Neue Programmstrategien der Jugendwellen

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Wo kommen diese Files her? Klar, von Freunden oder direkt aus dem Netz.

Wobei das, was heute als übliches Mediennutzungsverhalten von Jugendlichen gilt, recht häufig Dinge einschließen dürfte, mit denen man ein Ermittlungsverfahren auf sich ziehen kann. Diese Kriminalisierung der Rezipienten könnte auch noch interessante Auswirkungen haben, sollte sie konsequent weitergeführt werden.


Ich wüßte nicht, daß es Namen wie Heidi Klum, Paris Hilton (ich hätte das für die dortige Hotelfiliale gehalten) oder Britney Spears gibt, wenn ich nicht damit bombardiert würde, sobald ich von unterwegs versuche, mich bei GMX einzuloggen und meine Mails zu lesen. Die zum Lifestyle einer materiell wohlhabenden Gesellschaftsschicht hochstilisierten Psychoprobleme dieser unverdient in den vermeintlichen Mittelpunkt gerückten Leute interessieren mich nicht, noch weniger sind sie geeignet, um anderen Menschen Orientierung zu geben. Alleine die Unterschrift der Suchmaske auf der GMX-Startseite sagt alles über den (gewünschten?) Durchschnittsmenschen von heute aus: "Beliebte Suchbegriffe: Billigflug, Partnersuche, Karriere, iPod"

Von Medienunternehmen (abgesehen von denen, die sich an eine kleine, aber feine Kundschaft wenden, wie eben die schon angesprochene sog. Qualitätspresse) dürften solche Durchschnittsmenschen auf jeden Fall erwünscht sein.


Das Hörspiel-Revival betrachte ich als eine kurzzeitige Modeerscheinung, die durch den Erfolg von Hörbüchern losgetreten wurde, also nur bedingt mit dem Radio zu tun hat. Interessant ist es aber allemal, daß Hörspiele auf Tonträgern gekauft werden, wo man doch im Radio kostenlos welche haben könnte. Mich würde zu sehr interessieren, wieviele der Hörbuch-Käufer überhaupt wissen, daß die ARD noch Hörspiele produziert und ausstrahlt.

Ich hatte mich mal ein wenig auf Internetseiten von Hörspielenthusiasten umgeschaut und mußte wirklich nach kurzer Zeit abbrechen, weil mir der Kaffee hochkam. Hörbuch hinten, Hörbuch vorne, aber nirgends ein Wort vom Rundfunk, von Sendezeiten, von anstehenden Ursendungen (den Begriff werden die wohl garnicht mehr kennen). Dabei ist das Hörspiel die ureigenste Kunstform des Radios! Wenn ihm selbst die regelrecht aus den Fingern gewunden wird, dann wird es einem schon ganz anders.


Die klassische regionale Tageszeitung ist nach meinem Eindruck wirklich was für Senioren.

Aus meiner Sicht sind ohnehin die lokalen Informationen deren einziges Verkaufsargument. Ihre überregionalen Seiten können die steckenlassen; diesen dpa-Einheitsbrei kriegt man auch an jeder anderen Ecke.
 
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Wenn man sich die Mühe macht und die Sputnik-Aktion im Internet betrachtet, erkennt man ihre extreme Instinktlosigkeit. Da werden offenbar neuwertige Geräte zertrümmert, an deren Gebrauch sich u.a. sozial schwache Mitbürger bestimmt noch jahrelang erfreut hatten. Dabei muss man bedenken, dass die Aktion nicht in München Schwabing oder dem Frankfurter Westend erfolgt, sondern in Halle und Leipzig.

Soll man da noch Soli und Rundfunkgebühren für zahlen?

Von einem rollenden Kopf sind wir aber noch sehr weit weg, solange die Aktion anscheinend mit voller Internet- und sicher auch On-Air-Präsenz fortgeführt wird.
 
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Wenn man sich die Mühe macht und die Sputnik-Aktion im Internet betrachtet, erkennt man ihre extreme Instinktlosigkeit.
Ich kann es mir nur schleppend angucken - optimiert für Breitbandverkabelte und offenbar allerneueste Browser. Dann halt eben nicht.

Aber am 26.11. werden sie - soviel konnte ich dann doch erhaschen - in Chemnitz sein, vor der TU-Mensa, Reichenhainer Straße. Als der Jugendfunk dort das letzte mal war, haben sie ein Konzert live übertragen. Das war am 14.4.1992 und die Band hieß Silly. Mann, waren das Zeiten, mit Tiefgang und Niveau...
 
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Ich zitiere mal aus deiner Quelle.


...dass der Übergang zum digitalen Rundfunk 2010 weit fortgeschritten sein wird, und schlägt als Frist für die Abschaltung des herkömmlichen analogen terrestrischen Rundfunks Anfang 2012 vor.

Da sind wir schon bei fünf Jahren. Und das ist wohlgemerkt ein bisher völlig unverbindlicher Vorschlag der EU-Kommission. Es gibt, davon abgesehen, nach wie vor kein abgestimmtes Szenario, was denn UKW ersetzen soll.
 
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@Radiowaves: Also, natürlich servt keiner von uns stundenlang im Web, aber meist sprechen sich bestimmte Sachen natürlich rum durch Myvideo oder Youtube.com (siehe die Newcomer-Sängerin aus München, die ihr eigenes Musikvideo mit eigenem Lied reingestellt hat).
Andererseits frag ich mich, von welchen Musikredakteuren du redest, denn etweder liegt es daran, dass ich in Bayern lebe oder nie Radio höre, ABER: Ich hab bisher noch nie mitbekommen, dass Musik aus dem Inet gesendet wird.
Immer wenn ich für 2 min einschalte, höre ich immer nur das, was ich eh schon kenne und vor allem keine Musik, die meinen Ansprüchen gerecht wird, soll heissen: Keine Bands, die man sonst nur aus dem CD-Laden oder Inet kennt.
Und wenn das die Radiosender nicht endlich mal kapieren, dann werden wir wohl zur ersten Generation gehören, die neben Zeitungslesen-Verweigerung, sich auch hauptsächlich gegen das normale Ukw Radio verweigern wird.
Also sollten die Sender mal wieder langsam anfangen was für uns zu bieten.....
 
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Vielleicht setzen die Jung-Funker aus Halle ja doch aufs richtige Pferd. Hier eine offizielle Pressemitteilung der Medientage - im Internet (!) abrufbar - die sich alles andere als peinlich für den MDR oder die ARD liest:

PRESSEMITTEILUNG 8. November 2007
MEDIENTAGE MÜNCHEN 2007 vom 7. bis 9. November
Panel 8.3 Intermedial und Crossaktiv: Die Zukunft des Hörfunks im Wettbewerb der Medien
Radio künftig „Teil einer multimedialen Marke“
München – Radio hat die besten Voraussetzungen, sich in der zukünftigen Medienlandschaft sehr
gut zu behaupten. Diese optimistische Botschaft überbrachte Jeff Haley, Präsident des Radio Advertising
Bureau in den USA, den Hörfunkern in Deutschland. Haley begründete dies mit der sehr
hohen Tagesreichweite des Hörfunks, den attraktiven Inhalten und der guten Leistung des Radios
für die Werbewirtschaft. Kein Zweifel besteht für Haley auch darin, dass das Internet für das Radio
das entscheidende Verbreitungsmedium werden wird. Bereits heute hören 60 Prozent der Nutzer
mit DSL Internetradios. Und wenn breitbandiges Internet in spätestens fünf Jahren auch drahtlos
verfügbar sein werde, könne das Radio mit neuen Zusatzangeboten überzeugen.
Dagegen sieht Dr. Ralf Kaumanns von Accenture die starke Stellung des Hörfunks im intermediären
Wettbewerb bedroht. Vor allem das Fernsehen konkurriere mit dem Radio um die „Nebenbeinutzungszeiten“
am Nachmittag. Das Internet erlaube zudem eine ganz neue Programm- und Angebotsvielfalt,
die den Wettbewerb verschärfe. Wie in den USA sei auch in Deutschland eine Konsolidierung
der Radiobranche zu erwarten, um damit die Basis für weitere Expansionen zu schaffen.
Auf der Grundlage einer eigenen Studie zum Medienverhalten von Jugendlichen zwischen 14 und
19 Jahren zeichnete Dirk Engel von Universal McCann ein düsteres Bild von der Radiozukunft.
Radio sei im Tagesablauf Jugendlicher nicht mehr richtig verankert. Trotz hoher Tagesreichweiten
habe Radio keinen festen, sondern nur einen gelegentlichen Platz im Tagesablauf – neben vielen
anderen Medien. So liefere das Fernsehen „Gesprächsstoff und den Treibstoff für Träume Jugendlicher“.
Das Internet diene der Beziehungspflege und auch der kreativen Betätigung. Musik kommt
aus dem MP3-Player. Radio habe die Chancen nicht genutzt, auch Erlebnisplattformen anzubieten
oder die Spielewelt Jugendlicher zu bedienen.
Dass Radio reagieren und sich komplett verändern kann, demonstrierte Eric Markuse von MDR
Sputnik: Unter dem Motto „Internet ist Radiorevolution“ zielt Sputnik vor allem auf eine neue Verbindung
von Radio und Internet. Das Programm ist nicht nur über das Internet verbreitet, sondern
zum Programm gibt es jetzt auch eine Community-Plattform, die wieder auf das Programm zurückwirkt.
Auf der Plattform eingestellte Nachwuchsbands schaffen es beispielsweise in die Show
mit Neuvorstellungen. Schon 30 Programmstunden der Woche hätten unmittelbaren Bezug auf die
Plattform. Die Hörer folgen ins Netz: Von März bis Oktober 2007 habe sich der Traffic verdreifacht.
Markuse sieht die Zukunft des Radios als Teil einer multimedialen Marke. Im nächsten Schritt expandiert
Sputnik aufs Handy. Das gefiel Jeff Haley vom RAB: „Das ist sehr aufregend, das ist die
Radiozukunft!“:D
 
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In der PM steht ja nix neues. Und ändert nix an der Tatsache, dass Sputnik Aktionen auf Privatradioniveau macht. Und auch wenn das Programm besser geworden ist, hat der MDR für Mitteldeutschland entscheidenden Anteil hieran:
Trotz hoher Tagesreichweiten
habe Radio keinen festen, sondern nur einen gelegentlichen Platz im Tagesablauf – neben vielen
anderen Medien. So liefere das Fernsehen „Gesprächsstoff und den Treibstoff für Träume Jugendlicher“.
Selbst schuld. Und dieser Satz:
Dass Radio reagieren und sich komplett verändern kann, demonstrierte Eric Markuse von MDR
Sputnik: Unter dem Motto „Internet ist Radiorevolution“ zielt Sputnik vor allem auf eine neue Verbindung
von Radio und Internet.
...ist auch nur halbwahr. Denn einzig neu ist, dass sie Aktionen im Internet starten, die tatsächlich bezüglich Grundversorgungsauftrag strittig sind, wohingegen das Programm bis vor einem Jahr ebenso grundversorgungstechnisch strittig war. Sich hinzustellen und als Messias des innovativen Jugendradios feiern zu lassen - für mich eindeutig ne Sache mit schalem Beigeschmack.
Sollten sich die Fritz-Verantwortlichen nicht etwas veräppelt vorkommen?
 
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aber meist sprechen sich bestimmte Sachen natürlich rum durch Myvideo oder Youtube.com (siehe die Newcomer-Sängerin aus München, die ihr eigenes Musikvideo mit eigenem Lied reingestellt hat).
.. von der ich jetzt das erste Mal höre. Die Arctic Monkeys haben vor ihrem großen Deal soweit ich mich erinnere auch im Netz begonnen. Judith Holofernes hat eine EP auch über das Netz verbreitet. Ich hatte halt nur erwartet, daß dann doch immer wieder die Musik der längst etablierten Künstler oder irgendwelcher Trash via Tauschbörse auf die iPods findet.

Andererseits frag ich mich, von welchen Musikredakteuren du redest, denn etweder liegt es daran, dass ich in Bayern lebe oder nie Radio höre, ABER: Ich hab bisher noch nie mitbekommen, dass Musik aus dem Inet gesendet wird.
Da habe ich mich wohl etwas undeutlich ausgedrückt. Ich meinte die Suche nach neuer, spannender Musik überhaupt, und die Tatsache, daß ich das lieber einem Redakteur überlasse, der mich dann mit liebevoll zusammengestellten Sendungen überrascht.

Ich weiß, daß es im OK Jena mal eine Sendung gab, die Musik aus dem Netz ausgegraben hat. Auf Radio Top40 lief auch längere Zeit ein Song in A-Rotation, den ich in Berlin ausgegraben und den Jungs in Weimar verlinkt hatte, weil er so gut ins Programm paßte. Der ist dann sogar von einem Top40-Moderator geremixed worden.

Solche Aktionen wie die "Uptrax" auf Sunshine Live, also organisierte Upload-Plattformen der Radiosender, will ich mal außen vor lassen. FM4 hat auch so etwas, es heißt dort Soundpark.

Immer wenn ich für 2 min einschalte, höre ich immer nur das, was ich eh schon kenne und vor allem keine Musik, die meinen Ansprüchen gerecht wird, soll heissen: Keine Bands, die man sonst nur aus dem CD-Laden oder Inet kennt.
Du schaltest zur falschen Zeit und die falschen Programme ein. Ich weiß zwar nicht, was Dich interessiert, aber gib doch mal dem Zündfunk eine Chance. Nicht nur einmal, sondern öfters oder gezielt, da das Programm täglich andere Schwerpunkte setzt. Ganz neu: Bavarian Open Radio via Sat und Digitalradio. Musikalisch sehr breit, die moderierten Strecken kenne ich noch nicht. Am 1. Dezember findet im BR-Funkhaus in 3 Sälen wieder das Bavarian Open Festival mit neuer Musik statt, da lohnt es sich garantiert, hinzugehen. FM4 ist eine gute Adresse für spannende Musik, sogar die Charts dort sind spannend. Dann wäre noch das Spätprogramm von NDR info (kein Witz!) mit z.B. dem großartigen Paul Baskerville, Ruben Jonas Schnell oder Susanne Hasenjäger, die neue Bands aus Deutschland vorstellt. Nebenan auf Bremen 1 wird jenseits der üblichen Oldie-Pop-Mucke am Sonntag abend ab 22 Uhr Kult zelebriert: Pops tönende Wunderwelt spielt in der ersten Stunde unerhörte Musik von der ganzen Welt, in der zweiten Stunde gibt es eine Fortsetzungsgeschichte der Abenteuer von Paul E. Pop, seit 2 Jahrzehnten. Die Fans schneiden mit, schreiben das "Drehbuch" und zeichnen Landkarten zu den Geschichten, um 1993 herum gab es in Dresden sogar einen Mitschnittservice, in dem Kassetten mit der Sendung via Satellit erstellt und unter den Studenten verteilt wurden. Inzwischen hören Eltern und Nachwuchs die Sendung teilweise gemeinsam. Und in Berlin/Brandenburg ist Radio Eins abends eine spannende Adresse - die Musik-Spezialsendungen ab 21 Uhr sind mit handverlesener Musik bestückt. Auch auf DLF und D-Kultur gibt es abends vereinzelt interessante Sendungen mit "jugendkompatibler" Musik.

All das ist über jede digitale Satanlage zu bekommen. Radio kann so spannend sein.
 
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Dass Radio reagieren und sich komplett verändern kann, demonstrierte Eric Markuse von MDR Sputnik: Unter dem Motto „Internet ist Radiorevolution“ zielt Sputnik vor allem auf eine neue Verbindung von Radio und Internet. Das Programm ist nicht nur über das Internet verbreitet, sondern zum Programm gibt es jetzt auch eine Community-Plattform, die wieder auf das Programm zurückwirkt. Auf der Plattform eingestellte Nachwuchsbands schaffen es beispielsweise in die Show mit Neuvorstellungen.
Und was soll daran bitte neu sein? Das hat Jürgen Jürgens schon vor 30 Jahren gemacht - ohne Internet! Und nicht nur der.
Diese totale Verhypung des Internets wird sich irgendwann bitter rächen, weil Radio eben sehr viel mehr kann als in zusätzlichen Streams weitere Musikrichtungen zu propagieren. Wenn ich mir diese zusätzlichen Angebote, welche bei einigen Sendern inzwischen vorhanden sind so anhöre, frage ich mich wozu? Lebloses Radio ohne Inhalt, Playlisten die ich mir auch selbst zusammenstellen kann. Ich wüßte keinen wirklichen Grund da zuzuhören. Es würde nur einen Sinn machen, wenn diese "Special-Streams" moderiert wären und einen tatsächlichen Mehrwert darstellen würden! Tun sie aber nicht, noch nicht. Denn letztlich würde das Geld kosten und damit tatsächlich ein Mehr für den Hörer darstellen und nicht nur als eine Art Abschreibungsobjekt herhalten müssen...
Ganz böse formuliert könnte man es auch Erschleichung ähh Erschließung neuer Einnahmequellen nennen, denn ich kenne keinen Anbieter, der den Webzugang umsonst anbietet. Da sollte man vor allem beim ÖR mal sehr genau drüber nachdenken. Beim angedachten Handy-Radio wird das nicht anders sein. Noch böser weitergedacht ist es nicht anderes als die finanzielle Aufstockung der durch die Inhaltsleere weggebrochenen Hörer... man beißt sich wie gesagt irgendwie selbst in den Schwanz.
 
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Auf Bavarian Open Radio bin ich schon aufmerksam geworden, allerdings hats mir überhaupt nicht gefallen, was wohl auch daran lag, dass es gewisse technische Probleme beim empfangen gab und ich es total bescheuert finde, wenn man Internetradio über ein Popup-Fenster hören soll.
Es ist bestimmt eine nette Idee, aber noch nicht so ganz meins.
Was mich halt am meisten stört ist, dass es einfach keine Ukw-Stationen, die uns Jugendliche das bieten, was euch als Jugendliche geboten wurde: ein geiles Radio mit guten Sendung und einer Musikabwechslung zugeschnitten auf euch.
Wie gut, dass ich selber Radio mache, da kann ich dann wenigstens das wieder versuchen wett zu machen, was ich und andere Jugendliche nicht bekommen, oder so ähnlich ;)
 
AW: Neue Programmstrategien der Jugendwellen

Auf Bavarian Open Radio bin ich schon aufmerksam geworden, allerdings hats mir überhaupt nicht gefallen, was wohl auch daran lag, dass es gewisse technische Probleme beim empfangen gab und ich es total bescheuert finde, wenn man Internetradio über ein Popup-Fenster hören soll.
Es ist bestimmt eine nette Idee, aber noch nicht so ganz meins.
Was mich halt am meisten stört ist, dass es einfach keine Ukw-Stationen, die uns Jugendliche das bieten, was euch als Jugendliche geboten wurde: ein geiles Radio mit guten Sendung und einer Musikabwechslung zugeschnitten auf euch.
Wie gut, dass ich selber Radio mache, da kann ich dann wenigstens das wieder versuchen wett zu machen, was ich und andere Jugendliche nicht bekommen, oder so ähnlich ;)

Bavarian Open Radio ist KEINE Jugendwelle, sondern ein reines Sparten-Programm in der Alternative-Richtung.
Auch wenn die Macher selber sich als jugendlich bezeichnen, ändert das nichts daran.

In der Schule wär sowas früher ne Themaverfehlung gewesen:
Setzen, 6.
 
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BOR gefällt mir momentan musikalisch von allen jungen Wellen am Besten. Sicher noch kein vollwertiges Programm, aber besser sowas als eine Dudelwelle wie N-Joy oder Das Ding.
 
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[...] dass es gewisse technische Probleme beim empfangen gab und ich es total bescheuert finde, wenn man Internetradio über ein Popup-Fenster hören soll.

Hm. Ich hörs auch. Und ich habs mir in Screamer Radio reingeklöppelt. Ohne Popup-Fenster. Und ohne weitergehendes Verständnis von Windows,

gibt
-esta
zu.
 
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Ok, dann sorry, aber mal wieder zum Thema: Es werden neue Strategien von Radiomachern jenseits von Bayern aufgestellst, wie man sich wieder das junge Publikum an die Stereo-Anlage holt,....
nur was ist mit Bayern??
Gibt es hier denn überhaupt einen Jugendsender, also sowas wie DasDing oder Jump?
Ich behaupte einfach mal, die gibts nicht und Lokalstationen scheiden aus, denn die gleichen sich auch immer mehr an die Großen an und spielen meist nur noch Charts.... aber keine "Jugendmusik"!
Also wo ist hier die Strategie?!
 
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@Mister Propper - ist Jump ein Jugendsender? Naja...

Aber mal was anderes: ich würde mich freuen, wenn Sender wie "Sputnik", die ja vom MDR produziert werden, auch im ganzen MDR-Land ausgestrahlt werden. Ich wohne südlich vom Rennsteigtunnel. Und da ist Schluss mit Lustig. Wo zu bezahle ich Rundfunkgebühren an den MDR, wenn ich nicht die Sender des MDR empfangen kann? Ich weiß, das ist wie mit den digitalen ARD-Programmen (Eins-Extra...)
 
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Wenn 'hier' Bayern bedeuten soll: Ja. M.W. richtet sich Galaxy an junges Publikum und BOR soll das nach Willen der Betreiber ebenfalls. Mag sein, dass beide Anbieter verschiedene Philosophien vertreten, zu Galaxy kann ich auch nicht wirklich was sagen, eine Stunde Programm von CD, die ich in diesem Jahr geniessen durfte, berechtigt mich nicht zu einer Kritik.
Jedoch, mit Verlaub: Der Ansatz von BOR gefällt mir gut. Und die Musik ist eindeutig jugendorientierter als das, was ich sonst so hören kann. Ob sich das auf ein Vollprogramm übertragen lässt (und wenn: wie!) - keine Ahnung, ist auch nicht meine Sache, derzeit darüber nachzudenken.
Wenn ich mir den Musikgeschmack der Jugendlichen, mit denen ich im täglichen Leben anschaue, dann müsste das auf ca. 80 Spartenkanäle hinauslaufen und ich bin mir sicher, dass ein 81. oder 82. zu Befragender sich immer noch unterrepräsentiert sähe.
Insofern ist die Klimax sowieso nicht zu schaffen.
Jedenfalls gebührt mein Dank den Machern von BOR, sie trauen sich wenigstens, einen Weg zu gehen, der vielleicht von vielen zunächst nicht geteilt wird, der aber Anspruch hat: Durchaus anhörbare, inländische Musikproduktionen zu fördern (wieviele bayerische Bands sind dank Zündfunk und auch B3 heute für Jugendliche ansprechend?), Themenkomplexe wie zwischen 16 und 19 Uhr aufzugreifen und zu beleuchten, auf Claim-Sabberei zu verzichten, doofe Gewinnspiele aussen vorzulassen und letztlich auch die Jugendlichen da abzuholen, wo sie doch so oft stecken: An der Festplatte.

Radio muss nicht nur gefällig sein, Radio muss Neugier wecken, muss brennen, muss bereit sein, neue Wege zu gehen, um Vielfalt nicht sterben zu lassen.

Damit zurück zu den Popdudlern. ;)
 
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Radio muss nicht nur gefällig sein, Radio muss Neugier wecken, muss brennen, muss bereit sein, neue Wege zu gehen, um Vielfalt nicht sterben zu lassen.

Damit zurück zu den Popdudlern. ;)

Genau. Aber das ist das Problem, dass in Deutschland die Radiosender kein Risiko eingehen wollen und deshalb zumeist auf Einheitsbrei setzen. Doch das wird sich noch rächen, wenn nämlich immer noch mehr Menschen abschalten und damit das Medium Radio weiter an Bedeutung verliert. Zwar heißt es in der Pressemitteilung, dass 75 Prozent der 14 bis 29 Jährigen täglich Radio hören, doch dieser Aussage kann man nicht entnehmen, wie diese Leute Radio hören. Denn Radio dient bei den Jugendlichen vermehrt nur als "Hintergrundgeräusch", auf die Inhalte wird kaum mehr geachtet. Und wenn sie wirklich intensiv Musik hören wollen, wird der mp3-Player oder der PC angemacht. Da kann ich aus eigener Erfahrung aus meinem Freundeskreis reden, wo ich dieses Phänomen beobachte. Da bin ich in meinem Alter (19, wen es interessiert :) ) eher eine Ausnahme, der den Moderatoren und der Musik noch intensiv zuhört. Und das ist das Problem, das angepackt werden muss: Das Radio muss sich auszeichnen durch Inhalte, mit denen Jugendliche wieder erreicht werden können, und durch Musik, die diese anspricht (was natürlich nicht leicht ist, weil Geschmäcker eben verschieden sind). Aber mit Pop-Einheitsbrei mit geringer Rotation und Gewinnspielen ohne Ende wird das nicht möglich sein. Und wenn man die Jugendlichen erreicht, kann man vielleicht auch wieder ihr Interesse am Weltgeschehen etwas mehr wecken. Die Medien dürften da ein nicht unerheblicher Faktor sein. Es ist wirklich erschreckend, wie gleichgültig heute die Jugendlichen mit dem Thema Politik umgehen. Selbst in meinem diesjährigen Abiturjahrgang (und von Abiturienten könnte man immerhin erwarten dass sie einigermaßen gebildet sind) setzt sich nur die absolute Minderheit mit politischen Themen auseinander. Ich sehe schwarz für die Zukunft... wenn sich nicht bald etwas ändert.
 
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Bavarian Open Radio ist KEINE Jugendwelle, sondern ein reines Sparten-Programm in der Alternative-Richtung.
Auch wenn die Macher selber sich als jugendlich bezeichnen, ändert das nichts daran.

Eine selten unfundierte Meinung. Es gibt jedenfalls in der ARD gar keine "Jugendwelle". Fast alle so bezeichneten Programme haben einen Altersschnitt weit über 30. Versendet wird letztlich dabei - Beispiel: N-Joy - eine Musik-Soße, die ebenso nicht anecken soll wie die von NDR 2. Jugendliche unterscheiden sich aber von Erwachsenen - wenn es überhaupt eine klare Grenze gibt - mit Sicherheit nicht dadurch, dass sie geduzt werden, ihnen jeglicher Wortanteil präventiv gestrichen wird und die Musikauswahl einen Tick aktueller sein soll. Man muss in die Sparte gehen, will man nicht ein weiteres austauschbares Mainstreamradio fabrizieren. Jugendradio jedenfalls ist es nicht, wenn zwischen 50 % (You FM) und 60 % (Eins Live) der Hörer jedes Jahr aufs Neue 29 werden.

Bevor gemäkelt wird: Die Privaten liegen nicht ganz so krass, aber auch kaum grundliegend besser. Egal ob Energy, Planet oder BigFM - die über 30-jährigen stellen fast überall mindestens 40 % der Hörerschaft.

In der Schule wär sowas früher ne Themaverfehlung gewesen:
Setzen, 6.
 
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rockertom schrieb:
Das Radio muss sich auszeichnen durch Inhalte, mit denen Jugendliche wieder erreicht werden können, und durch Musik, die diese anspricht (was natürlich nicht leicht ist, weil Geschmäcker eben verschieden sind). Aber mit Pop-Einheitsbrei mit geringer Rotation und Gewinnspielen ohne Ende wird das nicht möglich sein. Und wenn man die Jugendlichen erreicht, kann man vielleicht auch wieder ihr Interesse am Weltgeschehen etwas mehr wecken. Die Medien dürften da ein nicht unerheblicher Faktor sein. Es ist wirklich erschreckend, wie gleichgültig heute die Jugendlichen mit dem Thema Politik umgehen ... Ich sehe schwarz für die Zukunft... wenn sich nicht bald etwas ändert.
Genau so isses! Und gerade weil Jugendkultur so unerhört vielfältig ist, muß ein Jugendsender auch vielfältig sein. Er hat, wenn er seiner Betitelung gerecht werden will, gar kein andere Wahl! In keinem anderen Lebensabschnitt ist man so sehr offen für andere Ansichten, Musiken etc. pp. als zwischen 14 und 25. Insbesondere die Öffi-Jugendwellen, die eben nicht am Tropf der Werbetreibenden hängen, sollten da mal drüber nachdenken, denn die haben die weitaus größeren Möglichkeiten. Was diesbezüglich beispielsweise gerade bei Fritz passiert, ist mehr als erschreckend!
 
AW: Neue Programmstrategien der Jugendwellen

Das ist doch nun auch schon mehrfach hier diskutiert worden. Ums mal kurz und knapp zu formulieren: Der Sender verkommt mehr und mehr zum Lala-Programm.
 
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