AW: News894 nur noch 7 Stunden?
U87 schrieb:
Das Prinzip des Lokalradios, wie es die Gründungsväter vorgesehen hatten (Das Rahmenprogramm ergänzt das Lokalprogramm) ist ja bereits ad absurdum geführt. Radio NRW sollte sich als Dienstleister für die Sender verstehen - leider siehts heute genau anders herum aus.
Ürsprünglich haben unsere Gründungsväter auch einen Lokalfunk von mindestens 8 Stunden vorgesehen, der nur in Ausnahmefällen auf 5 Stunden reduziert werden sollte. Man war damals der Meinung das man bei 8 Stunden zumindest halbwegs von einem eigenständigen Sender bzw. einem Lokalprogram sprechen könne und nicht nur von einer lokalen Außenstelle eines landesweiten Programs.
Leider sieht die Realität heute anders aus.
U87 schrieb:
Aus Oberhausen kommen die Anweisungen und die Locals müssen spuren. Na bravo !
Es sind Empfehlungen !
Die aber brav von den meisten Locals umgesetzt werden.
Kreuzblende schrieb:
Ihr treibt da einen Graben auf, den ich also Lokalfunker so nicht sehe - ich betrachte die Zusammenarbeit mit Radio NRW weitestgehend als wichtig und richtig. Arbeite sowohl bei einem 5 als auch bei einem 8 Stünder. Der 5 Stünder ist der bessere Sender. Natürlich nicht, weil MEHR Radio NRW on air ist sondern weil das lokale Programm besser, strategisccher und professioneller umgesetzt wird. Es kommt also wie so oft im Leben nicht auf Quantität sondern auf Qualität an. Solange Hallo Wach lokal ist, der Weg in den Feierbend auch und stündlich lokale NAchrichten laufen, ist wirklich alles bestens.
Du sprichst in diesem Falle speziell die Inhalte an. Sicherlich kann ein Sender mit nur 5 Stunden das bessere Program machen, als ein 8 Stünder. Es kommt halt darauf an, was letztendlich an Information, Beiträgen etc über den Sender geht. Ich kenne allerdings auch genügend 5 Stünder die bis auf 2 Beiträge (ohne Lokalnachrichten) in der Hallo Wach Sendung auf Konserven aus Oberhausen zurückgreifen. Das mag auch für den ein oder anderen 8 Stünder zutreffen, allerdings glaube ich das der Hörer im Landkreis xy bzw ländlich gelegen Großstadt ein anderer ist, wie in einer der Ruhr bzw Rheinmetropolen. Die Ansprüche der Hörer einer Großstadtmetropole sind zum Teil andere und besonders dort kann man mit dem Rahmenprogram und den zur Verfügung stehenden Beträgen aus OB wenig ausrichten.
Kreuzblende schrieb:
Die meistens landesweiten Themen, die NRW setzt sind zudem meist überall von Interesse. Wichtig ist also nicht so sehr ob ein Thema lokal ist oder nicht, sondern ob es RELEVANT ist. Und wenn NRW ein Computer-Servicethema bearbeitet, die Frage wann der Vermieter wieder die Heizung anstellen muss, was im Kino anläuft, wie sich die National 11 sich auf die WM vorbereitet oder ob die Landesregierung Schulschwänzer zur Kasse bitten will, dann sind das alles relevante Themen, die NICHT lokal sind - dennoch ist es richtig und wichtig, daß sie im Programm auftauchen - dank der Kooperation mit radio NRW. Darüberhinaus können solche Themen dann lokal weitergedreht werden.
Das macht durchaus Sinn und spart Kosten, die sonst bei den Lokalradios hängen bleiben. Und wenn es interessant für das Sendegebiet wäre, kann man immer noch lokal etwas dazurecherchieren.
Kreuzblende schrieb:
Ich verstehe also diese negative Haltung gg NRW nicht, die hier aber wohl in erster Linie von Leuten vertreten wird, die ein Radiostudio (nicht Bürgerfunkstudio) nie von innen gesehen haben.
Kreuzblende, eines vorweg ! Ich habe mehr wie nur ein Radiostudio von innen gesehen. Von den Bürgerfunkbuden mal ganz zu schweigen. Dennoch bin ich mit dem System wie es derzeit umgesetzt wird nicht zufrieden. Es mag viele Vorteile geben und eine Zusammenarbeit mit Radio NRW ist sicher mehr als sinnvoll, aber durch die vielen Vereinheitlichungen z.B. Jingles, Sendezeiten, Programschema etc. wurde es immer schwieriger das eigene Profil zu stärken bzw. sich auch mal vom Nachbarlocal abgrenzen zu können. Wenn selbst einigen Hörern erst Stunden später auffällt, das sie nicht ihr Lokalradio hören, sondern das des Nachbarkreises, weil sie nach WDR 2 hören
irgendwie nicht mehr ihr Lokalradio wiederfinden, dann ist das schon traurig genug.
Kreuzblende schrieb:
Ihr vergesst vor allem, dass die meisten Sender mehr als 5-8 Stunden Lokalprogramm nicht finanzieren könnten. Und nochmal: ob es damit besser würde, sei dahingestellt.
Die Versorgungsgebiete sind bis auf wenige Ausnahmen dafür auch nie vorgesehen gewesen, jedoch gibt es wenigstens 4 Bereiche in denen ich das Potenzial für mehr lokale Sendezeit sehe und auch von Nöten halte.
Kreuzblende schrieb:
12 hat es nie gegeben, bei keinem Local - war also auch nie von den bereits herangezogenen "Gründungsvätern" so gedacht. Zahlreiche Locals sind als 5 Stünder bereits in den 90gern auf Sendung gegangen, das war IMMER das Konzept - es gab außer in Aachen nie Bestrebungen, das zu ändern.
Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, wo Radio Neandertal 10 bzw. zeitweilig 12 Stunden Program machte. Die Zahl der Lokalradios die 5 Stunden Program machten war damals eher gering. Entweder sendete man die lizensierten 8 Stunden oder man machte von Anfang an mehr Program, wie ursprünglich in der Lizensierung vorgesehen. Erst mit der Programreform von 1997 fuhr man die Sendezeiten auf das "Erforderliche" zurück bzw beantragte eine Reduzierung der Programstunden. Na ja, die Aachener Geschichte kennst Du sicher genauso gut wie ich, auch wenn ich dieses Modell nicht als endgültig gescheitert ansehen würde. Vom Konzept her waren aber 8 Stunden Lokalprogram vorgesehen.