2005.
Ja und nein. Die WASG erfährt ihre Aufmerksamkeit durch den "Verräter" Lafontaine. Dessen Sticheleien gegen Schröder & Co. machen ihn für die Medien interessant. Ich hatte nicht umsonst eine Trennung zwischen WASG und PDS versucht. Was die eventuelle starke Linke angeht, sehe ich das (berechtigte) mediale Interesse eher darin, dass die vermutlich hohe Prozentzahl der Linkspartei die Mehrheit von CDU/CSU/FDP zu Fall bringen könnte.

Meine Äußerungen bezüglich #5 haben sich heute übrigens wieder wunderschön in dem allseits beliebten Politzirkus einer gewissen Dame mit CDU-Parteibuch in der ARD bestätigt. Unglaublich, was (Wirtschafts-)Journalisten so von sich geben können, von der üblichen Hilflosigkeit einer Sabine Christiansen mal ganz zu schweigen... Das und leider nur das ist es, was die Linkspartei diesen ominösen Aufschwung gibt - fehlende Gegenargumente, obwohl diese zuhauf vorhanden sind.

Meine persönliche Prognose ist übrigens, das wenn die Linkspartei in den Bundestag einzieht (und das wird sie), es höchstens ein Jahr gut geht. Dann wird sich die "Beziehung" Lafontaine / Gysi ähnlich abgekühlt haben, wie die seinerzeit mit Schröder, denn beide sind nichts weiter als ein gegenseitiges Mittel zum Zweck...

zurück zum Radio.
 
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Makeitso schrieb:
Ach ja? Ich hatte im Gegenteil den Eindruck, daß in der dort gezeigten Gesellschaft jeder nach seiner Facon selig werden und auch seine Meinung frei äußern kann. Aber ich kenne ja auch nur die ersten sieben Staffeln... :rolleyes:
Laut Picard in FIRST CONTACT leben sie in einer Gesellschaft, in der es kein Geld gibt und in der jeder deshalb arbeitet, um sich selbst und den Rest der Menscheit zu verbessern. Das ist Kommunismus. Fehlende Meinungsfreiheit etc. sind ja nicht Systemimmanent. Da wurde nur viel Missbrauch mit dem Begriff betrieben. Aber das ist OT und gehört hier eigentlich nicht hin. Sorry...

Ich denke, die Medien gehen schon sehr kritisch mit der Linkspartei um. Positiv wird doch kaum berichtet. Siehe BILD. Oder abends wieder Christiansen. Wieder mal 4 gegen 1 (CDU-Christiansen nicht mitgerechnet :D ). Ist aber gegenüber den vorangegangenen Sendungen auch schon ein Fortschritt. Oft war es doch 5 gegen 0 bei diesem Thema... :rolleyes:
 
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Schönes Thema, nette Diskussion ( DAS ist mal echte Abwechslung und Vielfalt ;) ).

Zum Thema, bitte verzeiht mir, dass es scheinbar zusammenhanglose Brocken, ohne direkte Zitate, sein werden...

1. Selbstverständlich ist es richtig, die neue "Linke" nachrichtlich zu behandeln: zum einen, da die PDS eine nicht unerhebliche Rolle spielt ( vor allem in den östlichen Bundesländern, die letzten Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg haben es ja bewiesen ), zum anderen, da einer ihrer Protagonisten, Oska Lafontaine, aufgrund seiner politischen Karriere ( um es mal möglichst neutral zu formulieren ) per se ein Medienthema ist.

2. Erstmalig in der bundesdeutschen Geschichte besteht für eine "echt" linke Partei die Möglichkeit, die Machtverhältnisse gründlich durcheinander zu bringen. Dies ist, egal, was man von der Partei, ihrer Programmatik und ihren Protagonisten hält, politisch brisant - gehört also unbedingt in die Berichterstattung.

3. Wird die LInkspartei gelobt ? Die Medien, die ich konsumiere, würdigen sie durchaus sehr kritisch. Hier gilt, was sonst prinzipiell auch gilt: jedermann hat die Freiheit, sich seine Informations- und meinungsbildenden Quellen bewusst zu wählen. Einen diesbezüglichen Zwang gibt es zum Glück nicht. Und zum Glück gibt es ein breit gefächertes publizistisches Spektrum, das die unterschiedlichsten Couleurs ( so es sie noch in dem Maße gibt...) abdeckt.

4. Ja, die SPD koaliert mit der PDS in Meck.-Pom. und Berlin; dies aber wird durchaus gewürdigt und kritisch beleuchtet - habe in den letzten Tagen etliche Artikel, Kommentare ( und auch Interviews ) gelesen, in denen eben dies thematisiert bzw. angesprochen wurde. Und: auch, wenn es parteitaktische Politikerrhetorik sein mag, Schröder und Müntefering verweisen darauf, dass es im Ermessen der jeweiligen Landesverbände lag und liegt, diese Koalitionen zu schließen. Hinzu kommt, dass die neue Linkspartei nun auch SPD-Dissidenten in ihren ( vor allem westdeutschen ) Reihen hat - das lässt die Bereitschaft der Sozis, mit dieser Gruppierung zu koalieren, sicher nicht gerade wachsen.

5. Sabine Christiansen - sicher mag sie eiin CDU-Parteibuch haben. Aber sie kann doch auch so toll mit Sozi-Wowi, oder ? Im Ernst: mir persönlich fällt es sehr schwer, Frau Christiansen überhaupt in die Nähe irgendeiner Sache zu sehen, die man mit Konzept, Idee, geschweige denn parteipolitischer Richtung in Verbindung bringen könnte ( Pudelsalon und UNICEF mal außen vor gelassen )...
Die sonntägliche Runde empfinde ich ( und auch viele in meinem Bekannten- und Freundeskreis ) schon länger als eine Art TV-gewordene Gruppenverbalmasturbationsveranstaltung - leider unsafe....


6. Lafontaine und Gysi: in diesen Tagen ist ja überall alles geschrieben und gesagt worden über die beiden Talkshow-Hengste, deren unverhüllte Egomanie für mich persönlich inzwischen tragische Züge angenommen hat.
Interessant ist übrigens ein Verfahren, dass Oskar Lafontaine gerade mit dem Springerprozess führt: es geht um vertraglich zugesicherte, künftige
Honorare seiner BILD-Kolumne, die das Blatt nun ( aus, wie ich finde, durchaus verständlichen Gründen ) nicht mehr drucken will....
 
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Wer guckt den heute noch Christiansen?

Ich würde besser Meischberger gucken, wenn ich einen politischen Talk verfolgen möchte. Sie hat eine nette Ausstrahlung und eine angenehme Stimme.
 
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Ach Gott. Christiane Sabiensen darf noch senden? Ich dachte die wäre wegen totaler Unfähigkeit schon lange abgesetzt. Die Sendung machte seinerzeit eher den Eindruck, als versuche sie mit 'ner halbvollen Kiste Bananen eine Horde Paviane zu bändigen. Ganz witzig wurde es wenn statt der A- oder meinetwegen B-Politiker irgendwelche Azubi's in die Brüllarena eingeladen wurden. .. Is ja doll.
 
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Sabine Christiansen - sicher mag sie eiin CDU-Parteibuch haben. Aber sie kann doch auch so toll mit Sozi-Wowi, oder ? Im Ernst: mir persönlich fällt es sehr schwer, Frau Christiansen überhaupt in die Nähe irgendeiner Sache zu sehen, die man mit Konzept, Idee, geschweige denn parteipolitischer Richtung in Verbindung bringen könnte ( Pudelsalon und UNICEF mal außen vor gelassen )...
Ich wollte die Dame mit meiner Kritik auch gar nicht in die Nähe irgendeiner Sache bringen. Ich wollte lediglich mal kundtun, dass sie in der CDU ist. Mir geht es eher um journalistische Gesichtspunkte.
Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechent der Bundestagspräsident Thierse das Steuerkonzept der PDS im Ansatz blosstellen muß, was für Sekunden zu einer echten sachbezogenen Diskussion führt, welche von der Frau Moderatorin aber in Null Komma Nichts durch die Unfähigkeit auf die Aussage einzugehen wieder zunichte gemacht wird. Und so zog sich das gestern lange 60 min hin und wiederholte sich immer und immer wieder...

Da das nun allerdings nur noch wenig mit Radio zu tun hat, laße ich das an der Stelle hier erst einmal... ;)
 
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Es geht ja auch ein bisschen um die Entwicklung im Parteiensystem, das lange genug als stabil gegolten hatte. Nun gibt es aus der nicht völlig unerheblichen Frage "Wie reformieren wir Deutschland?" eine Abspaltung, ein neues unter Betrachtung der Wählergunst ernst zunehmendes Bündnis (man betrachte die historische Entwicklung SPD-KPD, Ost-SPD+Ost-KPD=SED, SED=PDS, WSAG+PDS=Linkspartei, so wächst zusammen...und so weiter....) und jede Menge Sticheleien. Darf man nicht darüber berichten? Mißt sich die Würdigkeit einer Berichterstattung in jedem Fall am prozentualen Wahlergebnis? Ist jeder Bericht automatisch Lob? Dass der Umgang mit den Rechten in Deutschland verklemmt und unsicher ist, bleibt unbestritten. Ich meine aber auch, dass dieses Problem ein kleineres wäre, wenn diejenigen, welche hier im Forum nicht müde werden, den Mißstand anzuprangern und von ihrer eigenen Unfehlbarkeit zu zeugen, ihre Energie auf die Lösung dieses Problemes richteten. Aber huch, da draußen lauert ja die Realität....
 
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