NRW: LfM schreibt landesweite Kette aus

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Das Problem des selbstverschuldeten Frequenzmangels in NRW ist ein anderes.
- Es gibt per se nur zwei Bundesländer in Deutschland, in denen die Landesrundfunkanstalt über fünf flächendeckende UKW-Ketten verfügt: BR und WDR.
- Hinzu kommen beim WDR zusätzliche Frequenzen für seine WDR2-Regionalisierung (die gibt es beim BR für Bayern 1 auch, aber in geringerem Maße) und für das Funkhaus Europa
- Die sechste Kette wurde "geschlachtet", ursprünglich als Grundnetzsender geplante Frequenzen (Bsp. Bonn 105.8 oder Aachen 107.8) wurden für das Lokalfunkmodell mit wesentlich geringeren Leistungen tlw. zu anderen Standorten transferiert, um sie in näherem Abstand wieder gebrauchen zu können für ein anderes Lokalradio
- BFBS hielt zwei starke Frequenzen, eine davon ging an das Deutschlandradio
- weitere Frequenzressourcen wurden zur Stopfung von Lücken beim Lokalfunk, WDR, Deutschlandradio und für Campusradios verwendet
Der Unterschied zu Bayern: Dort gibt es neben sechs landesweiten Ketten (5x BR, 1x privat) mittlerweile fast flächendeckend Lokalradio. In grösseren Städten hat man mehrere Lokalradios. Hier hat man den Gaul andersrum aufgezogen: Zuerst waren die grösseren Städte dran, wo die grosse Nachfrage durch Ausschreibung mehrere Frequenzen befriedigt wurde, erst danach kam die Ausdehung des Lokalfunks aufs Land. In NRW hat man am Reißbrett geplant und ein paritätisches Modell bevorzugt: Jeder erhält einen Lokalsender, egal ob irgendwo im sauerländischen Nadelwald, auf dem münsterländischen Acker, in Köln oder in Essen. Dass NRW mehr unter von aussen einstrahlenden Sendern leidet als andere Bundesländer und Nachbarstaaten, halte ich dagegen für ein Gerücht. Vielleicht sind die Niederländer besonders abweisend, wenn es um die int. Koordinierung geht, das entzieht sich meiner Kenntnis, Gemunkel darüber habe ich indes vernommen.
Letztendlich gilt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Man kann den hessischen Weg gehen und so viele Funzeln nachkoordinieren, wie nur irgendwie geht. Das Ergebnis ist dann ein Rauschbrei sondergleichen. Wer das erleben mag, fahre mal quer durch Hessen und durch Rhein/Main und versuche etwas anderes über mehr als 5km zu empfangen als HR1-4, FFH und AFN.
Gut, SWR oder BR gehen noch streckenweise. Mittlerweile hat man durch Umnutzungen dort versucht, die Sendervielfalt zu erhöhen (HR Info, Planet, You FM...).
Das wäre vermutlich der einzige Weg, in NRW was grösseres zu verändern.
Die Ausschreibung dieser Funzelkette seitens der LfM nach dem bekannten Vorspiel lässt sich jedenfalls nur mit der Floskel "Der Berg kreißte und gebar ein Mäuschen" treffend beschreiben. Und ob das Mäuschen jemals gross wird, scheint fraglich.
 
Vielleicht sind die Niederländer besonders abweisend, wenn es um die int. Koordinierung geht, das entzieht sich meiner Kenntnis, Gemunkel darüber habe ich indes vernommen.
Es liegt auch daran, dass sich die Rau-Landesregierung sehr lange gegen Privatfunk gewehrt hat, wobei in anderen Ländern die Sache schon längst anlief. Das führte dazu, dass die Niederländer und auch die Belgier schon sehr früh viele Frequenzen koordiniert haben. Manche Techniker reden da von einer Art "Ostwall" durch viele grenznahe Frequenzen, die eine Koodinierung in NRW sehr schwer machen. Die über Jahrzehnte gewucherte Mehrfachversorgung durch die WDR-Programme tut ihr übriges. Aber auf eine Zero-Base brauchen wir hier wohl nicht zu warten.
 
Nach Aussage Peter Widloks wird die Pilotphase wohl verlängert werden.

Man testet also weiter in Sachen DAB+.
Ich weiß auch nicht, welche Erkenntnisse es in diesem Zusammenhang noch zu gewinnen gibt.

Wenn man es wenigstens Öffnen würde für anderen Sender, wie zum Beispiel in Hessen. Aber einfach verlängern und weiterhin keinen drauf lassen der nun vielleicht jetzt möchte. Da kann man sich das "Testen" auch sparen.
 
Vor allem bedarf es endlich einer Rechtssicherheit, wie es nach der Testphase weitergeht.
Sonst bleibt DAB+ in NRW für potentielle Veranstalter weiterhin relativ uninteressant.
 
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Mit diesem ganzen "Affentheater" gestehen sich die NRW-Verleger doch eigentlich nur ein, daß sie durch DAB+ auf Dauer ihr Monopol verlieren. Eigentlich gehts für diese nur noch darum, etwas hinauszuzögern, was aber eigentlich nicht mehr zu verhindern ist. Ich mein, mich freuts ja.....;)

Nur schade, daß die ganzen Lokalradiohörer immer noch nicht gecheckt haben, was für einem Irrenhaus sie da eigentlich zuhören.
 
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@grün:

Weißt Du was? Langsam ist mir das auch wurscht. Entweder es kommt Jemand ran der es kann oder ohne mich. Laß diese Spinner doch. Also ich bin dafür zu haben, das es was gescheites gibt, oder ohne uns. Kostprobe: www.top20radio.tv und auf Intelsat 20, Orbitalposition 68.5°E, Transponder 25k vertikal, Frequenz 12522 MHz.. Mir ist es ehrlichgesagt vollkommen wurscht, ob die NICHTSKÖNNER drauflassen. Es geht mir auf gut Deutsch: Am Arsch vorbei!
 
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Es ist die Frage, ob man heute überhaupt noch Verleger braucht. Das Verlagssytem war in einer historischen Epoche ja mal ganz nett. Es hat sich überlebt, auch und gerade im Medienbereich. Die einzigen, die das nicht wahrhaben wollen, sind die Verleger selbst. Das ist aber immer so. Übrigens sollten wir uns eine andere Frage stellen: Wollen wir über Zukunft reden oder über NRW und über Verlagsradio. Das sind Sachverhalte, die sich ausschließen!
 
Die 107,5 aus Oelde ist bis auf Teile des Kreises Höxter in ganz Ostwestfalen brauchbar zu empfangen.

Das wäre sie, wenn sie wie ursprünglich koordiniert mit 70 kW von der Bielefelder Hünenburg kommen würde...Mit 1 kW aus Oelde lässt sich niemals OWL versorgen.Zumal im Lipperland schon wieder was auf 107.4 (Radio Lippe Extertal 1 kW) funkt und der Teutoburger Wald nach Osten die 107.5 abschattet.
 
Kenne Leute in Bonn, die sagen, man ist vom NRW-Rundfunk, egal ob WDR oder NRW-Lokalfunk (hört sich ja alles gleich an) total angefressen. Man hört da nur noch SWR1 Rheinland-Pfalz, weil man hier angeblich besser informiert würde... Mein Eindruck ist, dass eine zweite Lokalfunkkette nix bringt, zumal mal kaum Frequenzen frei hat. Zudem hapert es schon bei der Durchführung einer ordentlich gemachten ersten Lokalfunkkette. Gepaart mit der WDR-öR-Konkurrenz hat NRW genug Dudelei. Noch mehr Dudelei würde nur bewirken, dass der hörensmäßige Smog erhöht wird.

Ne Bekannte aus dem Sauerland hört aus lauter Verzweiflung nur noch BR-Klassik, weil der dudelnde Einheitsbrei aus dem NRW-Äther ihr tierische Kopfschmerzen bereitet.
 
Es ist die Frage, ob man heute überhaupt noch Verleger braucht.

Tja, Pussy... solange es Zeitungen und Zeitschriften gibt, wird es auch Verleger geben. Und solange die ihre Angestellten angemessen und nach Tarif bezahlen, wird es auch genügend Mitarbeiter geben, die dort arbeiten wollen anstatt sich in "Kooperativen" oder "Genossenschaften" oder als Einzelkämpfer für Kleingeld abzumühen.

Und solange der Klick auf die Internetseite der "Pussyhausener Tageszeitung" erhellender ist, als sich durch zwei Dutzend unabhängige Blogs zu mühen, wird das Verlegermodell weiterleben. Und weiterleben. Und weiterleben...

Die Verleger haben das Geld. Weil sie Werbekunden etwas zu bieten haben: ein Produkt. Ein Produkt, das von Lesern konsumiert wird. Und deshalb sind die Anzeigenkunden da.

Ohne Moos nix los, Pussy. Ist so. Bleibt auch so.
 
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