Moral und Ehtik in den Medien

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Auch Kinder haben sie ständig bei sich, Radiostart. Anders wär' nämlich schlecht :D.
 
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Leider wird hier dass Ernste Thema Moral und Ehtik in den Medien nicht erst genommen obwohl es ziemlich wichtig ist. Ich finde es dass Leute die in der öffentlichkeit reden es auch ordentlich tuen sollten und nicht die Hörer zum Läster animieren.
 
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Den es ist ein nicht mehr ertragbare was manche Radiosender sich erlauben.
 
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Sogar eine Person die wirkliche Ahnung von Moral und Ehtik besitzt, hat sich zu diesem Thema geäußert. Diese Person ist Johanes Rau unserer aktueller Bundespresidänt.

Hier folgender Presseartikel Ich stimme diesem Artikel zum größten Teil zu.

Hamburg (rpo). Bundespräsident Johannes Rau ist mit den Medien ins Gericht gegangen. Er warf Zeitungen, Radio und Fernsehen vor, immer öfter die Würde der Menschen zu verletzen. So sei es inakzeptabel, Fotos toter deutscher Polizeibeamter im Irak zu veröffentlichen, sagte Rau am Samstag bei einem Journalistenkongress in Hamburg.
Eine Schlagzeile wie aus der "Bild"-Zeitung "Frau Ministerin, sie machen uns krank" nannte Rau eine Entgleisung. "Persönliche Angriffe auf Menschen sind etwas anderes als berechtigte Kritik", sagte er. Die RTL-Sendung "Dschungelcamp" nannte der scheidende Bundespräsident abstoßend. Auch einen langen "Spiegel"-Bericht über den Mann, der Bundeskanzler Gerhard Schröder geschlagen hatte, kritisierte er.

Rau formulierte auf der Jahrestagung des Reporter-Zusammenschlusses Netzwerk Recherche Forderungen an die Presse, um die Qualität des deutschen Journalismus zu sichern. Es gebe "eine ganze Reihe von Entwicklungen, die mir Sorgen machen", sagte er. So forderte Rau zum Beispiel eine gute Ausbildung von Journalisten und betonte: "Forschheit und Kritikfähigkeit sind noch lange nicht dasselbe." Er habe den Eindruck, dass sich die Kompetenz der Berichterstattung deutlich verschlechtert habe.

Zusammenhänge darstellen!

Das Staatsoberhaupt forderte die Journalisten auf, nicht nur einzelne Tatsachen darzustellen, sondern die Bürger über die Zusammenhänge zu informieren. Er erinnerte an eine Aktion der "Bild"-Zeitung, in der die Senkung der Ökosteuer gefordert wird. "Wissen diese Menschen, dass die Ökosteuer in die Rentenbeiträge fließt? Kommt dann die nächste Aktion: Höhere Rentenbeiträge oder Rentenkürzungen?", fragte er. Er halte es "für eine der wichtigsten Aufgaben von Journalismus, den Menschen komplexe Sachzusammenhänge zu vermitteln", fügte der Bundespräsident hinzu.

Rau kritisierte den Hang der Medien dazu, künstlich aufgeregte Themen aufzubauen. Er schilderte den Fall von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe, der in einem Interview die geltende Gesetzeslage geschildert habe, wonach Privatunternehmen Tunnel oder Brücken bauen dürfen und dann Maut kassieren. Daraufhin hätten die Medien falsch berichtet, Stolpe wolle eine Pkw-Maut einführen. Trotz einer Richtigstellung des Ministeriums seien die Berichte noch tagelang weitergegangen.

Streit über Kampagnenjournalismus

Außerdem gebe es in den Medien "eine fatale Lust an Schwarzmalerei". Diese Lust fördere die Entfremdung zwischen Bürger und Staat. Häme und Zynismus könnten ein Gemeinwesen in Gefahr bringen, sagte er. "Die Grenze verläuft da, wo Politiker allgemein in Misskredit gebracht werden", betonte Rau.

Vorher hatten auf der Tagung Chefredakteure und Medienberater über den Vorwurf des Kampagnenjournalismus diskutiert. Der Chefredakteur der "Welt am Sonntag", Christof Keese, erklärte: "Ich finde, Kampagnen haben in Zeitungen nichts zu suchen." Es kommt in der deutschen Presse viel zu selten vor, dass man sich entschuldige.

Medienberater Michael Spreng sagte dagegen: "Eine Kampagne ist nicht per se schlecht." Er erinnerte an die Bundesbankaffäre zu Jahresbeginn. Das sei eine "Kampagne für die Wahrheit" gewesen. Nach Ansicht von Spreng gibt es heute "eine größere Wehleidigkeit" bei Politikern und Journalisten. Medienberater Klaus-Peter Schmidt-Deguelle beklagte: "Die wirtschaftliche Lage der Verlage und Sender ist bei den Journalisten angekommen". Die Schlagzeile sichere den Platz in der Redaktion. DLF-Chefredakteur Rainer Burchardt sprach von einer "Ökonomisierung der Ware Information."

Im Netzwerk Recherche haben sich zahlreiche Journalisten zusammengeschlossen, um den Wert der seriösen Recherche zu fördern. Vorsitzender Thomas Laif erklärte zu Beginn der Tagung: "Unser Ziel ist es, die Rahmenbedingungen und Blockade, die kritischen Journalisten im Weg stehen, aufzuräumen."

Quelle:http://www.bbv-net.de/public/article/nachrichten/medien/49842
 
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@ Radiostart,

Wo er Recht hat, der „Bundespresidänt“, da hat er Recht!
 
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Richtig Ahnung von Ethik hat man erst, wenn man t und h endlich mal in der richtigen Reihenfolge schreibt.
 
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Muß man ja hier bekommen :D:D. Außerdem hat Dich der Pressidännd auch verblüfft, Du Schelm.
 
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Nein, das wird er nicht:
Das Staatsoberhaupt forderte die Journalisten auf, nicht nur einzelne Tatsachen darzustellen, sondern die Bürger über die Zusammenhänge zu informieren. Er erinnerte an eine Aktion der "Bild"-Zeitung, in der die Senkung der Ökosteuer gefordert wird. "Wissen diese Menschen, dass die Ökosteuer in die Rentenbeiträge fließt?
Das genau tut sie nämlich nicht. Die Einnahmen aus der sogenannten Ökosteuer, die nichts anderes ist, als ein Aufschlag auf die Mineralölsteuer, gehen in den allgemeinen Bundeshaushalt.

Aus diesem wiederum wird (schon seit vielen Jahren, lange vor der "Ökosteuer") ein gewisser Betrag zur Stabilisierung der Rentenversicherung verwendet, der nach Einführung der "Ökosteuer" jedoch bei weitem nicht so stark angestiegen ist, wie das Steueraufkommen aus dieser Abgabe.

Die von Rau behauptete direkte Verwendung einer Steuereinnahme für einen ausschließlichen Zweck wäre verfassungswidrig, da über die Ausgaben des Bundes jährlich, im Rahmen der Verabschiedung des Bundeshaushaltes, der Bundestag beschließt, der in seiner Entscheidung nicht frei wäre, wenn es eine Zweckbindung gäbe.

Soviel zur korrekten Darstellung der Zusammenhänge. Aber es ist ja auch viel einfacher, den Journalisten unsaubere Arbeit vorzuwerfen, als selbst welche zu liefern.

Setzen, Johannes, ungenügend!
 
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Bzgl. der Zusammenhänge, die ich unausgesprochenerweise meinte, liegt er dennoch richtig, wenn ich das mal auf den überwiegenden Teil der Hörfunkberichterstattung beziehen darf, bei der es - je dudeliger, desto mehr - heißt, es müsse in erster Linie emotionalisieren, weshalb Schocker-Themen eher genommen werden, als komplexe, aber faktisch betreffendere (kann man adjektivierte Verben steigerrn?) Themen - eben weil Zusammenhänge erklärt werden müssten. Oder sie werden ohne Klärung des Zusammenhangs präsentiert und bleiben entsprechend missverständlich - ob bewusst oder mangels Wissen des berichtenden Journalisten. db
 
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@Radiostart
Ich versuchs mal ohne Zymismus und hoffe, das du mich nicht falsch verstehst:
Als Werbeberater will ich das meine Konzepte gut ankommen und nicht das daraus ein Kult wird.
Verrate mir mal bitte wie du das erstens deinen potentiellen Kunden erklärst und zweitens, was daran so schlimm sein soll. Das beste, was einem Produkt passieren kann ist zum Kult zu werden, denn es kann nur ein Konzept was gut ist auch zum Kult werden. Die Welt besteht nun mal (leider) nur noch aus verkaufen.
Und damit wären wir beim Thema deines Threads. Wie kannst du denn diese Einstellung mit dir selbst vereinbaren ? Auf der einen Seite mußt du alles tun, um ein Produkt, egal wie, zu verschleudern, denn wenn du den Auftrag nicht bekommst bekommt ihn ein anderer. Und auf der anderen Seite erzählst du hier was von moralischen Vorstellungen in Bezug auf Werbung. Was sagt denn dein Chef (falls du einen hast) zu solch einer Einstellung ?
ich habe dieses produkt nur gekauf weil ich von der Werbung oder einer prominenten empfohlen wurde, in wirklichkeit hätte ich dieses Produkt gar nicht gebraucht.
Auch wenn es blöd klingt, aber erst wenn etwas derartiges geschieht hast du deinen Job richtig gut gemacht.
Ein Radiomoderator macht doch schließlich nichts anderes. Er verkauft im Endeffekt sich selbst bzw. das Programm seines Senders. Ob er das nun immer ethisch und moralisch richtig macht ist fast immer eine streitbare Frage und liegt meistens im Auge des Berachters.
Bennetton hat vor ein paar Jahren Werbung mit einem sterbenden Aids-Kranken gemacht. In fast allen TV-Programmen kommt tagtäglich Mord und Totschlag. Die Tagesschau zeigt täglich echte Leichen. Anke Engelke legt sich mit der Kirche an und RTL schickt Leute in ein Dschungel-Camp. Was davon ist nun moralisch bzw. ethisch vertretbar und was nicht ?
Es ist erstaunlich wie die Gesellschaft massenmäßig geworden ist, nur weil die Bild Zeitung oder ein anderer Sender was berichtet oder vermarktet kaufen es alle Leute und übernehmen sogar die Meinung des Produkts.
Erstens finde ich es immer wieder erstaunlich, wie wir immer wieder alles auf die BILD & Co schieben, denn die Gesellschaft sind wir alle und nicht die anderen ! Und zweitens frage ich mich, was so erstaunlich daran sein soll, wenn Leute die Meinung eines Produktes übernehmen. Wenn sie das tun ist das Produkt vermutlich auch gut. (Mal bitte tatsächlich auf Produkte beziehen und nicht auf subjektiv meinungsabhängige Dinge wie Bücher oder CDs).
Übrigens soll selbst das von dir zitierte Bohlen-Buch "ganz nett" sein. Das kommt ganz darauf an, wie man es liest und welchem Wert man von vornherein dem Inhalt gibt ! Ich würde in dem Zusammenhang mal Dietmar Wischmeyers "Reise durch das Land der Bekloppten und Bescheuerten" empfehlen. Aber Vorsicht, das Buch strotzt nur so vor bitterbösem Zynismus :)
Das immer stärker werdende Zusammenwachsen von Werbung und Programm wirst du leider nicht verhindern können, da vor allem die Programme der Privaten nun mal von selbiger leben. Und da wir alle ein Volk von Voyeuren sind (auch wenn wir das ungern zugeben) wird es immer mehr "Ekelshows" und ähnlichen Unsinn geben, weil nur diese noch Quote bringen und damit für Werbetreibende interessant sind. Und ob das ganze dann im TV oder im Radio stattfindet ist reichlich egal. Das Radio ist letztlich bei Big Brother genauso auf den Zug mit aufgesprungen wie beim Dschungelcamp. Aber eben nicht wegen der Ethik und Moral (auch wenn sich viele über besagte Sendungen heiß geredet haben) sondern wegen der Quote, um ein Stück vom Kuchen mit abzubekommen. Schließlich muß auch ein Radiomod. ab und zu mal was essen.
Ich hoffe mal, das das alles nicht wieder zu "lehrerhaft" klang ( ;) ) und zum zweiten, das du mich auch verstanden hast.
 
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Ich halte Johanes Rau für einen guten Präsidenten der immer klartext geredet hat und keinen Blatt vor den Mund genommen hat. Die Kritik am Verfall der Medienehtik ist meiner Meinung nach gerechtfertig.
 
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Johannes Rau hat in seinem ganzen Leben noch nie Klartext geredet, jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. Der Mann ist das personifierte Wischwaschi.
 
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er ist nicht nur profillos. er hat auch nrw niedergewirtschaftet und als damaliger ministerpräsident das mieseste mediengesetz der republik zu verantworten.
 
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was versteht ihr unter einem miesen Mediengesetz. Ich kenne seine Berufliche Leistungen in NRW nicht so genau.
 
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Das vergrößerte und zunehmend weltweite Medienangebot (im Bereich von Rundfunk und Computernetzen) läßt nach den sozialen und individuellen Gefährdungen fragen um die verschiedenheit der Medien zu erhalten.
 
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