Mehr Oldies im Radio?

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German

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Mir, der immer auf der suche nach neuen Titeln ist und verrückt wird, wenn er immer das gleiche hören muss, kommt es so vor, dass die sender immer mehr Oldies spielen. Wie an anderer stelle erwähnt, bekomme ich nur SWR1-4, Antenne 1 und radio Ton. Und ich freue mich, wenn ein Titel aus den 80er-Jahren-meiner Jugend-kommt. Aber nicht zu oft. Und da setzt meine Frage an. Als ich früher Radio hörte, kamen meiner Ansicht nach nicht so viele Oldies im radio. Die Titel, die derzeit laufen, sind oft 20 Jahre alt. Das heißt, in den 80ern hätten genauso viele Titel aus den 60er-Jahren laufen müssen. Und daran erinnere ich mich nicht. Warum laufen also weniger aktuelle Titel als früher. Oder ist nur meine Erinnerung verblasst und auch früher wurden viele Titel aus den 60er Jahren gespielt.
 
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Hier muss man unterscheiden. Vor dem Start des dualen Rundfunksystems Mitte der achtziger Jahre gab es außer Radio Luxemburg keine bedeutenden Vollmusikradiodampfer. Wer mehr als drei Stunden Musik am Stück hören wollte, musste seine eigenen Schallplatten auflegen oder in die Disco. Da die ÖRs nur ausgewählte Einzelmusiksendungen wie Hitparaden, Neuvorstellungs-, Spezial-, Wunsch-, sogar Oldie-Sendungen ausgestahlt haben, konnte der Oldie-Anteil aber nur gering sein.
Erst mit dem Start des Privatradios und der 24-Stunden-Musikprogramme stieg logischerweise der Anteil von Oldies im Programnm.
Deine Erinnerung täuscht also nicht, wenn heute mehr Achtziger-Jahre-Titel zu hören sind als in den Achtzigern Sechziger-Jahre-Titel.
 
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Ich würde das allerdings nicht nur darauf beschränken. Die Qualität der produzierten Musik, welche leider in letzter Zeit zweifellos stetig abnimmt spielt da mit Sicherheit auch eine Rolle.
 
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"Die Qualität der produzierten Musik, welche leider in letzter Zeit zweifellos stetig abnimmt spielt da mit Sicherheit auch eine Rolle."

FALSCH. Die "gute" Musik wird im deutschen Radio nur weniger gespielt. Es empfiehlt sich, mal auf englische, französische oder niederländische Sender auszuweichen.
 
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Jungs, immer mit der Ruhe. Alle nicht-deutschen Sender sind besser als die deutschen. Das ist so ne Art Naturgesetz. Nicht widersprechen. Kosmologie des Hörfunks. Geheimnis des Radioglaubens.
 
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mich würde es einfach mal interessieren, lieber Beobachter, ich würde mir deshalb wünschen, dass Du mich da auch ein wenig ernster nimmst.
 
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@Tom
Indirekt kann ich dir nicht widersprechen. Es gibt sie tatsächlich die GUTE deutsche Musik (wieso in Anführungszeichen?). Und sie wird tatsächlich so gut wie gar nicht mehr im deutschen Radio gespielt, leider.
Direkt muß ich dir allerdings widersprechen. Wenn du richtig gelesen hättest, würdest du feststellen, das ich von der produzierten Musik gesprochen habe, womit ich die für den Massenmarkt bzw. fürs Radio bestimmte Musik gemeint habe. Diese musikalischen Grausamkeiten haben qualitätsmäßig gewaltig abgenommen. Alleine der Müll, den Dieter Bohlen unters Volk mischt reicht als Bestätigung dafür aus.
Das ausnahmslos alle Sender außerhalb Deutschlands, welche sich noch im Dunstkreis der Republik befinden besser sein sollen halte ich trotzdem nach wie vor für ein Gerücht. Ich will jetzt nicht wieder eine endlose Diskussion darüber anfangen, wie toll du die Ami- und Holland-Stationen findest. Ich habe nur im Moment das Bedürfnis (und das soll keinen Angriff darstellen!) dir vozuwerfen, das dich niemand daran hindert es besser zu machen !
 
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:cool:
Um mal wieder (unter Vernachlässigung des niederländisch-amerikanischen Kulturkreises) auf das Ausgangsthema einzugehen:German liegt nicht ganz verkehrt. Ich stelle auch ziemlich viele (oder sagen wir: erhöhter Prozentsatz) Oldies bei den Statione fest, die bisher brav die gesuchten Superstars rotieren liessen. Das könnte daran liegen, das die heutige Musikindustrie nur noch One hit wonders produziert. Die kleinen Liedchen brennen rasch aus, und das war´s. Das Potential zum Klassiker haben die Dinger nicht, vielleicht nochmal für ne Freakshow, sonst nichts. Bei den Oldies(blödes Wort eigentlich) sind noch ganze Alben mit Kultstatus am Start. Wahllos herausgegriffenes Beispiel: U2, Joshua Tree oder Rattle and Hum. Die Qualität war eindeutig höher. Und objektiv betrachtet hat sich daran nichts geändert.
Logischer Schluß also: Rein ins Radio damit!! :D
 
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Sorry, Keek!
In einer der zahlreichen Liste, die Tom hier in beständiger Regelmäßigkeit postet, stehen sie drin. Hier klicken und die deutschen Sender rausschmeißen. Dann hast Du Toms Lieblinge.
 
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Keek,

ein sehr gelungenes Beispiel ist der R&B- Sender WR&B aus Frankreich. Gefällt mir von der Programmierung her noch besser als JAM FM. In jedem Fall spielt er viele Tracks, die im deutschen Radio weitestgehend gar nicht vorkommen. Übrigens in exzellenter 256 KBit- Audio- Qualität!

Hier die Playlist:
http://62.23.15.9/radio.asp?idradio=WRNB&page=play
 
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Machen wir mal hier weiter:

Vor zwanzig Jahren wurde von der Musikindustrie weniger Musik produziert als heute. Die Veröffentlichungen von damals wurden durch wenige Medien gebündelt und gefiltert. Das Publikum hatte sozusagen nur Kenntnis von relativ wenigen Künstlern und Titeln, die im TV (Musikladen, ZDF-Hitparade, Iljas Disco, Formel Eins und in einigen anderen Formate), im Radio (in den wenigen, in #4 genannten Sendungen), in der Musik-Presse (hauptsächlich Bravo), in den Tanzpalästen und Discos und im Konzertbereich rotierten und gleichermaßen vorkamen. Die Charts aus USA, UK und Deutschland waren allen bis mindestens Platz 40 geläufig. Die Nummer Eins eines jeden war die Nummer Eins aller. Im Großen und Ganzen war das so, natürlich haben Spezies auch ihre ganz persönlichen, vom Massengeschmack abweichenden Vorlieben gehabt.

Heute stellen wir ernorme Medienvielfalt in allen Bereichen fest, Informationen und neue Musik werden nicht mehr gebündelt dem Publikum zugänglich gemacht, sie fließen - nach Genre gesplittet - über unzählige Wege. Musik wird kennen gelernt durch unzählige TV- und Radio-Sendungen, durch unzählige Print- und Online-Informationen. Jeder findet schließlich "seine" gute Musik, wenn er danach sucht. Die Nummer Eins ist nicht mehr unser aller Nummer Eins.

In Anbetracht der Vielfalt von geschmacklichen Vorlieben für neu produzierte Musik beschränken sich viele Hitdudler nun auf einen kleinen, formattauglichen Teilbereich, der durch Research und bestätigte Top-Positionen in den Charts als gesaved eingeschätzt wird. Das Programm zusätzlich oder hauptsächlich auf bewährte Oldies zu stützen, ist noch die leichteste Übung: Kennt jeder, mochte jeder, es gab niemand anderen.

Die Frage, welche Oldies denn in zwanzig Jahren gespielt werden müssten, stelle ich hier absichtlich nicht.
 
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:p los, komm, stell sie doch, die Frage, woran wird man sich in zwanzig Jahren musiklisch noch erinnern ( oder, erinnern wollen)...
 
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