Motassadeq im Radio

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XXLFunk

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Am Morgen des 16. Novembers kündigt SWR Cont.ra in seinen morgendlichen Nachrichtenmagazinen "Aktuell" das am selben Tag bevorstehende und für 10.00 Uhr festgesetzte Urteil des Bundesgerichtshof in Karlsruhe zum Schuldumfang des Terrorhelfers an. Erstaunlicherweise höre ich im 20minütigen "Tag um Fünf" auf WDR 4 gar nichts dazu. Am nächsten Morgen vermeldet SWR Cont.ra, der Bundesgerichtshof hat das alte Urteil des Hamburger Oberlandesgerichts gekippt. Nun ist Motassadeq nicht nur als Mitglied der Hamburger Terrorzelle, sondern auch der Beihilfe zu den Anschlägen verurteilt.

Schliesslich folgt die nächste Auseinandersetzung zwischen den beteiligten Gerichten. Das OLG verzichtet darauf, den Terroristen vor der Festsetzung des Strafmasses zu inhaftieren. Der BGH kassiert die Entscheidung des OLG erneut. Fluchtgefahr sei gegeben; seine Familie habe Mottasadeq schon nach Marokko gebracht. Auch müsse er nun mit einer höheren Haftstrafe rechnen.

Da fragt man sich doch, was muss man in diesem Staat anstellen, um hinter Gitter zu kommen? Die Beteiligung an dem grössten Terrorkomplott der Geschichte, wie der Spiegel schreibt, reicht wohl für das OLG Hamburg nicht aus.
Wo sind die Stimmen im Radio, die an diesem Punkt kritisch nachfragen? Die Berichterstattung war dünn, die Brisanz des Themas kam überhaupt nicht rüber.
 
AW: Motassadeq im Radio

Kritische Stimmen gibt es. Aber nicht im Radio. Im Radio wird neutral berichtet. Und im Zweifelsfall das nachgeplappert, was in der Zeitung steht. Aber erst, wenn sich die Sache zu einem richtigen Skandal hochgeschaukelt hat. Radio ist feige.
 
AW: Motassadeq im Radio

Das entspricht auch meiner Beobachtung.
Im Fall Motassadeq hatte ich den Eindruck, die magere Berichterstattung setzte deutlich später als die von Spiegel online etwa ein...
 
AW: Motassadeq im Radio

Kritische Stimmen gibt es. Aber nicht im Radio. ... Radio ist feige.

Aber nicht immer.

Mag sein, daß man sich erstmal selbst darüber erschreckt haben muß, wie schnell die Schere im Kopf zuschlägt. Schon bei Dingen, die so harmlos sind, daß vorsichtige Rückfragen mit einem völlig leidenschaftslosen „dann sags doch“ beantwortet werden. Wenigstens ist es mir an der Stelle dann selber aufgefallen :rolleyes:
 
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