Nachwuchswettbewerb "Der Hinhörer" gestartet

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Klaus&Anne

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http://www.radiowoche.de/meldungen/1/11636/nachwuchswettbewerbder-hinhoerergestartet/

Zitat:"
Aber der Kampf wird härter: „Das Radio der Zukunft braucht neue Aufmerksamkeit der Hörer, es braucht Hinhörer. Musik allein reicht als Einschaltkriterium nicht mehr aus...."

Wen wundert das, wenn die Sender fast alle das Gleiche rauf und runter dudeln? Wäre es nicht sinnvoller, genau hier anzusetzen? Aber wir befürchten, daß darüber niemand schon nur nachdenken möchte. :)
 
Aber es gibt Programme wie DLF, DKultur und WDR 5, welche für aufmerksame Hinhörer geeignet sind. Man soll doch nicht so tun, als wenn es solche Hörfunkprogramme nicht gäbe.
 
Erst werden die Hörer mit jahrelanger Zermürbungstaktik zu reinen Einschaltern umerzogen und nun wollen sie ihnen tatsächlich noch mal Inhalte anbieten? Wer soll den Initiatoren das denn glauben?

(BTW: Hoffentlich haben sie sich von den richtigen Leuten die Namensrechte für den Wettbewert gesichert. :D)
 
Sehr richtig, BlueKO. Erst machen sich Radiosender ohne Not sehenden Auges (hier: hörenden Ohres) zum Begleitmedium und nun suchen sie unter Ausschluss von Musik als Einschaltfaktor Hinhörer-Aktionen für Ihre Programme? Viel Spaß!
 
Wobei es genügend Rundfunkprogramme mit diesen Inhalten gibt, man muss diese nur einschalten.
 
Ich finde es etwas störend, dass der einzureichende Beitrag nicht länger als 3.30 Minuten sein darf. Gerade die Einschalt-Wortprogramme bieten oft auch längere Reportagen und wieso soll ein Jungtalent, dass mühevoll ein 20-minütiges Radiofeature erstellt hat, keine Chance bekommen?
 
Ich finde es etwas störend, dass der einzureichende Beitrag nicht länger als 3.30 Minuten sein darf. Gerade die Einschalt-Wortprogramme bieten oft auch längere Reportagen und wieso soll ein Jungtalent, dass mühevoll ein 20-minütiges Radiofeature erstellt hat, keine Chance bekommen?
Welches Rundfunkprogramm meinst Du?
 
Es entwickelt sich hier schon wieder die Diskussion in die Richtung eines "entweder - oder". Wieso sollte ein Hinhörre-Programm denn automatisch ein bleiernes, langatmiges, weltschweres Wortprogramm sein? Wort ja, aber bitte qualifiziertes, unterhaltendes und informierendes Wort. Das schließt eben jegliches nervige Geclaime aus, ebenso das Dauerteasen, zu Dreiminütern hochgejazzte Wetterberichte und Verkehrsdurchsagen - das alles ist Füllmist, auf den ein "Hinhör-Programm" getrost verzichten kann, ebenso auf Idiotengewinnspiele und infantile Comedys. Was glaubt ihr, wieviel Wortplatz dann plötzlich für ein spannendes Hinhör-Programm vorhanden wäre, ohne dass auch nur ein Titel weniger laufen müsste, als heute in den Rotationen der einschlägigen Hitdudler.
 
Massenhaft, gar kein Thema, Mannis Fan. Der Haken an der Sache ist jedoch, dass ein durchschnittlich produzierter Beitrag in einer - nicht gerade "absoluten Unterschichtenwelle" - derzeit bereits bei rund 3:00 bei brisanten Themen läuft. Siehe zuletzt "Attentäter von Toulouse" und viele der sowohl Privat- als auch öffentlich- rechtlichen Anstalten.
Auf wortlastigen Sendern kam es dann auch durchaus vor, dass sich dem Thema schon mal 10 - 15 Minuten (am Stück) gewidmet wurde.

Kaum war das Thema allerdings für diesen Moment abge"frühstückt", ging es auf den Privatwellen direkt mit den Comedys, Dauerteasings und - wie Du sie (m.E. bicht ganz zu Unrecht) nennst - Idiotengewinnspielen weiter.

Man lässt also lieber mal den einen oder anderen Titel (allerdings NICHT aus der Dauerbedudelungs-Rotation!) ausfallen, anstatt auf die Gelder aus den Gewinnspielen oder ggf. den Comedys zu verzichten.
Weshalb auch? - NUR so lassen sich, wenn sie nicht bereits wegen der überlangen Berichterstattung die ohnehin auf jedem Sender zu hören ist, abgeschaltet haben, die Hörer halten.

Spannung -> Entspannung
 
Es entwickelt sich hier schon wieder die Diskussion in die Richtung eines "entweder - oder". Wieso sollte ein Hinhörre-Programm denn automatisch ein bleiernes, langatmiges, weltschweres Wortprogramm sein? Wort ja, aber bitte qualifiziertes, unterhaltendes und informierendes Wort.

Wenn jemand mir in 30 Sekunden nicht erklären kann, wieso ein bestimmtes Thema mich persönlich interessieren sollte, schalte ich automatisch ab und um. Es gibt faktisch keinen Grund, warum ich meine kostbare Lebenszeit mit Dingen verschwenden sollte, die keinen Bezug zu mir haben.
 
Ich finde es etwas störend, dass der einzureichende Beitrag nicht länger als 3.30 Minuten sein darf. Gerade die Einschalt-Wortprogramme bieten oft auch längere Reportagen

Scheinen aber nicht unbedingt das Tätigkeitsfeld zu sein, das der Ausrichter für seine Absolventen sieht.

Wobei dieser Eindruck auch nachhaltig von dem geprägt ist, was sich in Berlin auf der 98,2 abspielt. Als radiophones Aushängeschild der evangelischen Kirche sozusagen.
 
Jemand hat hier das Beispiel "Attentäter von Toulouse" angeführt. Was genau sollte mich daran interessieren, wer hier weiß überhaupt noch aus dem Gedächtnis, um was es ging, und welche Einfluss hat das alles auf mich?
So viel zum Thema "Radio als Nebenbeimedium".
Drei Wochen her, drei Beiträge über dem des Verfassers, des von mit zitierten Postings.
 
So viel zum Thema "Radio als Nebenbeimedium".

Das hat speziell nichts mit dem Medium "Radio" zu tun. Es wird halt jeden Tag eine andere Sau durch's Dorf getrieben. Das sollte man als Radiomacher wissen. Und ich finde durchaus, daß man diese "Tradition" hinterfragen sollte. Was ist wirklich wichtig für die Hörer? Was müssen sie wirklich wissen?
 
Es wird halt jeden Tag eine andere Sau durch's Dorf getrieben. Das sollte man als Radiomacher wissen. Und ich finde durchaus, daß man diese "Tradition" hinterfragen sollte.
Natürlich sollte man genau hinterfragen, welche Teile wem abgenommen werden. Schon die einfachste Verpackung kann aus einer Mücke einen Elefanten machen. Dennoch hat m.E. auch in diesem Fall durch einige Radiosender eine hervorragende Berichterstattung stattgefunden. Des weiteren findet teilweise noch immer die Aufarbeitung des ganzen statt.

Ich denke, wenn ich auf dieses Thema anspiele, nicht an Sensationsjournalismus. Das Problem haben wir allerdings in den meisten Sendern allerdings:
Kurz verpackt zwischen einige Jingles, Gewinnspiele, sHits - nur um die heißgeliebten Hörer nicht zu vergraulen.
Dabei darf dann natürlich, wenn es schon um absolut brisante Themen geht, eine komplette Reportage, nicht länger als 3:00 Minuten sein - wenn überhaupt!
 
Ich denke, wenn ich auf dieses Thema anspiele, nicht an Sensationsjournalismus.

Kein Sensationsjournalismus? Aber was ist das denn sonst? Welchen sittlichen Nährwert hat die Berichterstattung für mich, der ich Hunderte von Kilometer von Frankreich entfernt lebe? Diese ganze Diskussion wird doch völlig absurd, wenn man es mit dem Untergang der "Titanic" vergleicht. Davon erfuhr der deutsche Landbewohner anno 1912 irgendwann Tage später durch seine Lokalzeitung. Hat ihm das geschadet? War das schlechter? Und: Warum?
 
Als im 19. Jahrhundert Segelfrachter gekapert wurden, erfuhr man das nicht Tage, sondern sogar Monate später. Wenn für Dich Toulouse 'Hunterte von Kilomter' entfernt und damit außerhalb Deines Interesses ist, so ist der Nahe Osten für Dich mit Sicherheit zu fern. Schlaf weiter!
 
Wenn für Dich Toulouse 'Hunterte von Kilomter' entfernt und damit außerhalb Deines Interesses ist, so ist der Nahe Osten für Dich mit Sicherheit zu fern. Schlaf weiter!

Jedenfalls schlafe ich gut. Und kümmere mich nicht um die Probleme, die mich eigentlich ohnehin nichts angehen. Egal ob in 1'30 oder 3'30.
 
Wer sich nicht für die Dinge interessiert, die um ihn herum in der Welt vor sich gehen, der muss sich nicht wundern, wenn sich dann auch niemand für ihn interessiert - vielleicht auch in einer Situation, in der er dringend daraugf angewiesen wäre.
Schon mal etwas von Empathie gehört?
 
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