Internetradiofan
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MA-Zahlen sagen nichts über die Qualität eines Programms aus.Deswegen ist ja beispielsweise Flux FM nach fast 10-jährigem Bestehen so ein unsagbarer Erfolg.
Qualitativ hochwertige Programme werden immer ein Nischendasein führen: Würde sich der Deutschlandfunk durch Werbung finanzieren müssen, wäre er längst pleite gegangen.
Ein Hauptproblem sehe ich in der Haltung, aus allem einen maximalen Gewinn herauszupressen.
Genau da liegt m.E. der Hund begraben.Radio wird NUR noch als Geschäft gesehen, nicht mehr als Kunstform, die die Menschen wirklich anspricht.
Es gibt auch noch andere Ziele als die Gewinnmaximierung und den Shareholder Value!
Mir sagte mal einer der Macher von Radio Plus in Gent: "We do that just for fun."
Das Geld wird vom Hauptsender, dem mainstreamorientierten TOPradio, erwirtschaftet und darüber werden die beiden anderen Programme der Kette, Zen FM und Radio Plus, mitfinanziert.
So eine Haltung findet man in Belgien; in Deutschland kann man lange danach suchen: Vielleicht liegt dies nicht zuletzt am deutschen Hang zum Perfektionismus.
Ein interessanter Gedanke und gar nicht mal abwegig.Meiner Meinung nach begann das Radio in dem Moment zu kränkeln, als die "Wissenschaft" und das ausschließlich wirtschaftliche Denken dort Einzug erhalten haben. Die Kunst des Radiomachens und das Handwerk und die Leidenschaft wurden nach und nach verdrängt. Und mit ihnen auch die Menschen in diesem Medium, die wirklich etwas drauf hatten.
Man verlässt bei der Programmgestaltung zu 100 Prozent auf Researches und vergisst dabei völlig, dass diese immer nur den allgemeinen und nie den konkreten Fall in den Blick nehmen können.
Das Ergebnis sind stinklangweilige Programme, die niemanden mehr wirklich ansprechen können.
Etwas weniger Perfektionismus wäre daher hier durchaus angebracht.
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