Öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen?

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AW: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen?

2. Engere Vorgaben auch für die Privatsender.

Genau das nicht. Ich würde dafür plädieren, den Privatsendern alles zu erlauben!
Keine Werbezeitbeschränkung mehr, kein Verpflichtung zu Information oder Kultur, kein Verbot von Schleichwerbung, keine Strafen bei unflätigen Moderationen, keine Bindung an das eingereichte Programmkonzept.

Denn dann würde sogar der letzte RTL-2-Zuschauer bemerken, wie es sich anfühlt, wenn das Programm von BWLern gemacht wird. Viele private Hörfunk- und TV-Sender bringen (kostspielige) Nachrichten und Informationen doch nur noch, um die Lizenz zu behalten. Genau wie die Kirchensendung am Sonntagmorgen etc.

Ein harter Schritt, der zunächst einige Arbeitsplätze kosten, aber dieses Land nachhaltig heilen würde.
 
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Wenn sich auch die Popwellen (leider) nicht mehr vom privaten Dudelsumpf unterscheiden, aber ein Abschaffen der öffentlich-rechtlichen Sender wäre meiner Meinung nach der komplette Untergang des deutschen Hörfunks.
 
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Gegen die Abschaffung der öffentlich-rechtlichen ARD Anstalten spricht schon das niveaulose Privatradio. Wenn ich mir vorstellen würde, es gäbe in Rheinland-Pfalz nur noch Privatsender wie RPR oder Big FM dann wären wir Hörer schon arm dran. Zum Glück gibt es noch Sender wie SWR1 oder SWR3 ! In anderen Bundesländern dürfte es genauso sein. Qualität bieten ja nur die öffentlich-rechtlichen Sender
 
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Zitat MungoHH: Genau das nicht. Ich würde dafür plädieren, den Privatsendern alles zu erlauben!
Keine Werbezeitbeschränkung mehr, kein Verpflichtung zu Information oder Kultur, kein Verbot von Schleichwerbung, keine Strafen bei unflätigen Moderationen, keine Bindung an das eingereichte Programmkonzept.
Großartige Idee!!!! Nur ´mal geträumt: Stell dir vor, das würde der Knaller, das untergehende Abendland hört sich dann nur noch den Radio/TV Müll an, so wie es auch isst (speist). Und dann???? Ich möchte lieber sofort aus diesem Traum erwachen....
ruft schreiend,
Ablauscher
 
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Dann doch lieber gleich verbieten. Eingestehen, dass die Idee von mehr Programm- und Informationsvielfalt gescheitert ist.
 
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Dann doch lieber gleich verbieten. Eingestehen, dass die Idee von mehr Programm- und Informationsvielfalt gescheitert ist.

Jauch kommt ja eh zur ARD, müssen wir noch einen guten Platz für Anke Engelke und ein paar anderen machen, der Rest ist schnell Geschichte.
Ich bin dabei. Aber da sind wir schon wieder im Traum.
 
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Der Rest trifft sich ein letztes Mal zum großen Showdown à la La Grande Bouffe!
 
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@germancomponist und @hinhörer:

a) Es gibt leider keine anderen verlässlichen Zahlen als die der MA, die für mich aber eher ein Abbild des Beliebtheits- und Bekanntheitsgrades sind. Daß diese ungenau sind, wissen wir alle und hilft nicht weiter.
b) Im Falle hr1 ist es eindeutig. Ich habe absolut nichts gegen "Der Tag" und "schwarz-weiss" einzuwenden gehabt, da von der Sendezeit her gesehen für mich sowieso in der Sendeschiene "Spezialsendungen". Nun, hier hat man eben bis gegen Mitternacht auf Durchhörbarkeit und möglichst wenige Brüche gesetzt, was m.E. nicht unbedingt notwendig war.

germancomponist schrieb:
Meine Empfehlung an die Sender: Schafft diese ganzen Berater- Rating- und sonstigen Analystenfirmen ab und macht und entscheidet mal lieber wieder selbst!
Hatte an anderer Stelle schon mal geschrieben, daß ich dem nicht so folge. Bei Entstehen der Privatradioszene haben radioconsultants Aufbauarbeit geleistet und neue Sichtweisen des Radiogeschäfts aufgezeigt, inkl. Schulung und effektivem Arbeiten. Und auch heute noch sind viele Entscheidungsträger einfach arbeitsmässig überlastet und betriebsblind, um neue Ideen zu entwickeln.

Allerdings stimme ich dann zu, wenn überall nach dem "Schema F" das gleiche unter das Volk gebracht wird.

Im übrigen finde ich die Idee, mal eine Woche (oder einen Monat?) alle ÖRs abzuschalten, gar nicht so schlecht.... Ich fürchte aber, die machen da nicht mit.
 
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Großartige Idee!!!! Nur ´mal geträumt: Stell dir vor, das würde der Knaller, das untergehende Abendland hört sich dann nur noch den Radio/TV Müll an, so wie es auch isst (speist). Und dann???? Ich möchte lieber sofort aus diesem Traum erwachen....
ruft schreiend,
Ablauscher

Das wird dann bald einen Schritt weiter gehen. Die Leute essen mittlerweile lieber Bio als McDoof, weil sie halt irgendwann erkannt haben, dass der Fraß dick macht, ungesund und nicht minder teuer ist. Die ÖRs würden dabei gewinnen, ich sag's euch!
 
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b) Im Falle hr1 ist es eindeutig. Ich habe absolut nichts gegen "Der Tag" und "schwarz-weiss" einzuwenden gehabt, da von der Sendezeit her gesehen für mich sowieso in der Sendeschiene "Spezialsendungen". Nun, hier hat man eben bis gegen Mitternacht auf Durchhörbarkeit und möglichst wenige Brüche gesetzt, was m.E. nicht unbedingt notwendig war.

Wenn sogar Du es als „nicht unbedingt notwendig“ erachtest, bin ich doch mal neugierig und frage mich, was dann die Gründe dafür gewesen sein mögen, es dennoch zu tun. Einen ersten Hinweis finde ich hier, und zwar im letzten Teilsatz:

Was das Wort betrifft, ist es glaube ich für jeden, der Radio macht, ein Leidenschafts-Killer, wenn er nur noch Beiträge von 2‘ Länge machen darf, Gespräche von 3’00 führen und/oder möglichst nicht länger als 30 Sekunden moderieren. Das ist für jeden eine Ohrfeige, der schonmal Sendungen mit viel Platz für ein Thema moderiert hat. Natürlich sind wir uns darüber einig, dass manchmal in 3’00 alles gesagt ist. Manchmal tut es aber auch bitter weh, wenn man ein gutes 5-Min.-Gespräch brachial runterschneiden muss oder eine Thema, das danach schreit, eben nicht vertiefen kann – aus dem einen einzigen Grund, weil ein Format es vorgibt.

Und konkret zu den Gründen der Einstellung von Schwarzweiß gibt es diese Aussage:

Nach meiner Kenntnis waren allein Formatgründe die Ursache. Irgendjemand wird ja in Zukunft da auch moderieren. Noch billiger wäre nur die unmoderierte Variante.

Aha, wir fassen zusammen: Es gibt ein Format, das sich jemand im Sender ausgedacht hat - und das nun quasi die Bibel ist. Das kann man zunächst mal so machen. Was mich allerdings stutzen läßt, ist die Tatsache, daß man Inhalte der Formatvorgaben, ja, sogar die pure Existenz Letzterer öffentlich gar nicht diskutiert. Was spräche denn dagegen, öffentlich (!) z B folgendes bekanntzugeben:

Das hr1-Programm orientiert sich an folgenden Leitlinien, die zwingend eingehalten werden, damit die Hörer ein verläßliches Produkt erhalten:

  • Musiktitel speisen sich aus einer abgeschlossenen Liste von xxx Titeln, die auf Verträglichkeit bei den Hörern überprüft wurden. Kein Moderator wird eigenmächtig in die Titelliste eingreifen. Damit ist sichergestellt, daß sich die Hörer wohlfühlen.
  • Kein Gespräch wird länger als 3 Minuten dauern. Damit ist sichergestellt, daß sich die Hörer wohlfühlen und nicht von zuviel Informationen irritiert werden.
  • Kein Beitrag wird länger als 2 Minuten dauern. Damit ist sichergestellt, daß sich die Hörer wohlfühlen und nicht von zuviel Informationen irritiert werden.
  • Keine Moderation wird länger als 30 Sekunden dauern. Damit ist sichergestellt, daß sich die Hörer wohlfühlen und nicht von zuviel Informationen irritiert werden. Ausnahmen können gemacht werden, wenn sichergestellt ist, daß der Inhalt der Moderation die Hörer nicht überfordert (Beispiel: auf Verträglichkeit überprüfte Witze für die Morgensendung).
  • Nachrichten dauern nicht länger als 4 Minuten und folgen einem festen Ablauf (Opener, Übersicht, maximal 5 Meldungen, jeweils bestehend aus einem Satz, gefolgt von einem O-Ton, der nicht länger als 30 Sekunden dauert). Damit ist sichergestellt, daß sich die Hörer wohlfühlen und nicht von zuviel Informationen irritiert werden.
  • Das Programm ist auf Durchhörbarkeit ausgelegt, d h, Hörer müssen zu jedem Einschaltzeitpunkt das oben beschriebene Konzept vorfinden. Das schließt Spezialsendungen, auch am Abend, zwingend aus. Wir senden nicht für eine Elite, sondern für die breite Masse, und die will das genau so.

Und dann könnte man trefflich über diese Vorgaben diskutieren. Will man das genau so? Wie ordnet sich das beschriebene Konzept („Format“) in diejenigen der anderen Wellen ein? Paßt das Gesamtangebot aller Wellen auf den Programmauftrag des hr? Und so weiter und so fort.

Was passiert aber statt dessen? Es wird nur auf die MA-Zahlen gesehen. Steigen diese, sagt man, man hätte alles richtig gemacht. Ich erlaube mir, da zu widersprechen.
 
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Ich habe diese Diskussion ins Leben gerufen, weil ich mittlerweile auch bezweifle, dass dieser, voll und ganz, erfüllt wird. Und somit ist doch die Frage, ob man weiterhin dafür bezahlen sollte.

Du bist ein ganz schöner Schummler. ;) Du hast die Diskussion ins Leben gerufen weil du zu faul bist alleine nach Fakten für die Diskussion heute Abend in der Uni zu recherchieren^^
 
AW: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen?

.... Hatte an anderer Stelle schon mal geschrieben, daß ich dem nicht so folge. Bei Entstehen der Privatradioszene haben radioconsultants Aufbauarbeit geleistet und neue Sichtweisen des Radiogeschäfts aufgezeigt, inkl. Schulung und effektivem Arbeiten. Und auch heute noch sind viele Entscheidungsträger einfach arbeitsmässig überlastet und betriebsblind, um neue Ideen zu entwickeln.

Allerdings stimme ich dann zu, wenn überall nach dem "Schema F" das gleiche unter das Volk gebracht wird... .

Ein Beispiel aus einem anderen Bereich
Du rufst bei einer Firma an und am anderen Ende hörst du folgendes:

"Guten Tag, hier ist die Firma xy, sie sprechen mit Frau Mustermann, was kann ich für sie tun?"

Kommt dir dieser Satz bekannt vor?

Ich jedenfalls kann diese blöde Leier schon lange nicht mehr ab...... . Und es gibt noch tausende andere Beispiele der Gleichmacherei. :rolleyes:
 
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Was mir in dieser, hier tatsächlich oft irgendwie immer wieder auftauchenden Diskussion als Hintergrundfrage ziemlich spannend erscheint, ist die Frage nach der Einschätzung der hörenden Bevölkerung. Welches Menschenbild ist realistisch? Viele an Quotenziel orientierte Verantwortliche predigen eine Form, die möglichst wenig geistige Aufmerksamkeit erfordert und dafür einen leicht konsumierbaren atmosphärischen Rahmen bietet, möglichst gespikt mit Inhalten, die schnell positive Schlüsselreize auslösen ("Sex,Tratsch,Crime, eigene Betroffenheit/Geld"). Das scheint zu funktionieren, wenn man Masse will (siehe die Zeitung mit den vier großen Buchstaben). Sind die Menschen so und wie war das früher, als es nur Öffis gab?

Dass die ganze Nummer als Parallelsystem Probleme gibt, erscheint mir zwangsläufig - oder glaubt jemand an den Königsweg, dass Sender, die auf das oben beschriebene Prinzip verzichten, trotzdem erfolgreich sind? Rundfunk als Wirtschaftsgut oder als Kulturgut? Immer ein Spagat scheinbar.

Ausgangsfrage: ÖR abschaffen? Um Himmels Willen... spätestens dann wäre ich ganz raus. Höre jetzt schon (in NRW) fast nur WDR 5 (oder WDR2)... aber mer san ja Minderheit. Ein Mitarbeiter des privaten Lokalfunks sagte mir mal den schönen Satz:

"Unser Programm ist so, dass es der Durchschnitt grade noch aushält und die Doofen auch verstehen, sonst wird das nichts mit der Quote."

kein weiterer Kommentar! :D
 
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Ich wollte eigentlich nichts kommentieren, denn meine Meinung ist bekannt (meist sehr unzufrieden mit den ÖR, aber keinesfalls abschaffen, sondern endlich wieder zu Qualität bringen).

Was mir in dieser, hier tatsächlich oft irgendwie immer wieder auftauchenden Diskussion als Hintergrundfrage ziemlich spannend erscheint, ist die Frage nach der Einschätzung der hörenden Bevölkerung. Welches Menschenbild ist realistisch?
Wir alle kennen ja nur Einzelfälle. Eine halbe Woche Aufenthalt im Rhein-Main-Gebiet (vorige Woche) hat mir einige neue Einzelfälle beschert:

Die Lebenspartnerin meines ehemaligen Produktionsleiters (mitte 30, aus Hessen stammend, in Mainz wohnend) hörte früher hr 1. Seit der Programmumstellung kann sie das nicht mehr, sie erträgt es nicht. Vor allem die Doppelmoderationen und da vor allem "dieser unerträgliche Lynen mit seinen bescheuerten Witzen" wären Brechmittel. Kuchenney wäre früher ok gewesen, aber in ihrer jetzigen Rolle auch unerträglich. Die Nachrichten des hr mit den O-Ton-Schnipseln täten den Rest, das Radio bleibt nun halt aus und die Frau fragt sich, für welche Idioten der hr da eigentlich Programm veranstalte. hr 3 kann sie ebenfalls nicht ertragen, für hr 4 ist sie zu jung, YouFM kennt sie gar nicht. Auch wenn die Quote von hr 1 steil steigt, eins sei dem hr hiermit ins Buch geschrieben: er hat eine Akademikerin, die als Führungskraft arbeitet und einen großen Pulk Mitarbeiter zu verantworten hat, als Nutzer - und damit auch als moralischen Unterstützer - verloren. So bröckelt das Fundament der öffentlich-rechtlichen munter weiter.

Der türkische Taxifahrer, der mich genau dorthin brachte, scheint für sich eine Lösung gefunden zu haben. Im Taxi lief Deutschlandfunk. Das ist doch wohl mal Hammer, das wohl "anstrengendste" Wortprogramm läuft beim Türken im Taxi. Bei den deutschen Kollegen ist dann sicher SWR 3 oder BigFM eingestellt, jawoll!

Und der indische Taxifahrer, der meine Kollegen und mich vom Abendessen zum "Absacker" fuhr, sprach 5 Sprachen und bot uns auf der Fahrt einen Geschichts-Grundkurs, Schwerpunkt ausgestorbene indische Sprachen. Kein Radiobezug, aber dennoch vielleicht interessant, welch unerwarteten Begegnungen es gibt. Beim Absacker dudelte eine MP3-CD mit gefühlt 96 kbps und 80er pseudo-Rock (Scorpions, ...). Die Luft war dick, die Gesichter leer und mancher schwankte bedrohlich. Da standen die armen Schweine am Tresen, die irgendwie in Mombach hängengeblieben sind.

Sind die Menschen so und wie war das früher, als es nur Öffis gab?
Ich denke, sie sind großteils so. Ein Grundziel vieler Menschen ist die Zerstreuung, denn ohne sie kämen den meisten (allen?) so seltsam bedrohliche Gedanken. Der übliche Flachfunk hilft den meisten bei der Zerstreuung offenbar ganz hervorragend, andere nehmen halt den Fernseher und beschäftigen sich mit den Drogenskandälchen der DSDS-Affen, statt an ihre eigenen Baustellen erinnert zu werden, denn die wären mitunter dann wirklich schmerzhaft.

Die gleiche Wirkung kann freilich auch mit den "seriösen" Programmen erreicht werden, besonders, wenn man sich zusätzlich von der Masse intellektuell abgrenzen will. Auch diese Programme können gut als Stille-Überbrücker (und damit meine ich ausdrücklich auch geistige Stille) genutzt werden. Der Grat zwischen Genuß und Droge ist schmal.

Wie das früher war? Die Menschen müssen zwangsläufig mehr mit sich beschäftigt gewesen sein, bevor es elektronische Medien gab. Und als es nur die Öffis gab, hörten doch nicht wenige Luxemburg oder Seepiraten. Der Bedarf an "leichter Kost" war also immer vorhanden, die Wege dorthin nur steiniger.

oder glaubt jemand an den Königsweg, dass Sender, die auf das oben beschriebene Prinzip verzichten, trotzdem erfolgreich sind?
Sind sie doch teilweise, wenngleich mit anderer "Währung" gemessen. Ein "sagte im Deutschlandfunk" ist doch wesentlich mehr wert als alle Morgenshows des Landes zusammen, wenn man erwachsene Wertmaßstäbe anlegt. Oder?

"Unser Programm ist so, dass es der Durchschnitt grade noch aushält und die Doofen auch verstehen, sonst wird das nichts mit der Quote."
Ein guter Mix. Oder, ums mit DJ Happyvibes zu sagen: "Wiederhol die gleiche Scheiße nur oft genug und laut. Sie hört dann auf zu stinken und wird ruckzuck verdaut."
 
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...dann würde ich kein Radio mehr hören. Hier in deutschland gibt es doch so viele sender der ARD-das kann und darf nicht wegbrechen! Was würde es denn z. B. für die Schlagerfreunde dann noch geben? Jedenfalls nicht viel, oder?
 
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Die ganzen dudler könnte man wirklich abschaffen.
Die Programme mit wirklichem Inhalt würden aber leider auch wegfallen.
Somit kann ich das weder mit einem klaren ja noch einem Nein beantworten.

Gegenvorschlag:
Werbung im ÖR verbieten somit für die Werbetreibende Industrie uninteressant werden, aus dem DUDELKORSETT ausbrechen und endlich das tun was eigentlich vom ÖR verlangt wird.
Vielleicht extrem, aber könnte doch funktionieren.
Was meint ihr?
 
AW: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen?

Das Problem ist doch, dass hier mehrere Dinge und Interessen zusammenkommen...

a) Der ÖR braucht Geld für aufwändige Produktionen und Wellen!
Und das verdient er zusätzlich mit Produktionen und Wellen, die weniger Kosten verursachen als sie einbringen. Also: Kein Gebührengeld eingesetzt und trotzdem noch was rausgeholt. Das nenne ich betriebliche Effizienz!

b) Die Privaten verlangen vom ÖR auf die Werbung zu verzichten!
Davon bin ich überhaupt kein Freund. Erstmal der Arbeitsplätze wegen, andererseits dem Gebührenzahler zu Liebe. Auf den ÖR-Sendern, die ich die meiste Zeit über höre, läuft keine oder nur wenig Werbung. Das bedeutet: Andere, die damit klarkommen, hören für mich die Werbung, damit meine Gebührenausgaben nicht steigen müssen (vgl. a). Außerdem glauben die Privatsender doch wohl nicht, dass ihnen die Einnahmen der AS+S und des ZDF-Werbefernsehens komplett und in voller Höhe zustehen würden / von ihnen verdient werden können, wenn ARD+ZDF auf Werbung verzichten würden

c) Mit zweierlei Maß messen!
Die Wellen, die auf Dudelei aussind, können sich meiner Meinung nach gern an der MA und ihren eigenen Werbeeinnahmen orientieren und danach ihr Programm ausrichten. Aber auf der anderen Seite sollte nicht vergessen werden, dass auch Information und Kultur ausgestrahlt wird. Hier gelten dann aber bitte andere Maßstäbe, was den Erfolg angeht!

d) Das Theater um die Effizienz der Rundfunkanstalten!
Kritiker werfen häufig um sich und sparen nicht an scharfen Worten, wenn sie den ÖR-Rundfunk angreifen möchten. Die Anstalten haben sicher einiges an Optimierungspotenzial in Petto. Es müsste nur mal jemand den Mut haben, dort gewaltig aufzuräumen und unnötige Mehrausgaben abseits des Programms radikal kürzen. Da wär was los!

Also ganz klar: PRO ÖR, auch wenn ich mich ab und an dabei erwische, aus Neugier Privatsender zu hören. Meistens werde ich dabei enttäuscht.
 
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Der Rundfunk in Deutschland folgt der Erkenntnis, dass die Menschen einfache Antworten auf die Fragen möchten, die sie nicht verstehen.
Wer diese einfachen Antworten liefert, der ist erfolgreich.
Das beweist schon die Politik, und dieser Devise folgen auch die meisten Medien.
Wenn dazwischen mal einer kommt und eine etwas komplexere Antwort liefert, dann wird er angefeindet, weil er nicht verstanden wird, oder er wird ökonomisch kaltgestellt, weil für komplexe Antworten niemand bezahlt, der für das gleiche Geld auch einfache Antworten bekommen kann. (Egal, wie grottenfalsch sie sind)

Diese Systematik - die man auf viele andere Lebensbereiche übertragen kann - macht das System des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes notwendig. Er wäre nämlich von seiner Struktur, seiner Ausstattung und seinem Auftrag her das richtige Gegengewicht.
Leider ist es mit seiner "verbrieften" Unabhängigkeit nicht mehr weit her, und leider erliegt er auch zusehends den Verlockungen der "einfachen Antworten". Damit ist er fleißig dabei, sich selbst überflüssig zu machen. Und deshalb führen wir hier überhaupt diese Diskussion, die völlig unnötig wäre, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk das umsetzte, wofür er einst in die Welt gesetzt wurde.
 
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Der Rundfunk in Deutschland folgt der Erkenntnis, dass die Menschen einfache Antworten auf die Fragen möchten, die sie nicht verstehen.
Wer diese einfachen Antworten liefert, der ist erfolgreich.
Das beweist schon die Politik, und dieser Devise folgen auch die meisten Medien.
Wenn dazwischen mal einer kommt und eine etwas komplexere Antwort liefert, dann wird er angefeindet, weil er nicht verstanden wird, oder er wird ökonomisch kaltgestellt, weil für komplexe Antworten niemand bezahlt, der für das gleiche Geld auch einfache Antworten bekommen kann. (Egal, wie grottenfalsch sie sind)

Diese Systematik - die man auf viele andere Lebensbereiche übertragen kann - macht das System des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes notwendig. Er wäre nämlich von seiner Struktur, seiner Ausstattung und seinem Auftrag her das richtige Gegengewicht.
Leider ist es mit seiner "verbrieften" Unabhängigkeit nicht mehr weit her, und leider erliegt er auch zusehends den Verlockungen der "einfachen Antworten". Damit ist er fleißig dabei, sich selbst überflüssig zu machen. Und deshalb führen wir hier überhaupt diese Diskussion, die völlig unnötig wäre, wenn der öffentlich-rechtliche Rundfunk das umsetzte, wofür er einst in die Welt gesetzt wurde.

Der öffentlich rechtliche Rundfunk ist keineswegs neutral oder frei von irgendwelchen Zwängen. Der Sumpf der Parteien hat hier das Sagen, und glaubt nur nicht, dass die Parteien hier auch nur annähernd nachlässig kontrollierend wären!

Desinformation ist das Leitwort der Gegenwart!
 
AW: Öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen?

Der Rundfunk in Deutschland folgt der Erkenntnis, dass die Menschen einfache Antworten auf die Fragen möchten, die sie nicht verstehen.
Wer diese einfachen Antworten liefert, der ist erfolgreich.
Das beweist schon die Politik, und dieser Devise folgen auch die meisten Medien.
Wenn dazwischen mal einer kommt und eine etwas komplexere Antwort liefert, dann wird er angefeindet, weil er nicht verstanden wird, oder er wird ökonomisch kaltgestellt, weil für komplexe Antworten niemand bezahlt, der für das gleiche Geld auch einfache Antworten bekommen kann. (Egal, wie grottenfalsch sie sind)

Eine feine Beschreibung! Es dient halt guten Emotionen, für unangenehme Fragen / erkenn- und fühlbare negative Dinge in der Welt einfache Lösungen parat zu haben. Kann man es den Menschen verübeln? Oder ist der Zynismus eines entspannten "Na und?!" besser?

germancomponist schrieb:
Desinformation ist das Leitwort der Gegenwart!

hmja - wer "lenkt" bzw. bestimmt die? - Achtung, "Verschwörungstheorie-Alarm"... ;)
 
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wenn ich bei mir zuhause ein DVBT Gerät einschalte, empfange ich nichts.
wenn ich bei mir zuhause ein analoges Fernsehen einschalte, empfange ich nichts.
Es werden immer mehr AM-Sender abgeschaltet, die Reichweite von UKW ist ja völlig ausreichend.
Und was wurde aus DAB?
Was ist ein Versorgungungsauftrag, meint das eine Webseite auf der man mit dem Handy Radio hören kann?
Ich denke, die Zuteilung der Mittel aus dem GEZ Topf sollte leistungsorientiert erfolgen, kein Empfang = kein Geld dafür.
Und wenn ein Programm über mehrere Kanäle im selben Sendegebiet parallel übertragen wird, dann darf nur ein Kanal bezahlt werden und sie sollen sich das teilen.
Wer unter solch fairen Bedingungen nicht mehr senden kann soll bitte abdanken und seine Frequenzen für andere hergeben die es dann hoffentlich besser machen.
Vielleicht hat man es dann auch nichtmehr nötig, Rundfunkgebührenbescheide an Tote sowie Hunde und Katzen zu verschicken.

In diesem Sinne bin ich für - nicht abschalten.
 
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wenn ich bei mir zuhause ein DVBT Gerät einschalte, empfange ich nichts.
wenn ich bei mir zuhause ein analoges Fernsehen einschalte, empfange ich nichts.

Tipp: Bedienungsanleitung des DVB-T-Empfänger durchlesen. Gerät einschalten. Sendersuchlauf starten. Klappt im Rest von Hessen erfolgreich mit positiven Ergebnissen. Wieso nicht in Biedenkopf?
 
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@Funkgeist
Ich glaube,man braucht gar keine Verschwörungstheorien und muss auch nicht nach dem heimlichen "Lenker" oder "Strippenzieher" suchen. Die Informationsgesellschaft ist eine Fast-Food-Gesellschaft, ebenso wie die Fast-Food-Gastronomie ein Reflex auf ökonomische Erkenntnisse (möglichst billig produzieren - möglichst hohe Rendite). Dass die Konsumenten dieser Fast-Food Indiustrie fett, träge und zu intellektuellen Dumpfbacken werden - umso besser, dann sind sie nämlich umso leichtere Opfer für die nächste Fast-Food-Kampagne.
In diesem Sinne bekommen wir auch Fast-Food-Politik geboten, - aber das ist nochmal ein anderes Thema.
 
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Ein Mitarbeiter des privaten Lokalfunks sagte mir mal den schönen Satz:

"Unser Programm ist so, dass es der Durchschnitt grade noch aushält und die Doofen auch verstehen, sonst wird das nichts mit der Quote."

kein weiterer Kommentar! :D

Diese Aussage wundert hier natürlich keinen - und sie ist auch völlig legitim für den privaten Funk. Privatradio muß Geld verdienen, und daher muß alles getan werden, um Werbung möglichst teuer verkaufen zu können. Die Radio-Werbekunden goutieren momentan vor allem hohe Quoten - und zwar weitestgehend ohne genauere Schichtung des Zählvolks -, also ist das die Zielfunktion. Sollte sich das mal ändern (z B wenn die Werbekunden Wert auf bestimmte Zielgruppen legen, die nur mit einem bestimmten Programmangebot erreicht werden), wird sich auch ruckzuck das Profil der Privatsender anpassen - bei Strafe des eigenen Untergangs.

Indem obiges Zitat hier angebracht wurde, laufen wir aber wieder Gefahr, ö-r und privat in einen Topf zu werfen. Ich erinnere mal an den Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nach 12. Rundfunkdingsda™, Hervorhebungen von mir:

Auch wenn die Quote von hr 1 steil steigt, eins sei dem hr hiermit ins Buch geschrieben: er hat eine Akademikerin, die als Führungskraft arbeitet und einen großen Pulk Mitarbeiter zu verantworten hat, als Nutzer - und damit auch als moralischen Unterstützer - verloren. So bröckelt das Fundament der öffentlich-rechtlichen munter weiter.

Das ist natürlich nur exemplarisch, aber es scheint mir nicht untypisch zu sein. Ich würde mir daher sehr wünschen, wenn mal ein für das aktuelle Profil eines öffentlich-rechtlichen Unterhaltungsprogramms Verantwortlicher den Mumm hätte, offen zuzugeben, daß ihm die vielleicht 10 neuen Hörer, die die Akademikerin „ersetzen“, wirklich lieber und mehr wert sind.

Daraus könnte sich eine spannende Diskussion entwickeln, an deren Ende vielleicht allen klarer wäre, was man unter einem öffentlich-rechtlichen Angebotsprofil verstehen will. Und man müßte sich mal durchringen, näher zu untersuchen, wie groß derjenige Teil der Gesellschaft ist, deren demokratische, soziale und kulturelle Bedürfnisse im Moment von überhaupt keinem öffentlich-rechtlichen Programm erfüllt werden. Und man müßte schließlich aussprechen, wie man damit umzugehen gedenkt, sollte diese Gruppe nicht nur verschwindend klein sein.

Wer würde sich dann trauen, offen „Pech gehabt!“ zu sagen und weiterhin - nichts zu ändern?
 
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Und man müßte sich mal durchringen, näher zu untersuchen, wie groß derjenige Teil der Gesellschaft ist, deren demokratische, soziale und kulturelle Bedürfnisse im Moment von überhaupt keinem öffentlich-rechtlichen Programm erfüllt werden.
D a s glaube ich nun wiederum nicht.... siehe DLF, DLR Kultur, hr2, hrinfo, b5 aktuell und und und...

@Hinhörer und andere: Entsinne mich der Diskussion... Nun, im speziellen Fall hr1 ging es wohl durchaus darum, daß man mit einer reichweitenstarken Welle nur mickrige Zahlen erzielte. Sie haben dort genau das gemacht, was für mich logisch war und ich auch erwartet und empfohlen hätte: Die Umstellung auf ein anhörbares oldiesbased format (mit Anleihen bei music of your life, also ebenso currents umfassend).

Tut mir leid, vorher war die Musik eine Katastrophe, lieb- und leblos und eher lästiges Beiwerk. Zudem, wer es vergessen hat, gewisse Titel liefen schon damals mehrfach die Woche wieder und wieder rauf und runter, auch unter dem Aspekt der Missachtung primitivester elementarer Formatvorgaben... in bester Dudelfunkmanier... (Zumindest ich habe es gehört, und nicht vergessen!)

Da hr1 keine 24-h-Welle war und ist, wäre es für mich erst einmal notwendig gewesen, zwischen 5h und 19h (daytime) zu justieren. Warum dann alles (auch bei hr3) bis Mitternacht genommen wurde, bleibt allein Entscheidung im hr. In die ich mich nicht einmische....möglicherweise habe ich eine andere Position dazu.
Ich erinnere in dem Zusammenhang aber daran, daß es durchaus auch Privatsender gibt, die abends ihre Vorgaben lockern, bis hin zu Spezialsendungen.

Die meisten Kritiker dieser Reform haben es ausschließlich aus dem Blickwinkel „Wort“ gesehen (klar, die meisten, die ich kenne, ist die Musik vollkommen schnurz und wirklich nur lästiges Beiwerk... wer da singt, und warum, und wie alt der track ist oder oder oder...: Das ist denen vollkommen egal. Darf ich mal aus eigener Erfahrung sagen.... und musste mal gesagt werden).

In punkto Musikjustierung hat sich hr1 unwiderlegbar erheblich verbessert. Und in punkto Wort? Warum jammere ich über nicht mehr mögliche 5-Minuten-Beiträge, wenn es dafür hrinfo gibt?
Warum hat man -das war ein taktischer Fehler- die Sendung „Der Tag“ nicht gleich (Beispiel) auf hrinfo verschoben, statt einen Protest auszulösen?
Nun, einige handwerkliche Fehler wurden bei der Reform sicherlich gemacht. Das bleibt fast nicht aus, ebenso, daß nicht jeder Mitarbeiter auch mitzieht. Plus einer tiefen inneren Kluft zwischen den alten Mitarbeitern und jenen, die seit der Reform dazugekommen sind. Diese Auseinandersetzungen hat man ja hier bis ins Forum gespürt...

Mag an Kritik durchaus auch einiges berechtigte dabei gewesen sein. ABER:
Für mich zählt immer noch die Raison und die Identifikation mit dem Produkt. Wer innerlich dagegen opponiert und quertreibt, hat in dem entsprechenden Sender nichts (mehr) verloren. So „gut“ die Kritik auch gemeint ist...
Müsste ich doch eigentlich jeden Kultur- und Wortmann (Journalisten, Redakteur) mit dem Argument überzeugen können, daß ich mit der Neujustierung erheblich mehr Hörer erreiche: Auch und gerade mit Informationen !? Daß nun auch boulevardeske Themen inkl Kochrezepten und Städteraten sowie eine eigene Chart dazugekommen sind: Nun ja... ich fühle mich aber immer noch gut und ausführlich informiert!
Und daß das ganze eine gewisse Qualität hat, zeigt die aktuelle Nummer 1 der Hörerchart, die zufälligerweise eine meiner Lieblingsnummern ist: Die Rückseite von „Light my fire“ von den Doors...

 
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