Meinungen zu JUMP

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Diese Diskussion zeigt es wieder einmal ganz deutlich. Die öffentlich-rechtlichen Sender, deren Programme sich über Musik definieren, orientieren sich fast ausschließlich an Merkmalen, die wir vom privaten Hörfunk kennen. Ein quasi konkurrenzloses Nebeneinander wie wir es aus dem benachbarten Ausland kennen und das ich übrigens erstrebenswert halte, existiert leider nicht. Der gebührenfinanzierte "staatlicher" Hörfunk beteiligt am Werbemarkt und versucht dort kräftig mitzumischen und das auf Kosten der inhaltlichen Vielfalt, die ich eigentlich erwarte. Anspruch und Niveau findet abgesehen von ganz wenigen Ausnahmen, die hier oft genannt wuden, nur in Kultur- und Infowellen statt, also auf einer hohen intellektuellen Stufe. Auf der anderen Seite haben wir die berühmt-berüchtigten Hitradios nach privatem Vorbild.
Aber etwas dazwischen, ein anspruchsvolles, vielfältiges, aber nicht langweiliges Musikprogramm, das kompetent informiert und zugleich jung und frisch klingt, danach sucht man in der Regel vergebens. :(

Schauen wir mal kurz nach Belgien. :D Dort hat sich während der letzten Monate einiges getan. Das legendäre RADIO 21 der RTBF wurde gespalten und im Rahmen einer Frequenzneuordnung entstanden daraus 2 Sender: CLASSIC 21 (www.classic21.be) und PURE FM (www.purefm.be). Auf www.rtbf.be gibt es auch einen Stream unter "écoutez".
Mein erster Gedanke war, daß man mit dieser Reform auf den Dudelzug aufspringen wollte, aber weit gefehlt. Man schuf stattdessen 2 koexistierende alternative Musiksender mit spezifischem Informationsanteil. Herrliche Zeiten!! Sowas braucht Deutschland auch. :)

Ich möchte den deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern ihre Privatkopie nicht absprechen, aber ein Programm pro Anstalt, das sich an anspruchsvollere Musikklientel
richtet, wäre nicht verkehrt.
 
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Du brauchst ja gar nicht mal bis nach Belgien zu schauen, das ist ja das Schlimme!
 
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RayShapes schrieb:
Du brauchst ja gar nicht mal bis nach Belgien zu schauen, das ist ja das Schlimme!


Ja, Ray, alles klar, Du meinst Radio 1 vom RBB, was sonst. Schade, daß die Welle ein wenig belehrend und politisch gelegentlich etwas voreingenommen ist. Ein lockeres ö-r Programm wie BBC 6 Music oder Radio Two fehlt m.E. im deutschen Markt. Zum Thema: Jump finde ich furchtbar.
 
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Ich meine vor allem, dass der RBB keine Dudelwelle veranstaltet. Und wer hat den größeren Etat und mehr Mitarbeiter?? Außerdem, wenn wir bei echten Jugendsendern sind, dann würde ich noch Fritz nennen.
 
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Also ich habe mich heute mal etwas ausführlicher mit dem "Jugendradio" der BBC, BBC Radio 1, beschäftigt.
Mann, kommt das locker rüber. Die Jingles sind im Gegensatz zu denen von Eins Live auch brauchbar. Geschickt ordnen sich in die Playlist tagsüber Charts und weniger Bekanntes ein. Und es gibt sogar einen nennenswerten Wortanteil. Am Abend, ich glaube gegen 17.45 Uhr unserer Zeit habe ich das gehört, kam sogar eine 10-15 minütige Zusammenfasung des Tagesgeschehens mit O-Tönen.

Wieso begreift nur niemand in Deutschland, wie man sowas macht?!
 
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Tom, hast du deine ganzen Einträge irgendwo gespeichert und machst nur Copy/ Paste? Oder tippst du wirklich alles immer wieder neu hier rein?
Wenn ja, dann würde ich dir oben erwähnte Variante empfehlen, ist nämlich effektiver! :p
 
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Allgemein: Wenn man die Variante Copy/Paste zu oft hintereinander anwendet, wird man automatisch vom Forum gesperrt! Also, nicht auf dumme Gedanken kommen/ bringen lassen!
 
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@studer

Besten Dank für eure Aufklärung!
:confused: :confused: :confused:
Sorry, aber eine nachvollziehbare und für alle verständliche Erklärung deiner Gedankengänge wären schon schön gewesen ... dummes Zeug reden und sich dann so billig ausklinken finde ich etwas albern.
 
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Ich habe nicht von Klassik- und Kulturwellen gesprochen. Und genau da liegt doch der Knackpunkt!! Wir haben in Deutschland in der Regel 2 Extreme: Entweder kommerziell orientiert oder hochintellektuell. Mir geht es um Formate wie Classic 21, Pure FM, FM4, Le Mouv', Couleur 3 usw., also staatliche bzw. öffentlich-rechtliche Programme, die genau in der Mitte zwischen staubtrocken und dummdoof liegen.
Und was JUMP betrifft, so kann ich mich den meisten Vorrednern anschließen. Ich empfinde es bedauerlich, daß öffentlich-rechtlicher Rundfunk bei seinen Programmen, die sich durch ihre Musik definieren, quasi zwanghaft Privatfunk imitieren muß.
Das österreichische Modell ist übrigens wie ich finde gut gelungen. Neben dem Hitradio Ö3 gibt es FM4.
 
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RayShapes schrieb:
Ich meine vor allem, dass der RBB keine Dudelwelle veranstaltet. Und wer hat den größeren Etat und mehr Mitarbeiter?? Außerdem, wenn wir bei echten Jugendsendern sind, dann würde ich noch Fritz nennen.

... wobei Du Dir den Einwurf gefallen lassen mußt, daß Fritz auch nicht so richtig den Spagat zwischen Jugend - oder Kiddy-Programm hinbekommt.
 
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@ Denyo

Ja, klar, ich lasse mir so einiges gefallen. Stimmt schon, aber ich meinte ja nur, dass man nicht immer ewig weit weg ins Ausland sehen muss, um etwas Gutes zu finden. Denn manchmal liegt das wirklich nah, im Falle von MDR gleich nebenan.
Zumal diese Programme des RBB ja ganz praktisch zeigen, dass so etwas sehr wohl im Rahmen der ARD geht: nämlich als ö.-r. Programme anspruchsvolle Musiksendungen und -sender zu betreiben. Der MDR versucht es ja offenkundig nicht mal ansatzweise!
Spagat war noch nie einfach, da ist es natürlich am einfachsten/billigsten/etc. ihn gar nicht erst zu versuchen und den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen.
 
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Sachsenradio2,

pup doch nicht so blöd rum und lies genauer. Zu BBC Radio 1 habe ich bislang nichts Detailliertes geschrieben.
Ansonsten empfehle ich Dir, im Zusammenhang mit dem Thema "Jugendradio" dieses Programm zu studieren. In Deutschland gibt es nämlich in dieser Kategorie keine vergleichbar gute Station.
 
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Radiokult schrieb:
@studer
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Zitat:
Ich denke, es sind die 10 - 20jährigen.
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Zeige mir mal die 10 - 20jährigen, die Jump geil finden
Wieso, da haste doch einen :D :D :D

Welche Zielgruppe der MDR mit diesem Programm erreichen will, das kann man im übrigen hier nachlesen.


Radiokult schrieb:
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Zitat:
Auch die Versorgung der Jugendlichen gehört wohl zum Auftrag der ÖR, oder etwa nicht?
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Sehr richtig, Beispiele dafür sind Radio Fritz, 1live, Radio EINS aber bestimmt nicht Jump !!!
Radio Eins ist sicher kein Beispiel dafür, was man bereits dem Claim "Nur für Erwachsene" deutlicher entnehmen kann, als es manchem lieb ist. Eine sozusagen amtliche Zielgruppendefinition finde ich gerade nicht (kann sein, daß es sie auch wirklich nicht gibt), aber zumindest die Angabe, daß die Hälfte der Hörer zur Altersgruppe 30-49 Jahre gehört.
 
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Was? So alte Säcke hören Radio EINS? Unfassbar!

Aber mal im Ernst: Vorsicht mit dem Claim und der Wahrheit. Claims lügen nicht? Doch, meistens schon!
Ab wann ist man erwachsen?
 
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Sagt irgendwer, "nur für Erwachsene" sei eine Definition irgendeines Lebensalters?

Gute Nacht ...
 
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Oh Gott, ich gehöre zu den alten Säcken .... is mir bis jetzt noch gar nich aufgefallen, das du Weltbilder aber auch immer so brutal verstören mußt, K6 :D ;)
 
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@ K6
Eben, das sagt ja keiner, nicht wahr? Die Zielgruppe war mal mit ab 25 jahre bis 49 Jahre angegeben. Die Zielgruppe für Fritz mit 14 bis 25.
Frohen Feiertag allerseits!
 
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Steinberg schrieb:
Und dann erklär mir doch bitte beizeiten mal jemand, wieso bestimmte Merkmale des modernen Radiomachens nur von privaten.... ach, vergesst es..
Solange diese Mittel zu einem flüssigen, anprechenden Programm führen, hat da sicher niemand was dagegen. Einige dieser Mittel haben aber einzig den Zweck, den Wert in der Medienanalyse hochzutreiben. Ein Programm, dass voll und ganz die Ziele und auch die Mittel des rein kommerziellen Hörfunks besitzt, sollte gar nicht im öffentlich-rechtlichen Kontext veranstaltet werden. Im Grunde ist das Wettbewerbsverzerrung mit öffentlichen Geldern.
 
Nur für Erwachsene!

Radiokult schrieb:
Oh Gott, ich gehöre zu den alten Säcken .... is mir bis jetzt noch gar nich aufgefallen, das du Weltbilder aber auch immer so brutal verstören mußt, K6 :D ;)
Bin ich wirklich so schlümm? Guuuut, meine Weltbilder sind ja auch brutal ver- und sogar zerstört worden!
:D :rolleyes: :)


RayShapes schrieb:
Eben, das sagt ja keiner, nicht wahr? Die Zielgruppe war mal mit ab 25 jahre bis 49 Jahre angegeben. Die Zielgruppe für Fritz mit 14 bis 25.
Frohen Feiertag allerseits!
Im Falle Fritz ist das angesichts eines Durchschnittsalters der Hörer von 29 Jahren (oder hat sich in den jüngsten Erhebungen ein deutlich anderer Wert ergeben?) natürlich ausgesprochen apart. Man wird wohl die "ich habe schon immer Fritz gehört" wegknüppeln müssen.

Und sauft nicht soviel, nicht daß man noch kompromittierende Fernsehaufnahmen zur Kenntnis nehmen muß!
:D :D :D
 
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Tom2000 schrieb:
Und es gibt sogar einen nennenswerten Wortanteil. Am Abend, ich glaube gegen 17.45 Uhr unserer Zeit habe ich das gehört, kam sogar eine 10-15 minütige Zusammenfasung des Tagesgeschehens mit O-Tönen.

Die viertelstündige Sendung heißt "Newsbeat" und die gibt es bei Radio 1 jeweils um 12.45 und um 17.45 Uhr. Diese schnelle Nachrichtenübersicht am Stück macht Radio 1 seit vielen vielen Jahren - habe Radio 1 schon als Kind gehört und da gab es Newsbeat zu gleicher Zeit und Länge schon. Später ist man dann auch hier auf die Idee gekommen, bei musikorientierten Sendern längere Nachrichtenblöcke am Stück anzubieten. Radio ffn war hier einer der ersten.
 
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Stimmt, heute mittag lief wieder ein "Newsbeat".

Interessant, welch hohen Stellenwert die Information auch auf den Musikwellen geniesst.

Ist zwar offtopic, aber wer mal die "Six O´Clock News" auf BBC 1 (TV) mit "Tagesschau" und "Heute" vergleicht und sieht, wie engagiert (im Sinne von Inhalte vermitteln wollen), anschaulich (viele Grafiken und Schaltungen) und ausführlich die Briten das Tagesgeschehen aufbereiten, kann nur neidisch werden.

Da braucht die "Tagesschau" bis 20.00 Uhr, um überhaupt die von der Dauer her erste nennenswerte Übersicht des Tagesgeschehens anzubieten. In lächerlichen 12-13 Minuten werden die wichtigsten Meldungen monoton und ausdruckslos verlesen. Erst um 22.30 Uhr tritt dann Missionar Wickert auf den Plan, der seine eigene Meinung wichtiger nimmt als die Berichterstattung selber.

Von der farblichen und in Teilen inhaltlichen Kopie von "RTL Aktuell" durch das ZDF mal ganz zu schweigen.
 
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Sehr Offtopic - Tom:

Es gab vor Jahren mal einen Versuch von Pro Sieben, eine Konkurrenz zur Tagesschau um 20 Uhr zu etablieren. Die optische Aufmachung und die gut gemachte journalistische Aufbereitung erinnerten an gute US-Sendungen. (Wie hieß noch der Moderator?)

Fazit: Die Sendung überlebte nicht lange, weil die beim deutschen Zuschauer nicht ankam. Der liebt anscheinend seine Tagesschau bis zum Untergang.
 
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Tom2000 schrieb:
Stimmt, heute mittag lief wieder ein "Newsbeat".

Interessant, welch hohen Stellenwert die Information auch auf den Musikwellen geniesst.

Ist zwar offtopic, aber wer mal die "Six O´Clock News" auf BBC 1 (TV) mit "Tagesschau" und "Heute" vergleicht und sieht, wie engagiert (im Sinne von Inhalte vermitteln wollen), anschaulich (viele Grafiken und Schaltungen) und ausführlich die Briten das Tagesgeschehen aufbereiten, kann nur neidisch werden.

Da braucht die "Tagesschau" bis 20.00 Uhr, um überhaupt die von der Dauer her erste nennenswerte Übersicht des Tagesgeschehens anzubieten. In lächerlichen 12-13 Minuten werden die wichtigsten Meldungen monoton und ausdruckslos verlesen. Erst um 22.30 Uhr tritt dann Missionar Wickert auf den Plan, der seine eigene Meinung wichtiger nimmt als die Berichterstattung selber.

Von der farblichen und in Teilen inhaltlichen Kopie von "RTL Aktuell" durch das ZDF mal ganz zu schweigen.


OT:
Da empfehle ich Dir auch mal, die ITV Evening News um 19.30 unserer Zeit anzusehen. Die Aufmachung und Präsentation gefällt mir recht gut, ist nicht so reißerisch wie bei unseren TV-Privatsendern. Da steckt ITV eine Menge Geld rein, die Sendung ist der Einstieg in die prime time mit Coronation Street usw. Wird auch vom ITV News Channel, der FTA sein müßte, übernommen. Oder um 20.00 Uhr die "Channel 4 News" oder aber mein Favorit, die "five news". Hier werden zu dem aktuell aufbereiteten weltweiten Nachrichtengeschehen z.B. Journalisten, Entscheider oder Politiker eingeladen, die Schlagzeilen der yellow press des nächsten Tages, Zuschauermeinungen per mail oder aber Meinungen (pros and cons) diskutiert. Locker von der großen runden Sitzbank. Auch ein top gemachtes Format!
 
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