Mobiles Sendestudio - Setup & welche Software?

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Guten Morgen allerseits!

Ich überlege, mir ein mobiles Sendestudio zusammenzustellen.
In unserem "Hauptstudio" arbeiten wir mit mAirList Pro und einem Studer Broadcast-Mixer.

Für unterwegs würde ich ein Netbook anschaffen sowie ein USB Audiointerface mit 4 Eingangskanälen, damit ich bei einem Event vor Ort einen Stereostream von einer Musikanlage abgreifen und ein Moderationsmikro dazumischen kann. Das ganze würde ich softwareseitig mixen und über ein USB-Breitbandmodem (Stick) an den Server streamen (einen Mixer mitschleppen möchte ich nicht).

Softwareseitig wäre ein Programm ideal, das mir die Eingangspegel & Fader anzeigt, einen Mic-Mute oder Talkover Button hat, Dynamikbearbeitung auf dem Summensignal zulässt und das ganze sauber encodiert.
(leider scheint vieles auf SAM hinzuweisen... auch wenn die ganzen Playout-Features dabei ungenutzt blieben)

Ist dieses Setup sinnvoll? Welche Software böte sich an? Vielen Dank im Voraus!
 
Da schon der Begriff mAirList gefallen ist, würde ich mich mit dem Entwickler in Verbindung setzen. Viele der benötigten Features werden von mAirList unterstützt. Auch ein Software-Prozessing der Summe ist unter Verwendung von VST-Plugins möglich.
 
das stimmt - dennoch ist mAirList in erster Linie für ein Setup mit Mixer ausgelegt. zB Talkover-Button existiert nicht und ist auch nicht geplant (laut Torben), Mixing Funktion ist limitiert und nur innerhalb der Software (steuert nicht direkt die Pegel der Soundkarte), und - wie du sagst - Dynamik nur via separate VST Plugins.

Gibt es irgendeine eine Out-of-the-Box Streaming Lösung für unterwegs? (bisher sehe ich nur SAM CAST und ev. SAM Broadcaster als Optionen)

Hat jemand Erfahrung mit Streaming via mobilem Breitband (UMTS, HSDPA)?
 
Softwareseitig wäre Sam das einzige Produkt, das mir einfällt, daß die externen Quellen mit seinen internen Playern zusammenmischen kann - aber es gibt externe Interfaces (ich benutze zum Beispiel die MotU Ultralite MkIII), die quasi ein Mischpult eingebaut haben - ohne große Oberfläche, das Mischpult wird mit einer Software bedient. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, aber vielleicht wäre es ja möglich, damit das, was Du vorhast, zu realisieren?

Auf der anderen Seite kann ich Dir aber aus Erfahrung sagen, daß alles, was Du in Software mixen mußt, immer schwieriger ist, als wenn Du ein Hardware-Mischpult verwendest - muß ja kein Riesenteil sein, aber wenn genug Platz (und Geld) vorhanden sind, würde ich *immer* einen - auch noch so kleinen - Mischer vorziehen.

Ich streame geglegenlich über UMTS, allerdings Video (ca. 200kB/s) plus Audio (96kB/s), so daß ich eine Gesamtbandbreite von ca. 300kB/s brauche. Meiner Erfahrung nach funktioniert das nicht immer optimal, daß die Bandbreite mindestens ab und zu einbricht, ist gewöhnlich einzukalkulieren. Ich habe es neulich erlebt, daß ich am Anfang einer Veranstaltung die 300kB/s weitgehend halten konnte (der FlashMediaEncoder reduziert in meinem Setup automatisch die Bandbreite, wenn er nicht maximal durchkommt), zum Ende brach das Netz dann aber ein auf 10-30kB/s - ein vernünftiges Streaming war da nicht mehr möglich (und nein, wir hatten das Flatrate-Limit noch lange nicht erreicht). Mein Fazit: grundsätzlich kannst Du über UMTS streamen, aber Du solltest damit rechnen, daß ab und zu Probleme auftreten können.

LG

McCavity
 
Danke, McCavity! Ich habe diese Art Interface zum ersten Mal im RME Fireface eines Kollegen kennengelernt. Geniales Teil. Seither habe ich mich nach günstigeren Optionen umgesehen und bin auch vor ein paar Tagen auf das Motu Ultralite MkIII gestossen. Ich werde mir das mal ansehen. Den externen Mixer möchte ich insofern vermeiden, da wir von unterwegs in erster Linie einen Event-Feed übernehmen und streamen würden und nur sehr wenig (wenn überhaupt) darübermoderieren wollen. Da reicht ein einmaliges gutes Setup zu Beginn und ein Kompressor für die Peaks. Weiters soll es nicht zu kompliziert werden, da nicht alle unsere Mitarbeiter technikversiert sind. Insofern wäre ein in der Software abspeicherbares, leidlich flexibles Setup von Vorteil.

Vielen Dank für die Info zum UMTS/Breitband Streaming. Ich habe da leider überhaupt keine Erfahrung, deshalb war das wichtiger Input für mich. Weshalb kann die Übertragungsrate so signifikant einbrechen? Gerade bei den neueren Technologien wie HSPA+ (o.ä.) werden ja mit (ich glaube) 7,2Mbit/s geworben!!! Ich verstehe, dass es Probleme geben kann, wenn man nur im Empfangsbereich des GPRS Netzes ist... aber wenn, wie du sagst, zu Beginn 300kBit/s möglich waren, erstaunt mich das sehr. Ich werde mich beim Mobilfunkanbieter erkundigen und die Info posten - ausser es kann uns jemand hier im Forum weiterhelfen.
 
Ja, die Infos vom Mobilfunkanbieter würden mich auch interessieren - meiner Erfahrung nach werben die gerne mit dem, was technisch maximal möglich ist. Netzabdeckung (Funkschatten, etc...), Anzahl anderer Benutzer, Umwelteinflüsse - all das kann sich darauf auswirken, was am Ende tatsächlich zur Verfügung steht. Ich hatte einige Zeitlang ein Büro direkt am Messegelände. Ohne Messe waren die erreichbaren Bandbreiten passabel - aber an Messetagen ging ab spätestens neun Uhr morgens nichts mehr. Jetzt sitze ich in einem großen Bürohaus mit mehreren tausend Mitarbeitern, von denen fast jeder ein Handy/Smartphone/Tablet/UMTS-Stick hat - da ist die verfügbare Bandbreite bestenfalls noch Roulette.

LG

McCavity
 
Damit hast du recht. Mobilfunkanbieter sagt dasselbe: die Verbindungsgeschwindigkeit ist die maximal möglich pro Sendemast. Allerdings kann diese durch Funkschatten (Gebäude,...), Wetter und vor allem die Anzahl der "Mitnutzer" im Bereich eines Sendesmasts stark variieren. Sie können keine Mindestgeschwindigkeit garantieren. Es gibt auch keine Richtwerte (z.B. 90% der Zeit ist mit einem Downstream von mind. 100kb/s zu rechnen), weil es eben so unberechenbar ist. Alternativen konnte man mir auch keine nennen.
 
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