Musikjahrzehnte mischen

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Lumidus

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Wir kennen ja alle die Slogans der Radiostationen wie

"die 80ger, 90ger und das beste von heute" und wie sie alle lauten.....

Aber nehmen wir mal an ich möchte nur 2 Jahrzehnte spielen und auf die Neuen und die 90ger verzichten. Also stelle ich zur Wahl:

a) 60ger und 70ger
dann würde ich Woodstock, Hill Billy und die Funky Zeiten mischen

oder

b) 70ger und 80ger
wo ich mich auch noch mit den Rockern, New Age und der neuen deutschen Welle befassen würde

Mich würde eure Meinung dazu interessieren - könnte man überhaupt mit solch einer Mischung Leute ansprechen. Gibt es vielleicht schon solche Sender (Webradios) und ich hab sie nur noch nicht gefunden.

Auf in ein sonniges Wochende
Gruss Michael



Btw. Persönliche Animositäten und "keine Ahnung" Sprüche bleiben bitte draussen.
 
AW: Musikjahrzehnte mischen

Ich habe das Gefuehl, Deine Frage zielt in die Richtung von "ehemals" WOLF FM zu ihrer Glanzzeit, die (auf gut Deutsch uebersetzt) als Claim hatten
Die groeßten Hits der letzten vier Jahrzehnte
bzw.
The hottest Hits of the 70s, 80s and today
wobei mit "today" nicht wirklich die aktuellen Hits gemeint waren, sondern die Songs bis einschließlich der 90er Jahre.

WOLF FM ging meines Wissens ziemlich "in den Keller", wie man so schoen sagt, weil unter anderem die Bandbreite extrem eingeschraenkt wurde und aus den 128 kbps-Streams 48 kbps-Streams gemacht wurden. Davon hat man sich nie wieder erholt.
(The WOLF war jahrelang bis zu diesem Zeitpunkt wesentlich groeßer als .977.)

Moeglich zu sein scheint es also durchaus. Mit Mut und Durchhaltevermoegen. ;)

Gruß
Inselkobi
 
AW: Musikjahrzehnte mischen

Ich persönlich mische diese Jahrzehnte bei meinen eigenen Playlisten (die ich zuhause höre) auch. Also meiner Meineung nach istr das völlig in Ordnung zu mischen, wenn es "richtig" ist ;) Also die Musik vom Stil zusammenpasst und sich eine Linie ergibt.
 
AW: Musikjahrzehnte mischen

@lumidus: Interessante Frage. Und die Fragestellung zeigt, daß Du Dir erstmal selbst über die musikalischen Inhalte / Stilrichtungen in klaren sein mußt:
60er waren noch Rock'n'Roll/Twist (bis 64), danach eindeutig die Beat-Ära mit ihren Unterfacetten Bubblegum & Flower Power Music.Und "motown" nicht zu vergessen, was ebenfalls zu "Pop & Beat" gezählt wurde.
Bereits 1968/1969 begann massiv "underground", wie man es damals nannte, aus dem dann "Rock" in den 70er Jahren wurde. Wobei Rock zum sehr großen Anteil auf LP-Verkäufe und Konzeptalben setzte, weniger auf Singlehits (Ausnahmen bestätigen die Regel) - daraus entstand dann "AOR" als Format.
Neben dem "Pop" (als Musikunterkategorie-Fortsetzung des Beat) war ab 1974 der Phillysound, später der Disco/Studio54-Sound angesagt.
In den 80ern verebbte dieser (ebenso großteils "Rock"), wurde durch Italodisco aufgefangen. Die New Wave-Ära begann und blieb mindestens bis 1987 dominierend.
Neben wiederum "Pop" als Musikunterkategorie (Sandra, Jennifer Rush, Bad Boys Blue) - das Jahrzehnt lief aus mit den Anfängen von house und hip-hop (was damals ganz anders klang als heute...)

Du mußt also eine ENTSCHEIDUNG TREFFEN und diese AUCH IN DER AUSSAGE unterbringen, sonst hat es keinen Sinn.

ENTWEDER (1) machst Du nach dem Motto "allen wohl, niemandem wehe" ein ECHTES M.O.R.-Format (im ursprünglichen Sinn der Definition) daraus (=Middle of the road) und packst in zwei Jahrzehnte alles aus allen Musikkategorien rein, was sich NACH GEHÖR MUSIKALISCH miteinander verträgt (ggf. einen deutsch/instruemnatl-Anteil generell berücksichtigen).

ODER (2) Du fährst EINDEUTIG mehr ROCKORIENTIERT und packst dann Artverwandtes, Anhörbares "passendes" aus dem Popbereich mit rein.

ODER (3) Du fährst EINDUTIG mehr DANCEORIENTIERT und packst da von Studio54, black music, philly bis italo-disco und New Wave / beginning of housemusic alles rein (entspricht so ungefähr dem neueren AOW-Format).

ALLES ZUSAMMEN geht nicht, wird Kraut und Rüben, mit dem Du keinen letztendlich erreichst.... ich rate von den "Stationen" ab, die die "hottest number one hits of tweo / three decades" spielen, weil diese Nr1-Hits leider nicht zusammen passen oder anhlrbar sind...

Also beispielsweise "best of seventies & eighties in dance & pop" (was dann -3- entsprechen würde) ODER
"best of seventies & eighties in ROCK & Pop" (rock zuerst nennen, um es zu unterstreichen, was dann mehr -2- entsprechen würde).

Die Entscheidung "was" mußt Du treffen. Und es gehört ein bißchen Erfahrung, Musikkenntnis und Fingerspitzengefühl dazu, das dann hinzubekommen....
Auch wenn es "nur" ein Internetsender ist, halte uns (mich) mal auf dem Laufenden, für was Du Dich entschieden hast und wo (wie) man es sich dann ahören kann....:)
 
AW: Musikjahrzehnte mischen

Sehr gut geschrieben.
Du hast aber den Glam Rock vergessen.

Wir haben 2-3 mal in der Woche im Programm "Hits der Jahrzente" wo genau das Thema gespielt wird.
 
AW: Musikjahrzehnte mischen

....danke..... Nun, der Glam Rock hatte eigentlich nichts mit "Rock" zu tun, sondern war zuckersüsser Pop (auch wenn Slade und Sweet am Ende ihrer Karriere eindeutiger in Richtung "Rock" gingen). Man sollte sie als "Pop" mitzählen (Musikunterkategorie, nicht als genereller Oberbegriff).
Ggf. dann von Titel zu Titel entscheiden - ob "The lies in your eyes" oder "Love is like oxygen" in den gewählten stream passt. Den unter -2- beschriebenen auf jeden Fall...

Auf welchem stream hört man diese Sachen (wann) ? :D
 
AW: Musikjahrzehnte mischen

Wow ....
Erstmal ein herzlichen Dank an radiovictoria01 für dieses Posting. Ein sehr guter Beitrag der mir aber sehr zu denken gibt. Obwohl ich schon mit 16 als Musiker auf der Bühne stand und auch zu diesem Zeitpunkt als DJ anfing, muss ich schmerzhaft feststellen das mein Wissen und meine Denkweise doch nicht so gross bzw. vielfältig/weitsichtig ist.
Das heisst jetzt für mich noch mehr in mein Kämmerlein zurückziehen und noch einmal Gedanken machen......
 
AW: Musikjahrzehnte mischen

@ radiovictoria1

Tja... Das ist einer der Gründe, warum die Formate so eng sind und nur aus max. 300 Songs bestehen. Die Schere auseinander zu klappen trauen sich "echte Stationen" ja nicht.
 
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