Nachrichten in der ARD-Popnacht mussten abgebrochen werden

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AW: Nachrichten in der ARD-Popnacht mussten abgebrochen werden

Ich bekam mal eine Panikattacke mitten im Lesen eines Textes. Da hörte ich mich ähnlich an - alles um mich herum schien plötzlich so unwirklich und vernebelt. Das Mikro zog ich so schnell wie möglich zu und fuhr einen Plattenspieler ab. Für den Rest der Sendung mußte mich ein Kollege vertreten, es ging nichts mehr.
 
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Auch wenn's vom Thema etwas wegführt - ich habe über diesen Abschnitt jetzt lange nachgedacht:
... ich hatte damals mit meiner Familie auch einen "Deal": Egal welch "schlimme Dinge" auch passiert sein mögen, bitte nicht unmittelbar vor Sendungen/Muggen anrufen! Man muß sich einfach etwas abschotten, wenn man in der Öffentlichkeit arbeitet. "Schlimme Dinge" kann man auch ein paar Stunden später erfahren - daran ändern kann man eh nix. Aber dafür ist wenigstens die eine Sendung/Mugge "gerettet"...
... ist denn eine Sendung so wichtig? Kann man denn nicht auch kurz vorher sagen - Entschuldigung, ich habe diesen oder jenen Fall, ich kann nicht? Jeder ist doch zu ersetzen, und dafür haben doch auch alle Verständnis, oder?
Ich habe keine solche Vereinbarung oder Anweisung, aber was wirft denn das für ein Licht auf unseren Beruf? Es ist doch nur Radio. Ich würde sofort Privates allem Beruflichen vorziehen.
 
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Atemnot, Kreislaufkollaps, Flachatmung, sich am Kaffee oder Wasser verschluckt, alles Spekulationen. Aber eins ist es: menschlich! Und die News laufen nicht vom Band, was auch positiv zu bewerten ist.

Ich hoffe, der Sprecherin geht es wieder gut!
 
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Was gibts da mit den Augen zu rollen? Die Einstellung ist absolut richtig! Einen auf diese Weise unter Umständen verloren gegangenen Job kann man ersetzen. Eine verloren gegangene Familie nicht!
 
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Offensichtlich ging es der Frau nicht gut, warum auch immer. Warum man darüber diskutieren muss ist mir allerdings schleierhaft..... .

Ihr seit ja nicht besser wie die Radiomacher, die einen Beitrag 100mal am Tag wiederholt ausstrahlen, wenn jemand, egal aus welchem Grund, während eines Interviews geweint hat.
 
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@germancomponist
Sich mit der Frage zu beschäftigen, was ist professionell in der Situation x oder y? - die man dann anhand eines aktuellen Beispiels anschaulich macht, gehört meines Erachtens zu den Pflichten jedes Radiomachers, der seinen Job ernst nimmt. Es könnte ja sein, man kommt selbst mal in eine ähnliche Lage, oder jemand hat damit schon Erfahrungen gemacht und kann den anderen hilfreiche Ratschläge geben.
Deswegen verstehe ich Dein Genöhle nicht, zumal Du bisher in diversen anderen Threads nicht als der besonders zartfühlende Rücksichtnehmer aufgefallen wärst.
 
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Mich würde allerdings auch mal interessieren, was mit der Frau los war und von welchem Sender kam dieser Mitschnitt eigentlich? Gruß
Sunshiner
 
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Der Job lässt sich jederzeit ersetzen? Das sehe ich anders, radiokult. Hier kommt erschwerend dazu daß es in der Nacht passierte und es Nachrichten waren. Bei Musik kann man notfalls auf eine Konserve zurückgreifen. Von der Aussage her muß ich zwerg#8 beipflichten.
Wenn es etwas familäres privates Ereignis war wird die Sprecherin aber wohl nicht den Kopf abgerissen bekommen haben und noch beim Sender sein. Ich wünsche es ihr.
 
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@germancomponist...Deswegen verstehe ich Dein Genöhle nicht, zumal Du bisher in diversen anderen Threads nicht als der besonders zartfühlende Rücksichtnehmer aufgefallen wärst.

Aber aber, es kommt immer darauf an, auf das Thema!

Ich vermute, die ehemaligen BWL-Studenten und jetzigen "Berater" haben für den Fall, dass ein Moderator bzw. eine Moderatorin einmal zuviele menschliche Reaktionen zeigt bzw. diese nicht verbergen kann,(auf was auch immer...), bestimmt schriftlich eine Verhaltensvorschrift verfasst, wie sich das restliche Team in einem solchen Fall (formatgerecht) zu verhalten hat. Yes, no?
 
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Ich denke auch, dass niemand deswegen Ärger bekommt und schon garnicht diese Frau.
Falls wirklich eine schlechte Nachricht ihrer vorausgegangen ist, finde ich ihr Verhalten äußerst respektvoll, dass sie versucht hat, die Arbeit dennoch zu Ende zubringen.
Da gehört eine menge Verantwortungsbewußtsein dazu.
Der Moderator bzw. der Sender hat die Situation genau richtig erkannt.
Auch finde ich, dass hier nicht in "Bild"-Manier darüber diskutiert wird, sondern der Theamtik sehr sachlich und mitfühlend.
So sollte eine Forum auch sein.

@Sunshiner: SWR3 3:00 Uhr Nachrichten
 
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Ich fürchte, dass das Lesen für die Arme mit dem Einsetzen des SWR3-Moderators noch nicht vorbei war. Schließlich dürfte sie auch noch für ARD-Nachtkonzert und -Nachtexpress gelesen haben. Ob die Techniker der zuständigen Wellen auch so spontan reagiert haben?

Darauf wurde bisher nicht weiter eingegangen. Im Gegensatz zu SWR 3 wird für die übrigen angeschlossenen Wellen ja auch noch das Wetter verlesen, wobei das Nachtkonzert schonmal raus ist, die senden um 3 keine Nachrichten. Und wie man bei WDR 4 (Nachtexpressgeber mit dem RdN) reagiert hat, keine Ahnung, würd mich auch interessieren.
 
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Hallo!

Bevor ich hier eventuell zum "Buhmann der Nation" gemacht werde, möchte ich einige Dinge näher erläutern. Das alles ist meine persönliche Einstellung zur Handhabung der Trennung von Privat und beruflicher Tätigkeit (hier Moderator/DJ). Und wie gesagt, wir reden von einer Tätigkeit mit einer gewissen Öffentlichkeit und Verantwortung für die anwesende Öffentlichkeit.

Ein CNC-Dreher kann sicherlich stundenlang seine Tränen sammeln und damit notfalls seine Werkstücke kühlen - und hat am Ende der Schicht trotzdem 100% "Leistung" gebracht, ein DJ in der selben Situation sicher nicht.


... ist denn eine Sendung so wichtig? Kann man denn nicht auch kurz vorher sagen - Entschuldigung, ich habe diesen oder jenen Fall, ich kann nicht? Jeder ist doch zu ersetzen, und dafür haben doch auch alle Verständnis, oder?

Verständnis sicher, aber nicht die Möglichkeit. Und damit bin ich bei der Zeit, als dieser Deal zustandekam.

Das war Anfang der 90er. Meine Familie hätte mich wirklich nur über Festnetz "im Sender" oder über die DJ-Agentur und/oder die Festnetznummer des Veranstalters einer "Tanzveranstaltung" erreichen können. In beiden Fällen wäre das aber wirklich nur "unmittelbar" (rund eine Stunde) - so habe ich es oben ja auch geschrieben - vor der Sendung/Mugge möglich gewesen.

Was will man dann noch retten?

Im damaligen Radio war das in der Tat kein großes Problem, denn es wurde rund um die Uhr live gesendet. Der letzte Moderator macht dann einfach "irgendwie" weiter - bis die Ablösung kommt oder ihn die am Wochenende (hoffentlich) langsam eintrudelde Redaktion wenigstens mit ein paar aufbereiteten Moderationen aus dem Ticker versorgt, damit er nicht nur über "Verkehr & Wetter" reden muß. (Und bitte nicht vergessen - damals gab es noch kein Internet im heutigen Sinne.)

So, nun die gleiche Situation bei einer DJ-Mugge am Samstag:

Woher will der Veranstalter SO SCHNELL einen Ersatz-DJ nehmen? Der Saal füllt sich langsam - es wird kritisch. Nochmal: Wir reden hier von den frühen 90ern!

Damals gab es noch keine "MP3-Mugger", die mit ein paar Festplatten voll mit geklauter Musik das gesamte DJ-Geschäft ruiniert haben. Damals brauchte man noch einige der bekannten Alu-Koffer voller (käuflich erworbener!) CDs. Und nur damit(!) bekam man die Jobs, die am Ende gutes Geld brachten. Keine der vom Veranstalter nun "in der Not" angerufenen DJ-Agenturen hätte ihm helfen können. Alle "guten" DJs der Agenturen waren längst im Einsatz. Was nun?

Im Ernstfall sagt der Veranstalter die Veranstaltung ab. Daß diese Absage besonders im ländlichen Raum (also dort, wo es kilometerweit keine Alternativen gibt) nicht besonders gut ankommt, ist klar. Diese Absage einer Veranstaltung hat auch noch weitere Konsequenzen: Das spricht sich rum. Und genau das ist das Problem - nicht nur für den DJ.

In einem Satz: Ein DJ/Moderator sollte wenige Stunden vor dem Beginn einer Veranstaltung möglichst nicht von seinem Job abgelenkt werden und daher auch rechtzeitig und "unbetrübt" am Veranstaltungsort eintreffen. Das ist meine Meinung.

Und noch ein weiterer Punkt kommt hinzu. Wenn man nicht fest angestellt ist (welcher DJ ist das schon?), ist man finanziell auf jede Mugge angewiesen und kann nicht so einfach einen Job absagen! Gerade die Muggen am Wochenende waren wichtig, denn sie wurden früher am besten bezahlt. Insofern hat man zugesehen, möglichst nicht krank zu werden oder aus anderen Gründen auszufallen. Ein ausgefallenes Wochenende bedeutete schließlich 25% weniger Umsatz im Monat.

In diesem Zusammenhang: Ich war in den letzten 20 Jahren nur einmal krank: Sehnenscheidenentzündung - zu lange am PC gesessen...

PS: Und ja, als DJ sollte man auch nicht am Auto sparen! Ein relativ neues Auto hat keine Panne und bringt den DJ in 99,9% der Fälle rechtzeitig zum Veranstaltungsort. Wer mit einem allen Karren rumkutscht, fordert das Glück heraus und sollte lieber Lotto spielen.


vg Zwerg#8
 
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Und wie man bei WDR 4 (Nachtexpressgeber mit dem RdN) reagiert hat, keine Ahnung, würd mich auch interessieren.
WDR4 Übernahme des gesamten SWR 3 Minuten Nachrichtensendung. Der WDR4 Moderator gab dann den Verkehr. Er sagte nichts über die Nachrichtensendung.
 
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Auch, wenn die Antwort spät kommt:
Ich habe in der Nacht eine Mail ins Studio SWR3 geschickt, weil auch ich mir Sorgen gemacht habe. Prompt kam von Jochen Graf folgende Antwort:
Hallo Achim,
Vielen Dank für die Nachfrage und die begründete Sorge.
Es geht ihr gut sie hat sich nur direkt vor den nachrichten verschluckt. Und Sprechen und gleichzeitig versuchen wieder normal zu atmen....ist schwierig.

Aber nochmals danke der Nachfrage, viele Grüsse
Jochen Graf SWR3 Crew
 
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Dann ist ja alles gut und wir müssen uns keine Sorgen machen.
 
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