Es ist ein nicht tot zu kriegender Irrglaube, Radio machen (moderieren, betreiben, zuarbeiten) sei billig. Als Hobby ist es eins der teureren und als Beruf braucht man mindestens so viel Engagement und Bereitschaft wie beim Hobby.
Geld verdienen kann man mit anderen Jobs jedenfalls leichter.
Radio ist vor allem eins: Geil. Diese Geilheit, gerne auch als "Radiovirus" verschleiert, lässt vieles in den Hintergrund rücken, darunter die Kosten.
Ein Missverständnis ist beiseite geräumt: Audiobearbeitung = Soundprocessing. Richtig?
Es gibt Software, die hat so was. Ich habe Mairlist, da ist das nicht vorgesehen. Es gibt aber Plugins, die man dort einsetzen kann.
Jich denke mal nahezu keiner wird Soundbearbeitung, Voiceprocessing usw. mit extra Equipment durchführen, schließlich ist das alles andere als billig.
Irrglaube, oder Du bist hier im falschen Forum. Auch wenn es "nur" Internetradio ist: Die Billigheimer sind in anderen Foren, hier passiert Radio.
Tatsächlich benutze auch ich lieber Hardware, die im Hintergrund sehr dezent vor sich hinwerkelt. Du würdest nicht hören, dass da überhaupt was arbeitet, und genau
das ist die Kunst.
Das wiederum bedarf einer langen Zeit der Investitionen und Verkäufe, Umstellungen, Signalwegsänderungen und vieler guter Ratschläge von Leuten mit wirklicher Ahnung (scheinen auszusterben)... was ich heute betreibe, hat mit meinen Internetradio-Anfängen nichts zu tun.
Tipp: Frickel so wenig wie möglich rum. Je mehr Prozessoren, um so mehr Fehlerquellen.
Hinzu kommt, dass manche (meist größere, beständige und seriöse) Stationen auf einen einheitlichen Klang achten. Da musst Du Dein Signal dann entweder unbearbeitet anliefern und es wird zentral einheitlich gematscht oder Du bekommst DSP-Settings verordnet, die Du dann auch durchziehen musst (was Dich an eine bestimmte Software bindet).
Ich bekam bei einem Test mal Probleme, weil die Testhörer mein Signal als zu dünn empfanden. Stimmt: Ich wummse nicht so einheitlich-gematscht raus und habe zu allem Überfluss auch noch hörbare Höhenanteile in der Musik. Das waren die einfach nicht (mehr) gewohnt. Dabei handelte es sich um ein nahezu unbearbeitetes, nur in den Spitzen ganz leicht abgefangenes Signal. Was für ein Kompliment...
Radio ist mehr als nur ein Mikrofon und eine Software.
Radio ist Liebe, Zeit, Geduld, ständige Änderung, ein nie endender Prozess, eine ständige Baustelle, ein Ideenpool.
Und eine Geldvernichtungsmaschine. Aber da ist es wie mit der Liebe ...
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P.S. "Chorus"? Wozu das? Beim Radio? Sicher?