Noch ne Programmreform: WDR3 und die Radioretter

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Refinanziert sich die Bundesliga nicht durch die Werbepausen in der Sportschau? Mich persönlich interessiert Fußball überhaupt nicht. Dafür aber Formel 1 und die Übertragungen samt Vor- und Nachberichterstattung macht RTL schon seit Jahren wirklich ausgesprochen gut. Insofern spricht eigentlich wenig dagegen, auch den Fußball den Privaten zu überlassen. Stattdessen könnte die ARD sich zur Abwechslung ja mal wieder mehr ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag widmen.
 
Und Ende der 80er sah es noch so aus:
http://radiojunkie.de/wdr3.html
Ich glaube, dass das Echo des Tages eine Zeit lang mal in WDR 3 und WDR 5 lief, und zwar erst bei dem einen, dann als Wiederholung beim anderen. Kann das sein? War aber glaube ich auch nicht von langer Dauer...

Ja Maschi,weiß leider auch nicht mehr den Zeitraum,aber es lief definitiv auf beiden Sendern,
soweit ich mich erinnern kann sogar recht lannge.
 
Jetzt verteidigt Berry ja sogar WDR 3.
Habe vorhin mal ein wenig in Berrys Beiträgen gestöbert und es dauert nicht lange bis selbst der dümmste merkt,
dass Berry in J E D E M seiner Beiträge den WDR und seine Programme verteidigt.
Warum das so ist,ich weiß es nicht.
Vielleicht ist er so WDR verliebt,daß er alles wie bei einem echten verliebten Paar durch die rosarote Brille sieht.
Es könnte aber auch sein,daß er ein gezielt eingesetzter User ist,der im Auftrag des WDR das WDR-Programm hier im Forum propagiert.
Meiner Meinung nach erübrigt sich somit jegliche Diskussion mit Berry.
Zeitverschwendung pur.
Das ist aber ein unsachlicher Beitrag. Du setzt dich in diesem Beitrag mit meiner Person auseinander, aber nicht mit dem Thema. Wo sind deine Argumente? Es ist oft so, dass man einen User angreift, wenn man seine Argumente nicht widerlegen kann. Ich kann nachvollziehen, wenn man solche Programme wie Radio NRW, SWR 3, HR3 oder Bayern 3 kritisiert, aber beim WDR verstehe ich das einfach nicht. Sicherlich sind WDR 2 und WDR 4 durchhörbarer geworden. Aber dafür ist WDR 5 zu einem 24 Stunden-Wortprogramm ausgebaut worden und WDR 3 zu einem anspruchsvollen Musikprogramm mit Klassik und Jazz. Funkhaus Europa ist eine Oase für Worldmusik und hat Sendungen, die für die Integration der Migranten sicherlich hilfreich sind.
 
Der WDR macht meiner Meinung nach mit seinen 6 terristrischen Programmen ein gutes Programm für die Mehrheit der Bevölkerung.

Wenn man jetzt noch die ARD-Infonacht auf Mittelwelle und Digitalradio (WDR-Event) übernehmen würde, wäre das gut.

Natürlich wünsche ich mir mal eine andere Presentation der Programme oder eine andere Musikrichtung, aber dafür gibt es ja
mittlerweile das Digitalradio.
 
Funkhaus Europa ist eine Oase für Worldmusik und hat Sendungen, die für die Integration der Migranten sicherlich hilfreich sind.

Wenn die angenommene Zielgruppe dieses gut gemachte und kurzweilige Programm denn auch einschalten würden. Tun aber geschätzte 90% nicht, da bei ihnen das heimische Fernsehprogramm via Sat läuft.
In meinem Bekanntenkreis befinden sich recht viele Spanier und (naturgegeben) Iren. Ich kenne niemand, der "Funkhaus Europa" überhaupt kennt.
Hat jemand schonmal beim Einkauf im türkischen Gemüseladen oder beim Imbis im Dönerladen "Funkhaus Europa" gehört? Da läuft bestenfalls Al Jazeera, in der Regel aber TRT oder irgend ein türkischer oder arabischer Trash-Kanal.
Thilo Sarrazin hätte geätzt, die Mittel für diese "Integrationsprogramme" seien Perlen vor die Säue. (Pardon, ich möchte niemand in seinen religiösen Gefühlen verletzen. Aber so lautet diese Redensart hier zu Lande nunmal.) Radio Multikulti ging ja vor drei Jahren auch über die Spree.

Immerhin hört ein spanischer Bekannter WDR III - er ist Violinist.
 
Auch wenn ich oft nicht seiner Meinung bin, finde ich es gut, dass Berry hier seine eigene Meinung vertritt. Wenn wir alle immer der selben Meinung wären, wäre es doch langweilig.
 
Ich halte das Funkhaus Europa für total unterbewertet. Zumindestens im Tagesprogramm bis 18.00 Uhr ist es eine tolle Alternative zu
den anderen Programmen: das Programm ist engagiert und gut gemacht, gute Moderatoren, gute Beiträge und gute Musik, die man sonst nicht hört.

Es ist nicht nur ein Programm für Migranten, auch die deutsche Bevölkerung sollte öfter mal einschalten.
 
Stimmt! Nur leider kommt die irische, bzw. keltische Kultur viel zu kurz, auch wenn mein Heimatland pleite ist. Wenn der deutsche Steuerzahler schon so viel an Irland abdrückt, sollte er wenigstens wissen, auf welchen wunderschönen, saftiggrünen Wiesen seine Geld versickert. (Selbst in Wirtschaftssendungen kommen wir so gut wie garnicht mehr vor. :( ) Ich verlange ja gar keine Milliaredenkredite und Hilfspakete, sondern nur mehr Gleichberechtigung mit der Extrawurstzielgruppe (ich hoffe, dies ist hinreichend politisch korrekt formuliert), die eh höchst selten vor dem Radio sitzt. ;)
 
Was versteht Herr Schmitz unter einem "elitären Kulturverständnis"? Ich habe da doch arge Verständnisprobleme. Gerade der WDR hat sich doch da gefälligst nicht aus dem Fenster zu hängen, sind doch vor allem die Fernsehmitarbeiter (und nur über die kann ich urteilen, da ich die Hlrfunkprogramme zu selten höre) die "besten und schönsten" Oberlehrer der Nation und lassen in ihren Sendungen nicht nur unterschwellig durchblicken, für wie dumm der WDR seine Nutzerschar hält.
Beredte Beispiele sind die Ratgebersendungen im Fernsehen mit Willicks, Planken, Könnes, Freitag, Rehmsen und Schieb.
 
Na ja, 7000 Unterschriften werden vermutlich nicht den durchschlagenden Erfolg erzielen, den sich die "Radioretter" erwünschen. Und dem Wunsch nach signifikanter Unterstützung aus der Landespolitik setzte ich mal leise Zweifel entgegen. :(
 
Dagobert Duck schrieb:
Insofern spricht eigentlich wenig dagegen, auch den Fußball den Privaten zu überlassen. Stattdessen könnte die ARD sich zur Abwechslung ja mal wieder mehr ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag widmen.

DEN Aufschrei möchte ich mal hören. Fussball ist zwar Unterhaltung, aber sowas von öffentlich-rechtlichem Grundversorgungsauftrag!

Leukozyt schrieb:
Nur leider kommt die irische, bzw. keltische Kultur viel zu kurz, auch wenn mein Heimatland pleite ist
Ich kaufe regelmässig Kerrygold. Mehr kann ich nicht tun...
 
In diesem Artikel von dem Tagesspiegel irritieren mich einige Ausführungen:
"NDR, MDR und RBB haben ihre Kulturprogramme bereits vor Jahren in Klassik-Dudelwellen umgewandelt.“
„Am Freitagabend war der WDR- Rundfunkrat von derart viel Protest so irritiert, dass er seine Zustimmung für die Abschaffung des Kulturradios vertagt hat. Droht nun gar ein Rückfall in Zeiten kultureller Aufklärung?“

Wenn man das so liest fragt man sich:
Gehört Klassik nicht zur Kultur?
Was versteht man unter einer Kulturwelle?
Wie hoch muss der Wortanteil einer Kulturwelle sein? Wer bestimmt das, die Hörer oder die Intellektuellen?

Ich finde dieser Artikel wirft mehr Fragen als Antworten auf. So kann ich mir sowohl eine Kulturwelle, die nur aus Musik besteht vorstellen, als auch eine Kulturwelle, die nur aus Wortprogrammen besteht. Das würde aber wahrscheinlich nicht den Vorstellungen des Tagesspiegels, als auch die der selbst ernannten „Radioretter“ widersprechen und deren Horizont übersteigen.
 
Entschuldigung, wenn ich jetzt mal explizit werde:

Du bist etwas schlichter gestrickt und gleichzeitig ein Radiofreak, der sich berufen fühlt, „moderne“ Positionen zu unterstützen, den ARD-Hierarchen und Kommerzfunkverantwortlichen beizuspringen, wenn hier das geäußert wird, was so mancher als Gemotze sieht. Die möglichen Motive können dahingestellt bleiben. So weit, so gut.

Aber wenn Du nun meinst, einen deutlich weiteren Horizont zu haben als Leute, die in der Ecke zu verorten sind, die man „Hochkultur“ zu nennen pflegt, dann wird's einfach nur noch albern. Dann dürfte auch kaum noch jemand Lust auf Versuche haben, irgendwie näherzubringen, worum es eigentlich geht und warum die vom Tagesspitzel genannten Programme mittlerweile dem Dudelfunk zugerechnet werden; dies konkret von Personen, die den Begriff „Kultur“ eben nicht ganz einfach an klassischer Musik festmachen (womit dieser selbst ein Bärendienst sondersgleichen erwiesen wird; wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr).

Wenn Dir diese Anmerkungen nicht gefallen, dann schlage ich Dir vor, mich ganz einfach als arroganten, elitären, von Standesdünkel triefenden Hochkulturschnösel anzusehen.


Ansonsten kann man es wohl insgesamt vergessen, hier noch eine halbwegs sinnvolle Diskussion über dieses Thema führen zu wollen. Allein schon wegen der grassierenden Neurose „ich habe dieses Forum verlassen“ einschließlich ihrer sich etwas anders äußernden Spielarten.

Habe die Ehre.
 
Unter einer Kulturwelle verstehe ich ein reichhaltiges und gemischtes Angebot wie Bayern 2. Der Einwurf von berry ist nicht gänzlich verkehrt, hat der hr doch vor Jahren sein zweites Programm in eine Klassik- und eine Kulturwelle gesplittet. So gab es für Frankfurt auf der 87,9 hr klassik solo.
 
Presseschau, mit dem interessanten Punkt Stellungnahme der WDR-Redakteurvertretung

Eine vorläufige Version dieser Stellungnahme (datiert vom 26. Januar 2012) kann hier oder hier vollständig gelesen werden.

Und nun sollten wir Wolfgang Schmitz beim Wort nehmen, als er vollmundig behauptete
Wolfgang Schmitz schrieb:
Und, liebe Frau Fuchs, im WDR ist das Murren nicht größer als anderswo. Was es allerdings gibt, ist eine entfaltete Diskussionskultur, die von vielen klugen und selbstbewussten Kolleginnen dazu genutzt wird, kritischen und gestaltenden Anteil zu nehmen an der Entwicklung von Radio, Fernsehen und Internet.

Occupy WDR? Danke für das Angebot. Die Besetzer sind schon da – in unseren Redaktionen arbeiten sie an einem zukunftsfähigen öffentlich-rechtlichen Rundfunk für alle. Dabei ist kritische Begleitung von außen ausdrücklich erwünscht.
 
Was den WDR betrifft: Hätte jemand andere Reaktionen vom Hörfunkdirektor erwartet?

Natürlich nicht. Es ist ja immer wieder dasselbe Spiel, bei den Radiorettern wie bei Rette-dein-Radio. Der Hörfunkdirektor läßt sich herab und verkündet:

Alles gar nicht wahr! Alles Verleumdungen! Alles übertrieben! Alles mutwillig falsch verstanden!
Unsere fleißigen, motivierten und kompetenten Mitarbeiter haben sich das genau überlegt, und wer das nicht versteht, ist von gestern, basta!

Auch wenn ich nichts anderes erwarte, so schmerzt es mich doch jedesmal zu sehen, mit welcher Selbstherrlichkeit Änderungen geplant und am Ende durchgezogen werden, ohne der Meinung zu sein, dafür der Öffentlichkeit, die das Ganze schließlich bezahlt, hinreichende und stichhaltige Begründungen liefern zu müssen. Wenn der Rundfunkrat nicht nur ein Papiertiger wäre, würde er nämlich genau die Fragen stellen, die Hans-Joachim Lenger hier aufgeworfen hat:
Hans-Joachim Lenger schrieb:
Ebenso bat ich Sie um Planungspapiere, aus denen Sinn und Zweck der Kürzungen, Streichungen und Verlagerungen ersichtlich würde, denen das Programm von WDR 3 seit Jahren ausgesetzt ist und künftig ausgesetzt sein soll. Warum also wird ein Kulturradio besser, wenn es weniger gründliche, nachdenkliche, diskursive und fachkompetente Beiträge sendet? Wenn es stattdessen kurzatmig wird, drängenden Fragen kaum noch Raum gibt? Seit wann also gelten Denken und Sprechen als antiquiert, wurde Reflexion zum Merkmal von Vergreisung? Die wenigen Anmerkungen, die Sie dazu in Ihrer öffentlichen Antwort machten, reichen jedenfalls nicht aus, um die Entsorgung weiterer Programmelemente zu erklären, und teilweise widersprechen sie sich selbst.

Und die Verhöhnung mit der behaupteten Transparenz hätte auch nicht besser angesprochen werden können...
Hans-Joachim Lenger schrieb:
Wie Sie erklärten, haben Sie nie einen Reformprozess erlebt, der transparenter verlaufen wäre als dieser. Wir denken, dass nicht zuletzt die Öffentlichkeit Ansprüche darauf hat, in den Genuss dieser Transparenz zu kommen. Zu dieser Öffentlichkeit gehören im übrigen auch die vielen Redakteure des WDR, die nach mancherlei Bekunden keineswegs so auf dem laufenden zu sein scheinen, wie Sie das nahelegen. Hier besteht also Aufklärungsbedarf, den Sie befriedigen sollten. Das erst wäre „Transparenz“.
 
Wo sind die Radioretter wenn es darum geht wieder ein Landesprogramm in eine 08/15-Dudelwelle umzuwandeln? Wen interessiert der schleichende Abbau von Wortbeiträgen und der Umbau öffentlich-rechtlicher Wellen zu industriehörigen Chartmaschinen? Warum kümmern sich diese hochakademischen und kulturbeflissenen Eliten immer nur um Sender, deren Quote kaum noch nachweisbar ist und die ihrem Bildungsauftrag schon allein deswegen nicht nachkommen können weil sie kaum einer hört?
 
Grundsätzlich unterstütze ich die Anliegen des offenen Briefes und habe auch die Unterschriftenliste mit gezeichnet. Was mich etwas stört, ist die Tatsache, dass bei WDR 3 politische Sendungen nicht nur erhalten, sondern auch noch ausgeweitet werden sollen. Am besten ist es doch, wenn jede der 5 WDR-Radiowellen ihr eigenes Profil behält und möglichst noch schärft. Da ist es kontraproduktiv, wenn politische Themen sowohl in WDR 3 als auch in WDR 5 behandelt werden. Der Charakter von WDR 3 sollte verstärkt auf das musikalisch-feuilletonistische Profil ausgerichtet sein. Es könnten zum Beispiel Berichte über anspruchsvolle Rockmusik, den sogenannten "Progressive Rock", gebracht werden. Diese Musikrichtung wird in keiner der 5 WDR-Radiowellen berücksichtigt, zu mindestens nicht deren Entwicklungen der letzten 20 Jahre. Durch den Anspruch, den diese Musik sowohl in musikalischem wie textlichen Sinne gerecht wird, ist sie sicherlich ein interessantes Thema für WDR 3. Ähnliche Profilierungsschwierigkeiten haben WDR 2 und WDR 4 seit der letzten Programmreform von WDR 4, da WDR 4 seitdem nur noch 50% deutsche und 50% ausländische, meist englische, Titel spielt und damit in das Profil von WDR 2 hineingeht.
 
Ähnliche Profilierungsschwierigkeiten haben WDR 2 und WDR 4 seit der letzten Programmreform von WDR 4, da WDR 4 seitdem nur noch 50% deutsche und 50% ausländische, meist englische, Titel spielt und damit in das Profil von WDR 2 hineingeht.
Aber das Profil wird nicht nur durch die Musik bestimmt, sondern auch durch die Themen und die Moderation. Meiner Meinung nach, wird in diesem Forum zu viel über die Musik geschrieben und zu wenig über die Themen im Programm. So kann ich mir bei WDR 2 keine Sendung, wie z. B. "In unserem Alter" vorstellen.
 
Das ist sicherlich richtig, aber gerade bei WDR 2 und WDR 4 liegt der Schwerpunkt des Profils doch stark auf der Musik, so dass die Unterscheidbarkeit dementsprechend sehr in den unterschiedlichen Musikfarben begründet ist.
 
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