O-Ton mit Gänsehauteffekt

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Mannis Fan

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Im Deutschlandfunk läuft zur Zeit am Morgen die Serie "Mauersplitter". Dabei werden in Reportagen und O-Ton-Schnipseln die Ereignisse von vor 20 Jahren, die zum Fall der Mauer geführt haben, mehr oder weniger Tag für Tag nacherzählt.
Erwartungsgemäß lief auch der berühmte Genscher-O-Ton aus der Prager Botschaft: "Wir sind gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Iher Ausrei..." Weiter kam er nicht, der Rest ging in einem wahnsinnigen Jubelschrei der Menschen unter, zu denen er vom Balkon der Botschaft herunter gesprochen hatte.

Und ich muss sagen, auch zwanzig Jahre danach, oder fast noch mehr als damals, hat mir der Ton eine unglaubliche Gänsehaut beschert, das war Emotion pur.

Kennt ihr ähnliche O-Töne?
 
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Für mich immer noch die absolute Gänsehaut: "...aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt ... Tooor...."
 
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Für mich immer noch die absolute Gänsehaut: "...aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen, Rahn schießt ... Tooor...."

Ähnlich alt: Der Zieleinlauf der 7. Etappe der 8. Int. Radfernfahrt 1955. Am Mikrofon Heinz-Florian Oertel...
Irgendwie bekommen heutige Rundfunksprecher sowas nur noch ganz selten hin: echte und ehrliche Emotionen übermitteln, ohne das es albern oder gar kitschig wirkt.
 
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Authentische Emotionen bei Sportreportagen sind wohl noch am häufigsten anzutreffen. Dabei stammt der O-Ton aber in der Regel vom Reporter. Ich dachte bei der Eröffnung des Fadens aber mehr an O-Töne von historischen Persönlichkeiten, etwa vom Kaliber "Ich bin ein Berliner..."
 
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Mir macht immer wieder die Reportage von Herbert Morrison Gänsehaut.

Er war auf Sendung, als am 6. Mai 1937 die "Hindenburg" in Flammen aufging. Und dieser Übergang von der Begeisterung in die Katastrophe, als nicht einmal mehr er als professioneller Reporter die Tränen zurück halten kann, nimmt micht jedes Mal wieder mit.

Zu hören übrigens hier:
http://www.eyewitnesstohistory.com/vohind.htm
Wenn auch in nicht bester Qualität.
 
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Hat eventuell irgendwer den O-Ton von Genschers Rede? Oder weiß wer, wo man ihn als MP3-Datei bekommen kann?
 
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Wo wir beim Mauerfall sind, fällt mir Günter Schabowski ein. Diese Pressekonferenz, bei der er etwas durcheinander war und wie beiläufig die Maueröffnung verkündete.

http://www.youtube.com/watch?v=TQiriTompdY
http://www.berlinermaueronline.de/geschichte/mauerfall.htm

Das ist zwar von der Art der Darbietung her kein besonders großartiger Moment, weil es so konfus und ungeplant daherkommt. Aber von dem was es für die Menschen bedeutete war es eine Aussage mit enormer Auswirkung, die noch am selben Abend zu spüren war.
 
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Mein klarer Favorit ist die Regierungserklärung des damaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt vom 15. September 1977 im "Deutschen Herbst", gerichtet an die Entführer von Hanns Martin Schleyer. Leider ist es mir nicht gelungen, sie im O-Ton ausfindig zu machen. Ich sah die Rede in dem trostlosen Fernseh-Aufenthaltsraum bei der Bundesmarine in Kiel, zwei Wochen vor meiner Entlassung. Wie er sein "Sie irren sich!" ins Plenum schleuderte, ist mir bis heute im Ohr. Ich krieg schon eine Gänsehaut, wenn ich die betreffende Textpassage nur lese:

Sie irren sich: Wir werden uns von Ihrem Wahnsinn nicht anstecken lassen. Sie halten sich für eine ausgewählte kleine Elite, welche ausersehen sei – so schreiben Sie -, „die Massen zu befreien“. Sie irren sich: Die Massen stehen gegen Sie. (Beifall bei der SPD und der FDP sowie Abgeordneten der CDU/CSU). Sie wollen die Funktionstüchtigkeit unseres demokratischen Gemeinwesens unmöglich machen. Sie wollen demokratische Politik schlechthin unmöglich machen. Sie irren sich: Niemand im Bundestag, der die freiheitliche demokratische Grundordnung nicht verteidigen wird.
 
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Oh, oh, oh - nach diesen Vorlagen getraut man sich ja kaum den ersten Satz eines Menschen vom Boden eines anderen Himmelskörpers - auch wenn der Spruch vorgefertigt war - zu zitieren. Ich bin mir sicher, wir alle hätten uns (auch?) massiv in die Hosen geschissen!

> Armstrong: "That's one small step for a man, one giant leap (step) for mankind."

Ich denke, daß dieser Satz jedem Menschen ganz besonders tief "unter die Haut" geht. Ich war 1969 gerade 3 Jahre alt. Aber darum geht es nicht. Seit Äonen sehnen sich die Menschen nach anderen Welten - sprich - den Begleitern im Sonnensystem.

Und da stand er nun im Juli 1969, der erste Mensch auf einem fremden Himmelskörper. Etwas hilflos, aber immerhin - fast 400000km "geschafft".

In den nächsten Jahren wird ein Mensch seinen Fuß zum ersten Mal auf den Boden des Mars setzen. Dort "schwirren" seit Jahren reichlich Raumsonden rum oder erkunden "Rover" den Boden. Wir wissen also schon längst was uns dort erwartet. Die Menschheit wird zum Mars fliegen - daran besteht kein Zweifel. Ich werde die "Marslandung" evt. noch im TV erleben.

Aber sind wir auch in der Lage, unsere Probleme auf der Erde zu lösen, bevor wir zu den Sternen greifen?

Im Moment sieht es eher schlecht für die Menschheit aus. Und damit meine ich nicht nur die "islamistische Terrorgefahr" oder den Kapitalismus - oder den vermeintlichen "Kommunismus" in China...


Die "Menschheit" könnte längst "viel weiter sein" - und kein Kind müßte hungern - wenn endlich "Vernunft" in den Parlamenten einziehen würde. In DE schütten Bauern gerade wieder (das gab es 1929 auch schonmal) Milch auf die Straße. Mal abgesehen von den durchaus verständlichen Zielen der Bauern mit dieser Aktion:

Das ist eine große Schande! Hier wurden Lebensmittel vernichtet. Das ist "unter aller Sau" - kein Protest!

Hätte der "Bauernverband" (oder wer sich dafür zuständig fühlt) einen Transport der "Wegwerf-Milch" nach Afrika organisiert - hier hätten sich sicher auch Sponsoren gefunden - dann könnte ich der Aktion sogar etwas positives abgewinnen.

Ich trinke gern Milch (gut und gern 1 Liter/ Tag) und zahle auch dafür (~95Cent). Aber die Kühe stehen auf der Weide und fressen Gras und machen "Muh". Das haben sie aber auch schon vor 50 Jahren gemacht. Ist das Gras teurer geworden? Nein, natürlich nicht. Medizinische Versorgung? Kann sein. Kraftfutter? Niemand will "hochgezüchtete" Milchkühe, deren Milch nach "Fischmehl" schmeckt. Ich komme aus der DDR...

Was bitte macht die Milchproduktion heute so teuer, wie die Milchproduzenten ("Bauern") es gern kundtun?

Bitte erklärt es mir.





vg Zwerg#8
 
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